Adam Fischer verlässt ungarische Nationaloper

Arlecchino · 27. Oktober 2010

Nach der Freistellung des Direktors und des Finanzchefs verlässt nun auch der Chefdirigent Adam Fischer die Budapester Oper. Seiner Ansicht nach mischt sich die Regierung zu stark in die inneren Angelegenheiten des Hauses ein.

Fischer wird unter dem laufenden Vertrag diese Saison noch vier Konzerte dirigieren. Damit verliert das Haus praktisch die geamte Führungsriege.

Der Wechsel kommt zu einem speziell ungünstigen Zeitpunkt, sind doch Planungen im Gang, um Anfang nächsten Jahres die EU-Präsidentschaft Ungarns mit Kulturevents einzuläuten.

Theophilus · 27. Oktober 2010

Zitat von Arlecchino

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Der Wechsel kommt zu einem speziell ungünstigen Zeitpunkt, sind doch Planungen im Gang, um Anfang nächsten Jahres die EU-Präsidentschaft Ungarns mit Kulturevents einzuläuten.

Nun, für Anfang nächsten Jahres kann man in einem großen Opernhaus mit Sicherheit nichts mehr planen. Das muss schon vor Jahren geschehen sein!

Arlecchino · 27. Oktober 2010

Zitat von Theophilus

Nun, für Anfang nächsten Jahres kann man in einem großen Opernhaus mit Sicherheit nichts mehr planen.

Das stimmt natürlich. Trotzdem gibt es eine Umsetzungsplanung der Strategie 2011ff und die sah Fischer in leitender Position. D.h. gewisse Planungen müssen auf den Kopf gestellt werden, es sei denn - was ich doch sehr hoffe - man hat an einen Plan B mit vorbehaltenen Entscheiden gedacht.

Harald Kral · 27. Oktober 2010

Der Abgang von Herrn Fischer ist eigentlich nur die logische Folge auf den Rausschmiss von leitenden Mitarbeitern am vergangenen Freitag:

Zitat

Führungsriege der Budapester Oper gefeuert

Lajos Vass, der Generaldirektor der Budapester Oper, ist laut ungarischen Medien am Freitag auf die Strasse gestellt worden, ebenso der Wirtschaftsdirektor Attila Szabo.

Als Grund für den abrupten Rausschmiss sprechen Verantwortliche der ungarischen Regierung etwas gewunden von «Regelwidrigkeiten». Vass habe die Finanzen nicht im Griff gehabt. Das Haus sei mit 1,3 Milliarden Forint (rund 4,7 Millionen Euro) in den roten Zahlen.

Neben finanziellen Fragen dürfte auch das veränderte politische Klima in Ungarn den Abgang beeinflusst haben. Nach dem erdrutschartigen Sieg der rechtskonservativen Fidesz hat das Land kein Kulturministerium mehr. Zuständig für die Oper ist neu der Minister für Nationale Ressourcen. (Quelle: cf)

LG