LEHÁR, Franz: Sein Lebenslauf - seine Operetten

  • .
    Franz Lehár


    geboren am 30. April 1870 in Kómarno (Ungarn)
    gestorben am 24. Oktober 1948 in Bad Ischl



    LEBENSLAUF


    Auf ungarische, deutsche und französische Vorfahren konnte der Sohn eines Militärkapellmeisters zurückblicken. Die Trompete und das Klavier waren in der Kindheit seine liebsten Instrumente. Als 12-jähriger besuchte Franz Lehár das Prager Konservatorium und konzentrierte sich auf das Violinspiel. Frühe Lorbeeren – wer sagt es – sammelte er weit weg von der Heimat als Orchestergeiger in Wuppertal, damals noch geteilt in Barmen und Elberfeld.


    Die Unruhe und die Sehnsucht nach mehr Glanz und Gloria trieb ihn zurück in die alte Heimat. Gemäß väterlichem Vorbild wurde er 1890 Leiter einer Militärkapelle – der jüngste der Donaumonarchie. Pula, Triest, Budapest und Wien waren die Orte seines Wirkens. Die Bekanntschaft mit Leo Fall fiel in diesen Zeitraum. Das Komponieren von Liedern und Märschen befriedigte ihn nicht. Ein großer Opernkomponist wollte er werden – doch es hat nicht sollen sein. Als erster Versuch gilt die Oper 'Rodrigo' Sie wurde bis heute nicht aufgeführt, obwohl die vollständige handschriftliche Partitur zum Greifen nahe im Archiv des Wiener Josef-Weinberger-Verlags liegt. Neuer Versuch: In Leipzig kam seine Oper 'Kukuschka' zur Aufführung. Wien sollte folgen, doch hier machte Gustav Mahler dem Ehrgeizigen einen Strich durch die Rechnung. Wenn er in Wien Fuß fassen wollte, musste Lehár sich künstlerisch umorientieren.


    Nach dem Tode von Suppé, Strauss jun. und Millöcker innerhalb kurzer Zeit, entstand auf dem Gebiet der Operette, die so erfolgreich eingeschlagen war, ein Vakuum. Nach ein paar schwachen Anläufen gelang 1905 dem Enthusiasten mit der 'Lustigen Witwe' der Durchbruch. Die Welt lag ihm zu Füßen und die Songs aus dieser Salon-Operette trällerte man in den Gassen. Der wirtschaftliche Erfolg übertraf alle Erwartungen und blieb ihm auch in der Folgezeit treu. Sein Stil traf den Nerv seiner Zeit und Franz Lehár komponierte eine Operette nach der anderen. 'Das Land des Lächelns' war ein weiterer Meilenstein seines Erfolges und lockte in exotische Gefielde. Weitere Talente, vor allem Emmerich Kálmán und Oscar Straus, fanden sich ein, um seinen Fußstapfen zu folgen. Melodisches Talent, schmissige Rhythmen und ausgezeichnete Instrumentierung waren die Bausteine für einen neuen Aufschwung.


    Doch die Liebe zur Oper war in Franz Lehár nicht gestorben. Mit Paganini begann 1925 die Wende. Seine folgenden Operetten ließen ein Happyend außen vor. Der Orchesterklang wurde immer üppiger, denn einer der größten Opernschöpfer seiner Zeit machte ihm Avancen. Es war Giacomo Puccini, der sich in Wien ein Libretto fertigen ließ, um auch eine Operette zu schreiben. Erfolg hatte er nicht denn 'Die Schwalbe' ,wenig geliebt, flatterte ihm davon.


    Doch ganz ohne Hoffnung ließ das Schicksal den ehemaligen Militärkapellmeister nicht. Mit seinem letzten Bühnenwerk, der 'Giuditta', rückte er seinem Ideal, eine Oper zu komponieren, sehr nahe. Richard Tauber und Jarmila Nowotna in den Hauptpartien ebneten Franz Lehár den Einzug in die Wiener Hofoper.


    © 2010 TAMINO - Engelbert

  • WERKVERZEICHNIS (in Auswahl)


    > Wiener Frauen (1902)
    > Der Rastelbinder (1902)
    > Der Göttergatte (1904)
    > Die lustige Witwe (1905)
    > Das Fürstenkind (1909)
    > Der Graf von Luxemburg (1909)
    > Zigeunerliebe (1910)
    > Eva (1911)
    > Der Sterngucker (1916)
    > Die blaue Mazur (1920)
    > Die Tangokönigin (1921)
    > Frühling (1922)
    > Frasquita (1922)
    > Paganini (1925)
    > Der Zarewitsch (1927)
    > Friederike (1928 )
    > Das Land des Lächelns (1929)
    > Schön ist die Welt (1930)
    > Giuditta (1934)
    .

  • .


    Franz Lehar (1870-1948 )
    Giuditta


    Musikalische Komödie in fünf Bildern
    Libretto: Paul Knepler und Fritz Beda-Löhner
    Sprache: deutsch
    Uraufführung: 20.01.1934 an der Wiener Staatsoper


    Personen:
    Giuditta, Lebedame und Nachtklubtänzerin
    Octavio, Offizier
    Antonio, Leutnant
    Pierrino, Obsthändler
    Anita, Fischermädchen
    Manuele, Giudittas verlassener Ehemann
    Lord Barrymore, ein Löwenjäger
    Ein Herzog, Giudittas Verehrer
    Ibrahim, ein Nachtclubbesitzer
    und weitere


    Das Geschehen spielt in Catania und Nordafrika um1930



    HANDLUNG


    ERSTES BILD


    Pierrino und das Fischermädchen Anita sind ein junges verliebtes Paar. Sie haben große Pläne und wollen nach Afrika auswandern. Als darstellende Künstler möchten sie die Beduinenherzen erfreuen. Der Obsthändler verkauft noch schnell seine restlichen Warenbestände, denn das Schiff verlässt bereits am Abend um acht Uhr die sizilianische Hafenstadt.


    Den gleichen Dampfer wollen auch Octavio und seine Kameraden benutzen, um ihrem Militärdienst in Nordafrika nachzukommen. Vorher hat der junge Offizier eine schicksalhaft Begegnung mit Giuditta und verliebt sich auf Anhieb in die leidenschaftliche Schöne. An der Seite des älteren Gatten fühlt sich die Observierte überhaupt nicht wohl, denn dieser ist der Ansicht, dass sie ohne Aufsicht jedem Laffen hinterherläuft. Das stimmt auch, denn ihre Mutter war eine marokkanische Tänzerin und sie verfügt über heißes afrikanisches Blut. Sie flüchtet sich in die Arme Octavios und spontan entscheidet sie sich, den lästigen Ehemann zu verlassen. Auf der ‚Aurora’ treffen die beiden Paare unterschiedlicher sozialer Herkunft zufällig zusammen und erwägen, den Weg in die Zukunft gemeinsam zu gehen.


    ZWEITES BILD


    Zwei Wochen dauert das rauschhafte Glück in einer weißen Villa am Meer, als Octavio den Marschbefehl erhält. Er traut sich nicht Giuditta zu informieren, denn er hat ihr flatterhaftes Wesen bald erkannt. Dem anderen Liebespaar ist bereits das Geld ausgegangen. Während Pierrino sich von Giuditta das Geld für die Heimreise borgt, will Anita zunächst bei ihrer Freundin bleiben und später nachkommen.


    DRITTES BILD


    Octavio kann ohne Giuditta nicht leben. Er befürchtet, dass sie ihn verlassen wird, wenn er sie allein zurücklässt. Die Absicht, Fahnenflucht zu begehen, redet Antonio seinem Freund aus, argumentiert mit Vernunftgründen und weist darauf hin, dass die Trennung voraussichtlich nur von kurzer Dauer sein wird. Die enttäuschte Giuditta bleibt allein zurück und fühlt sich vom Geliebten verraten.


    VIERTES BILD


    Keineswegs ist Giuditta ein Kind von Traurigkeit und findet sich bald als Revuestar in dem Etablissement ‚Alhambra’ in Tripolis wieder. Nach anfänglichem Zögern ist es der Abenteurer Lord Barrymore, der ihre Gunst gewinnt und ihr seinen Reichtum zur Verfügung stellt. Octavio konnte es ohne Liebe nicht aushalten und hat vom Militär seinen Abschied genommen. Er spürt Giuditta in dem orientalischen Nachtclub auf, kann sie aber nicht mehr für sich zurückgewinnen.


    FÜNFTES BILD


    Es vergehen fünf Jahre. In einem Hotel in Europa findet man sich durch Zufall wieder. Giuditta steigt mit ihrem Herzog, der ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Betreuung übernommen hat, in der Unterkunft ab, in welchem Octavio eine Stelle als Barpianist angenommen hat. Sehnsuchtsvoll erinnert er sich an seine großen Liebe und intoniert ihre Erkennungsmelodie. Diesmal ist sie es, die sich um den Exgeliebten bemüht. Innerlich ausgebrannt, sind die Gefühle in Octavios Herzen gestorben. Zu schwer waren die zugefügten Verletzungen und man weiß nichts mehr miteinander anzufangen.


    Anmerkungen:


    ‚Giuditta’ ist Lehárs letztes Bühnenwerk und hat mit seinem betrüblichen Finale den Charakter einer melodramatischen Oper. Es entstand zu völlig unpassender Zeit, denn ein Offizier, der aus Liebe fahnenflüchtig wird, passte nicht in die Ideologie der Machthaber. Höhepunkt der Operette ist zweifellos die Szene zu Beginn des vierten Bildes ‚In einem Meer von Liebe möchte ich versinken’.


    In der Uraufführung im Jahre 1934 an der Wiener Staatsoper sangen Jarmila Nowotna und Richard Tauber. Neben einer dramatisch geführten Stimme sollte die Hauptdarstellerin auch über den erforderlichen Sexappeal verfügen. In jüngerer Zeit nahmen sich Anna Moffo und Julia Migenes des überragenden Musikwerkes an.


    © 2010 TAMINO - Engelbert



    Verzeichnis der Gesangsnummern:


    > Freunde, das Leben ist lebenswert -
    > Schönste der Frau’n -
    > Du bist meine Sonne -
    > In einem Meer von Liebe -
    > Meine Lippen, sie küssen so heiß -

  • .


    Franz Lehár (1870-1948)
    Der Graf von Luxemburg


    Operette in drei Akten
    Text von Alfred Maria Willner und Robert Bodanzky
    Uraufführung am 12.11.1909 in Wien
    Die Handlung spielt in Paris des Jahres 1900



    Charaktere:
    René, Graf von Luxemburg (Tenor)
    Angèle Didier, Sängerin der Grande Opéra (Sopran)
    Fürst Basil Basilowitsch (Tenorbuffo)
    Armand Brissard, Maler (Tenorbuffo)
    Juliette Vermont (Soubrette)
    Stasa Kokozow (Alt)
    Und weitere



    Inhaltsangabe


    Erster Akt:


    Juliette und Brissard sind ein liebenswertes Paar, welches sich wunderbar versteht. Er ist von Berufung Maler und besitzt ein Atelier, in dem nicht nur gemalt wird, sondern man trifft sich, ist guter Laune und schaut was die anderen so treiben. Die Rede ist von Fürst Basil, der sich in die berühmte Opernsängerin Angèle verliebt hat und sie sogar heiraten möchte. So einfach ist das allerdings nicht, denn der Zar von Russland erlaubt nicht, das Fürsten sich mit einer Bürgerlichen ehelich verbinden. Es muss eine List ausgedacht werden. Wenn man dem Grafen von Luxemburg, der kein Geld hat, Geld geben würde, könnte dieser Angèle heiraten. Natürlich nur zum Schein. Der Titel einer Gräfin von Luxemburg bleibt kleben, auch wenn man sich wieder scheiden lässt oder man steigt zur Fürstin auf. Das Risiko besteht darin, dass der verarmte Graf seine Zukünftige nicht zu Gesicht bekommen soll, damit aus Spaß nicht ernst wird. Er muss seine Hand durch die Leinwand einer Staffelei schieben und die Partnerin schiebt ihm den Ring auf den Finger. Wie das nun mit den Dokumenten laufen soll, daran hat Franz Lehár nicht gedacht. Das ist auch nicht nötig, schließlich befinden wir uns in einer Operette. Unter Künstlern und Fürsten läuft alles ein bisschen anders ab, als unter konservativen Bürgerlichen. Der Graf von Luxemburg soll seine Leistung natürlich honoriert bekommen, sagen wir 500.000 Francs. Für eine solche Summe kann man schon Opfer bringen. Angèle muss auch ein Opfer bringen, nämlich die Bühnenkarriere aufgeben, weil sie jetzt Fürstin wird. Wird das gut gehen?


    Zweiter Akt:


    Nein, es geht nicht gut! Die Frist von drei vorgesehenen Monaten ist um. René hat seine Pflicht getan und nun Anspruch auf seine Belohnung. Angèle gibt in ihrem Palais ein Fest, um von der Bühne Abschied zu nehmen. Alle Leute, die der Theaterbesucher aus dem ersten Akt kennt, sind eingeladen. René hatte Angèle auf der Bühne singen gehört und ohne zu wissen, dass sie seine Frau ist, sich in sie verliebt. Unter dem Titel „Baron von Reval“ ist er zum Abschiedsfest Angèles erschienen. Sie tanzen miteinander und er umwirbt die Schöne nach allen Regeln aristokratischer Kunst. Doch Angèle betont, dass sie bereits verheiratet sei, sich scheiden lassen wird und sich dann sogleich wieder vermählt. Das hält den Grafen von Luxemburg allerdings nicht ab, seine Bemühungen einzuschränken. Fürst Basil ist über die Anwesenheit Renés überhaupt nicht glücklich und sieht seine Felle bereits davonschwimmen. Jetzt legt er Tempo vor und verkündet den Anwesenden seine Hochzeit mit Angèle. Über Brissards Einwand, dass die Dame bereits verheiratet sei, hört der Fürst geflissentlich hinweg. Er macht den Mann, der seinen kostbaren Namen für Geld verkauft hat, verächtlich. Das lässt René nun nicht auf sich sitzen und macht seine Rechte geltend. Er gibt sich Angèle zu erkennen und geleitet sie aus dem Saal. Noch ist sie seine Frau, denn die Scheidung wurde noch nicht durchgezogen.


    Dritter Akt:


    Trotz aller Liebe fühlt René sich an das dem Fürsten gegebene Versprechen gebunden. Eine halbe Million wird er verlieren, wenn er nicht Wort hält. Angèle spottet seiner Zurückhaltung und seiner mangelnder körperlicher Annäherung. Ein Glas Sekt hilft, die Barrieren zu überwinden und man findet sich endlich zum leidenschaftlichen Kuss. Rettung aus höchster Not schickt der Zar von Russland. Die Fürstin Stasa Kokozeff, die frühere Geliebte von Fürst Basilowitsch ist angereist und macht alte Versprechungen geltend. Sie ist noch älter als Basilowitsch, um es genauer zu formulieren, sie ist steinalt, aber viel standesgemäßer, als Angèle es jemals sein könnte. So fügt das Schicksal zusammen, was zusammengehört und trennt, was eigentlich gar nicht zu einander passt. Stasa lässt ihren Altbass ertönen und der Fürst weiß, wo es in Zukunft lang gehen wird. René ist nicht schuld, wenn es ihm verwehrt ist, sein Versprechen einzuhalten. Mit säuerlichem Lächeln erfüllt der Fürst seine finanzielle Verpflichtung. Wir wollen unsere Freunde Brissard und Juliette nicht unerwähnt lassen. Sie profitieren vom Glück des gräflichen Paares. Juliette ist offiziell die neue Gesellschafterin der Gräfin von Luxemburg.


    © 2010 TAMINO - Engelbert

  • .


    Franz Lehár (1870-1948 )
    Das Land des Lächelns


    Romantische Operette in drei Akten
    Komponiert: 1929
    Libretto von Ludwig Herzer und Fritz Löhner nach Viktor Léon
    Uraufführung am 10.10.1929 in Berlin


    Personen:
    Lisa, Österreichische Adelige (Sopran)
    Sou Chong, Chinesischer Prinz (Tenor)
    Gustav Graf Pottenstein, Dragonerleutnant (Tenor-Buffo)
    Mi, Schwester des Prinzen (Soubrette)
    Obereunuch, Palastbeamter (Tenorbuffo)
    Ling, Oberpriester (Bariton)
    Tschang, Onkel des Prinzen (Sprechrolle)
    Graf von Lichtenfels, Vater Lisas (Sprechrolle)
    Weitere Sprechrollen: Fini, Franzi, Wally, Toni


    Das Geschehen spielt in Wien und Peking zu Anfang des 20. Jahrhunderts



    HANDLUNG


    Erster Akt:


    Die feine Wiener Gesellschaft fühlt sich sehr geschmeichelt, wenn exotische Prinzen bei ihr zu Besuch weilen. Adelige Damen sind durchaus geneigt, solche seltenen Vögel zu heiraten und ihnen in die Heimat zu folgen. Allerdings haben sie nicht die geringste Vorstellungen, wie es dort zugeht, was sie dort erwartet und wie ihr Tagesablauf aussieht. Der Reiz des Fremdartigen verflüchtigt sich sehr schnell und die Sehsucht nach der schönen blauen Donau klopft ans Gemüt.


    Lisa muss diese bittere Erfahrung machen. Im Salon des Vaters begegnet sie dem chinesischen Prinzen Sou Chong, der in Wien weilt, um abendländisches Ambiente zu genießen und die Bräuche der gehobenen Schichten zu studieren. Auf den Dragonerleutnant Pottenstein, der die junge Witwe aufdringlich umwirbt, hat Lisa keinen Appetit - zu hausbacken.


    Der Prinz und die sportliche Gräfin blicken sich tief in die Augen. Immer nur Lächeln führt zu nichts und bei einem Tee à deux kommt man sich näher. Lisa war noch nie in China; Lisa ist entschlussfreudig und hat Handlungsbedarf. Die gemeinsame Reise ins Land des Lächelns ist schon gebucht. Ein Lied will er von Seligkeiten singen, schon jetzt , nicht erst in der Mondnacht im April.


    Zweiter Akt:


    Die Traumreise mit dem Luxusdampfer ist beendet und der Prinz zeigt Lisa seinen schönen Palast. Einen Harem hat er offenbar nicht und das Sagen hat der Onkel. Die beiden gehen viel spazieren und der Prinz zeigt Lisa die architektonischen Schönheiten von Peking. Wenn sie zusammen in der Rikscha sitzen fragen die beiden sich immerzu, wer ihnen eigentlich die Liebe ins Herz gesenkt hat.


    Den Dragonerleutnant Pottenstein hält es ihn Wien nicht länger. Ohne eine Einladung erhalten zu haben, reist er Lisa hinterher, um zu schauen, was die beiden den ganzen Tag machen. Im Palast von Sou Chong wohnt noch die kleine Schwester Mi. Diese widmet sich dem Besuch aus Europa aus innigstem Herzen. Herrn von Pottenstein bekommt die chinesische Kost gut. Schnell sind beide ein Herz und entdecken ihr gemeinsames Himmelreich. Der Onkel möchte, dass der Neffe endlich heiratet und hat gleich drei Mandschu-Mädchen für ihn ausgesucht. Auch wenn der Prinz seiner Lisa erklärt, dass sein ganzes Herz ihr gehört, ist sie nicht bereit, Tisch und Bett mit anderen Frauen zu teilen. Sie will wieder nach Hause. Reis kann sie nicht mehr sehen und sie möchte jetzt wieder Kartoffeln essen.


    Dritter Akt:


    Wie gut, dass Gustl gekommen ist. Als Fluchthelfer ist er durchaus zu gebrauchen. Darf Mi mitkommen? Besser nicht, es würde nur Probleme geben! Dem Prinzen bleiben die Abreisegelüste seiner Liebsten nicht verborgen. Die Verehrteste soll nicht traurig sein, wenn sie es absolut so haben will, soll sie verschwinden. Drei kleine Mandschu-Mädchen hält der Onkel für ihn bereit und mit diesen wird es auch recht lustig werden. Mi nimmt den Abschied von ihrem Dragonerhauptmann gelassen und das Duett der beiden „Zig, zig, zig – Wenn die Chrysanthemen blühen“ lässt den Opernbesucher hoffen. Wird Gustl eines Tages wiederkommen?



    Anmerkungen:


    Franz Lehár bezeichnete „Das Land des Lächelns“ als seine liebste Operette und zog sie wegen seiner Bühnenwirksamkeit sogar der lustigen Witwe vor. Die Schmalzorgie lebt von einem Strauss herrlich sentimentaler Melodien, dass man nicht weiß, zu welcher man zuerst greifen soll. Berühmte Tenöre wie Richard Tauber, Peter Anders, Rudolf Schock und Nikolai Gedda fanden Gefallen daran, den chinesischen Prinzen in Liebesglut und Liebesschmerz versinken zu lassen. Sogar die Wiener Staatsoper sah es nicht unter ihrer Würde, die Operette im Jahre 1938 erstmals aufzuführen. New York hat sich mit einer Bearbeitung befasst, die aber zur Zufriedenheit des Komponisten keinen Erfolg hatte. Kaum einer weiß, dass „Das Land des Lächelns“ eine Aufbereitung von Lehárs Operette „Die gelbe Jacke“ ist, die 1923 ohne Resonanz in der Versenkung verschwand. Drei Jahre nach Puccinis „Turandot“ erblickte „Das Land des Lächelns“ das Licht der Öffentlichkeit. Beide Komponisten verstanden sich miteinander.


    © 2010 TAMINO - Engelbert


    Einige Gesangsnummern:

    Ich trete ins Zimmer – Immer nur Lächeln -
    Bei einem Tee á deux -
    Von Apfelblüten einen Kranz -
    Wir sind allein – Ein Lied will ich von Seligkeiten singen -


    Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt -
    Im Salon zur blauen Pagode -
    Meine Liebe, deine Liebe -
    Dein ist mein ganzes Herz -


    Ich möcht' wieder einmal die Heimat seh’n -
    Zig, zig, zig – Wenn die Chrysanthemen blüh’n -
    Liebes Schwesterlein, sollst nicht traurig sein. -


    .

  • Wiener Frauen
    (Der Klavierlehrer; Der Clavierstimmer)
    Operette in 3 Akten.
    Libretto: Hans Bergler (Pseud. Ottokar Tann-Bergler) und Emil Norini.
    Musik von Franz Lehár
    Uraufführung am 21. November 1902 Wien (Theater an der Wien)
    mit Karl Meister • Alexander Girardi • Lina Abarbanell • Oskar Sachs • Betty Seidl.


    Drei Jahre später schuf Lehar eine Neufassung:
    Der Schlüssel zum Paradies.
    Operette in 3 Akten von Emil Norini und Julius Horst.
    EA 20. Oktober 1906 Leipzig (Neues Operetten-Theater)


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • 20. Dezember 1902:
    Am Carltheater in Wien findet die Uraufführung der Operette
    Der Rastelbinder
    von Franz Lehár

    statt, mit Mizzi Günther • Louis Treumann • Therese Biedermann • Karl Streitmann • Carl Blasel • Rudolf Hofbauer • Wilhelm Bauer.



    Franz Lehars Operettenerstling „Der Rastelbinder“ wurde 1902 von keinem Geringeren als Alexander Zemlinsky aus der Taufe gehoben. Es wurde auf Anhieb ein riesiger Erfolg und begründete den Ruhm des neuen Hoffnungsträgers der Operette.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Franz Lehár (* 30. April 1870 in Komorn, Österreich-Ungarn; † 24. Oktober 1948 in Bad Ischl, Österreich) war ein österreichischer Komponist ungarischer Herkunft.



    Heute vor 65 Jahren starb er 78jährig in Bad Ischl.
    Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Bad Ischl.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • 20. Januar 1934:
    An der Wiener Staatsoper wird die Operette
    Giuditta von Franz Lehár
    unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt.
    Das Libretto stammt von Paul Knepler und Fritz Löhner-Beda.
    In der Titelrolle ist Jarmila Novotná zu sehen, die männliche Hauptrolle singt Richard Tauber.
    Ferner singen Margit Bokor • Georg Maikl • Victor Madin • Josef Knapp • Hans Duhan • Hermann Wiedemann • Nikola Zec,
    Dirig. Franz Lehár.



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Heute vor 145 Jahren wurde Franz Lehár geboren. Das Bild oben wurde 1918 in "seiner Wohnung" aufgenommen (leider verschweigt der Bildtext, in welcher).



    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose