Ernst Gutstein, ein österr. Bariton

  • Ernst Gutstein, österr. Bariton; geb. 15.5.1924 in Wien. Wurde von Josef Witt und Duhan ausgebildet und debutierte 1940 als Don Fernando in Innsbruck. Sang in Heidelberg, Kassel, Düsseldorf, Köln, Frankfurt a. Main. Trat daneben regelmäßig in Wien an der Staatsoper, vornehmlich jedoch an der Volksoper auf. Profilierter Sängerschauspieler, sang an der Kom. Oper Berlin (Jago, Germont), wirkte bei der UA von Klebes EIN WAHRER HELD in Zürich 1975 mit. Sang auch an anderen deutschen Bühnen und gab Gastspiele in Florenz, Rom, Brüssel und in Holland.


    Ernst Gutstein sah ich öfter im TV in der Sendung "Im blauen Bock" unter Otto Höpfner. In einer deutsch gesungenen Gesamtaufnahme singt er den Part des Narren Rigoletto sehr eindrucksvoll.

    W.S.

  • Ernst Gutstein, der am 24. 2. 1998 verstarb, hatte ein relativ umfangreiches Repertoire vor allem im Deutschen Fach, aber seine Leib- und Magenrolle wurde später der Faninal, mit dem er in ganz Europa und auch in den USA gastierte.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Die deutschen Fernsehzuschauer meiner Generation werden Ernst Gutstein noch als Titelfigur in der "Rigoletto"-Verfilmung in Erinnerung haben. Seine schauspielerische Leistung als buckliger Narr ist großartig, ebenso wie sein Gesang!
    Der Soundtrack hierzu (in deutscher Sprache) ist bei EMI vor ein paar Jahren auf einer preiswerten Doppel-CD erschienen, hier die Besetzung:


    Aufnahme: 1963, Studio
    Dirigent: Alceo Galliera
    Bayerisches Staatsorchester München
    Chor der Bayerischen Staatsoper München
    Verfilmung, Regie: Ettore Cella, s/w
    Kommentar: deutsche Fassung nach Paul Hiller
    Label: EMI 1C 197-30708-9(2)


    Conte di Ceprano: Theo Zilliken
    Contessa di Ceprano: Helga Mösbauer
    Duca di Mantova: Cesare Curzi
    Gilda: Ingrid Paller
    Giovanna: Ilse Köhler
    Il Conte di Monterone: Hubert Hofmann
    Maddalena: Ursula Gust
    Marullo: Robert Titze
    Matteo Borsa: Alfons Graf
    Rigoletto: Ernst Gutstein
    Sparafucile: Heiner Horn
    Un paggio: Helga Mösbauer
    Usciere di Corte: Arthur Horn



    Ein netter Tamino-Freund hat mir den alten Fernsehfilm auf DVD zur Verfügung gestellt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Auf meinen alten Video-Bändern müßte diese Fernseh-Oper auch noch drauf sein. Eine interessante Aufnahme mit dem Kölner Baß HEINER HORN als Sparafucile. Toll!


    Ich möchte Dich noch auf die "Hoffmanns Erzählungen" im Thread über HEINZ REHFUSS aufmerksam machen. Auch interessant.



    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.


  • Geboren am 15. Mai 1924 in Wien. Ernst Gutstein zog es bereits seit seiner Kindheit zur Musik. Er spielte erst Violine, dann Klavier, und wollte zunächst Dirigent werden. Schließlich studierte Ernst Gutstein an der Musikakademie in Wien Gesang und schloß das 6-jährige Studium bereits nach 3 Jahren mit Vorzug ab.


    Verstorben am 19. Februar 1998 in Salzburg an den Folgen einer Gehirnblutung nach einem Schlaganfall


    Ernst Gutstein war seit 1948 mit seiner Studienkollegin, der Sängerin Gertrude Hütter verheiratet. Von den 3 ebenfalls hochmusikalischen Kindern war der älteste Sohn Michael gleichfalls Sänger.



    Ernst Gutstein ist am Friedhof in Krumbach / Niederösterreich begraben.


    LG


    8)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Die einzigen CDs, die ich von und mit Ernst Gutstein besitze, sind die des "Tiefland" von Eugen d'Albert:



    "Tiefland" ist eine der ganz seltenen Fälle des "deutschen Verismo". Diese Aufnahme ist u.a. mit Hanne Lore Kuhse, Heinz Hoppe, Theo Adam und eben Ernst Gutstein hervorragend besetzt. Paul Schmitz dirigierte die Staatskapelle Dresden.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • In dieser Aufnahme der "Lustigen Weiber" gibt er einen hervorragenden Fluth:



    Otto Nicolai (1810-1849)
    Die lustigen Weiber von Windsor


    Frick, Gutstein, Engen, Wunderlich, Pütz, Mathis, Bayerisches Staatsorch.,Heger
    Label: EMI , ADD, 63





    LG, Elisabeth

  • Liebe Elisabeth,


    die von Dir eingestellte Aufnahme "Der lustigen Weiber von Windsor" ist in der Tat die unerreichte Refenzaufnahme dieser Oper. Ernst Gutstein ist einer der hervorragend singenden Protagonisten, die alle -vielleicht inspiriert von "Papa Heger" - trotz schönster Gesangsleistungen auch den lockeren Charakter der Spieloper treffen. Obwohl Opernschwergewichte mitwirken und z. B. "Beim Büblein klein an der Mutter Brust" auch machtvoll tönen wird durchweg der heitere, komödiantische Charakter des Werkes glänzend verwirklicht. Ganz hervorragend auch Ruth-Margret Pütz als Madam Fluth, eine Sängerin, die leider viel zu wenig beachtet wird.
    Offensichtlich hatte das Sängerteam bei dieser Aufnahme auch viel Spaß. Das belegt eine Fotoserie von den Aufnahmesitzungen die Künstler in bester Laune und ausgelassenen Späßen zeigt. Ob sich diese Stimmung des Ensembles in der Aufnahme widerspiegelt? Die Fotoserie ist in der Gottlob-Frick-Gedächtnisstätte im Rathaus in Ölbronn dokumentiert. Darin sind auch ausgezeichnete, nicht alltägliche Fotos von Ernst Gutstein.
    Herzlichst
    Operus
    Zu guter Letzt: Liebe Elisabeth, schön, dass Du wieder bei uns bist. " Sei treu -sei treu! (frei nach dem Nachtgespräch Alberich-Hagen aus Wagners "Götterdämmerung").

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Der Regisseur Walter Felsenstein hatte für seinen "Othello" an der Komischen Oper in Ost-Berlin Ernst Gutstein für die Rolle des Iago verpflichtet.
    Vor ein paar Wochen habe ich die Gesamtaufnahme dieses "Othello" im Walhall-Thread vorgestellt:



    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    Otello (in dt. Spr.)

    Hans Nocker, Ernst Gutstein, Hermin Esser, Georg Baumgartner, Herbert Rössler,
    Orchester der Komischen Oper Berlin,
    Vaclav Neumann
    Walhall , ADD/m, 1959

    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Eine interessante Aufnahme. Hans Nocker wahrscheinlich als Otello. Aber Hermin Esser, am Anfang seiner Karriere, nur in der Rolle des Cassio. Na, wieder etwas auf meiner Liste.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Bleibt noch in der Discographie nachzutragen:



    Richard Strauss (1864-1949)
    Salome

    Goltz, Gutstein, Melchert, Hoppe, Fleischer,
    Staatskapelle Dresden,
    Suitner
    Label: Eterna , ADD, 1963

    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

    Einmal editiert, zuletzt von Harald Kral ()

  • Heute ist sein 15. Todestag:
    Gutstein, Ernst, österr. Bariton, * 15.5.1924 Wien, † 24.2.1998 ebd.


    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Ernst Gutstein (* 15. Mai 1924 in Wien; † 24. Februar 1998 ebenda) war ein österreichischer Opernsänger im Stimmfach Bariton.
    Gutstein war bis kurz vor seinem Tod als Gesangslehrer und Musikpädagoge künstlerisch aktiv.
    Er war Professor am Konservatorium der Stadt Wien.
    Heute wäre sein 90. Geburtstag.


    Am Dienstag, dem 27. Mai 2014 erinnert Gottfried Cervenka in seiner Sendung "Apropos Musik" (15.05 Uhr) an den bekannten Bariton, zusammen mit anderen Vertretern dieser Stimmlage: Giuseppe Valdengo und Giorgio Zancanaro.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Der Regisseur Walter Felsenstein hatte für seinen "Othello" an der Komischen Oper in Ost-Berlin Ernst Gutstein für die Rolle des Iago verpflichtet.

    Da hieß die Rolle in der deutschsprachigen Inszenierung natürlich Jago mit J am Anfang, aber in der Tat eine eindrucksvolle Aufnahme, musikalisch alles eine Nummer besser als in der 8 Jahre später entstandenen Verfilmung der Felsenstein-Inszenierung (Schlemm besser als Noack-von Kamptz, Gutstein weit besser als Bauer, Nocker natürlich auch noch frischer und selbst Vaclav Neumann finde ich eine ganze Ecke besser als Kurt Masur 1967, wo der gar nicht mehr fest am Hause war).


    Gutstein sang an der Komischen Oper Berlin aber nicht nur Jago, sondern auch Germont und Don Giovanni.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ernst Gutstein, der am 24. 2. 1998 verstarb, hatte ein relativ umfangreiches Repertoire vor allem im Deutschen Fach, aber seine Leib- und Magenrolle wurde der Faninal, mit dem er in ganz Europa und auch in den USA gastierte.


    Nicht nur in Europa und den USA, sondern gelegentlich auch in Graz, wo sein Sohn Michael hin und wieder als Faninal angesetzt war, jedoch vor dieser Partie offenbar großen Bammel hatte.


    So traf ich zufällig einmal am Wiener Südbahnhof den Kammersänger Ernst Gutstein, der mir eröffnete, dass heute wieder sein Sohn als Faninal angesetzt war und er seinen Vater am Telefon ersuchte, diese Rolle für ihn zu übernehmen.


    "Also fahre ich jetzt nach Graz, um den Faninal zu singen. Und glauben Sie mir, das ist nicht zum ersten Mal!"


    PS: Michael Gutsteins kurzes Leben endete mit 35 Jahren ...

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

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  • Mit dieser grandiosen Aufnahme, die ich seit langen Jahren in meiner Sammlung habe und in der er den Fluth singt, möchte ich auch heute an Ernst Gutstein erinnern.


    Heute ist sein 17. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • vor fast drei Monaten habe ich an seinen Todestag erinnert. Heute erinnere ich an seinen Geburtstag und habe dazu eine Aufnahme ausgesucht, in der er den Macbeth singt. (Auf dem Plattencover ist er als Tenor verzeichnet, obwohl er und die Rolle wohl Baritone sind:




    Ernst Gutstein wäre heute 89 Jahre alt geworden.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).