Operngesamtaufnahmen - günstig wie nie zuvor

  • Hallo


    Dies sei der begleitende Thread zu jenem "die Wichtigsten Opern der Klassischen Musik"


    Es gibt zwar schon einen Thread über preiswerte, gute Klassik-CDs,
    aber vielleicht ist es recht sinnvoll einen Spezialthread in dieser Richtung zu eröffnen, der das Thema OPER zum Inhalt hat


    Kaum je gab es so viele preiswerte - und dabei gute Gesamtaufnahmen von Opern gab wie heute. Damit meine ich in erster Linie Wiederauflagen aus der Stereo-Ära.


    Folgende Kriterien sollen hier berücksichtigt werde: Günstiger Preis und künstlerisch wertvolle Aufnahme aus der Stereo-Ära, wobei es sich nicht um eine "Spitzenaufnahme handeln muß, gute Alltagsqualität reicht völlig, ist sie doch das, was üblicherweise auch bei Repertoirevorstellungen an Opernhäusern geboten wird - Sternstunden sind selten.


    Es wäre natürlich nett, wenn Ihr auf die Stärken und Scwächen der empfohlenen Aufnahme hinweisen würdet - Bedingung ist das aber nicht.



    Voila - Ihr seid and der Reihe


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da will ich mal mit einer "wichtigen" Oper anfangen.


    12,99 Euro für die Doppel-CD ist wohl nicht zu viel verlangt.


    Beethoven: Fidelio. Kurt Masur. Janine Altmeyer, Siegfried Jerusalem u.a. (digitalaufnahme)



    Ich will meinen, daß diese Aufnahme den Fidelio-Vergleich mit Klemperer, Bernstein, Harnoncourt, Furtwängler nicht zu scheuen braucht.
    Gewiss, Klamperer und Bernsteins Fidelios sind "Denkmäler" geworden, musikalische Wunderwerke, aber Masur liefert solide Arbeit ab, diese Aufnahme ist mehr, als nur für zum kennenlernen.


    Libretto vorhanden, allerdings nicht mit den vollständigen Regieanweisungen und Ortsangben.


    Wenn man Geduld hat, kann man allerdings die "berühmteren Aufnahmen" sicher irgendwann bei 2001 fürs gleiche Gled bekommen.


    Gruß, Markus


    p.s.: Oh, ich seh grad, daß Furtwänglers Studio-Fidelio bei amazon eh schon nur noch 9,99 kostet, da fällt ie Entscheidung schwer....

  • So, vielleicht noch ein hübscher kleiner Einakter aus dem Zwanzigsten Jahrhundert gefällig? Da freut sich der Lehrer.


    Bartoks Blaubart für 9,99 oder weniger. (gesungen in deuts)



    Libretto dabei, die "Allegorie" (oder was auch immer) der Handlung darf man sich selbst erschliessen. (hab da auch noch ein kleines bisschen nachhilfe nötig. aber die oper gefällt auch so.)

  • Hab's schon in einem anderen Thread erwähnt - die Lohengrin-Aufnahme des WDR Köln von '51 mit Peter Anders ist m. E. ein Muss, auch wenn mono - aber immerhin 4 CDs unter EUR 10,-!

  • Bei Naxos erscheinen mehr und mehr hervorragende Aufnahmen nach Schutzrechtswegfall, so z.B. die Berühmte Tosca mit Callas/Gobbi, Trovatore mit Björling, Norma mit Callas, Meistersinger unter Karajan in Bayreuth uvm., die teilweise bis heute unübertroffen sind.
    Habe jetzt erst entdeckt, daß der hier sehr häufig vertretene Driogeridiscounter Dr. Müller ein nahezu vollständiges Naxos Sortiment führt (etwas versteckt) incl. Anhörtheke.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Hallo,


    Entgegen den "Spielregeln" wurden hier ja wieder "Mono" Aufnahmen genannt - immerhin mit Hinweis, daß es Mono ist.


    An ich wäre dagengen ja nichts einzuwenden, aber es könnte bei Einsteigern der Eindruck entstehen, um wenig Geld gäbe es nur historisches oder zweitrangiges Tonmaterioal. Dem ist aber nicht so..


    Zunächst weise ich auf die neue Serie Von Universal hin, die Operngesamtaufnahmen zu 14.90 Euro anbietet.


    Ich selbst habe aus dieser Serei, dir für den Anfang mit 10 Opernaufnahmen startet, 2 dieser Aufnahmen gekauft.


    Ich tat das mit weniger Vorurteil als mancher Neuling, hatte ich die Aufnahmen doch schon in Vinylzeiten in meiner Schallplattensammlung.



    Bei der ersten Aufnahme handelt es sich um Rigoletto in folgender Besetzung:


    Bergonzi - Fischer -Dieskaui - Scotto - Vinco -Cossota etc
    Es spielt das Orchester der Mailänder Scala, am Pult steht Rafael Kubelik,


    Zur Zeit ihres Erscheinens war die Aufnahme ein ausgesprochener Luxus,
    die war Teil einer Serie, die in einer Roten Leinenkassette mit Golddruck
    geliefert wurde, versehen mit dem Wappen der Mailänder Scala.


    Schon allein Bergonzi macht die Aufnahme besitzenswert. Fischer Dieskaus Darstellung des Rigoletto wurde seinerzeit von Grammophone ausdrücklich gelobt, heute bemäkelt man, daß er idiomatisch eine Fehlbestzung war.- Aus meiner Sicht eher eine Kleingkeit.


    Der Klang ist konturenscharf und neigt gemessen an anderen Aufnahmen beim Fortissimo zu leichter Schärfe, etwas, das ich als "fetzig" und "schmissig" empfinde. Die Dymnamik ist hervorragend.




    Das Cover hat sicher keine Chancen auf einen Schönheitspreis - Libretto gibt es - dem Preis entsprechend - natürlich keines.



    Die zweite Aufnahme wäre wieder ein Fidelio (man hat also eine Alternative zu Masur. Die Aufnahme wurde von mir vor wenigen Tagen im Fidelio-Thread ausgiebig besprochen, daher erspare ich mir das an dieser Stelle....



    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Was heisst denn zweitklassig: Gut die Klangfetischisten wollen den SUPER-STEREO-SURROUNDSOUND (ich kenne mich da nicht aus) und Sonstwasklang. Mir als Besitzer einer durchaus (klanglich und räumlich) ausreichenden Abspielanlage ist der künstlerische Wert einer Aufnahme wichtiger. Dass Callas Gobbi ihr "il prezzo" möglicherweise nicht in heutigem Digitalstandard entgegenschleudert, mindert ihre Leistung im Verhältnis zu in späteren High Tech Experimenten verkappten Soubretten in der Rolle kaum.
    Kesting, dessen Bewerungen ich teilweise sehr kritisch beurteile, spricht zutreffend von der "Klangbühne" - das trifft den Nagel auf den Kopf. Meine Aufnahme der Meistersinger unter Toscaninim schlägt trotz miserabler Tonqualität viele jüngere Einspielungen.
    Das ist natürlich kein Plädoyer "alles war früher besser".
    Aber auch Opernneulinge sollten sich speziell im alten Bestand umhören. Man kann dort eben den Tristan in der legendären Interpretation Furtwänglers viel preiswerter bekommen als den Modeinterpreten Th.
    Roma locuta - causa finita ;-)

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Auf die Serie "opera house" wies Alfred bereits hin.


    Sehr empfehlenswert ist



    Besetzung: Barbara Bonney, Gösta Winbergh, Bernd Weikl und Rolando Panerei.


    Wer eine gute und günstige "Aida" sucht, wird ebenfalls fündig:



    Mit Katia Ricciarelli, Elena Obrastzova, Placido Domingo, Leo Nucci, Nicolai Ghiaurov und Ruggero Raimondi ist die Aufnahme luxuriös besetzt.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler