Umbesetzungen

  • Wenn ich mir eine Opernkarte kaufe, um einen Bestimmten Sänger / eine bestimmte Sängerin zu hören, ärgere ich mich sehr, wenn die Rolle dann kurzfristig umbesetzt wird. Besonders ärgerlich ist das, wenn man ein Wochenende eingeplant hat, sich eine teure Karte gekauft und ein Hotel gebucht hat und 2 Wochen vorher stellt man bei einem Blick auf die HP der Oper urplötzlich auf der Besetzungsliste fest, dass die Bestzung der Hauptrollen geändert wurde. Das ist mir heute mal wieder passiert, und ich bin mehr als verärgert. Und man stellt weiterhin fest, dass dieser Sänger / diese Sängerin nicht erkrankt ist, sondern andernorts singt.


    Warum werden in letzter Zeit so häufig Änderungen der Besetzungen vorgenommen (in der aktuellen Saison ist mir das jetzt bereits zum Dritten Mal passiert)? Warum stehen auf den HP's der Opern- und Konzerthäuser bestimmte Sänger / Sängerinnnen als Besetzung, obwohl den Häusern schon lange bekannt ist, das diese gar nicht singen werden, weil sie z.B. abgesagt haben?


    Dei deutsche Oper am Rhein ist da zur Zeit auch ganz gut drin. Beispielsweise wird bei Il trittico alle paar Tage die Besetzung ausgetauscht. Da kauft man sich eine Karte für einen bestimmten Tag um einen bestimmten Sänger zu hören und wenn man sich die Besetzungslisten ansieht, stellt man jeden Tag fest, das genau dieser Sänger für einen Abend nach dem anderen ausgetauscht wurde. Am nächsten Tag stelt man fest, dass er für eine weitere Vorstellung ausgetauscht wurde. An dem Tag, für den ich eine Karte für Il trittico habe, steht er noch drin. Aber ich bin mir fast sicher, wenn ich morgen auf die Besetzungsliste der Oper am Rhein schaue, wird er da auch verschwunden sein.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Liebe Marnie,


    es muß nicht immer zwingend schief laufen, wenn die Umstände einen Ersatz aus der zweiten Reihe erforderlich machen. Manchmal wird einer Debutantin eine Chance geboten, sich zu präsentieren und man ist überrascht.


    Mein konkreter Fall: In Berlin wurde Nabucco gegeben und gebucht hatte ich Ghena Dimitrova. Angekommen werfe ich einen Blick auf den Besetzungszettel im Aushang: An die Stelle der Dimitrova war Linda Roark Strummer getreten - einen Namen, den ich noch nie gehört hatte. Deshalb war ich nicht nach Berlin gefahren. Doch ich sehe mir die Vorstellung in aller Gelassenheit an und war maßlos überrascht. Wohlklang in ein unwahrscheinliches Volumen gebettet, Abgedunkeltes Timbre umschmeichelte meine Ohren. Ich habe geglaubt, die Souliotis zu hören. Besser wäre die Dimitrova auch nicht gewesen.


    Nun, inzwischen habe ich überraschenderweise Linda Roark Strummer als Odabella (Attila) bei GALA auf CD bekommen. Die Amerikanerin hatte ihre Glanzzeit in den 1980ern und hat alle lyrisch-dramatischen Partien, auch die slawischen, quer durch den Garten gesungen.


    Deswegen meine ich, man sollte sich nicht unbedingt versteifen, und sich nicht selbst den Abend vermiesen, sondern Wohlwollen walten lassen.


    Mit freundlichen Grüßen
    Engelbert

  • Lieber Engelbert,


    nein, es muss nicht immer schief gehen. Ich habe letztens für das Konzerthaus Dortmund eine Karte für Othello mit Anja Harteros gekauft - gesungen hat dann Krassimira Stoyanova. Sie war großartig, da gab es nichts auszusetzen.


    Natürlich kann ein Sänger mal erkranken und ein anderer springt ein. Was mich aber so ärgert ist, dass die Opernhäuser schon lange wissen, dass ein bestimmterSänger/ eine Sängerin gar nicht auftreten wird, aber er/sie steht trotzdem noch monatelang in den Besetzunglisten und fällt nicht wegen Krankheit aus, sondern weil tritt woanders auf. Warum? Um mit einem besonderen Namen zu werben, damit möglichst viele Karten verkauft werden? Und kurz vorher wird dann die Umbesetzung bekannt gegeben? Mich ärgert das einfach :no: (vor allem wenn ich viel Geld für die Karte bezahlt habe).

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Liebe Marnie,


    ich finde des auch nicht in Ordnung, wenn eine verwaltungstechnische Schlamperei oder gar Absicht vorliegt, um den Konsumenten zu locken oder zu täuschen, sich eine Auffürhung anzuschauen, in die er sich sonst nicht gehen würde.


    Kartenrückgabe gibt es in Hamburg auch nicht. Man kann versuchen, die Eintrittskarte anderweitig zu verscherbeln, das ist aber in jedem Fall mit Verdruss verbunden.


    Ich beiße eher in den sauren Apfel, und bin nicht gleich verdrießlich. Mein Gradmesser ist nicht so sehr eine mindere Stimmqualität, sondern die Inszenierung. Wenn mir eine Oper absolut nicht gefällt und ich meine für das Geld genug gesehen zu haben, gehe ich nach dem ersten Akt einfach nach Hause. Mir fällt es ohnehin schwer, länger als drei Stunden zuzuschauen und die Aufmerksamkeit wach zu halten. Bei DVD habe ich diese Einbußen nicht und freue mich über Bild- und Tonqualität und die Kamera-Einstellungen.


    Viele Grüße
    Engelbert

  • Was war denn der konkrete Fall, Marnie, der diesen Thread auslöste?


    Ja, wenn man sich auf einen bestimmten Sänger freut, sind diese Umbesetzungen, vor allem wenn sie nicht einer angeschlagenen Gesundheit verschuldet sind, doch sehr ärgerlich. Anscheinend kommt es auch vor, dass Säner Verräge abschließen, mit der Option den einen Termin nicht zu singen, wenn das Theater einen adäquaten Ersatz auftreiben kann. Das kann damit zusammen hängen, dass man an dem Tag vielleicht bei seiner Familie sein möchte, was gerdae bei den freiberuflichen Sängern doch immer wieder vorkommen kann.
    Vor allem muss der Sänger ja auch damit einverstanden sein, dass der Veranstalter mit seinem Namen für eine Vorstellung wirbt, wo er eigentlich gar nicht singt. Dass der Sänger dann gleichzeitig an einem anderen Ort singt, ohne von dem anderen Termin zu wissen, dürfte also gar nicht sein. In der Tat sollte man von den Theatern eine größere Transparenz fordern um solche "Überschneidungen" direkt zu bemerken.

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  • Hallo Wotan,


    der Auslöser war eine Vorstellung in der Oper in Hamburg, für die ich schon vor langer Zeit eine Karte gekauft hatte. Nun wurden spontan 3 Sänger in der Besetzungsliste ausgetauscht - hätte man mir das nicht gesagt, ich hätte es wahrscheinlich gar nicht bemerkt bis ich in der Oper gesessen hätte. Neuerdings schaue ich jetzt Besetzungslisten für Vorstellungen, für die ich Karten gekauft habe, regelmäßig an. Man staunt ab und an wie schnell sich da was ändert.
    Weiterhin wirbt das Konzerthaus Dortmund mit Sängern, die offensichtlich gar nicht auftreten. Damals beim Othello hat Anja Harteros ebenfalls andernorts gesungen. Sicherlich war Krassimira Stoyanova ein hervorragender Ersatz. Aber wenn man sich nun mal die Karte gekauft hatte, um Anja Harteros zu hören, ist es trotzdem ärgerlich. Auch zur Zeit weiß ich zumindest von einer Besetzung in Dortmund, die auf der HP zu finden ist, die so nicht auftreten wird. Ich finde das einfach unglaublich ärgerlich.
    Wird denn eine Besetzungsänderung irgendwann bekannt gegeben, und man hat für diese Vorstellung eine Karte gekauft, wird man vom Konzerthaus Dortmund über diese Änderung informiert, von dort habe ich schon Post bekommen. Aus HH ist leider nichts gekommen.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • In den letzten zwei Jahren, ich kann jetzt natürlich nur für Hamburg nur für mich sprechen, hatte ich Glück im Umglück gehabt.
    Ich hatte Karten für Antonino Siragusa gekauft in La Fille de Regiment.
    Dieser hatte leider abgesagt, statt dessen sang Angelo Scardina, er war hervorragend.


    Zweites Beispiel: Ich hatte mir Karten für La Traviata gekauft weil ich unbedingt ( jetzt endlich ) Elena Mosuc in der Rolle der Violetta auf der Bühne erleben wollte.
    Leider hatte auch sie abgesagt und statt dessen sprang die gerade in London in Simon Boccanegra gefeiert wordende Marina Poplavskaya ein, sie war hervorragend.

  • Dei deutsche Oper am Rhein ist da zur Zeit auch ganz gut drin. Beispielsweise wird bei Il trittico alle paar Tage die Besetzung ausgetauscht. Da kauft man sich eine Karte für einen bestimmten Tag um einen bestimmten Sänger zu hören und wenn man sich die Besetzungslisten ansieht, stellt man jeden Tag fest, das genau dieser Sänger für einen Abend nach dem anderen ausgetauscht wurde. Am nächsten Tag stelt man fest, dass er für eine weitere Vorstellung ausgetauscht wurde. An dem Tag, für den ich eine Karte für Il trittico habe, steht er noch drin. Aber ich bin mir fast sicher, wenn ich morgen auf die Besetzungsliste der Oper am Rhein schaue, wird er da auch verschwunden sein.


    Wie nicht anders erwartet, wurde Boris Statsenke nun auch für die Vorstellung am 29.01.2011, für die ich Karten gekauft habe, ausgetauscht. So, wie er auch für alle vorherigen Vorstellungen je ein paar Tage vorher ausgetauscht wurde. Langsam fällt mir da nichts mehr zu ein.
    Für die Aids-Gala stand er knapp ein 3/4 Jahr in der Besetzungsliste, und zwar als allererster, als noch kein anderer Sänger fest stand. Hier ist er natürlich auch wieder aus dem Programm verschwunden. Das ist doch alles sehr eigenartig.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Warum werden in letzter Zeit so häufig Änderungen der Besetzungen vorgenommen (in der aktuellen Saison ist mir das jetzt bereits zum Dritten Mal passiert)? Warum stehen auf den HP's der Opern- und Konzerthäuser bestimmte Sänger / Sängerinnnen als Besetzung, obwohl den Häusern schon lange bekannt ist, das diese gar nicht singen werden, weil sie z.B. abgesagt haben?


    Weil SängerInnen meiner Ansicht nach aufgrund vieler Faktoren nervlich und gesundheitlich insgesamt weniger belastbar geworden und weniger gründlich ausgebildet sind, dazu kommen noch "künstlerische Inkompatibilität" mit Dirigenten, Regisseuren, etc.


    Und weil Künstler wie Opernhäuser so weit im voraus planen (müssen), daß kaum jemand weiß, in welchem Zustand die Stimme in 2-3 Jahren sein wird, bzw. ob der Sänger/die Sängerin zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch singt (oder die jeweilige Partie singen kann). Traurige Wahrheit.

  • Ein Grund häufiger Umbesetzungen und ständiger Auswechslungen von Sängern ist auch, dass es kaum mehr hauseigene Ensembles gibt und daher die Sänger von überall her engagiert werden müssen. Etwas bösartig, durch das bewußte Durcheinandermischen der Besetzungen gewinnt der Regisseur besonders bei freischaffenden Sängern, die aus Existenzgründen eine bestimmte Zahl von Vorstellungen singen müssen, ungeheuer an Macht.
    Dafür ein Beispiel: Ein mit mir befreundeter, renommierter, jüngerer Sänger sang in einer wirklich schwer erträglichen Inzenierung. Nach der Premiere war er völlig deprimiert. Die Regisseurin verlangte von ihm, dass er in einer heiteren Oper grundsätzlich böse sein müsse, seine Partner nie direkt ansehen soll und beim Singen immer die Endsilben zu betonen habe. Das Ergebnis war entsprechend. Auf meine Frage , warum er sich dies gefallen ließe, antwortete er lakonisch" Weil für mich 8 weitere Vorstellungen dranhängen und wenn ich nicht pariere, dann bin ich morgen weg vom Fenster". Das ist die bittere Wahrheit in der heutigen Besetzungspolitik und am aktuellen, überbesetzten Sängermarkt. Selbst eine sehr berühmte Sängerin hat Schwierigkeiten, genügend Opernengagements zu bekomen weil sie nicht alles mit sich machen läßt und deshalb als renitent und schwierig verschrien ist. Durch ihren Bekanntheitsgrad kann sie auf Lied und Oratorium ausweichen. Aber wer kann das sonst noch, besonders in jungen Jahren?
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Lieber Operus,


    ja, das glaube ich Dir gerne. Ich habe auch einen guten Freund, der Opernsänger ist und oft sehr über so einige Inszenierungen schimpft.


    In dem Fall der Düsseldorfer Oper geht es mit Boris Statsenke aber um ein Ensemblemitglied. Er stand für alle Vorführungen von Il trittico auf der Besetzungsliste - und immer 2 Tage vor der Aufführung wurde er durch je denselben anderen Sänger ersetzt. Ich finde das einfach ärgerlich.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Liebe Marnie,
    an der DOR ist das die Politik des neuen Chefs Christoph Meyer. Das Ensemble soll total austauschbar sein. Früher konnte man ein und die selbe Besetzung (bis hin zur kleinsten Nebenrolle) bis zu 10 Jahre lang in einer Oper erleben.
    Heute haben wir allein für z.B. die Musetta in "La Boheme" 8 (in Worten: acht) Sängerinnen auf der Besetzungsliste. Einen Anspruch, irgendeinen bestimmten Sänger in einer bestimmten Vorstellung zu sehen, gibt es nicht und wird von der Generalintendanz generell ausgeschlossen!


    [Was Deinen Boris Statsenko betrifft - warum fragst Du ihn nicht selbst? (mailadresse oder Handynummer kannst Du von mir bekommen).]


    LG


    8) ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

    Einmal editiert, zuletzt von Harald Kral ()

  • Lieber Harald,


    ich habe überhaupt nichts dagegen, dass die Besetzung in einer Oper wechselt. Es ist sicherlich nicht erstrebenswert, dass ein und dieselbe Rolle über Jahre hinweg durch denselben Sänger besetzt wird - dann gäbe es ja auch kaum noch einen Grund, sich Inzenierungen wiederholt anzusehen. Ich habe etwas dagegen, dass sich die Besetzungsliste fast täglich ändert. Ich weiß auch, dass ich keinen Anspruch habe, einen bestimmten Sänger an einem bestimmten Tag zu sehen, trotzdem schaue ich vorher, wer an welchem Tag singt und in welcher Besetzung ich mir eine Inszenierung ansehen möchte - und das finde ich auch ziemlich normal.


    Was Deinen Boris Statsenko betrifft - warum fragst Du ihn nicht selbst? (mailadresse oder Handynummer kannst Du von mir bekommen).

    In diesem Fall täuscht Du Dich, es ist nicht "mein" Boris Statsenko (auch wenn ich ihn gerne höre) , sondern der meiner Begleitung - der Anlass warum ich gerade Karten für diese Vorstellung gekauft habe. Ich wollte jemandem damit eine Freude machen.


    Und danke für das Angebot, aber in diesem Fall ist Handynummer oder Mailadresse wirklich nicht erforderlich :D :D :D

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Von diesem Recht kann man gottseidank als Kunde auch gebrauch machen.
    ich habe mir zwei Karten reservieren lassen, weil für eine Aufführung Stephen Costello vorgesehen war.
    Als man sich entschloß diesen kurzfristig durch Herr Pisapia zu ersetzen, habe ich mich kurzfristig entschloßen die Katen nicht abzuhohlen.

  • Ich muss Marnie leider recht geben, das es was die Umbesetzungen bei der Rhienoper angeht wirklicih schimm ist. Grunsätzlich bin ich wegen bestimmter Sänger in die Aufführungen gegangen. Letztes Beispiel aus Duisburg war die La Boheme Übernahme Premiere wo ich wegen Herrn Agafanof hingegangen bin, der den Rodolfo singen sollte. Natürlich sang dann jemand anders. Man konnte gegen den alten Intendanten Tobias Richter sagen was man wollte ,aber meistens haben auch die Sänger gesungen, die auf der Besetzungsliste standen. Obwohl ich sagen muss, das ich den Ersatz für Boris Statsenko in il Tritico , Herrn Golesorkhi nicht schlecht fand. Nur kann iweder ich mich noch ein Bekannter von mir der auch schon seit zwanzig Jahren in die Rheinoper geht, daran erinnern, das er hier schon mal den Rigoletto oder den Luna gesungen haben soll, wie es in den Künsterinformationen steht. Bei denen vermute ich auch ganz stark, das dort viele Angaben auch nicht richtig sind.

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  • Von diesem Recht kann man gottseidank als Kunde auch gebrauch machen.
    ich habe mir zwei Karten reservieren lassen, weil für eine Aufführung Stephen Costello vorgesehen war.
    Als man sich entschloß diesen kurzfristig durch Herr Pisapia zu ersetzen, habe ich mich kurzfristig entschloßen die Katen nicht abzuhohlen.


    Costello ist mit Sicherheit durch Pisapia nicht zu ersetzen. Das hätte ich dann auch getan.


    @ rodolfo39


    Boris Statsenko hat den Rigoletto durchaus schon gesungen, nämlich letztes Jahr in der konzertanten Aufführung des Rigoletto in Duisburg.


    Zu der Boheme: Herr Agafanof war an dem gleichen Tag morgens erkrankt und es musste kurzfristig ein anderer Tenor gefunden werden. Zu meiner Freude sprang Ilincai ein, der kurzfristig aus Hamburg angereist kam. Wegen ihm hatte ich mir dann spontan noch eine Karte gekauft. Eine Enttäuschung war er sicher nicht, im Gegenteil.


    Allerdings habe ich auch schon schlechte Erfahrungen in Duisburg gemacht. Vor Jahren sollten in einer Fidelio-Vorstellung sowohl Kurt Moll als auch Wolfgang Schmidt singen. Nach der Bekanntgabe vor der Aufführung kam es tatsächlich zu einem kleineren Tumult seitens der Zuschauer.


    @ Marnie


    Es ist natürlich immer sehr ärgerlich, wenn die angekündigten Sänger nicht singen, besonders wenn die Aufführungen noch mit Reisen (Fahrtkosten, Hotel usw.) verbunden sind. Aber das Risiko muss man leider eingehen.


    :hello:


    Jolanthe

  • Hallo Jolanthe,


    ich meinte auch nicht Boris Statsenko, sondern seinen Ersatz , Herrn Golesorkhi. Statsenkro habe ich in der konzertanten Rigoletto AUfführung natürlich auch gesehen. Eine Enttäuschung war Herr Illncai sicher nicht, aber wenn man sich freut einen seiner Lieblingstenöre mal wieder live zusehen, ist man dann doch etwas enttäuscht. In der besagten Fidelio Aufführung war ich auch und war doch überrascht, wie wütend das Publikum war. Ich meine mich zu errinnern das die Kartenpreise auch treurer waren, als bei den normalen Aufführungen.

  • Hallo rodolfo39,


    es ist richtig, dass Herr Golesorkhi hier in Düsseldorf in der vergangenen Saison einmal in der Rheinoper den Rigoletto gesungen hat, in einer Vorstelung als Vertretung für Herrn Statsenko. Ich habe diese Vorstellung im letzten Jahr gesehen. Ich weiß aber nicht mehr ganz genau, wann das war. Wenn Du es genau wissen möchtest, musst Du Bescheid geben, ich könnte es wohl noch raussuchen.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Noch ein Nachschlag zum Thema Umbesetzungen.


    Gestern Abend waren wir also in "Il Trittico". Nachdem ich mich nun also schon über die Umbesetzung von Herrn Statsenko geärgert habe, habe ich mich u.a. auf Herrn Dunaev als Rinuccio in Gianni Schicchi gefreut. (Ich hatte ihn vorher als Duca im Rigoletto gesehen und mich gefreut, ihn nun in einer anderen Rolle wieder sehen zu können.) Vor 2 Tagen hatte ich mir noch einmal die Besetzungsliste ausgedruckt. Alles ok. Wir sitzen also gestern Abend in der Oper, Gianni Schichi beginnt, Rinuccio tritt auf. Wer auch immer der Sänger war, auf jeden Fall nicht Herr Dunaev. In der Pause musste ich erst mal in meinem Handy suchen, wer denn wohl dieser Sänger war.
    Eine Ansage vor Beginn der Oper hinsichtlich der Umbesetzuns gab es auch nicht. Ich frage mich langsam, ob es der DOR egal ist, wer da auftritt, oder ob sie denken das merkt sowieso keiner, wenn man einen Sänger austauscht oder was das überhaupt noch soll.


    Wenigstens wurde Anke Krabbe nicht auch noch ausgetauscht - und sie war großartig. (Aber dass man sich überhaupt darüber freut, dass der Sänger - der angekündigt war - auch auftritt, ist einfach unglaublich.)


    Ich hatte vor, mir eine Karte für eine Vorstellung der Boèheme im Mai zu kaufen - wegen einer bestimmten Besetzung. Davon werde ich nun Abstand nehmen. Ist ja auch egal wer da in der Besetzungsliste steht, es wird sicherlich eh wieder jemand anders singen..... Vielleicht schaue ich an der Abendkasse vorbei. Ich werde mir sicherlich keine Karte im Voraus kaufen.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Wenigstens wurde Anke Krabbe nicht auch noch ausgetauscht - und sie war großartig. (Aber dass man sich überhaupt darüber freut, dass der Sänger - der angekündigt war - auch auftritt, ist einfach unglaublich.)


    Ich hatte vor, mir eine Karte für eine Vorstellung der Boèheme im Mai zu kaufen - wegen einer bestimmten Besetzung. Davon werde ich nun Abstand nehmen. Ist ja auch egal wer da in der Besetzungsliste steht, es wird sicherlich eh wieder jemand anders singen..... Vielleicht schaue ich an der Abendkasse vorbei. Ich werde mir sicherlich keine Karte im Voraus kaufen.


    Hallo Marnie,


    ich kann Deinen Ärger wirklich gut verstehen. Sicher gibt es Leute, die nicht merken, wenn ein anderer Sänger singt. Das dürfte aber doch die Minderheit sein. Wer hat eigentlich nun den Rinuccio gesungen?
    Inzwischen bin ich auch dazu übergegangen, mir Karten für Duisburg nur sehr kurzfristig zu kaufen. Meistens bekommt man ja noch welche.
    Da man ja die neue Inszenierung der Boheme schon kennt, kann einem wirklich nur noch eine bestimmte Besetzung dazu verleiten, sich die Boheme nochmals anzuschauen. Ich würde mir an Deiner Stelle wirklich erst kurz voerher eine Karte kaufen in der Hoffnung, dass es dann mit der Besetzung wirklich klappt.


    :hello:


    Jolanthe

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  • Hallo Jolanthe,


    den Rinuccio hat gestern Abend Felipe Rojas Velozo gesungen. Ich kannte ihn nicht und musste auch erst einmal im Internet suchen;
    nicht schlecht aber auch nicht herausragend. Für mich eher so ein wenig nichtssagend.


    Ja, wegen der Bohème im Mai werde ich tatsächlich erst am Nachmittag selber schauen, wer singt und ob ich noch einen Platz bekommen kann, der mir gefällt.
    Ich gehe wirklich oft in die Oper und gebe da auch viel Geld für aus. Aber im Moment vergeht mir die Freude an der Sache ein wenig über den Ärger.
    (Wobei mir Il trittico gestern ansonsten gut gefallen hat.)

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Mit dem Thema Umbesetzungen sollte man, finde ich, entspannt und mit Verständnis für den Veranstalter umgehen. Als ich vor etwa zwei Jahren in Vorfreude auf Nikolaus Harnoncourts Interpretation der 8. Sinfonie von Bruckner bei den Berliner Philharmonikern anreiste, war ich maßlos enttäuscht, dass wegen Harnoncourts Erkrankung statt dessen Herbert Blomstedt als Einspringer dirigierte. Ich war allerdings bereits im Saal, als ich in mein Programmheft blickte und von der Umbesetzung erfuhr. Meine Karte war also schon abgerissen. Und was wurde es? Eines der besten Bruckner-Konzerte meines Lebens. Blomstedt signierte nach dem Konzert CDs und die Schlange der auf ein Autogramm Wartenden war endlos. Alle waren begeistert von ihm.


    Vor noch nicht einmal 14 Tagen gab es bei den Berlinern einen anderen tollen "Einspringer" für Seiji Ozawa, der krankheitsbedingt alle seine Konzerte für einen längeren Zeitraum abgesagt hatte: und zwar keinen Geringeren als Sir Simon Rattle höchstpersönlich. Er übernahm Ozawas Konzerte mit Anne-Sophie Mutter und ich wage mal zu sagen: das Dvorák-Violinkonzert hat darunter nicht gelitten. Eher hätte es Ozawa schlechter gemacht als der "Chef".


    Im Oktober 2009 überlegte ich mir, ob ich in Glucks "Iphigénie en Tauride" an der Hamburger Staatsoper gehen sollte. Angesagt als Iphigénie war Krassimira Stoyanova. Nun besitze ich allerdings eine so dermaßen fantastische Einspielung dieser Oper mit Mireille Delunsch in der Titelrolle (und Les Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski)

    dass ich mir dachte: "Wenn Du Mireille Delunsch im Ohr hast, hat doch Frau Stoyanova von vornherein schlechte Karten". Am Tag der letzten Aufführung, also am 29. Oktober 2009, hatte ich meine Zweifel überwunden und ging zur Staatsoper: ich wollte Frau Stoyanova eine Chance geben. Und dann hing ein roter Zettel im Foyer: "Für die erkrankte Krassimira Stoyanova singt die Partie der Iphigénie: Mireille Delunsch". Welch einen Luftsprung habe ich gemacht!


    Allerdings gibt es auch mal Fälle, in welchen es mir so sehr auf den speziellen Interpreten ankommt, dass ich im Falle einer Umbesetzung nicht in das Konzert möchte. Letztes Jahr war das bei dem Auftreten von Sir Charles Mackerras bei den Berliner Philharmonikern so. Sein Programm interessierte mich nicht besonders: aber ich wollte diesen tollen Dirigenten endlich mal sehen! Leider verstarb er vor diesen Berliner Konzerten; als Einspringer fungierte ein junger tschechischer Dirigent, der das Martinú/Dvorák-Programm unverändert übernahm. Ich verlangte an der Kasse mein Geld zurück: und bekam es anstandslos wieder. Ein Klasse-Ensemble wie die Berliner Philharmoniker mit einer hochprofessionellen Einstellung im Management will nun mal nicht die Kunden verärgern. Daran sollten sich andere Veranstalter, die offenbar nicht so kundenfreundlich denken, ein Beispiel nehmen.


    Ein weiterer Fall von Kundenfreundlichkeit in solchen Situationen: beim Schleswig-Holstein Musik Festival war ein Klavierabend mit Swjatoslaw Richter in der Hetlinger Scheune angekündigt. Als ich in Hetlingen anreiste, kam die Nachricht: Swjatoslaw Richter hatte abgesagt. Das Konzert werde auch nicht nachgeholt und man bekomme sein Geld dort zurück, wo man die Eintrittskarte erworben hat. Wer allerdings Lust habe, könne gratis bleiben und sich (selbstverständlich bekäme man dann trotzdem sein Eintrittsgeld zurück) einen vielversprechenden jungen Pianisten anhören, der hier und heute einen kompletten Klavierabend geben werde. Ich entschied mich natürlich fürs Bleiben. Und hörte den blutjungen Lars Vogt.

  • Vor Jahrzehnten hatte ich als Jugendlicher eine Karte für ein Klavierkonzert mit Claudio Arrau in Münster. Als ich dann im Theater war, erfuhr ich, dass Claudio Arrau krankheitsbedingt abgesagt hatte. So habe ich diesen großen Pianisten nie liver erlebt, aber dafür einen anderen: Für Claudio Arrau war kein geringerer als Geza Anda eingesprungen, der mir einen unvergesslichen Mozartabend bescherte.


    Liebe Grüße


    Willi ^^

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Den Tenor Felipe Rojas Velozo habe ich diese Spielzeit in Essen als Ricardo im Maskenball gesehen. Sioweit ich mich erinnern kann hat eir eine schöne Mittellage, aber sobald er die hohen Töne singen muss wird es problematisch. Bislang kenne ich es an der Rheinoper so das wenn jemand nicht singt oder indisponiert ist, jemand vor den Vorhang tritt und eine Ansage macht, wie bei der La boheme in Duisburg. Oder man hat sich gedacht das die Rolle des Rinuccio eh nicht zu den Hauptpartien zählt und es daher dem Publikum egal sein kann , wer da singt. ABer ich vermute das man deshalb den Namen von Andrej Dunaev auf der Besetzungsllste der Hompage gelassen hat, da in den Vorstellungen von Il tritico die ich besucht habe sehr wenig Zuschauer da waren. So konnte man vielleicht noch ein paar Karten mehr verkaufen.

  • Bislang kenne ich es an der Rheinoper so das wenn jemand nicht singt oder indisponiert ist, jemand vor den Vorhang tritt und eine Ansage macht

    So kante ich das bisher auch. Und ich finde, so gehört sich das auch.

    ABer ich vermute das man deshalb den Namen von Andrej Dunaev auf der Besetzungsllste der Hompage gelassen hat, da in den Vorstellungen von Il tritico die ich besucht habe sehr wenig Zuschauer da waren. So konnte man vielleicht noch ein paar Karten mehr verkaufen.

    Der Gedanke drängt sich auf.... Es war am letzten Samstag erschreckend leer in der Oper.

    Viele Grüße,


    Marnie

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  • Alle, die wegen der teuren Stars ihre Eintrittskarte zur AIDS-Gala gekauft haben, werden sich wundern:
    Anstelle der großen Stars werden fast nur Sänger aus der 2. Reihe antreten!


    Neu dabei sind Takesha Meshé Kizart, Eric Kutler und Artur Rucinsk, während Illebrando D'Arcangelo, Violeta Urmana und Stuart Neill abgesagt haben.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald,


    Ich finde es ist eine Frecheit der Zuschauer gegenüber, die soviel Geld für die Karten bezahlt haben. Und das die Starsänger abgesagt haben, weiß man doch erst bestimmt nicht seit heute. Seitdem Herr Meyer Intendant ist geht es mit der Rheinoper leider immer weiter bergab und auf die Beetzungslisten kann man siich auch nicht mehr velassen. Und diese kurzfristigen Absagegründe auf der Hompage finde ich einfach nur lächerlich. Statt der Gastsänger hätte man lieber 3 Sänger mehr aus dem Ensemble nehmen sollen. Weißt du ob sich dadurch auch das Programm geändert hat ?

  • Ja, ein wenig hat sich das geändert. Ich kopiere es gleich hier rein.
    Ich persönlich finde die Absagen nicht ganz so schlimm. Nur aus persönlichen gründen ärgert mich die Absage von D'Arcangelo, einfach wil ich ihn so gerne höre und besonders auf seinen Phillip gespannt war. Aber ich hatte eh mit Absagen gerechnet, daher wundert mich das nicht.


  • Die nächste - weit im voraus angekündigte - Umbesetzung ereilt auch den Baden Badener "Don Giovanni", wo Elina Garanca nicht als Donna Elvira auftreten wird. Statt dessen ist nun Joyce DiDonato gemeldet. Auf der einen Seite: Schade, da ich die Garanca gerne mal in der Rolle gehört hätte. Auf der anderen Seite: Super, weil die DiDonato eine tolle Elvira ist.

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