RESPIGHI Ottorino - Sinfonische Dichtungen und Orchesterwerke

  • Hallo Respighi-Freunde,


    Da ich durch die Sinfonischen Dichtungen von Franz Liszt und Richard Strauss vorgeprägt war bin ich irgendwann automatisch auch auf die Sinfonischen Werke von Ottorino Respighi gestoßen, den ich von Anfang an sehr schätze und dessen Musiksprache voll meinen Musikgeschmack trifft.


    Respighi ( 1979 – 1936 ) ist im positiven Sinne stark von Richard Strauss beeinflußt und hatte die Fähigkeit Orchesterwerke genau so farbig und interessant zu gestalten wie sein Vorbild. Dabei ließ Respighi interessante und gekonnte Ausflüge in Richtung Impressionissmus (Brasilianische Impressionen und Trittico Botticelliano) mit in seine Werke einfließen.
    Eine Affinität zu Kirchentonarten findet sich innerhalb seiner Werke des öfteren wieder und verleiht den Werken einen eigenen Charakter. Das Klavierkonzert "In modo misolidio" steht ganz in dieser Kirchentonart, die von den uns bekannten in ihrer Tonfolgengesetzmäßigkeit ganz vom gewohnten abweicht, aber deshalb nicht „schräg“ klingt !


    :) Seine bekannteste Werkereihe ist die römische Triologie, die aus drei Sinfonischen Dichtungen besteht:
    Römische Brunnen
    Römische Pinien
    Römische Feste

    In je 4Sätzen werden hier verschiedene römische Eindrücke,deren Athmosphäre und geschichtliche Hintergründe in jedem Satz musikalisch ausgebreitet.
    In den Römischen Brunnen sind es 4 verschiedene Springbrunnen und deren Umgebung.
    In den Römischen Pinien 4 Plätze in Rom. Hier findet sich gem.Partitur sogar eine Grammophon, das Vogelstimmen (die auf den Pinien sitzen) abspielt – bei heutigen Aufnahmen bedient man sich natürlich eines modernen Tonliferanten, für die Vogelstimmen).
    In den Römischen Festen werden 4 verschiedene rauschende Feste und deren Riten vertont; daß es eine Freude ist diese tolle Fest-Musik zu hören. Im vierten Satz werden zu beginn Fest-Rhythmen ausgebreitet, die an Rock-Musik erinnern – die Konzertbesucher müssen damals von ihren Sitzen gefallen sein – ich bin heute nur einfach begeistert – thats my Music !


    Meine Aufnahmen mit Reiner / Chicago SO (RCA-LP); Ormandy / Philadelphia Orchester (CBS-LP) und Metha / Los Angeles SO (Decca-LP) werden klangtechnisch von den CD-Aufnahmen Dutoid / Montrel SO (Decca DDD) und Muti / Philadelphia Orchestra (EMI DDD) und Lopez –Cobos / Cincinatti SO (Telarc DDD nur Römische Feste) noch übertroffen.
    Ja, die Werke haben mich so begeistert, das sich bei mir im laufe der Jahre diese Besten oben genannten Aufnahmen angesammelt haben – alle sind interpreatorisch auf höchestem Niveau, einzig die Klangqualität ist durch die jeweilige Aufnahmezeit unterschiedlich.


    :) Eine ähnlich in vier Sätzen gestaltete Sinfonische Dichtung mit Orgel sind
    Die Kirchenfenster (Vetrate di Chiesa)-Sinfonische Impressionen.
    Hier werden aus 4römischen Kirchen die Geschichten und geschichtl.Hintergründe von 4Kirchenfenstern erzählt und in Musik gebannt ( ... ).
    Meine sehr gute LP-Aufnahme mit Ormandy / Philadelphia Orchestra (CBS-LP USA-Import) habe ich leider nicht auf CD bekommen.
    Eine sehr gute Alternative auf CD habe ich in dieser Version mit Jeffrey Simon / London Philhamonic auf Chandos mit den Brasilianischen Impressionen gekoppelt, aber auch die TOP-Telarc-CD mit Lopez –Cobos / Cincinatti SO (hier sind die Römischen Feste am besten geraten) .


    :) Gli Ucelli (Die Vögel) ist eine weitere Sinfonische Suite, die etwas ruhiger gestaltet ist.
    Auch hier hat Ormandy / Philadelphia Orchestra die Nase vorn (CBS-LP); auf CD ist aber auch klanglich die Teldec – CD mit Hugh Wolf mit der Kopplung Brasilianische Impressionen; Tritioco Botteliano; Antike Tänze (Suiten Nr. 1 & 3) ein CD-Fest.
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    Ottorino Resipighi hat auch die Sinfonia Dramatica; Brasilianische Impressionen;Trittico Botticelliano; mehrere sehr interessante Klavierkonzerte; Klavierkonzert a-moll; Toccata f. Klavier & Orch.;Fantasia slava f. Klavier & Orch.; Klavierkonzert "In modo misolidio"; Concerto a cinque für Klavier, Oboe, Trompete, Violine, Kontrabaß & Streicher; ein Violinkonzert; La Boutique fantasque-Ballett nach Rossini; die Antiken Tänze – Suiten Nr.1-3 sind ein äußerst interessanter Ausflug in die Welt des Barok (ins 20.Jahrhundert übertragen)
    das sind alles Werke die einen eigenen Thread wert sind.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hier noch die CD-Cover zu einigen von mir genannten Resighi-CD´s:



    Die Dutoid-Decca-CD war früher als Einzel-CD mit den drei Dichtugen im CD- Programm.
    Es war bei der Telarc-CD bei jpc nur die Rückseite abgebildet.

    Die alte Reiner -Aufnahme hatte ich damals auf LP für 10DM gekauft - die JVC-Audiophile-CD kostet 34,99EURO.
    Die Chandos-CD liegt nach wie vor im Hoshrpreis-Level, aber sie ist es wert.


    :hello: Was haltet Ihr von Respighi und welche Aufnahmen werden bevorzugt ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo, Wolfgang!
    Was ich von Respighi halte? Mit ihm komme ich besser zurecht als mit den meisten anderen Modernen. Seine Werke sind Programmusik pur, dadurch gut faßbar, verständlich. Gut zum Einstieg in die Moderne, denke ich.
    Ich besitze folgende CD, die Du oben auch schon mal kurz erwähnt hattest:



    Ich höre von Zeit zu Zeit ganz gerne rein. Ich bevorzuge "Pini di Roma". Ich war noch nie in Rom, aber das hören der Musik macht Lust, dies mal zu ändern. Nachtigall vom Tonband, klingt albern, ist in diesem Musikrahmen aber passend und schön.
    "Gli Ucelli" habe ich auch noch. Hier verwendet Respighi aber bereits vorhandene Themen von Barockkomponisten, oder?
    Viele Grüße,
    Pius.


    P.S.: 1979 ist er sicher nicht geboren.

  • Hallo Wolfgang und Respighi-Fans,


    wunderbar, daß Du dem in Konzert- wie Opernhäusern leider nur selten gespielten Respighi einen Thread widmest. Er gehört auch zu meinen absoluten Favoriten.
    Die allgemein bekanntesten Stücke der Römischen Trilogie besitze ich in der von Dir genannten Muti-Einspielung. Die 'Vetrate di Chiesa' ('Kirchenfenster') kann ich in der Chandos-Aufnahme unter Leitung von Geoffrey Simon gleichfalls wärmstens empfehlen.


    Ein Werk, das vielleicht nicht ganz in diesen Thread hineingehört, da es sich nicht um eine Symphonische Dichtung handelt, möchte ich aber trotzdem nicht unerwähnt lassen, da es meiner Meinung nach zu Respighis besten Orchesterwerken zu zählen ist, und zwar:


    Belkis, Regina di Saba (Belkis, Königin von Saba) - Suite für Orchester 1934


    Es handelt sich hier um eine viersätzige Suite von 22 min. Länge, die einzelne Episoden der biblischen Legende von Salomon und der Königin von Saba nachzeichnet und in der Respighi die orientalisch-exotische Atmosphäre (unter Verwendung althebräischer Melodik und Harmonik und arabischer Rhythmik) perfekt einfängt. Die vier Sätze lauten:


    1. Il Sogno di Salomone (Der Traum von Salomon)
    2. Danza Guerresca (Kriegstanz)
    3. La Danza di Belkis all' Aurora (Tanz von Belkis zur Morgendämmerung)
    4. Danza Orgiastica (Orgiastischer Tanz)
    Superb eingespielt wurde es ebenfalls vom Philharmonia Orchestra unter Geoffrey Simon bei Chandos.


    Der eigentliche Grund, warum ich so ausführlich auf dieses Opus eingehe, liegt darin begründet, daß es sich um Auszüge aus einem großen und aufwendigen Ballett gleichen Titels handelt, das Respighi 1930/31 komponierte, das aber anscheinend noch nie auf Tonträger eingespielt wurde.
    Das am 23.01.1932 in Mailand mit bestem Erfolg uraufgeführte Werk darf - neben den Opern - wohl als Respighis ehrgeizigstes Projekt gelten.
    Das mit Ausdrücken wie 'verschwenderisch' oder 'monumental' treffend charakterisierte 80-minütige Opus stellt sowohl an die Austattung (Bühne, Kostüme) als auch an die musikalische Umsetzung höchste Anforderungen: die Partitur verlangt neben einem Erzähler, Gesangssolisten, einem gemischten Chor ein riesiges Orchester mit teils exotischen Instrumenten (insbesondere reiches Schlagzeug, Sitars, Windmaschinen, Blechbläser hiner der Bühne usw.). Ein außergewöhnliches Spektakel wie man sich ausmalen kann.


    Bemerkenswert, daß der langsame dritte Satz der Suite von 1934 (der natürlich auch in der gesamten Ballettmusik von 1930/31 enthalten ist) keine Neukomposition darstellt, sondern aus der gleichfalls üppigst orchestrierten dreiaktigen Oper 'Semirama' (II. Akt, das Orchesterzwischenspiel heißt hier: 'La Danza di Aurora') von 1910 stammt.


    Meine Frage an Dich, Wolfgang, (als auch an die anderen Respighi-Kenner), ob Du diese so faszinierend mitreißende und rauschhafte Musik kennst und genauso schätzt und ob Dir weitere Einzelheiten über das gesamte Ballett bzw. eine Aufnahme desselben bekannt sind.


    Herzliche Grüße
    Johannes

  • Hallo Wolfgang,
    Deine Aussagen kann ich voll und ganz bestätigen.
    Die Pini/Feste/Fontane gehören auch zu meinen Favoriten. Nach mehrfachem Probehören haben sich bei mir zwei Einspielungen als die schönsten erwiesen:


    Dutoit, Montrela SO, Decca
    Muti, Philadelpjia Orchestra, EMI


    und auch sehr gut: Ozawa, Boston SO, DG


    Zuletzt habe ich mir noch folgende CD gekauft:
    Gli Ucceli, Trittico Boticelliano, Antiche Danze ed Arie - Simone,I Solisti Veneti, Warner-Apex - zum Kennenlernen. Die Musik finde ich ebenfalls sehr reizvoll, ob die Aufnahme die beste ist, werde ich noch prüfen, da kann man ja nochmal nachlegen...

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Hallo Guercoeur,


    ja, die Belkis-Suite habe ich auch schon vergeblich gesucht.
    Darauf gekommen bin ich durch die CD EARQUAKE mit Leif Segerstam, auf der besonders phonstarke Einzelsätze drauf sind (die CD hat in der durchsichtigen CD-Hülle 2 Ohropax-Stöpsel für den Nachbarn :D ).
    Auf dieser CD ist der 4.Satz aus der Belkis-Suite, der Danza-Orgastica, der mich auch begeistert hat. Natürlich will ich jetzt das gesamte Werk besitzen.


    Ich bin absoluter Gegner von CD-Samplern, auf denen nur Einzelsätze enthalten sind - grundsätzlich will ich nur gesamte Werke und nichts gestückeltes - wird sind hier nicht bei Klassik - Radio :D .

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Morgen,


    LP-Liebhaber und -Sammler schätzen die Brunnen .., die Pinien .., die Vögel des Dirigenten István Kertész, London Symphony Orchester, wegen der stets gerühmten Decca-Aufnahme- und -Klangqualität (Pressqualität, SXL-Serie) sowie der musikalischen Perfektibilität von Orchester und Dirigent. Wenn einem davon eine CD-Version begegnet, dann lohnt sich ein Hinheinhören.


    Auch das eine Streichquartett, 'Quartetto Gothico' (?), hat etwas, was einen hinhörend macht.


    MfG
    Albus

  • Zitat

    Zitat Pius
    Nachtigall vom Tonband, klingt albern, ist in diesem Musikrahmen aber passend und schön.


    Lieber Pius,


    original wird da im Konzert kein Tonband, sondern eine Schallplatte abgespielt, und zwar "N° R. 6105 del "Concert Record Gramophone: Il canto d'usignolo"


    In der Partitur gibts für den Plattenspieler auch eine Zeile, die mit Grf. bezeichnet ist. Der Tonarm muß dann genau auf dem 4.Viertel eines Taktes (vom Schlagzeuger? - oder gibts da eine spezielle Plattenaufleger-Ausbildung?) aufgelegt werden. Im Konzert ist das eine superspannende Stelle :)


    Lieber Gruß
    Heinz

  • Hallo Wolfgang,


    wenn Dir der kleine Ausschnitt, der vierte Satz der Belkis-Suite, schon so gut gefallen hat, und noch dazu in der deutlich schlechteren Earquake-Einspielung, wird Dich das ganze Werk (die Suite) in der Geoffrey Simon-Aufnahme bei Chandos um so mehr vom Hocker hauen. Insbesondere der perkussive Einsatz im zweiten Satz, dem Kriegstanz, ist mit Simon und dem Philharmonia Orchestra unschlagbar fetzig und bombastisch!
    Gewundert hat mich Deine Aussage, daß Du noch keine Einspielung gefunden hast. Eine kurze Suchaktion bei jpc hat zutage gefördert, daß die besagte Aufnahme, die auch die 'Metamorphosen' für Orchester einschließt, nach wie vor erhältlich ist:


    Respighi, Ottorino (1879-1936):
    Belkis, Queen of Sheba + Metamorphoseon Modi XII
    Philharmonia Orchestra, Geoffrey Simon
    Chandos 8317 - DDD, 1984



    Aber, wie gesagt, finde ich es sehr betrüblich, daß sich noch kein CD-Label bzw. kein Dirigent der gesamten Ballettmusik angenommen hat. Ist also auch ein Fall für den Thread 'Meine Wunschliste von noch nicht eingespielten Werken'.


    Schöne Grüße
    Johannes

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo Guercoeur,


    Danke für die INFO. Ich war tatsächlich der Meinung, das es von dem Ballett Belkis noch keine CD gibt und ich sehe die CD der Belkis-Suite, Dank des Forums und Dir jetzt zum ersten mal.
    Es ist natürlich schade, das es vom gesamten Ballett keine Aufnahme gibt - da hast Du wirklich Recht, aber diese soll erst mal reichen.
    Geoffrey Simon scheint wirklich ein Händchen für diese Musik zu haben, wie man schon bei den Kirchnfenstern und Brasilianischen Impressionen gehört hat.


    :hello: Diese CD steht auf jeden Fall bei meiner nächsten Bestellung mit auf der Liste !
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    Hallo Pius,
    noch eine Anmerkung zu Deiner Aussage:

    Zitat

    Nachtigall vom Tonband, klingt albern, ist in diesem Musikrahmen aber passend und schön.


    In diesem Satz ist ein Widerspruch vorhanden. Du findest es passend und schön, aber es ist trotzdem albern ?
    Ich finde einfach, daß Respighi hier eine gute Idee für einen neuen Effekt hatte, die er top umgesetzt hat. Etwas albernes kann ich dabei eigendlich nicht feststellen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Johannes (gouercoer) und Forianer,


    ich habe mir die empfohlende CD über amazon für einen TOP-Sonderpreis bestellt und aus USA (Florida) per Luftpost erhalten.



    Wirklich, wie erwartet, eine Superaufnahme der Belkis, Queen of Sheba -Suite und auch das Werk Metharmorphosen, das in Aufbau und Qualität mit Elgars-Enigma-Variationen Ähnlichkeit hat, war eine äußerst positive Überraschung für mich. Gefrey Simon und das Philharmonia Orchestra London liefern "Klassik vom Feinsten" - halllo Alfred ;) :D .
    Es handelt sich ja auf dieser CD um die "World-Premere-Recordings" beider Werke.


    Es gibt doch immer mal wieder was neues bei Komponisten zu entdecken, von denen man seit Jahren alles zu kennen glaubt.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Ottorino Resipighi hat auch ein Violinkonzert [...]


    Er hat drei geschrieben. Aber das nur am Rande.
    Denn eigentlich sind gerade die beiden bekannten ("Concerto gregoriano" und "Concerto all'antica") ausgesprochen gefühlvolle, melodische Werke, die ähnlich der Tonsprache Respighis in seinen anderen Werken sind. Also absolut empfehlenswert, wenn man die sinfonischen Dichtungen mag.


    Neben den Violinkonzerten fand ich ja immer das "Trittico Botticelliano" am besten, aber das ist dann wohl ein anderer Thread...


    Gruß,

  • Zitat

    [i]


    wunderbar, daß Du dem in Konzert- wie Opernhäusern leider nur selten gespielten Respighi einen Thread widmest.


    In den USA gehört Pini di Roma angeblich zu den meistverlangten und -gespielten Stücken. Als beispielsweise Welser-Möst in Cleveland begann, wurde er wohl sofort damit bedrängt, die Pinien mit ins Programm zu nehmen. Na ja, sie sie sind ja auch in Disneys Fantasia 2000 verwurstet worden.


    Mir wurde mal das Zitat eines deutschen Dirigenten zugetragen, Respighi sei wie Schlagsahne: viel Volumen, wenig Substanz.


    Ich greife zumeist auf Daniele Gatti zurück, wenn mir der Sinn nach Schlagsahne ist!



    Gruß
    B.

  • Hallo Barbirolli,


    kannst Du mal schreiben, welcher Id...... so einen Quark verzapft.
    Ich möchte den "Sahnesatz" nicht nochmal Zitieren um eine Wiederholung zu vermeiden !
    Es gibt immer Leute die gute Musik abwerten und sich warscheinlich Groß fühlen, wenn sie so einen Blödsinn schreiben.


    X( An anderer Stelle habe ich auch von einem Forumsmitglied gelesen:
    "die grässlich vulgären Römische Feste".


    :yes: Dazu kann ich nur sagen, das die Römischen Feste mein Lieblingswerk von Respighi sind. Diese rhytmische Kraft findet man selten irgendwo - einfach Klasse.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Schlagsahne ist doch durchaus lobenswert... ;)
    Wäre man gemein, könnte man vorschlagen: Zuckerwatte oder Ami-Pseudo-Sahne auf Pflanzenfettbasis mit Überdosis künstlichem Süßstoff :D


    :beatnik:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich muss hier meinen Liebling Swetlanow erwähnen: Bei Scribendum (leider kein Bild gefunden) liegen Einspielungen von "Pini", "Feste" und "Fontane" vor. Da spielt sich's aber ab! Genussvoller haben die Löwen noch nie Christen gefressen, und wenn die römische Legion einherschreitet und die Trompeten des Symphonieorchesters der UdSSR zeigen, was sie unter einer Bucina verstehen - ich kann nur sagen: Da kommt für mich keine andere Aufnahme heran, auch nicht Maazel, den ich in diesem Stück sehr schätze.

    ...

  • o ja, das kann ich mir vorstellen ...swetlanow ist einer meiner ganz großen lieblingsdirigenten... kaum eine schlechte aufnahme, die ich von ihm kenne ...
    ist diese aufnahme zu beziehen irgendwo?


    ansonsten kan ich auch die karajan-aufnahme empfehlen ... gerade im letzten satz der pini hört man die - ansonsten kaum zu vernehmenden hörner 'von den hügeln' schallen, das es einem grausen kann ... endlich nicht nur ein triumphzug, sondern ein geradezu 'grausamer, brutaler' triumphzug insgesamt ...


    von meinen vielen aufnahmen, gatti, levine, muti, ozawa, karajan, batiz, sinopoli etc. evtl. die beste

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Hallo Edwin und Klingsor,


    die Swetlanow-Aufnahme der Respighi-Dichtungen würde mich auch interessieren, denn auch ich kenne Swetlanow nur positiv.


    Das Karajan hier TOP ist wußte ich gar nicht. Leider gibt es mit ihm aber die fantastischen Römischen Feste nicht.
    Das könnte auch so ein blödsinniger Auswuchs eines Dirigenten sein, nach dem Motto:
    So etwas dirigiere ich nicht !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Klingsor,
    der Swetlanow ist bei jpc zu bekommen, kleinere Wartefrist inkludiert. Mir hat ihn mein Fachgeschäft in Wien praktisch problemlos beschafft, es sollte also unschwer möglich sein.
    LG

    ...

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  • Hallo Edwin,


    wie konnte mir die Swetlanow-Aufnahme nur verborgen bleiben....
    Ich werde sie jetzt auch gleich einmal bestellen, schön, daß Du sie erwähnt hast!
    Bis jetzt war ich auch immer mit der Maazel-Aufnahme für DECCA sehr zufrieden, aber den alten UDSSR-Trompeten gegenüber wird diese Aufnahme warscheinlich chancenlos sein.


    Das ist jetzt offtopic,
    aber ein ganz extremes Beispiel wie ein ansonsten zwar gutes, aber dennoch eher harmloses Werk durch eine russische Interpretation alter Schule unglaublich an Energie gewinnt ist die Aufnahme der Sinfonie"Die Harmonie der Welt" von Hindemith mit den Leningrader Philharmonikern unter Mrawinsky, ein Livemitschnitt aus den frühen 60ern.
    Keine Ahnung, ob die je auf CD erschienen ist, aber man sollte es hören, um es zu glauben :jubel:


    Viele Grüße,


    Michael

  • Hallo Michael!
    Du meinst wohl dies:


    Das nenne ich eine Zusammenstellung - Du glaubst gar nicht, was Mrawinskij aus dem Honegger macht! Und der Hindemith - unfassbar. Wenn im letzten Satz die Trompeten einsetzen und schon im piano vor Energie vibrieren - das nenne ich aufregendes Musizieren!


    Ich weiß, dass es nicht so gerne gesehen wird, wenn man Geschäftsadressen hersetzt, aber in diesem Fall, Alfred, bitte eine Ausnahme zulassen: Zu bekommen (nebst allerhand anderer Mrawinskijs und vieler sonst teilweise vergriffener CDs aus dem russischen Raum) bei http://www.musicabona.com. Das ist ein tschechischer Laden, der zwar nicht unbedingt schnell und auch nicht ganz billig ist, aber was sie anbieten, können sie in der Regel auch liefern.

    ...

  • Hallo Edwin,
    ich besitze zwar die orginal Melodya-Schallplatten, die auch klangtechnisch durchaus beachtlich sind, möchte mich aber trotzdem für den Link bedanken und auf diesem Wege auch allen Forianern dringendst ans Herz legen, sich diese Einspielung zu besorgen.


    Die Interpretationen sind derartig energiegeladen, daß ich seinerzeit beim ersten Hören im Autoradio meinen Wagen abstellen mußte, weil ich sonst unweigerlich einen Unfall gebaut hätte.


    Schönen Gruß,


    Michael



    P.S.scheint ja wirklich ein liebenswerter Zeitgenosse gewesen zu sein, der Maestro, seehr aussagekräftiges Photo!Brrrrrr 8o


  • Hallo wulf und Laurenz,


    die Besprechung über die Respighi-Aufnahmen hat sich quasi im falschen Thread (200 analoge Stereoeinspielungen mit Ewigkeitswert) ergeben.


    Ich kann die Begeisterung von Laurenz für die Ormandy - Aufnahmen Respighi´s römischer Troilogie nachvollziehen.
    Ich habe diese Aufnahmen auch auf CBS-LP und schätze sie hoch.
    Leider ist die Übernahme auf SONY-CD klanglich nicht so gut geraten wie auf der glänzenden LP und daher bei mir durch andere Aufnahmen etwas in den Hintergrund geraten.


    :)Später auf CD ergaben sich andere Aufnahmen - zum Beispiel mit
    Dutoit/Montreal SO auf Decca, die mehr die impressionistische Seite betont, klanglich absoluten Luxus bieten aber nicht ganz die gewünschte Durchschlagskraft haben.


    :)Fritz Reiner auf RCA-LP war ebenfalls eine TOP-Alternative, leider mit fehlenden Römischen Festen.


    :yes: Die als Referenz bekannte und von wulf genannte EMI-Aufnahme mit Muti habe ich erst in der gezeigten BRILLANT-Übernahme kennengelernt und finde diese auch fantastisch und rundum gelungen. Bei diesen Werken muß einfach auch die Klangqualität mitspielen und da hat Muti die Nase vorn.
    In HIFI-Shops wird sie oft als Lautspechertestplatte verwendet.
    Aber ich verstehe Laurenz, der bei Ormandy, von dem er wie ich geprägt wurde, noch mehr abgewinnen kann.


    :]Was die Römischen Feste angeht so setzt die weiter oben (06/2005) bereits von mir genannte TELARC-Aufnahme mit Jesus Lopez Cobos einfach noch einen drauf. Hier stimmt einfach alles: Durchhörbarkeit der Strukturen, feinstes Interpretationsgefühl, Energie ohne Ende und Klang vom Feinsten.


    :) Die von mir zwischenzeitlich (durch Edwins Empfehlung) gekaufte Swetlanow-Aufnahme ist klanglich nicht so toll und dann noch eine Husten-Liveaufnahme.
    Die Interpretation ist zwar sehr interessant, weicht aber IMO zu sehr vom gewohnten Konzept - Ormandy - Reiner - Muti ab.
    Wegen der Klangqualität erreicht die Swetlanow-Aufnahme bei mir nicht ihre gewünschte Wirkung, obohl die Feste schon "der Wahnsinn" sind.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat

    Die von mir zwischenzeitlich (durch Edwins Empfehlung) gekaufte Swetlanow-Aufnahme ist klanglich nicht so toll und dann noch eine Husten-Liveaufnahme


    Ich habe mir die Swetlanow-Aufnahme auch gekauft und muß leider auch gestehen, daß ich sie grauenvoll finde. :stumm:


    Das Orchester ist derartig unpräzise und die Blechbläser so grauenvoll unsauber, daß ich diese CD nach wenigen Minuten ganz weit weg, äh, verlegt :untertauch: habe.
    Ich bin ansonsten immer Swetlanow-Fan, aber hier leider nicht.
    Schlechte Klangqualität und Hustorgien verleiden mir das erneute Anhören darüberhinaus auch noch- bis auf weiteres.


    Die Muti-Aufnahme ist schon sehr gut, daran werde ich auch nicht rütteln, aber mir gefällt im Falle der Pinien und der Feste Romane Maazels Aufnahme für Decca trotzdem noch weitaus besser.
    Das gilt für die spektakuläre Aufnahmequalität ebenso wie für die sehr dramatische Interpretation.


    :hello:


    Michael


  • Diese Einspielung halte ich für ganz hervorragend.


    Die großartige Aufnahme von Toscanini, habe ich


    bei jpc nicht mehr gefunden. Es ist eine Einspielung


    die ohne jede Anwandlung von Sentimentalität daherkommt,


    glasklar und durchsichtig. Da hört man auch, daß Respighi


    und Strawinsky beide bei Rimsky-Korsakov studiert haben.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Lieber Herbert,


    dafür gibt es bei Testament (http://www.testament.co.uk) im Rahmen ihrer Reihe der Toscanini "Television Concerts" eine DVD erstehen wo neben den Pini auch zwei Debussy Nocturnes, Sibelius En Sage, Beethoven V enthalten sind.


    Bild verlinken haut leider nicht hin, also ein Direktlink auf die Produkseite bei Testament.


    Und man kann Toscanini diese Werke dirigieren sehen, was auch ein Erlebnis für sich ist...


    :hello:
    BBF

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Lieber BBF,


    vielen Dank, für Deine Hinweise.


    Ich habe noch aus der Zeit der "Toscanini-Edition"


    die drei römischen Tondichtungen von Respighi auf einer CD.


    Du hast recht, Toscanini dirigieren zu sehen ist ein Erlebnis.


    Ich habe auf Video Aida und Beethovens 9.


    Wie er mit wenigen präzisen Bewegungen Solisten, Chor


    und Orchester im Griff hat, das ist schon einmalig.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Lieber Herbert,


    ich Depp habe damals die GANZE Toscanini-Edition gekauft, incl. aller Videos.


    Und jetzt sitze ich auf diesem Berg überschriller CDs - es würde mich Jahre kosten, die alle mit Harbal zu überarbeiten.


    Was extrem schade ist, denn wenn man die Equalisation korrigiert klingen die Aufnahmen sehr sehr gut und verlieren viel von ihrer Aggressivität.


    Naja - die CDs halten ja hoffentlich noch ein paar Jahre...


    Mein Lieblingsvideo von ihm ist seine I. Brahms. Unglaublich in der Intensität.


    :hello:
    BBF

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

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