BOESSET, Antoine: FEENBALLETT IN DEN WÄLDERN VON SAINT GERMAIN

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    Antoine Boësset (1587-1643)
    Ballet des Fées
    des Forêts de Saint-Germain

    Feenballett in den Wäldern von Saint Germain


    »Ballett de cour« in fünf Teilen
    Sujet und Choreographie: Heinrich von Savoyen, Herzog von Nemours
    Uraufführung am 11. Februar 1625 im Louvre, Paris


    Darsteller der Uraufführung:
    Marais: (die Fee Guillemine)
    Herr de Liancourt: (die Fee Jacqueline)
    Herr La Barre:
    Herr Picot
    Herr Delfin
    König Ludwig XIII.
    und weitere Edelleute



    INHALTSANGABE


    Im Wald von Saint Germain wohnen fünf Feen. Jede von ihnen dominiert über ein bestimmtes Aufgabengebiet. Die Damen aus der Geisterwelt, (die von Herren, welche ihre maskulinen Gesichtszüge unter einer Maske verstecken, dargestellt werden) verspüren das starke Bedürfnis, dem Hof von Versailles ihr Aufgabengebiet zu erklären. Guillemine ist die Fee der Musik. Ihr assistiert eine überlebensgroße Puppe, wenn sie ihre Musiker anweist, den Zuschauern mit ihren Instrumenten darzulegen, was Musik eigentlich ist. Gillette ist die Fee der Spieler. Jacqueline regiert die Schausteller und die Tollen. Alizon dominiert die streitenden Bauern, die Halsbrecher und die Ärzte. Die Fee Macette hat sich etwas Angenehmeres ausgesucht, sie ist die Fee des Tanzes. Sie darf auch das Ballett ins große Finale führen.


    Anmerkung:


    Zur Zeit Ludwig XIII. gab es zwei Arten von Ballett. In der ersten Gruppe ‚ballet mélodramatique’ waren dem Tanz auch vokale Einsätze zugeordnet, in der zweiten Gruppe dominierten die ‚Entrées, in der es kostbare und lustige Kostüme zu bestaunen gab. Höhepunkt und Finale verschmolzen ineinander. Ein dramaturgisches Gerüst gab es nicht. Die musikalische Komposition war ziemlich egal. Am Tanz beteiligt waren Amateure und Profis. Der Herzog von Nemours war Theaterfanatiker und engagierte sich sehr stark im choreographischen Bereich und der Erstellung von Ballettentwürfen.


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