Morgen,
mir ist das einleitende Thema der Sinfonischen Dichtung "Harold in Italien" soeben in den Kopf gekommen, hiermit soll es beruhigt werden. Die "Fantastische Sinfonie" stellt "Harold in Italien" in den Rezeptionsschatten, merkwürdig. Es heißt, Niccolo Paganini, der Teufelsgeiger, hatte von Berlioz ein Konzert für Viola haben wollen, der "Harold" war ihm ganz und gar zuwenig virtuos, darin hat er wohl richtig geurteilt. Die Inspiration zur Sinfonischen Dichtung stützt sich auch auf das romantische Gedicht "Harold" von Lord Byron, die Komposition ist großformatig, klangherrlich, dynamisch bis zum Fortefortissimo (höchste Stufe), wesentlich ist der Viola-Part, nur eben nicht virtuos. Berlioz legte bei seinem eigenen Dirigieren stets großen Wert darauf, dass das Fest der Briganten (d.h. italienische Banditen) als ein fantastisch heftiger Orchesterrausch dargeboten wird ("Sie waren herrlich wilde Briganten!", siehe Berlioz' Memoiren). Der instrumentelle Kontrast von dunkler Bratsche und prächtig gemachtem Orchester prägt das Werk, Durchhörbarkeit zu schaffen ist für die Aufnahmetechnik nicht einfach, aber lösbar.
Colin Davis, Dirigent, Nabuko Imai, Viola, das London Symphony Orchester, hätten den Komponisten zufrieden gestellt.
MfG
Albus