MOZART Wolfgang Amadeus: Klavierkonzert Nr 24 c-moll KV 491

  • Pius bat mich, diesen Thread zu machen.


    Eigentlich habe ich hier im Forum bereits alles dieses Konzert Betreffende geäußert, daher hier die Zusammenfassung:


    Das Klavierkonzert c-moll KV 491 gehört zu einer Trilogie, zu der neben dem zuerst erwähnten noch die beiden Klavierkonzerte Es-Dur KV 482 und A-Dur (das „große“) KV 488 einzureihen sind. Mozart hat diese drei Konzerte für die Subscriptions-Reihe der Fastenzeit 1786 komponiert. Das c-moll-Konzert ist unmittelbarer Vorläufer der Oper Le Nozze di Figaro KV 492. In der gleichen Zeit entstanden auch die Maurerische Trauermusik KV 477, die Violinsonate Es-Dur KV 481, zwei Freimaurerlieder für dreistimmigen Chor mit Orgel KV 483 und 484, einige Fragmente für Klarinette und Bassetthörner, das Rondo D-Dur für Klavier allein KV 485, Das Singspiel Der Schauspieldirektor KV 486, einige Skizzen zu Klavierkonzerten sowie die wunderbare Tenor-Arie mit Violine Solo Non temer, amato bene…. Es folgen das Klavierquartett Es-Dur KV 493, das Hornkonzert Es-Dur KV 495, Klaviertrios G-Dur KV 496, B-Dur KV 502… von einer besonderen Tragik ist in diesen beiden Jahren nichts zu finden, bis auf ähnliche rein musikalische Einzelfälle wie die Maurerische Trauermusik selbst und die zweiten Sätze der Klavierkonzerte Es-Dur KV 482 (c-moll) und A-Dur KV 488 (fis-moll). Vielmehr waren diese beiden Jahre von schöpferischer Höchstqualität bestimmt.


    Und so sieht es aus:



    Aus dem Thread „Todestonart“:


    Traurigkeit ist - wie alles - relativ. Vergleiche einmal die Traurigkeit Bach's mit der Mozart's. Es liegen Welten dazwischen. Die Traurigkeit bei Bach wird nicht wzingend durch die Wahl des moll-Geschlechtes ausgedrückt [vgl. Doppelkonzert c-moll BWV 1060 - ist das traurig?]. Oder Mozart: Das alla turca, zwar a-moll, aber immerhin moll. Traurig? Oder ist Beethovens Klavierkonzert c-moll traurig? Nein, es ist festlich. Neben dem d-moll Konzert ist KV 491 [c-moll] Beethovens Lieblingskonzert gewesen. Von Traurigkeit ist in diesem Konzert nicht die Spur... hinzu kommt, dass Mozart das Eröffnungsthema bei Carl Ditters von Dittersdorf "geklaut" hat und volle Kanne durch den Kakao zieht... vielleicht hat das Konzert eher heroische züge?


    Man kann seine Traurigkeit auch in einer tiefen, feierlichen Erhabenheit ausdrücken. Als Beispiele seien noch genannt die Serenade c-moll KV 388, Nachtmusique genannt. Gedacht für eine kleine Bläser-Kapelle. Mozart schreibt:


    ... ich habe geschwind eine Nacht Musique machen müssen, aber nur auf harmonie, [sonst hätte ich sie für Sie [nämlich für die Festlichkeit im Haffnerschen Hause] auch brauchen können].


    Mozart gibt ganz klar an, dass das Werk für eine festliche Gelegenheit geeignet ist, nur die Besetzung [Bläserensemble] passt nicht.


    Die Frage ist eigentlich, wie man Traurigkeit definiert resp. interpretiert.


    Im Autograph des Klavierkonzertes c-moll KV 491 schreibt Mozart übrigens vor dem Ende der Reprise/Übergang zur Coda "dal segno". Das ist bei ihm üblich, um sich viel Schreibarbeit zu ersparen. Als "segno" benützt er vier lustige Männergesichter! [Faksimile in der NMA abgedruckt].


    * * *


    Das Klavierkonzert c-moll KV 491 wurde vermutlich in der 3. Akademie am 7. April 1786 uraufgeführt. Einiges an Schwierigkeiten bereitet der Klaviersatz Mozarts in diesem Konzert – ein Beweis, das es sich um eine Konzert für Liebhaber und Kenner handelte, von denen Mozart in einem Brief an Sebastian Winter, Kammerdiener des Fürsten Josef Maria Benedikt von Fürstenberg zu Donaueschingen, spricht. Der Klavierpart im Autograph ist an vielen stellen Torso, Mozart deutet nur durch ein paar punktierte halbe Noten die „Richtung“ des Klavierparts an, lässt aber die Ausführung in weiten Teilen offen. Hermann Beck schreibt: „Bei der Niederschrift des Konzertes KV 491 mit seinem stellenweise mehr improvisatorisch empfundenen Klaviersatz lässt Mozart die Gestalt der Klavierstimme im Entwurf auf weite Strecken offen. Er begnügt sich mit einer Klavierskizze, die nur die Baßbewegung und den angedeuteten Verlauf der rechten Hand, oft nur in den Grenztönen der Passagen, festlegt. Die Ausführung, die zuweilen erst nach mehrfacher Überarbeitung gelingen will, und sicher, so wie sie geschrieben steht, nicht immer Mozarts letzter Intention entspricht, notiert er mit dickerer Feder in die Klavierskizze hinein oder er schreibt sie auf einem überliegenden freien System neu.“ [und dies mehrfach!].


    In meinem Fundus finden sich Einspielungen von Alfred Brendel und Géza Anda.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo, Ulli!
    Wieder einmal sehr informativ! :jubel:


    Zitat

    Original von Ulli
    Pius bat mich, diesen Thread zu machen.


    Es war ja an der Zeit, daß es zu einzelnen Mozart-Klavierkonzerten threads gibt. Zu KV 491 hast Du Dich ja schon in anderen threads geäußert, so daß ich hoffte, Du würdest nach so einem Wink mit dem Zaunpfahl diesen thread beginnen. Du bist in Sachen Mozart sicher kompetenter als ich. Ich habe schon gemerkt, daß auch Alfred zu KV 595 einen thread gestartet hat. Toll, was so ein kleiner Kommentar im Mozart-KK-thread auslösen kann... 8)


    Zu KV 491 möchte ich Deinen "gesammelten Werken" an Informationen hinzufügen:
    Es ist das Mozart-Konzert mit der größten Besetzung (mit Flöte, je zwei Oboen, Fagotten, Hörnern und Klarinetten sowie mit Pauken und Trompeten) für eine "dichte, satte und düstere Klangsphäre" (Harenberg).
    Es wird oft als das "erste romantische Klavierkonzert" bezeichnet. Tatsächlich widersetzt sich Mozart mit Klang und Ausdruck dieses Werkes den Konventionen seiner Zeit, und das Publikum dürfte verständnislos reagiert haben. Beethoven schätzte das Konzert sehr und man geht nicht zu weit zu behaupten, daß er es für sein c-moll-Konzert als Vorbild nahm. Anders als bei KV 466 endet der dritte Satz bei KV 491 (ein Variationssatz!) nicht versöhnlich in dur, sondern nach der letzten Variation in C-dur verharrt die Coda in moll.


    Nach meiner Schwärmerei für die Mozart-Konzerte heute Mittag an anderer Stelle verwundert es nicht, daß ich auch dieses Konzert für eine ganz hervorragende und beeindruckende Komposition halte. Auch wird nicht überraschen, daß ich diese Aufnahme

    wärmstens empfehle. :yes:
    Viele Grüße,
    Pius.

  • Salut,


    Zitat

    Es ist das Mozart-Konzert mit der größten Besetzung (mit Flöte, je zwei Oboen, Fagotten, Hörnern und Klarinetten sowie mit Pauken und Trompeten)


    Stimmt! Das hatte ich glatt vergessen... [wäre mir spätestens bei einer Aufführung aufgefallen :D]


    Zitat

    Anders als bei KV 466 endet der dritte Satz bei KV 491 (ein Variationssatz!) nicht versöhnlich in dur, sondern nach der letzten Variation in C-dur verharrt die Coda in moll.


    Stimmt auch... aber eine der Variationen im letzten Satz, die vorletzte [vor dem geilen 6/8] - ist Dur! Da kommt eben doch der Mozart ganz versteckt wieder druch...


    Eigentlich hatte ich geplant, einen KV-503-Thread zu starten, weil das Konzert meiner Meinung nach wenig beachtet und als gering geschätzt wird. Ich habe da schonmal so etwas wie "einfallslos" gehört.. Nun lassen wir erstmal die beiden anderen Threads vollposten... ?(


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Sagitt meint:


    Nicht nur,weil er eine Kadenz dazu schrieb, hat dieses Konzert die größte Affinität zu Beethoven. c-moll!! Ich will auf zwei Aufnahmen hinweisen, die eine wegen des Orchesters: Norrington mit den London classical players spielt den Orchesterpart eindrucksvoll in die Nähe von Beethoven. Der andere Hinweis ist Gould, den ich sanst bei Mozart zum Teufel wünsche. Es gibt eine Konzertaufnahme dieses Konzerts von ihm- ich muss sie nur wiederfinden- bei der er seine "Mätzchen" vergisst und einen sehr markant-entschiedenen Mozart spielt- gut für KV 491

  • Salut,


    sagitt meinte vermutlich diese Aufnahme:



    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo Ulli,


    Du suchst, also suche ich auch, in einer Ordnung, die andere als Un-Ordnung bezeichnen würde, also nicht einfach einen Griff in das Regal.


    Meine Erinnerung trog mich nicht. Es war eine Konzertaufnahme, 1958,in Stockholm mit dem dortigen Orchester, unter der Leiten es G.L. Jochum ( war der nicht in Hannover einmal erster ,zweiter oder dritter Kapellmeister ?) Die Orchesterbegleitung gehörte verboten, Jochum Osmin zur Weiterbehandlung übergeben, aber Gould lässt sich nicht irritieren und spielt das Konzert sehr beethoven´sch,eine sehr prägnante, fast dominante linke Hand bei den Abwärtsläufen im dritten Satz bedrohlich grollend- ich finde es angemessen.
    Gould scheut sich nicht- donnerwetter- quasi romatisch ein paar Oktavverdopplungen einzufügen- von wegen Purist....
    Gekoppelt übrigens mit dem dritten Konzert Beethoven- 1957 Berlin und HvK. Auch das für mich die beste seiner Beethoven-Konzert-aufnahmen.


    Freundliche Grüsse zurück aus Bremen- endlich sommerlich warm


    Sagitt

  • Salut, Sagitt,


    die Oktav-Verdoppelungen können durchaus authentisch sein, da der originale Klavierpart in weiten Teilen nur angedeutet ist. Mozart schrieb das Konzert für sich selbst und notierte deswegen beispielsweise die 16tel-Oktaven in der linken Hand nicht immer aus, sondern abgekürzt als 8tel ohne Verdoppelung. Die Schwierigkeit besteht oder bestand darin, zu erkennen, was der Komponist meinte. In diesem Fall waren es eindeutig Abkürzungen, die Gould ausgezeichnet umgesetzt hat. Ich werde mir die Aufnahme nochmals anhören müssen, da auch die rechte Hand in weiten Teilen nicht wirklich ausgeführt, sondern lediglich skizziert ist. Die Quellenlage ist hier extrem Schwierig. Der Pianist verlässt sich entweder weitläufig auf den Herausgeber der Noten wie Brendel oder ermittelt anhand der originalen Partitur selbst. Das traue ich Gould in hervorragender Präzision zu, soweit es die Quellenforschung der damaligen Zeit zuließ. Auch das muss man berücksichtigen. Der "romantische Schlag" ist auch durchaus akzeptabel, da Mozart zu Lebzeiten als "Romantiker" im damaligen Sinne bezeichnet wurde.


    Die Stockholmer, bzw. besser: die Skandinavier, sind mittlerweile deutlich auf der Überholspur. Man muss es ihnen aber nicht verzeihen.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Lieber Ulli ,
    dass Mozart im besten Sinne vielleicht der erste "Romantiker" war , habe ich hier im Forum anhand des Klavierkonzertes in C-Dur , KV 467 , als Diskussionsanregung in den raum gestellt . Frédéric Chopin , der glühende Mozartianer hat dies in seinen bedien Klavierkonzerten aufgenommen und zu den bedeutensten romantischen Mittelsätzen eines Klavierkonzertes komponiert .
    Da das c - Moll - Konzert , KV 491 , eben in c-Moll sthet ( Du hattest Duir die Mühe der Zurdnung Tonart zu Stimmung gemacht ) , las ich vorhin , dass das c-Moll-Konzert von Beethoven w e g e n der Tonart "grimmig" sei . ( Hier im Forum ) .
    Ivan Moravec spielt es , wie Clara Haskil , ganz un-grimmig . Einfach wunderschön . Die her melancholische Deutung finden wir bei Sir Clifford Curzon . Bei Sir Clifford finden wir dieses Stilelement aber besonders in seinen Spätaufnahmen durchgehend .
    Beste Grüsse in Elsass !
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Hallo!


    Kürzlich habe ich zufällig in Klassik-Radio den zweiten Satz von KV 491, gespielt von Martin Stadtfeld, gehört. Es hat mir überhauptnicht gefallen. Nichts Erhabenes, nichts Schönes, nichts was mich irgendwie rühren könnte, wurde rübergebracht.
    Da ich einige male die CD in "Was höre ich gerade" gesehen habe, würde mich interessieren, ob Ihr meine Auffassung teilt oder ganz anderer Meinung seid.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • hallo,


    ich kenne zwar nicht die stadtfeldt-aufnahme, dafür habe ich zwei des c-moll konzertes, welche ich nicht missen möchte !


    arthur rubinstein/rca victor SO/krips (RCA) und wilhelm kempff/berliner philh./leitner (DG). die aufnahmedaten liegen relativ nah beieinander. wärend rubinstein hummel-kadenzen benutzt wendet kempff eigene an. IMO ähneln sich beide pianisten, da sie leicht romantisierend spielen und doch unterscheiden sich beide durch ihren spezifischen ton und die phrasierung.



    gruß, siamak

    Siamak

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  • Sagitt meint:


    Gestern spielte Lang-Lang in China dieses Konzert. Begleitet von einem Dirigenten, der an einen Militärkapellmeister erinnerte,konnte man die Verifizierung des Satzes: Mozart ist für Pianisten zu schwer erleben.
    Erst als Chopin präsentiert wurde, war Lang Lang in seinen Element.
    Hätten wir doch den 250ten von Chopin feiern können .....!

  • Ja, das Mozartkonzert von Lang Lang gestern war wirklich grottenschlecht. Dieser Anschlag hat überhaupt nicht zu Mozart gepasst, damit hätte man vielleicht das Grieg-Konzert spielen können, aber nicht Mozart.

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

  • Hallo,
    es gibt eine sehr berühmte Aufnahme dieses Konzertes mit R. Casadesus und G. Szell/Cleaveland Orch. ( Ältere Einspielungen auch mit Ansermet, Mitroupulos u. a.) Diese -dem heroischen Aspekt-huldigende Darstellungsweise Casadesus`machte ihn zum begehrten Solisten gerade dieses Konzertes. Mit dieser Aufnahme rückt es so in Beethovennähe, wie ich es sonst bei den mir bisher bekannten Aufnahmen nicht gespürt habe.
    Gruß
    Niels

  • Als traurig oder grimmig würde ich das Konzert nicht unbedingt bezeichnen wollen. Es ist eher düster, resignierend, fast hoffnungslos.
    Wirkliche Lichtblicke (wie die C-Dur-Episode im Variationssatz oder das Es-Dur-Seitenthema im Kopfsatz) findet man selten und wenn sie kommen, werden sie auch schnell wieder abgelöst und man findet sich in der Ausgangsstimmung wieder.


    Harmonisch ist das Konzert an einigen Stellen ziemlich kühn gearbeitet. Neben enharmonischen Verwechslungen gibt es auch Akkorde, die einen eher an Brahms als an Mozart denken lassen können.


    Mein Lieblingssatz ist wegen dieser tollen Harmonie (vor allem der herrliche Neapolitaner im Thema) der Variationssatz. In den forte-Variationen meint man manchmal auch Beethoven zu hören.


    Ich habe Aufnahmen von Immerseel und Gieseking/Karajan. Beide sind IMO musikalisch sehr gelungen, der Klang befriedigt mich aber bei Beiden nicht. Die Eine ist zu alt, bei der Anderen ist das Instrument nicht so ganz mein Fall. Also ist irgendwann noch eine dritte Alternative nötig.




    LG, Peter.

  • KV 491 ist überhaupt mein liebstes Klavierkonzert. Mir scheint es aber durchaus einen eher düsteren Charakter zu haben, mit den tiefen Bläsern so in Richtung Requiem. Und z.B. die letzten Takte im letzten Satz (Sechzehntel-Läufe der Streicher) wecken dramatische (Fege?-)Feuer-Assoziationen bei mir.


    Mir liegen vor:


    - Haskil / Orchestre des Concerts Lamoureux / Markevitch (Philips, 1960)


    - Gould / Symphonieorchester des kanadischen Rundfunks / Susskind (oder eigentlich "Süsskind"?) (CBS, später Sony, 1962)


    Zitat

    Original von Ulli
    Der Klavierpart im Autograph ist an vielen stellen Torso, Mozart deutet nur durch ein paar punktierte halbe Noten die „Richtung“ des Klavierparts an, lässt aber die Ausführung in weiten Teilen offen.


    Zitat

    die Oktav-Verdoppelungen können durchaus authentisch sein, da der originale Klavierpart in weiten Teilen nur angedeutet ist. Mozart schrieb das Konzert für sich selbst und notierte deswegen beispielsweise die 16tel-Oktaven in der linken Hand nicht immer aus, sondern abgekürzt als 8tel ohne Verdoppelung. Die Schwierigkeit besteht oder bestand darin, zu erkennen, was der Komponist meinte. In diesem Fall waren es eindeutig Abkürzungen, die Gould ausgezeichnet umgesetzt hat.


    Das ist ein klarer Vorteil der Gould-Aufnahme zu ihrer Zeit. Haskil spielt nur die dastehenden punktierten halben Noten, wo Gould eine in den Zusammenhang passende Ausführung spielt. Ein weiterer Vorteil der CBS-Aufnahme ist die relativ trockene Akustik mit prominenten Holzbläsern. Die Philips-Aufnahme klingt zwar besser, vor allem räumlicher, dafür sind die Holzbläser aber etwas entfernter und diffuser.


    Nun suche ich nach einer neueren Aufnahme, die noch transparenter klingt (möglichst antiphonisch aufgestellte Geigen) und womöglich noch mehr Improvisation in den Klavierpart bringt.
    Gestern hörte ich mir mal ein paar jpc-Track-Schnipsel an. Jos van Immerseel spielt sogar während der Orchestertutti, bei denen nur die Noten der Kontrabässe im Klavierpart stehen. Seine Pianoforte klang mir allerdings zu dünn, eher wie eine Gitarre oder so.
    Besonders ist mir noch Paul Badura-Skoda mit dem Tschechischen Kammerorchester aufgefallen.


    Hat jemand vielleicht noch weitere Tips?


    Viele Grüße

  • Zitat

    Original von Kontrapunkt
    Seine Pianoforte klang mir allerdings zu dünn, eher wie eine Gitarre oder so.


    Mit solchen 'Gitarren' kann man aber ganz gut Musik machen, finde ich. :yes:

  • Zitat

    Original von Kontrapunkt
    Nun suche ich nach einer neueren Aufnahme, die noch transparenter klingt (möglichst antiphonisch aufgestellte Geigen) und womöglich noch mehr Improvisation in den Klavierpart bringt.


    Salut,


    auf das textliche Problem von Haskil habe ich ja schon mehrfach an anderen Orten hingewiesen - man kann es ihr m. E. nicht vorwerfen. Zu der damaligen Zeit hat man offenbar gerade angefangen, sich "stur" an den überlieferten Notentext zu halten. Eigentlich sehr schade...


    Bei neueren Aufnahmen ziert bzw. füllt aber jeder Pianist die entsprechenden Stellen etwas anders aus, so daß KV 491 eigentlich immer interessant ist.


    Brendel macht das "improvisatorisch" eigentlich sehr gut - aber auch keinen Deut mehr [zudem zählt die Aufnahme aber nicht zu den "Neueren"]. Auch nicht mehr ganz frisch ist Buchbinders Einspielung [die Aufnahmen dürften etwa 10 Jahre alt sein], wobei er aber meiner Erinnerung zufolge etwas mutiger an die Sache herangeht:



    Der BuBi ist auf jeden Fall zu empfehlen [ich liebäugele schon seit Langem mit der Anschaffung der Komplettbox].


    Auch, was die Dramatik von KV 491 angeht, dürftest Du hier Befriedigung finden. Die Aufnahme ist sehr kernig.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo Ulli,


    Danke für den Tipp. Von Buchbinder habe ich bislang noch nichts gehört, aber im Vergleich zu Gould und Haskil gehört seine Aufnahme definitiv zu den "neueren".


    Viele Grüße

  • 1 1/2 Jahre Schweigen in diesem Thread? Das kann eigentlich nicht sein, bei diesem herrlichen Mozart-Werk - seinem einzigen Moll-Klavierkonzert außer KV 466.


    Ich bin auf diesen Thread gestoßen, weil ich einer Swjatoslaw Richter-Aufnahme dieses Werks seit geraumer Zeit hinterherjage. Trovar listet Folgendes auf:
    •Concerto for Piano no. 24 in c, K 491
    - with Muti, Maggio Musicale Fiorentino (Florence, 21 Nov 1971)
    Rococo 2145 (LP 1978 )
    Memories 4218 (CD)
    Musica Viva [Greece] 88.053 (CD)
    (Quelle: http://www.trovar.com/str/discs/mozart.html)
    Bei Doremi finde ich Folgendes:
    •Concerto No. 24 for Piano and Orchestra in c, K.491
    4/7/71 - Tours - Live - London Sinfonietta/Boulez - (PT)
    25/7/71 - Dubrovnik - Live - Dubrovnik City O./Gyadrov - (PT)
    20&21/11/71 - Florence - Live - O.del Mag. Mus.Fioren./Muti - MEMORIES HR 4218 (CD)
    (PT heißt dabei jeweils privately taped, also dieser Sammler hat die Aufführung nur für sich selbst im Verborgenen auf Tonband aufgezeichnet)
    (Quelle: http://www.doremi.com/rr.HTM)


    Es gibt also irgendwo auf dieser Welt eine Richter/Boulez-Aufnahme von KV 491 und ich habe sie nicht :boese2: Wenigstens möchte ich die Richter/Muti-Aufnahme besitzen. Und irgendwann wird es mir schon gelingen, sie aufzutreiben.


    Bei mir sind aktuell folgende Einspielungen des Werks in meiner Sammlung (Richter schmerzlichst vermissend):
    - Rudolf Firkusny/Sinfonieorch. des SWF Baden-Baden, Ernest Bour
    - Walter Gieseking/Philharmonia Orchestra, Herbert von Karajan
    - Glenn Gould/CBC Symph. Orch., Walter Susskind
    - Glenn Gould/Schwedisches Radio-Sinfonieorch., Georg Ludwig Jochum
    - Clara Haskil/Orch. des Concerts Lamoureux, Igor Markevitch
    - Mikhail Pletnjew/Deutsche Kammerphilharmonie
    - Solomon/Philharmonia Orch., Herbert Menges
    - Christian Zacharias/Sinfonieorch. des NDR, Günter Wand


    Leider ist nicht bei allen meinen Editionen angegeben, welche Kadenz die Pianisten im 1. Satz verwenden. Soweit dies angegeben wurde, benutzen die Solisten folgende Kadenzen:
    - Gieseking: Hummel
    - Pletnjew: Pletnjew
    - Solomon: Saint-Saens
    - Zacharias: Zacharias


    Die beiden Gould-Versionen schätze ich sehr (die Susskind-Version allerdings mehr als den 1958er Ludwig-Mitschnitt, der orchestral einfach zu schlecht ist). Aber ebenso sehr mag ich auch die Solomon-Einspielung, welche hier in diesem Thread eigenartigerweise bisher noch unerwähnt blieb. Zacharias besticht wie immer durch herrlichen Anschlag und eigene Kadenzen (zudem punktet diese Aufnahme natürlich mit Günter Wand als Dirigent!). Mit Pletnjew kann ich nicht allzuviel anfangen (er spielt und dirigiert mir das Werk zu kühl und beiläufig), mit Haskil schon sehr viel mehr, obwohl sie (die ich sonst wirklich sehr bewundere) hier irgendwie nicht so fasziniert wie sonst. Firkusny ist klasse. Gieseking steht bei mir noch unter "ungehört" (das geht mir mit vielen Karajan-Aufnahmen so).


    Gibt es sonst noch Aufnahmen, die man haben sollte? Moravec? Kempff? Oder Serkin (mit dessen Abbado-Einspielung ich natürlich liebäugele)?

  • Ich habe die Doppel-CD mit Pletnev eigentlich recht positiv in Erinnerung (wobei ich aber nichts genaues über das c-moll-Konzert sagen kann). Bei der Firkusny/Bour-CD, die ich von einem obskuren Label hatte, war mir die Klangqualität zu schlecht. Auch bei Gould ist die Begleitung zwar einigermaßen transparent, aber ziemlich trocken und der Klang nicht so toll.


    (Ich muss gestehen, dass ich hier, bei dem orchestral am stärksten besetzten Klavierkonzert von Mozart mit historischen Aufnahmen, die das Klavier zu stark in den Vordergrund stellen gewisse Probleme habe...)


    Meine erste Aufnahme des Werks war Casadesus/Szell. Zwar auch kein audiophiler Klang, aber jedenfalls recht gut, mit sehr guten Holzbläsern (die sind hier ja fast wichtiger als das Klavier :untertauch: ) Auch Casadesus spielt eine (wohl gekürzte) Version der Saint-Saens-Kadenz, die mir nicht besonders gefällt. (Ich liebe die mitunter als stilfremd betrachteten Beethoven-Kadenzen für das d-moll.)
    Die Konzerte, die Casadesus/Szell eingespielt haben, würde ich durchaus empfehlen, obgleich relativ "kühl".
    An Barenboim, dessen EMI-Einspielung ich insgesamt ziemlich gut finde, habe ich hier keine konkreten Erinnerungen. Ich meine aber, dass er mir bei den eher sinfonischen Konzerten gut gefallen hätte.
    Eine wirklich dramatische Einspielung habe ich allerdings noch nicht gehört...


    Mit Gulda gibt es evtl. auch noch irgendwo einen Live-Mitschnitt?


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Über Pletnjews Mozart-Klavierkonzert-Aufnahmen habe ich im Thread über das Klavierkonzert Nr. 20 d-moll KV 466 vor einigen Monaten Folgendes geschrieben:

    Zitat

    Original von Swjatoslaw
    Sterbenslangweilig gestaltet Michail Pletnjew den Klavierpart. Das Klavier erwacht in dieser Einspielung nur einmal aus dem Tiefschlaf, nämlich bei dem schnellen Zwischenteil im zweiten Satz, den Pletnjew beherzt und zupackend spielt. Ein Pianist seiner enormen Güte sollte aber insgesamt Besseres abliefern, als er es hier tat. Seine bei Virgin Classics erschienene 4 CD-Box mit Werken von Haydn und Mozart

    habe ich mir auch nur deswegen angeschafft, weil Pletnjew bei Haydns G-Dur Klavierkonzert die Kadenzen improvisiert (und das vorzüglich!), weil er bei Mozarts KV 491 ebenfalls eigene Kadenzen spielt und weil er mit dem F-Dur Klavierkonzert ein Haydn-Werk einbezogen hat, das mir in keiner anderen Aufnahme bekannt und dessen zweiter Satz einfach wunderschön ist. Für meinen Geschmack orientiert sich Pletnjew aber, insbesondere bei Haydn, zu sehr am trockenen Hammerklavierklang, den er auf dem modernen Flügel pedallos nachzuahmen versucht. Und dazu passt dann auch der sehr stark in Richtung historische Aufführungspraxis gehende Orchesterklang der Deutschen Kammerphilharmonie (übrigens mit Christian Tetzlaff am ersten Pult). Wer so etwas mag (also Mozart, Haydn oder Beethoven auf dem Hammerklavier gespielt), wird an dieser Pletnjew-Einspielung Gefallen finden. Mir hingegen gefällt keine Trockenheit des Klavierklangs, mir gefällt Saft und Kraft!


    Der Einfachheit halber nehme ich mal darauf Bezug, wobei ich allerdings hinzufügen muss, dass mir sein KV 491-Spiel etwas besser gefällt als sein KV 466-Spiel.


    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    der Firkusny/Bour-CD, die ich von einem obskuren Label hatte, war mir die Klangqualität zu schlecht.


    Firkusny/Bour habe ich in der Tat auch von einem obskuren CD-Label, wie Du schreibst, nämlich "Vienna Classics". Dort heißt es aber im Kleingedruckten "Licensed from EMI Electrola GmbH", also dürften die Firkusny-Aufnahmen von KV 271 und KV 491 mal bei EMI entstanden sein. Ich finde nicht, dass sie allzu schlecht klingen. Allerdings gibt es ein deutliches analoges Grundrauschen. Und da Ernest Bour nur bis 1979 Chefdirigent des SWF-Sinfonieorchesters Baden-Baden war, dürften diese Aufnahmen aus den 70er Jahren stammen (ein Aufnahmejahr ist leider bei meiner "Vienna Classics"-Ausgabe nicht angegeben). Und angesichts dessen ist die Klangqualität "altersgemäß".

  • Hörenswert:



    Gulda/Abbado, Brendel/Marriner, Brendel/Mackerras, Pires/Abbado sowie Uchida/Tate.




    LG,Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Seltsam,
    auch ich höre hier gerne die "älteren" Aufnahmen.
    Also sowas wie Gould/Susskind,
    Casadesus/Szell oder
    Solomon/Menges.
    oder diese hier:

    Mir gefällt Cluytens einfach besser als Markewitsch und die Live Atmossphäre tut ihr übriges, auch wenn Clara sich teilweise fürtcherlich vergreift.
    Who cares?


    Gruß S.

  • Zitat

    Original von Swjatoslaw
    Leider ist nicht bei allen meinen Editionen angegeben, welche Kadenz die Pianisten im 1. Satz verwenden.


    Ich habe jetzt herausgefunden, welche Kadenz Clara Haskil in ihrer Aufnahme vom November 1960 mit Igor Markevitch im 1. Satz verwendet: nämlich eine eigene Kadenz (das wurde leider in meiner Ermitage-Edition der ursprünglich bei Philips erschienenen Aufnahme nicht angegeben). Außerdem spielt sie im 3. Satz ab ca. 7:20 min. eine Solo-Passage, die man so bei anderen Pianisten nicht hört (die man aber wegen ihrer Kürze kaum als Kadenz bezeichnen kann). Diese Solo-Passage soll von Nikita Magaloff komponiert worden sein. An gleicher Stelle (bei ihm ebenfalls ab 7:21 min.) scheint mir Walter Gieseking in seiner Aufnahme mit Karajan eher zu improvisieren.

    Zitat

    Original von s.bummer
    oder diese hier:

    Mir gefällt Cluytens einfach besser als Markewitsch und die Live Atmossphäre tut ihr übriges, auch wenn Clara sich teilweise fürtcherlich vergreift.
    Who cares?


    Die Aufnahme mit Cluytens kenne ich nicht, das ist ein guter Tipp. So ganz glücklich bin ich nämlich mit der Markevitch-Version nicht. Mit der Orchesterbegleitung sowieso nicht, aber auch Clara Haskil spielt mir manchmal (z.B. im 3. Satz) zu "zahm".



  • Hallo s.bummer


    Ich kann Deine Meinung gut nachempfinden und ich DANKE fuer den CD-Hinweis.


    Aus dem Archiv des SWF gab es mit Ernest Bour in den Sechzigern und Siebzigern (?) mit Rudolf Firkussny (aus meiner Sicht) exemplarische Aufnahmen der spaeten Mozart Konzerte. Ich weiss jetzt aus dem Kopf das Label nicht. Falls nicht erhaeltlich, helfe ich gerne.
    SEHR EMPFEHLENSWERTE AUFNAHMEN !


    Es gruesst aus Chicago........."Titan"

  • Zitat

    Original von s.bummer
    Gib mir ne Mailadresse und ich sende Dir ne "Kostprobe" als .mp3 zu.
    Gruß S.


    Danke für das Angebot, S., aber ich habe mir diese Haskil/Cluytens-Live-Aufnahme von KV 491 jetzt schon in folgender Edition bei jpc bestellt:

    Ich bin sehr gespannt auf die anderen Haskil-Schätze, die noch in dieser Box sind!

  • Dein Tipp war Gold wert, s.bummer. Haskil läuft in dieser Live-Aufnahme mit Cluytens wirklich zu pianistischer Hochform auf. Wieviel besser als in der "zahmen" Markevitch-Version bei Philips. Die Orchesterleistung ist in dieser Pariser Live-Version allerdings (zumindest im 2. Satz) diskutabel, aber das kenne ich zur Genüge von französischen Orchestern der 50er Jahre (wie grauenvoll unpräzise spielt z.B. das französische Rundfunkorchester in der französischen Jascha Horenstein-9 CD-Box, welche kürzlich veröffentlicht wurde). Was zählt, ist allein Clara Haskils beseeltes, grandioses Spiel.

  • Lieber Swjatoslaw,


    ich bin zufällig auf diesen Thread gestoßen durch deinen Link im Firkusny-Thread und kann hier meine derzeitige KV.491-Diskographie vorlegen (Pianist/Dirigent):


    Geza Anda/Geza Anda,
    Daniel Barenboim, Daniel Barenboim,
    Alfred Brendel/Neville Marriner,

    Robert Casadesus/George Szell,
    Glenn Gould/Walter Süsskind,
    Derek Han, Paul Freeman,
    Matthias Kirschnereit, Frank Beermann,
    Ivan Moravec, Neville Marriner,
    Murray Perahia, Murray Perahia,
    Arthur Rubinstein, Josef Krips,
    Andras Schiff, Sandor Vegh,
    Annerose Schmidt, Kurt Masur,
    Rudolf Serkin, Claudio Abbado,
    Mitsuko Uchida, Jeffrey Tate,
    Christian Zacharias, Günter Wand;


    Die rot eingefärbten favorisiere ich in diesem Konzert, den dick gedruckten Brendel an erster Stelle.
    Da ich bis auf Casadesus, Gould, Morvec und Rubinstein alle anderen als Gesamtaufnahme habe (Serkin als Quasi-Gesamtaufnahme) habe, kann das bei einem andereren Konzert anders aussehen (z.B. kommen bei KV 488 noch zweimal Friedrich Gulda und Valdimir Horowitz dazu, desgleichen Gulda zweimal bei KV 466. Aber das wäre Gegenstand eines anderen Threads, wenn es denn so einen gibt, und vor allem wäre das ein ungeheurer Aufwand.
    Vielleicht könnte man das Spiel aber begrenzen.


    Liebe Grüße


    Willi


    P.S. Ich konnte dich am Mittwoch in der Philahrmonie leider nicht erblicken. :thumbsup:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Mozart, Wolfgang Amadé: Klavierkonzert c-moll KV 491“ zu „MOZART Wolfgang Amadeus: Klavierkonzert Nr 24 c-moll KV 491“ geändert.
  • Eine Aufnahme darf in dieser Aufstellung auf keinen Fall fehlen, denn sie zählt, und das zu Recht, zu den "Jahrhundertaufnahmen" des Werks:

    The Originals - Mozart (Klavierwerke) von Clara Haskil

    Clara Haskil (Klavier) und das Ochestre des Concerts Lamoureux Paris, Dirigent: Igor Markevitch (Aufnahme: Paris, 11/1960).


    Gekoppelt ist sie hier mit dem Schwesterwerk in d-moll KV 466; die beiden sind die einzigen Moll-Werke in der langen Reihe Mozartscher Klavierkonzerte. Da der Komponist keine eigenen Kadenzen hinterlassen hat, spielt Clara Haskil eigene Kadenzen, im dritten Satz angereichert durch Passagen, die von ihrem Kollegen Nikita Magaloff stammen.


    Es handelt sich im doppelten Sinne um ein Vermächtnis der großen rumänischen Pianistin: Zum ersten ist ihr Repertoire auf Tonträgern ohnehin überschaubar, und zum zweiten handelt es sich um ihre allerletzte Plattenaufnahme, die wenige Wochen vor ihrem überraschenden Tod aufgezeichnet werden konnte. Ein Glücksfall für alle Mozart-Freunde und insonderheit für die Verehrer der unvergessenen Künstlerin Clara Haskil.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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