Üblicherwiese beginnen solche Threads mit: "Er wundert mich, daß in diesem Forum noch nichts über XYX geschrieben wurde"
Aber eigentlich wundert es mich überhaupt nicht. Zuviel Aufmerksamkeit, zuviel Hintergrundwissen fordert dieses Werk von dem man schwer sagen kann, ob es sich umenen Liederzyklus, eine Molodram oder sonst eine Kunstform handelt.
Die Rechereche erfordert einigen Aufwand, die Aufmerksamkeit die man damit erzielt steht in keinerlei Relation dazu.
Dennoch - Im Augenblich (seit einigen Monaten) fasziniert mich das Thema, sowohl von der literarischen, als auch von der musikalischen Seite her - und deshalb gibt es jetzt diesen Thread.
Veit Warbeck übersetzte 1527 den Text aus einer älteren französichen Vorlage und 1535 wurde er posthum gedruckt.
1797 bearbeitete Ludwig Tieck den Stoff von der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence neuerlich . 15 Romanzen dieser Bearbeitung verwendete Brahms für diesen Zyklus, der immer zwischen gesprochenem Text on vertonten Romanzen pendelt.
Mittelalterliche Stoffe waren in der Romantik sehr beliebt, somit war das Werk einst sehr erfolgreich. Heute mag es sein, daß zuviel Konzentration vom Hörer verlangt wird -oder daß die Sprche altertümlich und geziert wirkt (für mich macht das erst den Reiz aus) - andrerseits aber gibt es eine Menge an Einspielungen, zeilweise recht hochkarätige.
mfg aus Wien
Alfred