Opern unter der Lupe -004- Richard Wagner: Der fliegende Holländer

  • Der fliegende Hollander ist mir die liebste Oper von Richard Wagner, waus der Wagnerkenner folgerichtig schliessen wird, daß Wagner nicht mein Lieblingskomponist ist.
    Der fliegende Holländer jedoch verkörpert geradezu einen Idealfall. Die Story ist einerseits recht überschaubar, andrerseits doch interessant und bietet vielerlei Möglichkeiten das Publikum zu fesseln. Die Geschichte ist uralt und wurde schon lange vor Wagner in zahlreichen Varianten verbreitet. Das zeitgenössische Publikum jedoch wand die Story zu düster und zu wenig bombastisch.
    Dennoch- das Werk setzt sich durch und ist noch heute auf allen Spielplänen zu finden. Ähnlich wie bei Webers "Freischütz" und Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" tritt hier die Spannung zwischen diesseits und jenseit zutage. Moderner Deutungen versuchen diesen Konflikt dadurch zu erklären, daß die Geschichte als Wahnvorstellung Sentas gedeutet wird, es gäbe danach also gar keine Realität in dieser Oper. Senta ist überhaupt eine eigenartig blutleere Figur - zumindest wirkt sie auf mich so. Exaltiert über alle Maßen, besessen von der Idee den Fremden - sie sah ihn schon zuvor im Traum (in Archetypus ?) zu erlösen, gewinnt sie trotz des guten Motivs nicht meine Sympathie oder mein Mitleid.
    Typisch romantische Oper wird verkörpert durch den Steuermannschor (er erinnert mich entfern an die Jägerchöre Webers) und die Szene in der Spinnstube. Das "Erwachen" des Geisterschiffes ist eine orchestrale Meisterleistung Wagners.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Natürlich ist der "Holländer" ohne die romantische Oper - Freischütz, aber auch Werke von Marschner - nicht denkbar.


    Ein Problem ist sicher das Aufeinanderprallen von Mythos und Wirklichkeit. Da ist dieses vom Fliegenden Holländer faszinierte Mädchen, das die Ballade singt, was wohl eher der "Leitdame" zukäme - nicht, weil sie sich in den Vordergrund spielen will, sondern weil sie ergriffen von diesem Mann und dessen Schicksal ist. Und dann steht der in der Tür ...


    Alles andere ist aus ihrer Perspektive Hintergrund, Folie, Zweitwichtigstes - Erik der Jäger, die profitorientierten Heiratspläne des Vaters, ihre Rolle in der Gruppe, das alles gibt es zwar für sie, aber es hat wenig Wichtigkeit.


    Den Holländer zu erlösen, ist ihre Bestimmung, ist ihre Berufung, über die Schranken ihrer Gesellschaft hinweg. Dieser Berufung folgt sie - zu ihrem und zu des Holländers Heil.


    Spannend fand ich beim Interpretationsvergleich mehrerer Aufnahmen, wie unterschiedlich der Holländer aufgefasst werden kann. Dämonisch (Estes, Stewart) oder resginiert (Hotter)? Was überwiegt?

  • Die Gestalt des Fliegenden Holländers ist das mythische Gedicht des Volkes: ein uralter Zug des menschlichen Wesens spricht sich in ihm mit herzergreifender Gewalt aus. Dieser Zug ist, in seiner allgemeinsten Bedeutung, die Sehnsucht nach Ruhe aus Stürmen des Lebens. In der heitern hellenischen Welt treffen wir ihn in den Irrfahrten des Odysseus und in seiner Sehnsucht nach der Heimat, Haus, Herd und -Weib, dem wirklich Erreichbaren und endlich Erreichten des bürgerfreudigen Sohnes des alten Hellas. Das irdisch heimatlose Christentum faßte diesen Zug in die Gestalt des „ewigen Juden": diesem immer und ewig, zweck- und freudlos zu einem längst ausgelebten Leben verdammten Wanderer blühte keine irdische Erlösung; ihm blieb als einziges Streben nur die Sehnsucht nach dem Tode, als einzige Hoffnung die Aussicht auf das Nichtmehrsein. Am Schlüsse des Mittelalters lenkte ein neuer, tätiger Drang die Völker auf das Leben hin: weltgeschichtlich am erfolgreichsten äußerte er sich als Entdeckungstrieb. Das Meer ward jetzt der Boden des Lebens, aber nicht mehr das kleine Binnenmeer der Hellenenwelt, sondern das erdumgürtende Weltmeer. Hier war mit einer alten Welt gebrochen; die Sehnsucht des Odysseus nach Heimat, Herd und Eheweib zurück hatte sich, nachdem sie an den Leiden des „ewigen Juden" bis zur Sehnsucht nach dem Tode genährt worden, zu dem Verlangen nach einem Neuen, Unbekannten, noch nicht sichtbaren Vorhandenen, aber im voraus Empfundenen, gesteigert. Diesen ungeheuer weit ausgedehnten Zug treffen wir im Mythos des fliegenden Holländers, diesem Gedichte des Seefahrervolkes aus der weltgeschichtlichen Epoche der Entdeckungsreisen. Wir treffen auf eine vom Volksgeiste bewerkstelligte, merkwürdige Mischung des Charakters des ewigen Juden mit dem des Odysseus. Der holländische Seefahrer Ist zur Strafe seiner Kühnheit vom Teufel (das ist hier sehr ersichtlich: dem Elemente der Wasserfluten und der Stürme) verdammt, auf dem Meere in alle Ewigkeit rastlos umherzusegeln. Als Ende seiner Leiden ersehnt er, ganz wie Ahasveros, den Tod; diese, dem ewigen Juden noch verwehrte Erlösung kann der Holländer aber gewinnen durch -ein Weib, das sich aus Liebe ihm opfert: die Sehnsucht nach dem Tode treibt ihn somit zum Aufsuchen dieses Weibes; dies Weib ist aber nicht mehr die heimatlich sorgende, vor Zeiten gefreite Penelope des Odysseus, sondern es ist das Weib überhaupt, aber das noch unvorhandene, ersehnte, geahnte, unendlich weibliche Weib - sage ich es mit einem Worte heraus: das Weib der Zukunft.



    Dies war der »Fliegende Holländer«, der mir aus den Sümpfen und Fluten meines Lebens so wiederholt und mit so unwiderstehlicher Anziehungskraft auftauchte ...

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Zitat

    Spannend fand ich beim Interpretationsvergleich mehrerer Aufnahmen, wie unterschiedlich der Holländer aufgefasst werden kann. Dämonisch (Estes, Stewart) oder resginiert (Hotter)? Was überwiegt?


    Das ist in der Tat eine interessante Frage.
    Interessant deshalb, weil man natürlich einerseits mit der dämonischen Auslegung der Rolle mehr Eindruck aufs Publikum macht - andrerseits dürfte die resiginierende Gestaltung wohl die richtiger, angemessenere sein.


    Der verfluchte Holländer hat innerhalb von 7 Jahren nur einmal die Gelegenheit ein weibliches Herz zu gewinnen, das ihm die Erlösung bringt. Diese Gelegenheit wird man sich doch nicht durch "dämonisches" Auftreten verderben ?
    Der "Holländer ist eigentlich ein "Bittsteller", denn er möchte ein Frauenherz erobern, wobei bei ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Erlösung abhängt. Seine Schätze helfen ihm dabei wenig, diese Erfahrung durfte er wohl schon etliche Male gemacht haban....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Spannend fand ich beim Interpretationsvergleich mehrerer Aufnahmen, wie unterschiedlich der Holländer aufgefasst werden kann. Dämonisch (Estes, Stewart) oder resginiert (Hotter)? Was überwiegt?


    Lieber Wolfram,


    ich sehe noch eine dritte Variante - den Selbstekel, den Überdruss. Den singt Hermann Uhde im hinreißenden Mitschnitt aus Bayreuth von 1955 unter Knappertsbusch. Damit kommt dieser Sänger nach meiner Überzeugung der Rolle psychologisch am nächsten. Er will nicht mehr, er hat genug, nicht noch einmal sieben Jahre. Und dann trifft er auf diese wahnsinnige Frau Senta, die es tatsächlich erst mit ihm meint. Deshalb will er sie schützen: "Du aber sollst gerettet sein!" Indem er sich auf solche Weise in seinem eigenen Egoismus überwimdet, ist er erlöst. Durch nichts anderes.


    Farinelli hat uns die "Mitteilung an meine Freunde" in Erinnerung gerufen. Danke! Wagner irrt mit seinem Weib der Zukunft. Er erkennt die Genialität seiner eigenen Erfindung nicht. Das macht ihn mir sehr sympathisch.


    Der "Holländer" ist für mich auch aus diesem Grund wenn nicht die wichtigste so doch die spannendst Oper von Wagner.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    Spannend fand ich beim Interpretationsvergleich mehrerer Aufnahmen, wie unterschiedlich der Holländer aufgefasst werden kann. Dämonisch (Estes, Stewart) oder resginiert (Hotter)? Was überwiegt?


    Ich finde Hotter nicht nur - wie es das Textbuch verlangt - resignierend, sondern sehr wohl auch ungemein dramatisch und vor allem in der Szene "Wie aus der Ferne ..." von einem extatischen Feuer, das in einer überwältigenden, quasi den Hörer überrumpelnden Frenesie zum Aktschluß führt.


    Eine Bemerkung muß ich noch loswerden: Bei Wagner wird ständig von "Opern" gesprochen, wenngleich ("Die Feen" und "Das Liebesverbot" beiseite) lediglich der "Holländer" und "Die Meistersinger" als Opern bezeichnet werden können. Alles andere, vom "Tannhäuser" (da kann man noch streiten!) über den "Ring" und "Tristan" bis zu "Parsifal" sind, auch nach den Intentionen des Schöpfers, musikdramatische Bühnenwerke.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Der fliegende Holländer gehört zu meinen Lieblingsopern und ist mir von Wagners Werken das Bevorzugteste. Von meinen drei Gesamtaufnahmen mag ich am liebsten diese:

    Eine ähnliche Besetzung mit Gottlob Frick als Daland, Marianne Schech als Senta, Rudolf Schock als Erik, Sieglinde Wagner als Mary, Fritz Wunderlich als Steuermann und Dietrich Fischer Dieskau als Holländer sucht m.E. ihresgleichen.


    Fischer-Dieskau singt von meinen drei Holländern (dazu noch Franz Crass in der 1961er Aufnahme in Bayreuth unter Sawallisch und Norman Bailey unter Sir Georg Solti 1977) die Partie m.E. am packendsten, am dramatischsten, dazu Gottlob Frick, Fritz Wunderlich und Rudolf Schock. Aus der Sawallisch-Aufnahme ist natürlich Anja Silja als Senta hervorzuheben, ebenso singt Josef Greindl den Daland sehr überzeugend. Solti ist m.E. der kompletteste Wagner-Dirigent, auch Martti Talvela als Daland ist hier zu nennen.


    Liebe Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Interessant wär die Frage, gab es überhaupt jemals eine Inszenierung die sich buchstabengetreu am Libretto orientierte.
    . ach ja dann wäre noch die Frage nach den Fassungen des Hollanders zu klären...
    :hello:

  • Ist schon längst geklärt. Laut Kritikern, Anno 1904 in Köln "Man kann sich schwerlich eine Inszenirung vorstellen, die perfekter die Wagner`schen Anweisungen umsetzt, als die hiesige." Und weiter: "Selbst Bayreuth kommt da nicht mit."


    Aber vielleicht kannst Du ja helfen: Kennst Du eine Inszenierung, wo es noch zwei Schiffe, eine Spinnstube usw. gibt?

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  • Zitat

    Ist schon längst geklärt. Laut Kritikern, Anno 1904 in Köln "Man kann sich schwerlich eine Inszenirung vorstellen, die perfekter die Wagner`schen Anweisungen umsetzt, als die hiesige." Und weiter: "Selbst Bayreuth kommt da nicht mit."

    das ist doch bloß Information aus 2. Hand und kann nur annährungsweise überprüft werden, nämlich an Hand von Photos und Berichten. Ob die Choreographie es tatsächlich durchgängig buchstabengetreu umgesetzt wurde bleibt fraglich.
    :hello:

  • Solti ist m.E. der kompletteste Wagner-Dirigent


    Das verstehe ich nicht ganz. Zielst Du darauf ab, dass Solti außer den Frühwerken alle Opern Wagners aufgenommen hat? Oder meinst Du, Solti sei der kompetenteste Wagner-Dirigent?


    Gruß Rheingold.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Beim Holländer handelt es sich um Soltis schlechteste Wagner-Einspielung, gefolgt vom "Lohengrin" ... Auch der Konwitschny-Holländer ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen, da die Schech doch arge Probleme hat.


    Sehr zu empfehlen sind hier die Aufnahmen unter Klemperer und Dorati! Auch die Naxos-Aufnahme ist sehr gelungen...


    :hello: LT

  • Zitat

    Rheingold 1876: Das verstehe ich nicht ganz....oder meinst du, Solti sei der kompetenteste Wagner-Dirigent?

    Das meinte ich, lieber Rheingold, weil alle seine Wagner-Einspielungen, die ich habe: Holländer, Tannhäuser, Parsifal, Meistersinger, Ring nach meiner Ansicht zu den jeweils besten gehören. Vor allem ist hier der sog. "Jahrhundertring" zu nennen. Vielleicht hat das ja auch etwas damit zu tun, dass die Aufnahmen eben nicht in Bayreuth entstanden sind. Auf jeden Fall hat in den von mir genannten 4 Opern außerhalb des Rings, die alle in den siebziger Jahren entstanden sind, ein gewisser René Kollo keine so schlechte Figur gemacht. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung. ich bin nicht so vermessen, hier absolute Urteile zu fällen.

    Zitat

    Liebestraum: Beim Holländer handelt es sich um Soltis schlechteste Wagner-Einspielung, gefolgt vom "Lohengrin" ...Auch der Konwitschny-Holländer ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen, da die Schech doch arge Probleme hat.
    Sehr zu empfehlen sind hier die Aufnahmen unter Klemperer und Dorati! Auch die Naxos-Aufnahme ist sehr gelungen.

    Handelt es sich um deine Meinung, lieber Liebestraum oder ist das eine unumstößliche Tatsache? Dann habe ich leider noch nicht davon gehört (was jetzt Soltis Holländer und Lohengrin betrifft). Den Konwitschny-Holländer finde ich aus den Gründen so toll, die ich oben angegeben habe. Über Marianne Schech kann man streiten. Ich finde ihre Darstellung sehr emotional. Da kann man vielleicht bei der einen oder anderen technischen Schwierkeit ein Auge zudrücken.
    Meinst du die Naxos-Aufnahme unter Pinchas Steinberg? Ich kenne Peter Seiffert als respektablen Florestan aus dem Fidelio und Max aus dem Freischütz sowie seiner Tenorpartie in mendelssohns Lobgesang-Sinfonie. Ingrid Haubold kenne ich überhaupt nicht, dafür aber Alfred Muff aus dem Züricher Fidelio als Pizarro. Da hat er mich nicht so überzeugt. Singt er den Holländer?


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber William, ich danke Dir für die Aufklärung.


    Was Kollo betrifft, teile ich Deine Meinung voll und ganz. Er ist sowohl als Tannhäuser in Soltis Pariser Fassung als auch als Parsifal vorzüglich. Auch in Janowskis "Ring" macht er als Siegfried stimmlich gute Figur. Er hat einen ganz wichtigen Vorteil, er singt jung und ist nicht der alte Haudegen, dem man diese Rollen nicht mehr abnimmt, sind sie auch hier und da stimmlich überlegen. Aus Bayreuth gibt es den Mitschnitt eines Lohengrin, es muss 1972 sein, unter Varviso. Der steht bei mir ganz oben in der Wertung. Besser ist diese Oper - und da ziehe ich alle Beteiligten (Bode, Schröder-Feinen, McIntyre) ein - selten aufgeführt worden. Varviso entfaltet einen solche orchestrale Pracht, dass ich immer wieder einer Ohnmacht nahe bin.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber Rüdiger,


    leider habe ich diesen Lohengrin nicht, er ist auch weder bei JPC noch bei Amazon zu haben. Kann ich deinen Worten entnehmen, dass hier auch Kollo mitgewirkt hat?
    Von Varviso habe ich eine Einspielung der Meistersinger im Rahmen der 33-CD-Box "Wagner The Great Operas from the Bayreuth Festival":

    die aber heute kaum noch zu bezahlen ist, vor etlichen Jahren gab es sie noch sehr günstig. Unter Varviso singen hier Karl Ridderbusch den Sachs, Hans Sotin den Pogner, Heribert Steinbach den Vogelsang, József Dene den Nachtigall, Klaus Hirte den Beckmesser u.a. sowie ein damals noch sehr junger Bernd Weikl (32 J.) den Nachtwächter. Ich werde auf deinen Hinweis hin noch einmal in die Aufnahme hereinhören.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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  • Wie sind zwar beim "Holländer", aber Varviso hat 1971 in Bayreuth den "Lohengrin" in folg. Besetzung dirigiert:


    Aufnahme: 25.7.1971, live, Bayreuth
    Dirigent: Silvio Varviso
    Orchester der Bayreuther Festspiele
    Chor der Bayreuther Festspiele
    Chorleitung: Norbert Balatsch


    Der Heerrufer: Ingvar Wixell
    Elsa von Brabant: Hannelore Bode
    Friedrich Graf von Telramund: Donald McIntyre
    König Heinrich der Vogler: Franz Crass
    Lohengrin: René Kollo
    Ortrud: Ludmilla Dvoráková
    u.v.a.


    Der Bayerische Rundfunk hats übertragen, Mitschnitte sind im Netz erhältlich.
    1972 sang Frau Schröder-Feinen die Ortrud, Ridderbusch alternierte mit Crass als König Heinrich.
    Auch hiervon gibt es bei OperaShare einen Mitschnitt zum download.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,



    Du kannst bestimmt weiterhelfen: Gibt es eine Berliner Aufnahme aus der NS-Zeit? Es war doch das Bestreben damals, die besten Künstlerinnen und Künstler für die als besonders wertvoll erachteten Opern zu engagieren und mit denen Tonaufnahmen zu machen. Meist unter dem Dirigat von Rother. So kamen u.s. die mustergültigen Aufnahmen von Martha, Rigoletto, Tosca zustande? Ich kann kaum glauben, dass der Holländer da fehlt, konnte aber bisher nichts finden.


    Danke und lG,


    Knuspi

  • Bitte ein wenig Threaddisziplin einhalten!
    Wenn jetzt in einem ausdrücklichen Holländer-Thread, wo es höchstens in zweiter Linie um Einspielungen gehen soll, auf einmal über vergriffene Aufnahmen von Lohengrin und Meistersingern diskutiert wird, können wir eigentlich in Zukunft spezifische threads auch ganz aufgeben und nur einen namens "Kaffeeklatsch" behalten!
    Die themenfremden Beiträge werden demnächst gelöscht/verschoben. Bitte nicht zitieren oder darauf antworten!


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • D'accordo!


    Viele Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
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  • Gibt es eine Berliner Aufnahme aus der NS-Zeit? Es war doch das Bestreben damals, die besten Künstlerinnen und Künstler für die als besonders wertvoll erachteten Opern zu engagieren und mit denen Tonaufnahmen zu machen.


    Lieber Knuspi,


    aus Berlin gibt es meines Wissens keine Aufnahme. Was Rundfunkproduktionen angeht, wurden Opern schwerpunktmäßig beim Reichssender Stuttgart produziert. Die 1936 entstandene Holländer-Aufnahme ist im Handel erhältlich:



    Aufnahme: 15.2.1936, Studio
    Dirigent: Carl Leonhardt
    Orchester des Reichssenders Stuttgart
    Chor des Reichssenders Stuttgart


    Daland: Ludwig Weber
    Der Holländer: Hans Hermann Nissen
    Erik: Torsten Ralf
    Mary : Magda Strack
    Senta: Margarete Teschemacher
    Steuermann: Karl Ostertag


    ++++++++++++


    Die Muster-Aufnahme entstand in München 1944 - fast schon ein Durchhalte-Holländer:



    Aufnahme: 13.–16.3.1944, Studio
    Dirigent: Clemens Krauss
    Bayerisches Staatsorchester München
    Chor der Bayerischen Staatsoper München


    Daland: Georg Hann
    Der Holländer: Hans Hotter
    Erik: Karl Ostertag
    Mary : Louise Willer
    Senta: Viorica Ursuleac
    Steuermann: Franz Klarwein


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Ich danke dir! Ich wusste, wenn einer weiterhelfen kann, dann Du!!! Ich werde mir beide zulegen. Wie ist denn die Tonqualität?


    Was weißt Du eigentlich über Arthur Rother? Wollen wir über den mal einen Thread eröffnen? Jenseits seiner polit. Schieflage, sein Dirigat gefällt mir überwiegend gut und ich hatte gehofft, er hätte auch den Holländer eingespielt.


    Weiterhin: Hast Du noch die alte Ddorfer Holländerinszenierung gesehen? Die jetztige finde ich zwar nicht wirklich schlimm. Aber die alte soll traumhaft gewesen sein.

  • Ich werde mir beide zulegen. Wie ist denn die Tonqualität?


    Die Stuttgarter Aufnahme von 1936 kenne ich nur von ein paar Hörproben, hört sich nicht schlecht an. Die Münchner Aufnahme ist in Ordnung, nur kann ich mit Hotter nichts anfangen.


    Meine bevorzugte (historische) Aufnahme ist beim NWDR Hamburg kurz nach dem Krieg entstanden, in dieser Besetzung:


    Richard Wagner
    DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

    Der Holländer - Rudolf Bockelmann
    Senta - Walburga Wegner
    Erik - Wilhelm Lückert
    Daland - Theo Herrmann
    Der Steuermann - Alfred Pfeifle
    Mary - Maria von Ilosvay


    Chor und Orchester des Norddeutschen Rundfunks
    Dirigent: WILHELM SCHÜCHTER


    Norddeutscher Rundfunk, Hamburg 1949


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)