LP CD1 und CD2 Vergleiche Alt gegen Neu(auflage)

  • Oft versprechen uns viele verschiedene Firmen bessere Aufnahmen durch überarbeitete Versionen,Remastering,Digitalisiert und was es nicht sonst noch so alles gibt.


    Am Anfang war die LP...
    dann...viele Aufnahmen gab es schon mal auf CD und viele sind mittlerweile auch wieder out of print.
    Dann gibt es wieder Neuauflagen (z.B. von DECCA (Legends),EMI (Great recordings),Philips),von genau dieselben Aufnahmen,deren frühere CDs out of print sind.


    Meine Frage:


    Wer besitzt denn ALLE (oder zumindest beide CD Aufnahmen) von irgendwelchen Stücken auf den verschiedenen Medien (LP/CD alt/CD neu)?
    Und wie ist die Qualität?
    Ist von LP ->CD alt was verloren gegangen
    und von CD alt -> CD neu auch wieder etwas...(oder sonstwie etc.)


    Ich bin auf dieses Thema gekommen, weil ich die Firma DECCA mal gefragt habe, ob die neue CD mit den Haydn Cellokonzerten mit du Pré (EMI Great recordings) besser ist als die(selbe) CD von der Gesamtaufnahme (EMI Concerto Collection;4CD Box).
    Als Antwort darauf (aber erst sehr spät) sagte man mir, daß die Qualität der neuen CD wesentlich besser sei als die CD von der gesamten Konzertkollektion.


    Ich konnte es nicht wirklich (auf meiner Anlage) feststellen.
    Zudem war sogar die (Abspiel-)Zeit gleich (oder habe ich mich getäuscht?).


    Wer hat Erfahrungen mit anderen Aufnahmen (oder mit derselben)gemacht?

  • hallo, ich finde generell gut, daß du die alten threads wieder belebst ...


    doch nun zur eigentlichen frage:


    ich habe die erfahrung gemacht, daß cd2- aufnhamen besser als auch schlechter sein können als cd1-aufnahmen ... das liegt wohl evtl. auch daran, welche filterfunktionen aus- bzw. eingeschaltet wurden (??), deshalb vergleiche ich auch immer wieder - z.. beim kauf von gesamteinspielungen - die einzelen (nun doppelten) cds und behalte die bessere ...


    bei lps kann ich mich kaum noch äußern, die letzte habe ich vor 10 jahren gehört. allerdings hier höre ich oft die meinung, daß der klang angeblich besser gewesen sei als bei den cds ... da ich aber eine ausgeprägte abneigung gegen lps habe... wg knacken, knistern,sprüngen, kurzen spielzeiten etc.pp. bin ich hier nicht mehr der richtige ansprechpartner


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Ich glaube, man kann das nur an konkreten Beispielen diskutieren. Ich bin hier glücklicherweise nicht so empfindlich, aber ein paar Beobachtungen meinerseits:


    -praktisch alle frühen CBS-CDs- von älteren Aufnahmen sind ziemlich mies, rauschen; Verzerrungen etc. Hier sidn neuere Auflagen (Sony) fast immer besser. Dagegen scheinen die Unterschiede etwa der "Royal edition" und der "Bernstein Century"-Reihe marginal oder nicht vorhanden zu sein.
    Allerdings bin ich mir bei Goulds Aufnahmen nicht ganz sicher, ob die nicht in neuen remasterings etwas "geschönt" wurden und der sehr trockene, perkussive Charakter der Platten Absicht war


    - weitere konkrete Vergleiche habe ich bei EMI gemacht. Hier scheint es auch oft zu lohnen, zur neuesten Ausgabe, etwa der "Great Recordings" zu greifen.
    Sehr deutlich z.B. beim Brahms Requiem mit Klemperer und der Callas/De Sabata Tosca. Diese Unterschiede beziehen sich aber nur auf recht alte CD-Ausgaben. Gibt es bereits eine Neuauflage aus den späten 90ern sind die Unterschiede der GROC-Reihe angeblich wiederum minimal (oder nicht vorhanden)


    - bei einigen historischen DG-Aufnahmen, z.B. Furtwänglers Haydn #88 höre ich zwar einen gewissen geringen Unterschied zwischen älteren "Dokumente" und neueren Ausgaben, bin aber außerstande zu entscheiden, welche besser ist. Insgesamt (aber das mag einfach Glück gewesen sein) scheinen mir bei DG die Unterschiede sehr gering zu sein, bei vielen "Originals" hat man wohl einfach nur den Pegel ein wenig angehoben.


    -Bei RCA sind einige historische Aufnahmen ebenfalls inzwischen in wesentlich besserem Klang erhältlich als in den ersten CD-Ausgaben; die Rubinstein Collection klingt bspw. besser als ältere CDs derselben Aufnahmen.


    Wirklich historische Überspielungen (vor ca. 1945-50) sind wieder ein anderer Fall. Als Faustregel für die Hifi-Ära ab ca. 1950 kann man vielleicht sagen, dass Überspielungen/Remasterings vor ca. 1995 in der Regel schlechter sind als spätere, sich seitdem aber nicht viel getan hat


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich habe einige Decca Eloquence Aufnahmen mit irgendeinem Pseudo Mehrkanal Abmischverfahren gekauft. Sie tendieren alle gegen die ursprüngliche CD und erst recht gegen die LP in Richtung dünn und diffus.


    Seitdem meide ich die Serie.


    Grüsse
    Walter

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zeit, um den Thread wieder wachzuküssen!!!
    In jüngster Vergangenheit begannen viele neue Labels, Aufnahmen mit abgelaufenem Urheberrecht günstig herauszubringen.
    Die Frage ist nun, inwieweit sich hierbei die Qualität unterschiedet.
    Veröffentlichen die neuen Labels remastered oder nicht? Wie verhält sich der remasterte Klang gegenüber dem Ausgangsmaterial?
    Auf dieses Thema bin ich durch die Gavazzeni/Callas-Aufnahme des Turco gestoßen:



    Das ist die ursprüngliche und sehr teure Ausgabe bei EMI (36 €)



    Das eine EMI-Neuauflage (20 €) - ob verändert oder nicht ist mir unbekannt



    Die Ausgabe von Naxos (12 €); soweit ich informiert bin remastern die vorher....



    Vom Label "Line", bekam ich noch für 3 €, jetzt kostet es schon 7...



    Vom Label "Documents", das mir unbekannt ist, für 5 €


    Wie sind Eure Erfahrungen (auch bei anderen Aufnahmen natürlich) mit den diversen Labels und dem jeweiligen Remastering (soweit vorhanden)?


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Schauen wir uns mal an was "Remastern" wirklich "kann" - und vor allem - was nicht


    Gehen wir davon aus, daß eine analoge Aufnahme erst kürzlich gemacht wurde - und sie wird zunächst analog gemastert.
    Wir haben in der Regel mehrere Tonspuren, die beim Mastering gegeneinander abgeglichen und das Ergebnis auf ein weiteres Band überspielt werden. Das bedeutet einen Anstieg an Grundrauschen, ein geringfügiges Aufweichen der Impulse (wegen der Aufmagnetisierungsvorgänge in den Tonköpfen der Tonbandgeräte).


    Im Falle des digitalen Masterings gibt es zwar Stör-Artefakte durch die Digitalisierung - die sollten indes bei heutigem Equipment und geschulten Technikern verschwindend klein sein. Was wir verhindern ist eine Erhöhung des Rauschpegels und ein Aufweichen der Impulse.


    Der Vorteil wäre somit nicht allzu groß.


    Wir überspielen aber dieses digitale Band heute nicht auf eine Vinyl-Platte - sondern auf eine CD.
    Somit sparen wir uns das Nadelrauschen und die Fehler durch Resonanzen des Schneidkopfes.


    Wir haben somit - theoretisch ein impulstreueres und rauschärmeres Klangbild, es rauschen nämlich nur die "Urbänder".


    Das wäre natürlich der idealfall. Leider unterliegen alte Bänder einer Alterung:
    Sie werden spröde und der Magnetismus lässt nach - also die Höhenwiedergabe, dazu kommt die Gefahr von "Drop aouts" und oft eine gewisse Rauhigkeit des Klangs. Das wird gelegentlich optimiert - allerdings immer auf Kosten des usprünglichen Klanges. Die Kunst der Marketingabteilung besteht nun darin, dass man den Kunden von der Verbesserung des Klanges überzeugt und ihn zum Neukauf verführt. Es gibt übrigens tatsächlich Aufnahmen, wo der "remasterte" Klang erheblich besser klingt als das seinerzeitige Original. Das ist dann der Fall, wenn die erste Abmischung und Pressung schludrig gemacht wurde. Alte Italienische und russische Aufnahmen wären hier zu nennen........


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es gibt eine Aufnahme, bei der ich einen Vergleich zwischen CD und Schallplatte machen konnte, nämlich die Partiten und Sonaten für Violine von Bach, gespielt von Sigiswald Kuijken. In meiner damaligen Anlage hatte ich einen Plattenspieler von Thorens in der 600-Mark-Klasse und den LINN-Karik-CD-Spieler für 4000 DM. Die CD zeigte natürlich mehr Details, aber von der Schallplatte hatte die Violine mehr Körper und wirkte natürlicher.