Rachmaninov schrieb drei Klaviersonaten. Die zweite in b-moll im Jahr 1913. Der Bezug zu Chopin liegt auf der Hand, auch Chopin schrieb eine Sonate in b-moll. Chopins b-moll Sonate war einer der Eckpfeiler in Rachmaninovs Konzertrepertoire und dem Zeugnis des Komponisten zufolge auch der Grund warum er seineSonate einer durchgreifenden Revision unterzog. Rachmaninov kürzte sein Werk um 120 Takte und nahm noch eine Reihe weiterer Eingriffe vor. Im Endeffekt komponierte er das Stück neu.
Bis vor kurzem wußte ich zwar, dass Rachmaninov dieses Werk komponierte, aber gehört hatte ich es noch nie. Bei der Lektüre einer renommierten Klassikzeitschrift stolperte ich über die Rezension eines Recitals mit Werken Rachmaninovs des jungen mazedonischen Pianisten Simon Trpceski. Neben einigen Preludes (darunter auch Op. 3 No. 2 in cis-moll) spielte Trpceski auch die b-moll Sonate ein. Trpceski verfügt über eine phänomenale Technik, das wird einem schon beim ersten Hören klar. Die Sonate spielt er mit stählernem, federndem Zugriff. Ein wenig erinnert er mich an Horowitz. Von elementarer Wucht der erste Satz der Sonate. Dabei verfällt Trpceski nie in bloßes Donnern, die Architektur des Stückes bleibt immer überschaubar. Im Finale baut er klug Steigerungen ein, bis zum finalen Prestorausch! Nun kenne ich bisher nur diese Einspielung der Sonate:
Wer kennt weitere Einspielungen dieses Stücks? (Helen Grimaud hat soweit ich weiß auch eine Aufnahme vorgelegt)
Herzliche Grüße,
Christian