Die vier Jahreszeiten im Laufe der Jahrhunderte

  • Nanu ?
    Schon wieder ein Thread über Vivaldis Dauerbrenner ?


    Den gibts doch schon ? - wenngleich er nicht mehr am letzen Stand zu sein scheint.


    Ohrwurm aus Italien - Antonio Vivaldi: "Le quattro stagioni"


    Oder kramt Alfred jetzt vielleicht Haydns Oratorium "Die Jahreszeiten! neu hervor ?


    Auch hier gibts schon einen Thread


    Joseph Haydn: Die Jahreszeiten


    Aber schliesslich haben nicht nur Haydn und Vivaldi die Jahreszeiten vertont, unter diesem - und ähnlichen Titeln haben auch andere Komponisten ihre persönliche Visitenkarte zu diesem Thema abgegeben.
    Ich bin immer wieder überrascht wie verschieden hier individuelle Eindrücke vertont wurden - bis hinein un unsere Zeit.
    Ich beginne diesen Thread (aus meiner Sicht) völlig unortodox , stelle ein Werk der Gegenwart hier vor, das ich soeben entdeckt habe, und wenn ich "entdeckt habe" schreibe, dann meine ich das diesmal in zweifacher Hinsicht - ich habe einerseits das Werk bei jpc gefunden - und andrerseits Gefallen daran gefunden. Das kann ich sogar anhand der kurzen Soundsamples, die uns das Internet zur Verfügung stellt, bereits jetzt sagen.



    Es handelt sich um das 2. Violinkonzert von Philipp Glass, welches im Herst 2009 auf Ersuchen des amerikanischen Robert McDuffie komponiert, und noch im gleichen Jahre von diesem uraufgeführt wurde.


    Natürlich bietet es sich an, über dieses Werk zu schreiben, es zu bewerten, zu Schätzen oder zu verwerfen - und es ist eine interessanter Einstig zu einem - wie ich hoffe - interessanten Thema. Aber man sollte den Focus nicht ausschliesslich auf dieses Werk lenken, weil ich nämlich plane einen Thread über die Violinkonzerte von Glass zu starten - oder hier anzuregen


    An sich ist das Thema hier offen, Transkriptionen von Vivaldis Jahreszeiten können hier ebenso besprochen oder verrissen werden, wie themenbezogene Werke anderer Komponisten - aus allen Jahrhunderten .


    Ich erwarte mir, daß aus diesem Schmelztiegel Ideen zu anderen - spezifischeren Threads entstehen..


    Und- was vermutlich noch wichtiger ist-
    weitgehend unbekannte Werke den Interessenten zugängig gemacht werden,
    bzw ihre Existenz erwähnt wird.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • "The American Seasons" wurden 1999 von Mark O Connor komponiert für Violine und Streichorchester.
    Angelehnt an Vivaldis "Vier Jahreszeiten" besteht das 4.Violinkonzert O Connors aus Frühling,Sommer,Herbst und Winter.
    Gemeint sind jedoch nicht die vier Jahreszeiten eines Jahres sondern die Lebensabschnitte eines Menschens.
    Genauer gesagt eines amerikanischen Menschenlebens.
    Die Aufführung dieses Konzertes bei den Musikfestspielen in Dresden 2009 durch den Komponisten,begleitet von der Camerata Bern/Jacobsen,ist leider nicht auf CD erschienen.Vielleicht kann ich einen Rundfunkmitschnitt bekommen und mit der o.a. Sony-CD-Einspielung vergleichen.

    mfG
    Michael

  • Zweimal slawische Jahreszeiten, Tschaikowsky und Glazunow. Freunde des Dirigenten und Pianisten sowie Fans des Decca-Sounds können bedenkenlos zuschlagen. Der Glasunow ist mit Prokofieffs Cinderella höchst attraktiv gekoppelt:


  • Wenngleixh ich hoffe, daß es nicht nur beim Aufzählen der verfügbaren Werke bleiben wird, so ist eine Inventur zu Beginn sicher nicht der schlechteste Anfang. Hier die neueste Information: Vivaldis "Vier Jahreszeiten" waren nicht der Urvater des Genres, sowas gabs schon früher.


    Hier beispielsweise von Christopher SIMPSON (1605-1669) Die Monate



    Die abgebildete Aufnahme ist eine andere, als ich besitze, meine ist jedoch indes gestrichen, und ich hatte schon befürchtet, das Werk sei nicht mehr verfügbar. Hier sprang jedoch das Label Alpha hilfreich in die Bresche und ersetzte die Virgin-Aufnahme ganz hervorragend.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Auch Cage hat sich dem Thema der Jahreszeiten gewidmet - in einem Frühwerk, das sowohl in Klavier- als auch in Orchesterversion existiert.
    Preiswert etwa diese Aufnahme der Klavierversion:

    während ich von der Orchesterversion nur eine teuere Einspielung finde:


    Ich habe das Werk einmal live gehört - es erinnerte mich an das "String Quartet in Four Parts" (1950), wo jedem Ton ein Akkord zugeordnet ist und sich die Harmoniefolge automatisch beim Komponieren der Melodie ergibt.

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  • Ich kenne von Spohr bedauerlicherweise nur 2 Sinfonien, die 6. und die 9.:

    aber die beiden sind außerordentlich interessant, die 6. ist die "historische" und stellt verschiedene Musikepochen dar (eine Art musikalischer Historismus - mit Zukunftsmusik).
    Die 9. stellt auf sehr gelungene Weise die Jahreszeiten dar, beim Sommer fange ich immer an zu schwitzen ...
    :)

  • Wolle man doch bitte auch des Giuseppe Verdi nicht vergessen:



    In der "Sizilianischen Vesper" ist doch das wirklich sehr ausgedehnte Ballett "Quattro Stagioni" enthalten (fast eine halbe Stunde Spieldauer). Ein Instrumentalstück, das durchaus bei der Länge ein Sinfonie-Konzert zieren würde...


    meint zumindest der

    .


    MUSIKWANDERER



  • Vier schwarze Tangos von Astor Piazzolla (1921 - 1992). Es gibt bei unserem Werbepartner immerhin eine Handvoll verschiedene Arrangements zu erwerben. Die Fassung für Klaviertrio kenne ich live; über eine Anschaffung wird nachgedacht ...


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Purcells Schauspielmusik zu "The Fairy Queen" enthält im vorletzten 4.Akt eine ziemlich eigenständige "Masque for the Seasons", etwa 15 min, eine Arie pro personifizierter Jahreszeit, eingerahmt von einem Chor an die lebensspendende Sonne (Phoebus) "Hail, great parent of us all".
    Es lohnt sich natürlich, diese Schauspielmusik komplett kennenzulernen, aber es gibt die Masque for the Seasons auch separat auf einer Anthologie unter Ltg. von Parrott


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Joachim Raff komponierte 11 Sinfonien,darunter die letzten 4 zum Thema "Vier Jahreszeiten".
    Sinfonie Nr. 8 Frühlingsklänge
    Sinfonie Nr. 9 Im Sommer
    Sinfonie Nr. 10 Zur Herbstzeit
    Sinfonie Nr. 11 Der Winter
    Die ( 2004 aufgelöste) Philharmonia Hungarica mit W.A. Albert spielte (1992-1994) diese 4 Jahreszeiten Sinfonien für das Label CPO ein,wo sie auf einem 2CD-Album erhältlich sind.


    ,


    Bei dem Label Tudor erschienen sämtliche Sinfonien Raffs von den Bamberger Symphonikern mit Stadlmair sowohl in einer 9 CD-Box als auch in Einzel-CDs,sodaß man die Jahreszeiten Sinfonien (eingespielt 2002) auch auf 2 CDs erwerben kann.

    mfG
    Michael

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  • Man sollte nicht glauben, wie viele Komponisten sich durch das Thema "Vier Jahreszeiten"


    inspierieren liessen - und noch immer lassen



    Wir sollten noch ein bis 2 Tage Material sammeln - und dann langsam beginnen - wer eine Aufnahme verfügbar und Lust dazu hat - darüber zu schreiben inwieweit man das Thema auch musikalisch erkennen kann - oder zu erkennen glaubt - bzw inwieweit zu vermuten ist, daß sich der Werktitel nur am berühmten Vorbild Vivaldis anhängt - um bekannter zu werden.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • 2010 erschien diese CD mit dem Mitschnitt der Uraufführung(2009) der "Vier Jahreszeiten" für Klavier des lettischen Komponisten Peteris Vasks.

    mfG
    Michael

  • Hier noch ein Weiterer Beitrag zu diesem Genre - wieder was Zeitgenössisches.



    Haydns Jahreszeiten wurden noch nicht genannt - aber die hätten vielleicht ohnedies nicht so optimal in die Gruppe der reinen Intrumentalkompositionen gepasst.


    Ich glaube wir haben so ziemlich alles beisammen - Nachzügler willkommen.


    Nun könnten wir uns jene Werke, welche in den Regalen der Taminos liegen zu Gemüte führen - und darüber berichten, ob zwiaschen dem Titel der Komposition und ihrem Inhalt ein für den Hörer nachzuvollziehender Zusammenhang besteht - oder ob der Titel (vermutlich !!) willkürlich oder (ebenfalls vermutlich "") aus PR Gründen gewählt wurde, bzw kann ein ganz subjektiver Eindruck, den ein bestimmtes Werk bei Euch hinterlassen hat beschrieben werden......


    mfg aus Wien


    Alfred


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zu den von mir im Beitrag 7 genannten „Vier Jahreszeiten“ aus Verdis „Sizilianischer Vesper“ muß ich ehrlicherweise gestehen, daß sich mir der Titel aus dem Inhalt nicht erschließt. Das liegt auch daran, daß meine Einspielung - mit Domingo, Arroyo, Milnes, Raimondi, dem John Alldis Choir, dem New Philharmonia Orchestra unter Levine, bei RCA Victor erschienen - eine Trödelmarkt-Erwerbung darstellt, der das Booklet fehlt.


    Immerhin ist festzustellen, daß „Les vêpres siciliennes“ von der Spieldauer her eine der umfangreichsten Opern Verdis ist, vielleicht nur mit der ersten Pariser Fassung von „Don Carlo“ vergleichbar. Das liegt auch an dem umfangreichen Ballettdivertissement im dritten Akt, eben den „Vier Jahreszeiten“, das einen Ball im Palast Montforts zeigt, auf dem die Protagonisten Elena und Procida den sizilianischen Gouverneur töten wollen (der kurze Ballo mit dem Titel „Tarantella“ aus dem zweiten Akt ist dagegen zu vernachlässigen).


    Das halbstündige Ballett wurde seinerzeit von Marius Petipa choreographiert und besteht aus einer Folge von damals modischen Tänzen wie Polka, Galopp, Mazurka, die Verdis Einfallsreichtum, noch dazu mit großem orchestralen Einsatz, unterstreichen. Warum die Autoren Scribe/Verdi hier allerdings „Vier Jahreszeiten“ darstellen wollen, bleibt mir bis dato unklar. Auf jeden Fall steht fest, daß Verdi hier sein ganzes Können aufbietet, um sich mit der französischen „Grand opéra“ zu messen. Und das ist ihm, wie ich finde, gelungen.


    Herzliche Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    Warum die Autoren Scribe/Verdi hier allerdings „Vier Jahreszeiten“ darstellen wollen, bleibt mir bis dato unklar. Auf jeden Fall steht fest, daß Verdi hier sein ganzes Können aufbietet, um sich mit der französischen „Grand opéra“ zu messen. Und das ist ihm, wie ich finde, gelungen.


    Genau. Ein Ballett "Vier Jahreszeiten" ist mit Sicherheit optisch sehr eindrucksvoll in Szene zu setzen. Die Pariser waren von jeher versessen auf Balletteinlagen in der Oper - und die Autoren wussten das natürlich, vor allem Scribe So gestaltete sich denn die Uraufführung der Oper auch zu einem Triumph, wie ihn Verdi nicht erwartet hatte......


    Verdi und Scribe sollen nicht harmoniert haben - unter anderem empfand Verdi (angeblich) einige Massenszenen und das Ballett als dramaturgisch überflüssig......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Erlaube mir die Nennung dieser Scheibe:



    Fanny Mendelssohn-Hensel:
    »Das Jahr« – 12 Charakterstücke für das Forte Piano

    Lauma Skride, Klavier


    Label: Sony | 2005


    »Für ihre CD-Premiere bei Sony Classical hat Lauma Skride den charmanten Klavierzyklus »Das Jahr« von Fanny Mendelssohn-Hensel (1805–1847) ausgewählt, ein selten eingespieltes Werk, das vor sechs Jahren erstmals in einer Druckfassung herausgebracht wurde. … ist aber am Flügel eine bemerkenswert starke Persönlichkeit, die in diesem zyklisch verknüpften "Jahr" den treffenden Zugriff findet. Mal beherzt und mal beseelt, mal elegant und mal pointiert.«

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Die Vier Jahreszeiten können auch metaphorisch umgesetzt sein. Bei Charles Ives stehen amerikanische Feiertage stellvertretend für die vier Jahreszeiten:

    • Washington’s Birthday steht für den Winter
    • Decoration Day steht für den Frühling
    • The Fourth of Julysteht für den Sommer
    • Thanksgiving steht für den Herbst (hier kommt auch ein Chor zum Einsatz)



    Wir sollten noch ein bis 2 Tage Material sammeln - und dann langsam beginnen - wer eine Aufnahme verfügbar und Lust dazu hat - darüber zu schreiben inwieweit man das Thema auch musikalisch erkennen kann - oder zu erkennen glaubt - bzw inwieweit zu vermuten ist, daß sich der Werktitel nur am berühmten Vorbild Vivaldis anhängt - um bekannter zu werden.....


    Ich glaube nicht, das Ives sich einem Vorbild anhängt.


    Die Vier Jahreszeiten sind ein ganz beliebter Topos, sowohl in der Musik als auch in der bildenden Kunst. Man hat a priori die Vierteilung des Werkes, d.h. man kann vier Sätze gestalten, vier Wände in einem Schloß ausmalen etc.
    Außerdem hat jede Jahreszeit einen durch die Jahrhunderte geprägten 'Charakter' und kann damit auch als Parabel für menschliche Charaktere oder Stimmungen herhalten.


    Nein, ich glaube Vivaldis Vorbildfunktion spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.

  • Werke ab der 2. Hälfte des 20. Jhds. könnten sich auf Vivaldi beziehen. Aber ich glaube kaum, dass Tschaikowsky oder Ives von dessen Werk gewusst haben.

    Struck by the sounds before the sun,
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Abgesehen davon traue ich Ives auch keinen schlichten 'Marketinggriff' zu. Ives ist/war ein Original (auch, wenn er in seiner Musik mitunter collagenhaft existierende Versatzstücke verarbeitet).

  • Abgesehen davon traue ich Ives auch keinen schlichten 'Marketinggriff' zu. Ives ist/war ein Original (auch, wenn er in seiner Musik mitunter collagenhaft existierende Versatzstücke verarbeitet).


    Ives ist ja ohnehin nur ein entferntes Beispiel. Auch wenn die 4 Holidays für die Jahreszeiten stehen können, stehen die Stücke doch erstmal für die entsprechenden Feiertage, oder?
    Die Versatzstücke von Ives stammen ja aus amerikanischen Chorälen und Märschen, es gibt keinerlei Bezug auf europäische Barockmusik. Und wie gesagt: Kaum ein Mensch kannte Vivaldi vor den 1920er Jahren.

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  • Joseph Haydn komponierte Die Jahreszeiten.


    Haydns Vorgänger beim Fürsten Esterhazy war Gregor Joseph Werner.


    Gregor Joseph Werner komponierte den Musikalischen Kalender für Musikinstrumente,wobei jeder einzelne Monat berücksichtigt wurde.

    mfG
    Michael


  • Heinz Holliger - Die Jahreszeiten (aus dem Scardanelli Zyklus) für gemischten Chor.
    Uraufführung (Frühling I, Sommer I, Herbst I und Winter I) 21. Oktober 1977
    Uraufführung (Frühling II, Sommer II und Herbst II) 19. Juni 1982
    Uraufführung (Frühling III, Sommer III, Herbst III und Winter III) 17. Oktober 1983
    Uraufführung (Winter II) 19. Oktober 1985


    Für eine Aufführung ist immer ein vollständiger Jahreszyklus aus den zur Verfügung stehenden Liedern auszuwählen,für jede Jahreszeit ein Lied.
    Die römischen Ordnungszahlen können beliebig gemischt werden.

    mfG
    Michael

  • Bleibt noch hinzuzufügen, dass die von Heinz Holliger vertonten Gedichte von Friedrich Hölderlin stammen. Scardanelli bezieht sich auf die Unterschrift, die der der Welt entrückte Dichter unter die Strophen setzte.


    Der Schweizer Komponist hat eines der beklemmendsten Musikwerke geschrieben, die ich kenne.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Johann Christoph Schmidt - Die Vier Jahreszeiten


    Leider kann ich keine CD abbilden,weil das Werk nicht auf CD veröffentlicht wurde(,soweit mir bekannt ist).
    Ich habe daher auszugsweise auf den Pressetext der Stadt Dresden zugegriffen.


    Quelle - Pressetext Dresden 800 | Stadtjubiläum 2006


    Prolog zu den Festlichen Tagen Alter Musik
    „Les Quatre Saisons – Die Vier Jahreszeiten“ (1719)
    Szenische Wiederaufführung der Ballettoper anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums der Stadt Dresden


    Johann Christoph Schmidt, der in Vergessenheit geratene Hofkapellmeister Augusts des Starken, komponierte
    die „Vier Jahreszeiten“ zum großen Hochzeitsfest von dessen Sohn Friedrich August im Jahr
    1719.
    Johann Christoph Schmidts Werk lag fast 300 Jahre unbeachtet im Archiv, bevor es nun wieder erstehen
    soll. Diesmal ist es die Stadt Dresden, die dieses Projekt realisiert – und ihr Jubiläumsjahr ist der
    besondere Anlass dafür.
    Eine Inszenierung aus Musik und Tanz.
    Die „Vier Jahreszeiten“ gehören zur Hofgattung „Opéra-ballet“, einer Tradition des Hofes Ludwigs des
    XIV. Als Besonderheit dieser Gattung, die um 1695 das reine Hofballett ablöste, ist eine Kombination
    von Oper und Ballett, aus Arien, Chorteilen und Tänzen zu nennen.
    Im Vordergrund der Ballettopern stand nicht, wie bei Opern, eine fortlaufende Handlung, sondern vielmehr
    die zeremonielle Lobpreisung des Herrscherpaares, der Ausdruck der Freude und des Schönen.
    So stellt „Les Quatre Saisons“ eine Hommage an das Brautpaar, den Sohn Augusts des Starken und
    dessen Gemahlin dar. Tänze, chorale Gesänge und Arien symbolisieren den freudigen Dank an die
    Götter, die diese ewige Verbindung zwischen Kurprinz Friedrich August und Maria Josepha geschaffen
    haben.
    Die Wiederaufführung der „Vier Jahreszeiten“ soll neben der Entdeckung eines vergessenen Komponisten
    und einer wunderbaren Musik vor allem ein Stück Dresdner Stadtgeschichte in Erinnerung rufen und
    die rauschenden Feste einer vergangenen Kultur und deren künstlerische Leistungen zugänglich machen
    – und das in einem festlichen Rahmen.

    mfG
    Michael

  • Schon genannt,aber nicht abgebildet,wurden Werke von Vivaldi und Haydn.
    Folgende CD-Cover füge ich hinzu,um den Eindruck zu verstärken.



    Für viele die Referenzeinspielung von Vivaldis Vier Jahreszeiten.



    Haydns Jahreszeiten mit Harnoncourt.
    Diese Doppel-CD liefert unser Werbepartner JPC jetzt für 9,99 Euro
    (portofrei bis zum 17.07.2011 innerhalb Deutschlands,nach Österreich und der Schweiz u.a.)
    Aktuell wird die Erstauflage im Pappschuber (Doppel-CD im Plastikcase und Booklet) ausgeliefert.

    mfG
    Michael

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  • Hermann Reutter (1900-1985) komponierte die Lieder "Die Jahreszeiten" und das Oratorium "Der große Kalender".


    In seinem Oratorium in 4 Teilen für Sopran- und Bariton-Solo,gemischten Chor,Kinderchor,Orchester und Orgel,op. 43 "Der große Kalender" (1933) -Neufassung 1970- beschreibt Reutter den Ablauf des Jahres.
    Obwohl es sein zu Lebzeiten meistgespieltes Chorwerk ist,ist es auf CD noch nicht erschienen.

    mfG
    Michael


  • Gidon Krämer spielt "The Russian Seasons" von Leonid Desyatnikov.
    Auch russische Jahreszeiten bestehen aus Frühling Sommer,Herbst und Winter,obwohl man annehmen könnte,in Sibirien wäre immer Winter.


    Gidon Krämer spielt "The Seasons Digest" von Alexander Raskatow.
    Hier sind die 12 Monate des Jahres in Anlehnung an Tschaikowskis Jahreszeiten vertont worden.

    mfG
    Michael


  • Auf dieser CD spielt die Organistin und Komponistin Dagmar Koptein
    u.a. ihre eigenen Werke "Finnische Jahreszeiten" für Orgel ein.
    Zu hören sind "Sommer","Herbst" und "Winter".
    Ob es in Finnland keinen "Frühling" gibt?
    Oder war sie im Frühling nie in Finnland,sodaß es ihr an Impressionen fehlte?

    mfG
    Michael


  • Der russische Komponist Boris Arapov (1905-1992) komponierte den Liederzyklus
    "Die vier Jahreszeiten" für Sopran,Tenor und Instrumentalensemble.

    mfG
    Michael

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