Aus den Lautsprechern erklingt leise Musik, welche die Kundschaft kauflustig stimmen soll. Eine schon etwas betagte Kundin steht am Selbstbedienungsstand, wo die Körbchen mit Erdbeeren aufgestellt sind. Einige Früchte sind schon überreif, und die Frau beginnt zu sortieren. Sie holt ein sauberes Tempotaschentuch aus ihrem Handtäschchen und entfernt aus dem gewählten Körbchen alles, was schon ein bisschen matschig oder mutmaßlich von Schneckenfraß befallen war. Die Lücken werden aus einem anderen Körbchen mit Trockenware nachgefüllt und die neu entstandenen Leerräume mit dem Matsch vom Taschentuch wieder verschlossen.
Ich stehe hinter einem Pfeiler und beobachte, wie lange die Prozedur wohl anhalten wird, ohne dass von befugter Seite Protest kommt. Auf einmal ist es so weit. Ein Kaufhausmoderator erscheint im weißen Kittel und rügt die alte Dame energisch: „ Gute Frau!“ sagt er. „Sie dürfen sich gern ein anderes Körbchen nehmen, aber Umpacken – das geht bei uns leider nicht!“