Fono Forum Februar 2011: Fidelio und Rosenkavalier

  • Da ich im Startbeitrag keinen Hinweis auf eine bewusste Verwendung der falschen Schreibweise gefunden habe, erlaubte ich mir die Korrektur des "Rosenkavallier" im Threadtitel. (Theophilus)


    Das man mit schlampigen Recherchen heute offensichtlich immer noch genügend Abnehmer findet um sich auf dem Markt halten zu können, davon zeugt wieder einmal mehr die aktuelle Ausgabe des Fono Forums.


    1. Beispiel:


    Herr Persche, der hier offensichtlich immer noch sein Voluntariat, obgleich schon seit mehreren Jahren dort beschäftigt, ableist, davon liefert seine Fideliobesprechung Live 1955 bestens Zeugnis ab, wie sonst konnte es passieren das er dem Irrtum aufsaß das es diese Aufnahme bisher nur auf Vinyl bei Melodram gab.
    Obgleich bei Herrn Steiger gleich CD einträge verzeichnis sind, eine bei Frequenz und eine bei movimento musica.


    Lerne, manchmal kann es sehr hilerich sein sich auch einmla ein buch zur Hand zu nehmen, lernt man übrigens schon in der Schule:" Man kann nicht alles wissen, wissen sollte man aber schon wo man nachschlagen muß um geeignete informationen zu bekommen, auch im Zeitalter des Internets.


    2. Beispiel:
    Auch nicht besser ist es hier um eine Rosenkavallier besprechung bestellt.
    Die vor unvollständigkeit gerade zu strotzt.


    In diesem Zusammenhang, ( es war Salome ) hatte ich bereits Hern Woll den Tipp gegeben, es doch einmal, wenn ich schon keinerlei Ahnung über den letzen Stand von Opernveröffetlichungen habe ( bezogen auf Richard Strauss ), in Garmisch bei der Richard Strauss Geselschaft vorbeizuschauen, dort stehen viele Aufnahmen im Keller und man darf sie sogar hören.
    Aber wie es beim Fonon Forum so übglich ist, gtue Ratschläge, sidnwie Perlen vor die Säue werfen.
    Im Appetizer ließt sich das ganze so: Christoph Vranz hat sich durch die Aufnahmegeschichte durchgehört.
    Was er aber ganz offensichtlich gar nicht für nötig befunden hat, wie anchfolgende Beispiele anschaulich verdeutlichen.
    Wenn er dieses nämlich in Garmisch getan hätte, wären im die nachvollgenden Aufnahme kaum entgangen als da wären jene mit:
    Viorica Ursuleac, Rose Bampton, Germaine Horner, Elisabeth Grümmer, Ingrid Bjoner, Sena Jurinac, Gundula Janowitz, Helga Dernesch, Evelyn Lear ( Live & Studio ), Anna Tomowa-Sintow ( 2 Aufnahmen ) und von den modernen wären hier noch die Sängerinnen Renee Fleming ( nicht im Archive ), Nina Stemme und Adrienne Pieczonka ( nicht im Archive ), ganz zu schweigen, mit Sicherheit nicht entgangen.



    100 prozentig konform hingegen gehe ich mit dem Vegleich von Herrn Marco Frei.
    in seinem Artikel über Mariss Janssons rückt er diesen in die Nähe von Bernhard Haitink und Claudio Abbado.


    Richtig so, wenn man hier die Wagner und Bruckner Aufnahmen zum Vergleich heran zieht wird man mühelos feststellen, das eine langweiliger klingt wie die Nächste.
    Mariss Janssons hingegen weiß dieses sogar noch zu toppen.
    Er zählt zu den ganz wenigen die den Kunstgriff fertig gebracht haben, das bei ihm Bruckner wie Filmmusik klingt.


    Wenn das zukünftig die Art von gutem Journalismus beim Fono Forum sein soll, dann gute Nacht.

  • Auch einem selbsternannten Stimmexperten und verkannten Großkritiker in nuce stünde es nicht schlecht zu Gesichte, seine Hervorbringungen nicht einfach so ins Forum zu erbrechen, sondern zunächst einmal auf korrekte Orthographie und Interpunktion hin zu untersuchen. Vom Inhalt mal ganz zu schweigen. Denn so trifft der Vorwurf der Schlampigkeit gerade denjenigen, welcher den Splitter im Auge der Musikjournalisten beschreit, ohne den Balken im eigenen Sinnesorgan überhaupt ansatzweise wahrzunehmen. Im Flächenbombardement des name dropping geht so mancher Schuss eben nach hinten los (Alan Blyth anyone?).

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Mein Gott seid Ihr kritisch, aber das ist das Recht der Jugend." Fono Forum" ist aktualisiert im Stil des Mainstreams. Bewährte Schlachtrösser wie Ingo Harden sind reaktiviert. Perschè ist ein seit vielen Jahren anerkannter Journalist und Kritker. Grundsatzthemen werden engagiert angegangen. Vielleicht ist bei der Neugestaltung etwas Tiefgang verloren gegangen. Ein Kenner und Könner wie Thomas Voigt ist auch nicht so einfach zu ersetzen. Fono Forum ist auch nicht alternativlos, es gibt die Opern Welt, Opernglas und den Neuen Merker Wien, den ich wegen der Unabhängigkeit der Schreiber besonders schätze.
    Was wird jetzt konkret an Verbesserungen im Fono Forum erwartet?
    Helft doch bitte mit, dem so engagierten jungen Chefredakteur Björn Woll Tipps zur Verbesserung zu geben. Ich arbeitete mit ihm bereits zusammen und kann aus Erfahrung berichten, dass gerade er für sachlich begründete Vorschläge immer offen ist.
    Wir mit unserer Bedeutung als Tamino-Forum müssen auch aufpassen, dass wir die Fachmagazine nicht kaputt schreiben. Wenn wir Klassik stützen und verbreiten wollen, was ich als einen unserer Aufträge bei Tamino sehe, dann sollten wir mit unser Kompetenz und geballten "Macht" mithelfen, dass die permanent ums Überleben kämpfenden Fachzeitungen von uns - sofern sie es verdient haben- unterstützt werden. Fono Forum hat es verdient!


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus,


    auch hier volle Zustimmung - wenn FonoForum erst einmal weg wäre, würde wahrscheinlich so schnell kein neues mehr kommen. Alleine darum ist es wichtig, dass diese Publikation erhalten bleibt.


    Es gilt, was für alle Kritiken gilt: Sie entfalten erst ihren vollen Wert, wenn man durch eigene Anschauung selbst dazu Stellung bezieht. Wie wir im Jens-Malte-Fischer-Thread sehen, kann ja auch aus gegensätzlichen Positionen verschiedener Kritiker (hier Fischer vs. Kesting) fruchtbare Erkenntnis für den Leser abfallen, so er denn bereit ist, sich sein eigenes Urteil zu bilden. Erst dann gelangt man doch selbst zu einem gereifteren Urteil.


    Zur Verteidigung des Rosenkavalier-Beitrages im jüngsten FonoForum wäre noch zu sagen, dass es ja sinnvoll ist, wenn sich die Rezensenten auf diejenigen Aufnahmen beschränken, die man am Markt erwerben kann. Den meisten Lesern wird es ja nicht helfen, wenn die Super-Über-Hyperaufnahme des Werkes lediglich im Keller eines Archives in Garmisch-Partenkirchen gehört werden kann. Der eine oder andere Tipp bzgl. vergriffener Aufnahmen wurde übrigens im Rahmen des "Klassik-Kanons" bei anderen Werken durchaus gegeben.

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  • Lieber Wolfram!


    Im Archive in Garmisch liegen Grundsätzlich nur Aufnahmen, die im Handel erhältlich sind oder waren.
    Ich habe mich mit der Dame vor Ort unterhalten und weiß daher das sie den Großteil ihres Archvies von JPC bezieht.
    Und nichts anderes habe ich von dieser Rosenkavallierbesprechung im Fono Forum erwartet.
    Eine Besprechung schwerer zugänglich Liveaufnahmen wie jene mit:
    Geraldine McGreevy, Soile Isokoski, Teresa Zylis Gara, Clara Ebers, Janice Watson, Montserrat Caballe, Elisabeth Söderström, Yvonne Kenny, Renata Scotto, Angela Denoke und Katherine Karneus, kann man dort wirklich nicht erwarten, da diese Herren dann ihre Mentalität, alles was ich gratis bekomme gibt es nicht, ändern müssen und kann man das heutzutage wirklich von einem ernstzunehmen Kritiker, der zu dem in einem Magazin sich veröffetnlicht das 7, 50 Euro kostet, erwarten?
    Ich habe ja noch nicht einmal erwartet das hier die veröffentlichten Auszüge der Sängerinnen der Urauführung allen voran Margarete Siems genannt und besprochen werden.


    Gruß


    Sven

  • Lieber Sven,


    ich glaube, so langsam beginne ich zu verstehen, was Du meinst. Bei der Lektüre Deines Eröffnungsbeitrages fiel mir das vielleicht deswegen einfach zu schwer, da der Inhalt unter orthografischen und grammatikalischem Müll verborgen war.


    Da ich nun Deine Erwartungen genauer kenne: Was hättest Du denn von den Klassik-Kanon-Teilen zu den Beethoven-Sinfonien (FF 1/2008'), zur Winterreise (FF 2/2008') und den zu Mahler-Sinfonien (FF 9/2008') erwartet?

  • Lieber Wolfram!


    Sorry aber den Mahler habe ich jetzt auf die schnelle nicht finden können.
    Die beiden anderen Winterreise und Ludwig van Beethoven habe ich aber so eben Quergelesen.
    Auf die Frage was fehlt?


    Es ist jetzt natürlich nach fast zwei Jahren nicht mehr so ganz einfach nachzuvollziehen,welche Aufnahmen zu dem Zeitpunkt schon zugänglich waren und welche nicht.
    Wenn ich jetzt richtig gelesen habe, fehlen bei der Winterreise einige ganz entscheidende Interpetationen , die auf jedenfall bei den Empfehlungen hätte stehen müssen.
    Zum Beispiel jene mit Lotte Lehmann, was diese Frau für die Oper und auch für das Lied geleistet hat, kann man gar nicht hoch genug einschätzen, auch meine ich, das die Aufnahme mit Christa Ludwig unterschlagen worden ist.


    Bei den Empfehlungen viel mir auf, das die Hampson Aufnahme mit Sawallisch empfohlen worden ist, sorry aber ich finde diese Winterreise als sterbenslangweilig.
    Ich empfehle hier in jedemfalle die Produktion mit Peter Pears und jene mit Gerard Souzay, beiden wurden erwähnt aber nicht ausdrücklich bei den Empfehlungen genannt.


    Auch das absichtliche Verschweigen von so wichtigen Interpetationen wie jenen mit Marco Rothmüller, Julius Patzak und Ernst Haefliger, die man kennen sollte, wenn man sich über die Winterreise ausläßt, sind nicht zu entschuldigen, besonders angesicht des unendlichen Geschwaffels zu beginn, bevor es auf Seite 59 endliche ab der Mitte der ersten Hälftge interessant zu werden beginnt.
    Auch Peter Anderes hätte nicht verschwiegen werden dürfen.
    Das er die Aufnahme mit Francisco Araiza ( Fernsehbeitrag aber auch als CD erhältlich gewesen ) ausgelassen hat, damit kann ich leben.


    Bei Ludwig van Beethoven sah die Sache ebenfalls nicht besser aus.
    Wenn ich auch hier den Artikel richtig Quergelesen haben fehlen ebenfalls elementare Aufnahmen die man kennen sollte, bevor man sich über diese Sinfonien ausläßt.
    Besonders befremdlich das hier Norrington und Harnoncour empfohlen worden sind, so wichtige Interpreten wie Bruno Walter ( beide ), Wilhelm Mengelberg, Carl Schuricht, Hermann Scherchen, Rene Leibowitz, Hans Schmidt-Isserstedt, Karl Böhm hingegen einfach so unter den Tisch gefallen lassen worden sind.
    Ganz zu schweigen von den Aufnahmen mit Franz Konwitschny, Antal Dorati, Eugen Jochum, Andre Cluytens, Herbert Kegel und Sergiu Celibidache oder auch Ferenc Fricsay ( wobei ich mir jetzt nicht ganz sicher bin ob er die zweite und vierte auch wirklich aufgenommen hat, da diese in meinem Schallplattenarchive fehlen )
    Das diese nach meinem dafürhalten elementaren Interpretationen einfach totgeschwiegen worden sind, wo es sich doch um eine ernstzunehmende Besprechung dieser Sinfonie handeln sollte, empfinde ich gelinde gesagt mehr als nur etwas zweifelhaft und läßt auch hier die Glaubwürdigkeit, das sich der Autor wirklich mit der Werkinterpretation dieses Komponisten ernsthaft auseinander gesetzt haben will, arg ins wanken geraten.


    Das jetzt zum Beispiel die Aufnahme mit Hugh Wolff fehlt, sofern es diese zu diesem Zeitpunkt schon gab, damit kann ich leben, das erachte ich auch als nicht so wichtig.


    Wie schon einnmal erwähnt, wir sind hier nicht bei Freundin, Brigitte oder Klassische Akzente dies ist ein Monatsmagazin das in laufe der letzten zwei Jahre nahezu unverschämt vom Preis erhöht worden ist.
    Und diese Preiserhöhung mit einem schwindenden Niveau zu begründen empfinde ich als unverschämt und solange es genügend Leser gibt die dieses Applaudierend hinnehmen, wird sich hier auch nichts ändern.
    Ich hingegen bestehe auf eine Zeitschrift wo vernünftigt Recherchiert worden ist und wenn dieses nicht der Fall sein sollte habe ich keine Problem dieses in aller Deutlichkeit aufzuzeigen.
    Leserbriefe wandern ungelesen in den Papierkorb, hier aber denke ich kann man noch etwas bewegen.
    ich hoffe es zumindest.


    Gruß


    Sven

  • Lieber Sven,


    ich glaube, so langsam verstehe ich, was Du von dem Klassik-Kanon erwartest: Eine Überblick über die Aufnahmen des fraglichen Werks, die so vollständig wie möglich überhaupt ist. ich kann das gut nachvollziehen und würde mir persönlich das auch wünschen.


    Andererseits: Ich bin nicht sicher, ob alle Leser überhaupt gewillt sind, sich "nur" die sechs empfohlenen Beethoven-Zyklen (Karajan I/Philharmonia Orchestra, Klemperer/Philharonia Orchestra, Szell/Cleveland, Bernstein/WPO, Norrington/London Classical Players, Harnoncourt/COE) in den Schrank zu stellen oder ob nicht die meisten mit dem einen oder anderen, den sie sowieso schon haben, eigentlich ganz zufrieden sind und vielleicht sich noch zum Kauf von einem einem oder zwei weiteren haben hinreißen lassen. Wäre diesen Lesen wirklich mit 15 weiteren Empfehlungen mehr geholfen? Mal ganz schweigen von wichtigen Einzelaufnahmen - nehmen wir doch mal nur die "Neunten" unter Furtwängler. - Ich finde die sechs übrigens ganz gut gewählt. Ja: gäbe noch viel Interessantes, klar! Etwa Toscanini, Leibowitz, Pfitzner, Weingartner - alles historisch höchst interessant. Ganz zu schweigen von einem Überblick Furtwängler/Beethoven.


    Ich nehme einfach mal an, dass der Schreiber dieser Artikel NICHT mit der Absicht begonnen hatte, alle denkbaren empfehlenswerten Einspielungen zu benennen. Noch nicht einmal die historisch wegweisenden. Sonst würde der Artikel sicher anders aussehen. Wenn Du nun das Ergebnis mit Deinem Wunsch vergleichst, so ist klar, dass Du nicht zufrieden bist, da Deine Erwartung eine ganz andere ist als der Autor beim Abfassen des Artikels hatte.


    Ich stimme Dir auch zu, dass Anders bei den Winterreisen hätte genannt werden müssen. Auch das Spektrum möglicher Interpretationen, von verinnerlicht wie bei Goerne (live) bis zu äußerlichen Extremen wie bei Anders usw. usw. hätte klarer benannt werden können.


    Dennoch ist der Klassik-Kanon eine gute Sache.

  • Trotz des Verrisses von fonoforum Februar 2011 bin ich nach einer Pause von 6 Monaten wieder dabei. Begonnen hatte es 1968. Es hat mir ohne fonoforum etwas gefehlt, auch wenn ich mich häufig geärgert habe. Heute freue ich mich, wenn eine Aufnahme, egal ob CD oder DVD, die ich bereits besitze, in fonoforum genau so beschrieben wird, wie es meinem Empfinden entspricht. Das kommt nicht häufig vor, aber es kommt vor und das reicht mir. Das Karussell der Chefredauteure und Kritiker hat sich im Laufe von über 3 Jahrzehnten immer gedreht, mal schneller, mal langsamer, damit auch die Qualität, mal besser, mal schlechter.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Lieber Bernward, lieber Sven,


    letztlich ist FonoForum eben auch einen Breitensportmagazin. (Verzeiht mir den platten Vergleich.)


    In zwei der letzten Ausgaben war der Klassik-Kanon dem "Tristan" gewidmet. Jürgen Kesting besprach mit großer Akribie Dutzende von Aufnahmen. Dieser Artikel wird wohl auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, als Referenz Verwendung finden.


    Zwar habe ich fünf "Tristan"-Aufnahmen im Regal, aber nach der Lektüre hatte ich Lust auf mindestens fünf weitere. Ich habe mich dann etwas später darauf besonnen, wie lange es her ist, dass ich zum letzten Mal meinen Furtwängler-Tristan, meinen Reiner-Tristan gehört hatte, und sah dann wenig Sinn darin, noch einen Knappertsbusch-Tristan, einen Erich-Kleiber-Tristan usw. usw. nebendran zu stellen. Vermutlich würde ich diese Aufnahmen nur einmal, bestenfalls zweimal hören.


    Bei einem Beethoven-Streichquartett, einem Schubert-Liedzyklus, einer Bruckner-Sinfonie, einer Traviata, einem Otello ist das anders - alleine aufgrund der kürzeren Werkdauer werden die häufiger aus dem Regal genommen. Und das Vorhaben, drei oder fünf davon vergleichend zu hören, ist ungleich weniger zeitintensiv als beim Tristan.


    Ich habe darum im Tristan-Überblick einige Empfehlungen vermisst. Zwar darf man von Herrn Kesting sicher keine Statements der Art "meine drei liebsten Tristan-Aufnahmen" oder gar ein Top-Ten-Ranking erwarten. Das ist auch völlig in Ordnung. Ich hätte jedoch z. B. eine Empfehlung für alle, die noch keinen Tristan haben, begrüßt - und zum Kennenlernen ist vielleicht eine Stereo-Aufnahme besser geeignet als ein Live Mitschnitt von 1936. Das Orchester hat ja mehr als nur eine Nebenrolle. Etwa Böhm Bayreuth 1966, Carlos Kleiber und Pappano. Man kann ja auf die Kompromisse im vokalen Bereich hinweisen. Hilfreich sind die bedeutenden historischen Aufnahmen und Mitschnitte dann als Ergänzungen und zur Kennenlernen dessen, was im Tristan stimmlich und stimmdarstellerisch auch möglich ist bzw. war. Vielleicht wäre den meisten FF-Lesern damit eher geholfen. Die Hardliner unter den Sammlern haben sowieso andere Informationsquellen, z. B. das Tamino-Klassikforum.


    Denn das FonoForum kann nicht alleine von den 500 oder 1.000 (sind es wirklich so viele?) Musikverrückten in seinem Verbreitungsgebiet leben, die zehn oder mehr Tristan-Aufnahmen im Schrank haben.


    Darum finde ich einen Überblick wie beim "Rosenkavalier", wie bei der "Winterreise" viel passender zum FonoForum als die Tristan-Totale, so sehr ich letztere natürlich begrüße.

  • Lieber Wolfram?


    Für Personen die durchaus damit konform gehen das Kritiker nur die Aufnahmen besprechen die ihnen gratis und mit gewalt ins Gesäß geschoben werden sind oder bereit sind mutwillige Zensur Tür und Tor zu öffnen, kann ich diese Haltung durchaus verstehen, Verständnis entwickeln kann ich dafür aber keineswegs


    Ich hingegen stehe für Transparenz und bin daher nicht länger gewillt diese Art der Bevormundung hinzunehmen, sei es aus marktpolitischen Gründen, weil man vielleicht auch seine Kunden ( die jenigen die Anzeigen schalten verprellen könnten ) oder diese Aufnahmen eben einfach nicht zur Verfügung gestellt woden sind.

  • Lieber Sven,


    Du suggerierst, dass die für FonoForum schreibenden Kritiker entweder nur diejenigen Aufnahmen besprechen, die sie gratis erhalten oder mutwillige Zensur durch von Dir nicht genannte Dritte üben lassen.


    Verstehe ich Dich da richtig?


    Falls ja: Kannst Du diese Behauptung irgendwie substantiieren? Behaupten lässt sich viel.

  • Mir geht es ganz gnau so wie den meisten von Euch: zufrieden bin ich mit dem neuesten Heft von FonoForum eigentlich selten, aber ohne dieses regelmäßig erscheinende Magazin möchte ich denn doch auch nicht sein.


    Was ärgert mich besonders?
    Im Rezensionsteil ärgert mich zunächst einmal, dass bei weitem nicht alle neu auf den Markt kommenden Einspielungen besprochen werden. Des weiteren ärgert mich, dass zumeist relativ viel Platz verschwendet wird, um allgemeine Ausführungen zum Werk zu machen, obwohl die jeder Musikfreund in einschlägigen Lexika leicht selber finden kann. Vor allem aber ärgert mich, dass zumeist gänzlich darauf verzichtet wird, überhaupt erst einmal präzise zu beschreiben, wie die Interpreten das Werk verstehen und aufführen. Da sind die Kritiker etwa von gramophone oder fanfare einfach ergiebiger! Und dann würde ich mir schon auch noch wünschen, dass die vorgestellte Aufnahme mit einigen der bereits vorliegenden Einspielungen verglichen wird, damit die Leser selber entscheiden können, ob diese oder eher eine andere Aufnahme ihren konkreten Erwartungen und Wünschen am besten entsprechen würde.


    Wie sehe ich den Klassik-Kanon?
    Im Prinzip soll hier wohl zweierlei gleichzeitig geleistet werden.
    Zum will man den Lesern das Werk selber etwas gründlicher vorstellen und ihnen Kenntnisse und Einsichten vermitteln Werk, die ihnen helfen können, sich neu oder intensiver auf das Werk einzulassen. Das finde ich absolut in Ordnung - wenn es denn gut gemacht wird. Da gab es schon gute und es gab auch eher schlechte Beispiele. Immerhin knnten so junge Musikfreunde an Werke herangeführt werden, die sie noch nicht kennen. Schließlich sind ja nicht alle Leser so erfahren wie wir Taminos.
    Zum anderen soll ein Überblick über relevante Einspielungen des Werkes gegeben werden und es soll so gezeigt werden, in welche Richtungen die unterschiedlichen Interpretationsansätze gehen und welche Qualität sie haben. Auch das finde ich absolut in Ordung - wenn es denn gut gemacht ist. Und da gab es bisher leider wirklich noch nicht so sehr viel gute Beispiele. Gerade das Rosenkavalier-Beispiel in Heft 2/11 war sicher besonders unbefriedigend. In dem Thread wurden ja schon all die Aufnahmen aufgelistet, die unbedingt noch hätten erwähnt werden müssen. Man wird aber wohl damit leben müssen, dass die Auswahl immer eng bleiben wird, es sei denn die Redaktion stellt mehr Platz zur Verfügung, was eigentlich zu wünschen wäre. Umso wichtiger scheint mir, dass dann die Rezensenten auch wirklich das Spektrum unterschiedlicher Interpretationen vorstellen und genau bezeichnen, was sie jeweils auszeichnet und worin sie sich unterscheiden. Das habe ich bisher eigentlich fast immer vermißt. Aber als Musikfreund, der gerade die vergleichenden Rezensionen bestimmter Werke so wichtig findet, bin ich als regelmäßiger Leser von gramophone auch total verwöhnt.
    In der "Gramophone Collection" sind zwar auch nicht immer alle Aufnahmen des jeweiligen Werkes berücksichtigt, aber doch die wichtigsten. Und dabei beschränken sich die Rezensenten gerade nicht auf die Einspielungen, die zufällig eben am Markt sind. Nicht selten machen sie sich sogar für eine nicht im Handel angebotene Einspielung stark und veranlassen so die Plattenindustrie zu Wiederveröffentlichungen.


    Aber ich habe noch weitere Kritikpunkte:


    Was soll der Leser mit Seiten wie FOYER und MAGAZIN, die meist nicht mehr bieten als die Ankündigungen von Veranstaltungen, die nicht wichtiger sind als andere, die nicht erwähnt werden, oder Hinweise auf Neu- bzw. Wieder-Erscheinungen, die wertlos sind, da sie die Detailinformationen vorenthalten? Solche Hinweise ersetzen vor allem nicht eine (erneute) kritische Auseinandersetzung mit den Aufnahmen.


    Dass heute besonders viele Interpretenportraits im Heft zu finden sind, ist im Prinzip nicht schlecht, aber leider informieren sie vielfach nicht über das künstlerische Profil und die Qualiät der Vorgestellten.


    Zudem würde ich mir wünschen, dass mehr Künstler ins Licht gerückt werden, die noch nicht oder nicht mehr von den potenten Marketingabteilungen ihrer Agenten oder Produzenten gepusht werden. Nur ein Beispiel: Drei Jahre lang konnte man in Herford, Minden oder Bad Salzuflen höchst aufregende Konzert von Andris Nelsons hören. Nicht nur die ganze Region Ostwestfalen war geradezu enthusiasmiert! Es kamen Besucher aus Niedersachsen, Bremen und Hessen zu den Konzerten. Am Klassik-Magazin fono-forum ist das offenbar ganz vorbeigegangen. Ein anderes Beispiel: Mit Catherine Forster kann man seit einiger Zeit in Weimar eine Hochdramatische hören, die den hochgepriesenen Damen, die in den letzten Jahren in Bayreuth, Aix, Berlin oder München gesungen haben, voll überlegen ist: sie hat die bessere Stmme, singt wirklich sauber und gestaltet mit bemerkenswerter Phrasierungskunst. Sollte nicht ein Klassik-Magazin, dessen Chefredakteur ein ausgewiesener Melomane ist, auf eine solche Sängerin aufmerksam machen?

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es ist doch wohl ganz offensichtlich, das hier ganz gezielt die Unkenntnis der Leser schamlos ausgenutzt wird.


    Zahlreiche Beispiele wie Besprechungen der Salome, des Rosenkavalliers, der Winterreise, Beethovens Neun Sinfonien sprechen hier eine ganz eindeutige Sprache.


    Hat sich hier eigentlich noch keiner die Frage gestellt warum Aufnahmen der Melodram, Myto, Living Stage, CBC hier nicht besprochen werden und bei Rezensionen zum Beispiel bei Maesha Bruggegrosman als nicht existent einfach unerwähnt bleiben.


    Hier ist die Beweislage jawohl eindeutig.
    Es gibt mittlerweise meines Wissens 6 Aufnahmen mit dieser Dame.
    2 erschienen bei CBC, die beiden Lieder CDs bei DG plus Beethovens 9. und einer Wagner CD bei DG.


    Wo bleiben dann die Besprechungen der ersten beiden 2 Cds, stattdessen wird die dritte dann endlch als Debüt CD gefeiert, sehr fragwürdig.


    Gleiche gilt für die vier CDs des Tenors Michael Schade, Schöne Müllerin, Arien & Duette italienischer und französischer Opern und einer Mozart Duett CD.


    In welcher Fono Forum Ausgabe wurden denn diese 4 Cds erschienen bei CBC besprochen.


    Es wäre genau das selbe wenn hier hier Beabsichtigen würde den Lohengrin mit Peter SEiffert als den besten Lohengrin ausgeben möchte.


    Ich könnte es anhand der Aufnahmen mit Peter Hofmann, Rene Kollo, Paul Frey und der Studioproduktion mit Siegfried Jerusalem plus der Aufnahme mit Georg Vincent spielend begründen.


    Müßte ich mir dann aber nicht den Vorwurf gefallen lassen das ich die Aufnahmen mit Ivan Kozslovsky, Peter Anders, Franz Völker und Ben Heppner unterschlage habe nur diese in den Vorgrund rücken zu können.


    Anderes Beispiel ich behaupte Placido Domingo ist der bete Sänger des Alfrdos und begründe dieses mit Franco Bonisolli, Richard Leech, Roberto Alagna, Roberto Aronico, Sergei Komov und Neil Shicoff.


    Hier müßte ich mir auch zurecht den Vorwuf gefallen lassen, was denn wohl mit Tito Schipa, David Devries, Ferruccio Tagliavini und in den Gesamtaufnahmen mit Nicolai Gedda, Alfredo Kraus, Ivan Kozlovsky und Serge Lemechev sei.


    Jetzt könnte ich auf diesen Vorwurf natürlich so reagieren, wie manch einer hier, in dem ich einfach sage:" Ich habe fünf oder sechs Lohengrin bzw. La Traviataproduktionen, warum sollte ich mir hier jetzt eine siebte oder achte in den Schrank stellen." w
    Welchen Sinn hätte es diese zu besprechen, freuen wir uns doch stattdessen darüber das hier überhaupt Aufnahmen besprochen worden sind und schön die eine oder andere habe ich sogar selber.



    Ich könnte dieses jetzt noch endlos fortführen, lasse es aber.


    Hier wird eindeutig Lobbyismus auf kosten der Leser betrieben, statt das man hier umfangreich informiert wird findet hier eine Form des "desinfotainments" statt und ich bin nicht bereit dieses weiterhin Kommentarlos hinzunehmen.

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  • Zumindest bei dem von Dir als fehlend beklagten Label MYTO hat man die Wahl zwischen dem Empfehlen von unauthorisierten (sagen wir es ruhig: illegalen) Veröffentlichungen oder dem Verschweigen derselben.

  • Hier wird eindeutig Lobbyismus auf kosten der Leser betrieben, statt das man hier umfangreich informiert wird findet hier eine Form des "desinfotainments" statt und ich bin nicht bereit dieses weiterhin Kommentarlos hinzunehmen.


    Ja, Sven, da hast Du im Prinzip schon Recht! Die Selektion hat ganz sicher auch wirtschaftliche Gründe. Deine Beispiele machen wunderbar deutlich, wei manupulativ das ist!


    Dass Labels wie Malibran, CBC oder Novoson einfach ignoriert werden, finde ich auch ganz schlimm.


    Ob die Zeitschrift allerdings Veröffentlichungen vorstellen darf, die eindeutig den Urheberrechtsschutz verletzen, bezweifle ich. Da hat Wolfram wohl Recht!


    Aber inzwischen dokumentieren gerade viele Veröffentlichungen von Walhal, BellaVoce, Gala, Myto usw. vielfach Aufführungen, für die kein Urheberrechtsschutz mehr geltend gemacht werden kann. Und die dann zu ignorieren ist - ja: einfach ignorant!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Euer verständlicher Wunsch nach Vollständigkeit ehrt Euch, ist verständlich und untertützenswert. Kann aber ein Fachmagazin tatsächlich die Vorstellung aller erwähnenswerten Gesamtaufnahmen schaffen? Erwartet zumindest der unbedarfte Leser nicht auch eine Priorisierung von Aufnahmen als Kriterium für seine Kaufentscheidung? Selbst der renommierte "Harenberg-Opernführer" bringt nach einer Werkbesprechung eine Auswahl von der Redaktion ausgewählter Aufnahmen und versieht diese mit Rangzeichen.
    Ein platter Vergleich: Wie läufen denn Empfehlung und Auszeichnungen bei Stiftung Warentest oder anderen Institutionen? Ich lebe in der schönen Weinstadt Heilbronn. Dort klagen die Winzer, wenn sie eine Erwähnung in einem Gourmet-Journal wollen, dann müssen sie vorher die ganze Redaktion mit Wein versorgen.
    Ich bin natürlich nicht so blauaügig zu glauben, dass es bei solchen Auswahlverfahren streng objektiv zugehen könnte. Hier spielen persönliche Vorlieben des Rezensenten sicherlich eine große Rolle. Die großen Labels werden auch ensprechende Verbindungen in die Redaktionen heinein haben, um ihre gewünschten Aufnahmen zumindest in die Empfehlungsliste hineinzuboxen. Das ist bei Schallplattenpreisen und Sängerwettbewerben trotz in der Regel prominenter Jury-Besetzung nicht anders.
    Wie schön und tröstlich, wir bei Tamino können ohne alle Zwänge frei und unbefangen schreiben. Freuen wir uns und nutzen wir dieses Privileg, so wie dies in dieser interessanten Diskussion mit dem "eisernen Sven" ja bereits geschieht.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

    Einmal editiert, zuletzt von operus ()

  • Euer verständlicher Wunsch nach Vollständigkeit ehrt Euch, ist verständlich und untertützenswert. Kann aber ein Fachmagazin tatsächlich die Vorstellung aller erwähnenswerten Gesamtaufnahmen schaffen? Erwartet zumindest der unbedarfte Leser nicht auch eine Priorisierung von Aufnahmen als Kriterium für seine Kaufentscheidung?


    Oh ja, man kann beides sehr wohl in einem Artkel b e i d e s bieten:
    einen Ü b e r b l i c k über alle Aufnahmen, die für die Rezeptions- und Interpretationsgeschichte des Werkes von Bedeutung sind (OPERUS spricht von "erwähnenswerten Aufnahmen"), und
    eine E m p f e h l u n g der Aufnahmen, die nach einem eingehenden Vergleich nach Meinung des Rezensenten besonders empfohlen werden können, wobei ja deutlich gemacht werden kann, welche Aufnahme welche Erwartungen am besten befriedigt.


    Schaut Euch wirklich mal an, wie in "gramophone" solche vergleichenden Rezensionen aussehen: Da werden die Ansätze und Qualitäten der einzelnen Aufnahmen prägnant vorgestellt und miteinander verglichen, dann gibt es eine "short list" der herausragenden Interpretationen und schließlich eine Entscheidung für eine oder zwei oder drei Aufnahmen, deren Anschaffung besonders empfohlen wird. Un immer bleibt klar: das ist die ganz persönliche Meinung des Rezensenten, der durch seinen Artikel aber den Lesern klar gemacht hat, wo sie ihre Aufnahme finden, wenn sie ein anderes Bild von dem Werk haben als er selber!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Soll ich Euch etwas sagen? Noch genau 14 Tage, dann wird die März-Ausgabe des FonoForum in meinem Briefkasten liegen.


    Ich kann's kaum erwarten ... !!!!

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    Ich kann's kaum erwarten ... !!!!

    Und? Zufrieden? Oder Einwände?

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo Caruso,


    ich bin sehr zufrieden! Ich habe mir bereits zwei Aufnahmen des 1. Violinkonzertes von Schostakowitsch, die im Klassik-Kanon empfohlen wurden, besorgt - zwei andere hatte ich schon. Nun freue ich mich sehr darauf, dass im April-Heft die Matthäus-Passion von J. S. Bach das Thema des Klassik-Kanons ist!


    Meine Wunschliste für die nächsten Folgen des Kanons (die dringendsten sind fett):


    Bach, Sonaten+Partiten für Violine solo, WK I+II, Messe h-moll
    Mozart, Haydn-Quartette + späte Sinfonien + Zauberflöte
    Beethoven, Klavierkonzerte + Fidelio + Klaviersonaten
    Schubert, späte Kammermusik
    Schumann, Sinfonien + Klavierkonzert
    Verdi, Rigoletto oder Traviata oder Aida oder Otello ... noch war keine Verdi-Oper dran mit Ausnahme des Requiems ... :)
    Brahms, etwas aus der Kammermusik (z. B. Violinsonaten oder Klarinettenquintett)
    Bizet, Carmen
    Tschaikowsky, Sinfonien 4-6
    Dvorak, Sinfonien 7-9 + Cellokonzert
    Wolf: Lieder (z. B. Ital. Liederbuch oder Mörike-Lieder)
    Débussy, La mer + Pelléas et Mélisande + Klavierwerke
    Ravel, die üblichen Verdächtigen seiner Orchesterwerke einschl. Klavierkonzerte
    Stravinsky, die drei großen Ballette, vor allen natürlich Le sacré
    Bartok, Konzert für Orchester, Musik für ..., Klavierkonzerte, Violinkonzert Nr. 2


    ... also ganz normaler Mainstream ... die nächsten Jahre sind gerettet ... :)


    Haydn sehe ich mit op. 76 + Pariser/Londoner Sinfonien + Schöpfung für lange Zeit abgedeckt.
    Wagner mit Tristan und Ring eigentlich zunächst auch. Vielleicht noch der Holländer? Aber bei Holländer, Tannhäuser, Lohengrin gibt es eigentlich kaum Argumente, einen gegenüber den anderen beiden zu bevorzugen.


    Erkennbar sind bisher Schwerpunkte im Bereich "Chorwerke mit Orchester" und "Violinkonzert". Vermutlich liegt das an der verfügbaren personellen Besetzung. Kesting musste man für den Tristan offenbar schon einkaufen.


    Ein handwerklicher Fehler im letzten Heft war, dass die Bestenliste I/2011 des Preises der Deutschen Schallplattenkritik nur teilweise abgedruckt war. Man spürt den personellen Notstand.

  • Nun war die Besprechung einiger Aufnahmen der Mt-Passion doch sehr interessant und könnte Stoff für einen (und mehr) langen Diskussionsabend bieten. Empfohlen wurden die Aufnahmen mit Mengelberg, Klemperer, Suzuki und Kujiken (letzte Aufnahme, solistische Besetzung).


    (Wer hat Lust zu einem solchen Abend? Geboten wird Binger Wein und eine Menge Aufnahmen des Werkes ... )


    Für viele andere Aufnahmen gab es lobende Worte (Harnoncourt III, Herreweghe II, 2 x Rilling, Schreier), ohne es in den Olymp der vier zu schaffen. - Schade, dass die Aufnahme unter Ramin unberücksichtigt blieb.


    Mal wieder lesenswert. Da ich zwar acht Mt-Passionen im Regal habe, aber keine der vier genannten, wird auch dieses FonoForum wieder Folgekosten in mehrfacher Höhe des Heftpreises nach sich ziehen ... ;( ... Suzuki ist schon bestellt, und zwar in der günstigen Box mit allen vier großen Vokalwerken. (Das WO wurde im allerersten Klassik-Kanon empfohlen :yes: )

  • Lieber Wolfram,


    deas ist natürlich ein verlockendes Angebot. Nur Du müsstest bitte noch konkreter werden und einen Zeitkorridor vorschlagen, in dem ein solches Treffen stattfinden könnte. Es sollte auch mit zeitlichem Abstand zum Troisdorfer Treffen geplant werden, um keine Inflation solcher Begegnungen zu schaffen.
    Gestatte mir noch einen Hinweis für das Programm solcher Veranstaltungen. Bitte nicht zu viel Musik von der Konserve. Die Teilnehmer können entsprechende Aufnahmen selbst auflegen und hören. Außerdem sind sie während der Hörphasen zu Ruhe und Passivität verdonnert, da nimmt das Interesse rasch ab besonders bei längeren Einspielungen. Aus meinen Erfahrungen von zahlreichen Präsentationen, Gedenkveranstaltungen und vor allem meinen Künstlergesprächen weiß ich, dass die Besucher solcher Veranstaltungen am meisten an einer Diskussion und einem lebendigen Meininungsaustausch face to face interessiert sind.
    Es wäre schön, wnn das Samenkorn, das Du ausgetreut hast aufgehen und blühen würde.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat


    ... Suzuki ist schon bestellt, und zwar in der günstigen Box mit allen vier großen Vokalwerken. (Das WO wurde im allerersten Klassik-Kanon empfohlen :yes: )

    Du wirst es nicht bereuen! Ich labere mir hier immer den Mund fusselig, bevor jemand die Suzuki-Bach-Aufnahmen anhört, aber die meisten sind dann angenehm überrascht.


    :hello: Jürgen

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

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  • Du wirst es nicht bereuen! Ich labere mir hier immer den Mund fusselig, bevor jemand die Suzuki-Bach-Aufnahmen anhört, aber die meisten sind dann angenehm überrascht.


    Lieber Hans Sachs,


    ich habe die vier Boxen à 10CDs mit Bach-Kantaten unter Suzuki nebst der Magnificat-CD (Bach, Zelenka, Kuhnau) - Du rennst bei mir offene Türen für die Kombination Bach/Suzuki ein. Die Krone gebührt vielleicht der jüngsten CD mit den Motetten - eine der besten Bach-Einspielungen überhaupt, die ich kenne. - Die Box mit den großen Werken steht schon lange auf meiner Wunschliste, die Empfehlung im FonoForum 4/2011 war nur der letzte Tropfen. Ich freue mich in der Tat sehr und werde klammheimlich auch noch das WO in der Passionszeit hören!


    Du müsstest bitte noch konkreter werden und einen Zeitkorridor vorschlagen, in dem ein solches Treffen stattfinden könnte. Es sollte auch mit zeitlichem Abstand zum Troisdorfer Treffen geplant werden, um keine Inflation solcher Begegnungen zu schaffen.


    Lieber Operus,


    aus liturgischen Gründen würde ich einen Abend an einem Wochenende in der Passionszeit vorschlagen. Außer dem Samstag vor Lätare bin ich noch komplett frei.

  • Lieber Wolfram,


    ob ein solcher Abend so kurzfritsig zu organisieren ist? Meine Erfahrungen bei Tamino-Treffen bei der Gottlob-Frick-Gesellschaft und auch die Vorlaufzeiten beim Troisdorfer-Treffern scheinen eher für längerfristige Anmeldung und Vorbereitung zu sprechen. Es sei denn, Du willlst diesen Abend auf einen exlusiven, kleinen Kennerkreis konzentireren.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Hans Sachs,


    gestern war die Box mit den vier großen Vokalwerken Bachs nebst Oster- und Himmelfahrtsoratorium bei mir im Briefkasten. Heute morgen habe ich die h-moll-Messe gehört. Was soll ich sagen - hinreißend. Bisher war die Aufnahme mit John Eliot Gardiner mein Favorit. Suzuki ist weniger knallig, weniger aufgehübscht, dafür bietet er Intensität und Eindringlich. Die Tempi kamen mir weitgehend identisch vor (kann auch täuschen). Meine neue Lieblingsaufnahme der h-moll-Messe.


    Als nächstes kommt die Johannes-Passion dran - ich bin gespannt.

  • Lieber Operus,


    ich dachte in der Tat eher an einen kleineren Kreis. So sich Interessierte melden, könnte man die Terminkalender übereinander legen und einen gemeinsamen Termin finden!

  • Lieber Wolfram,


    freut mich, daß Dir die Aufnahme gefällt. Mittlerweile hattest Du ja auch noch genug Zeit für die Passionen - aber ich hoffe, Du hattest trotzdem noch Zeit, Dich an den Sonnenstrahlen zu laben (wenigstens hier gab es welche). Wer weiß, wie lange das Wetter anhält.


    Ich denke, ich werde mir heute abend auch noch Herrn Suzuki anhören...


    :hello: Jürgen

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

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