Romeo und Julia als Opernstoff

  • Hallo Taminoianer!!!


    Hab mal wieder eine Bitte an euch!!


    Und zwar möchte ich gerne wissen, wer mir Empfehlungen geben kann zum Thema: Romeo und Julia als Oper.


    Hab von einigen werken gehört, aber keines auf Cd.


    Ich weiss dass es I Capuleti e I Montecchi von Bellini
    Romeo et Juliette (von Gounod oder Massenet; weiss nicht von wem ;(
    und Giulietta e Romeo von Zingarelli.


    Kann jemand Werke nennen und auch aufnahmen empfehlen!!


    Danke im Voraus!!!


    Mfg Joschi


  • Servus


    Ich kenne Gounods Romeo & Julia in der Aufnahme von Lombard mit Mirella Freni und Franco Corelli.
    Nun, vielen wird diese Oper zu süsslich sein und die Auseinandersetzung mit Shakespeare ist auch nicht gerade so tief, wie es etwa in Verdis Otello gelungen ist.
    Ich mag diese Oper, allerdings am besten maximal einmal pro Jahr. Die Musik ist echt "hübsch", an einigen Stellen wirklich wunderschön. Hör mal im Netz, wenn es irgendwo geht, in Juliettes Koloraturarie " je veux vivre..." (Akt 1) rein, wenn Du die hinreissend findest, könnte die ganze Oper was für dich sein (mir gefällt sie ja auch)
    Der zweite Akt bietet eine zum abheben schöne, schwebende Musik aus dem Orchestergraben, erinnert an tristan, zweiter Akt, ist aber französisch leichtere Musik.
    Musikalische "Operndramatik" fehlt natürlich auch nicht, ist aber nicht besonders aufwühlende Musik.


    Wenn jemand behauptet, daß diese Oper gefährlich nahe am Kitsch steht, könnte ich zustimmen, mir gefällt sie aber (wegen einiger herrlicher Stellen) durchaus trotzdem.

  • Liebe Julias und liebe Romeos ,
    die sist eine Oper zum verlieben ( sich auch ! ).
    Freni singt wunderbar und auch Corellis nicht so perfektes Französisch lässt einen vergessen , dass es sich um das Wichtigste im Leben handelt : Die Liebe .
    Süssliche Worte von mir , gewiss , zu einer herrlichen Oper .
    Beste Grüsse
    Frank :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Liebe Julia , nun weisst Du leider schon , womit Dir Dein "Romeo" Don Basilio in Kürze ein Freude bereiten wird . Du wirst fasziniert sein !
    Und lass Dich von dem guten Don Basilio ins Land von Romeo & Julia entführen . Allerdings : Mit bestem Ausgang !
    Euer
    Frank :hello: :hello: :hello: :hello:

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Hallo Don Basilio!


    Ich bin erst seit kurzem dabei. Vermutlich ist für dich meine Empfehlung nicht mehr ganz so interessant, da deine Anfrage ja schon eine Weile zurückliegt. Falls aber doch:


    Seit ich vor zwei Jahren "Norma" in Stuttgart gesehen habe bin ich ein großer Bellini-Fan und kann daher seine Romeo und Julia Version nur wärmstens empfehlen. Ich hab im Musikladen mehrere Einspielungen miteinander verglichen und mich für folgende entschieden:


    Vincenzo Bellini
    I Capuleti e i Montecchi


    Raymond Aceto
    Hei-Kyung Hong
    Donald Runnicles
    Jennifer Larmore
    Lorenzo Lloyd
    Paul Groves
    Scottish Chamber Orchestra
    Scottish Chamber Orchestra Chorus


    Eine Entscheidung die ich nicht bereut habe!


    Viele Grüße Joachim

  • Lieber Don Basilio ,
    lieber joachim,
    meine Besprechung der Aufnahme mit Muti , Baltsa , Gruberova u.a ; Covent garden (1984) folgt .
    Das Werk ...
    Lasst Euch morgen überraschen .
    Beste Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Hallo!


    Ich habe in einer 10er Box von Bellini auch eine Aufnahme der Capulets und der Montecchis "gefunden" und mir auch schon angehört, allerdings alleine.
    Julia-Katia Riccarelli
    Romeo-Dan(glaub ich) Montague (wie passend) :D:D


    Sehr schöne Aufnahme, aber die Ouvertüre übertrifft alles! Meine kleine Theorie stimmt ja doch :D :D


    Mfg Joschi

  • Hallo Joschi!


    Was ist denn deine "kleine Theorie"?


    Ich gebe dir recht: die Ouvertüre ist sehr effektvoll und baut unheimlich gut Spannung auf. Das zieht sich find ich durch die ganze Oper bis hin zum Schluss (den ich auch wirklich spektakulär finde!)


    Viele Grüße


    J.

  • Hallo Zusammen!!
    Meine Empfehlung für diese Oper ist die Aufnahme mit dem Dirigenten Michel Plasson un den Sängern:
    Alfredo Kraus
    Catherina Malfitano
    Jose van Dam
    Gino Qulico
    Ann Murray usw...
    Ich finde diese Aufnahme ist der Einspielung mit Freni und Corelli überlegen.


    Liebe Grüsse Brunschki

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  • Hallo Joachim!!


    Der Schluss ist wirklich eindrucksvoll, aber noch besser finde ich das erste Duett von Romeo und Julia (die Sängerinnen hetzen sich von einer Koloratur zur nächsten, wirklich Hammer!)


    Zur Theorie: Diese Theorie besagt, dass, bei einer guten Ouvertüre, auch meist die ganze Oper gut ist. Die Theorie wurde schon heftig diskutiert, schau dich mal genauer hier um. Wo genau sie jetzt zu finden ist, weiss ich nicht mehr. Sorry!
    Bin gespannt, ob du da auch was zu Sagen hast!!


    Mfg Joschi

  • Lieber Brunschki ,
    w a r u m ?
    Ich kann mir Deine Einwände vor allem wegen des Französisch von Corelli gut vorstellen , aber ... ?
    Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Hallo Frank Georg!


    Franco Corelli lispelt auch noch, was mich auch bei seinen anderen Aufnahmen sehr stört( besonders arg in der Aufnahme des Faust)
    Sonst ist es natürlich Geschmacksache.


    Liebe Grüsse Brunschki

  • Lieber Brunschki ,
    meine Mutter hat Corelis Lispeln extrem gestört .
    Ich bin mir nicht sicher , ob dies immer gleichmässig ausgeprägt war in seinem Leben .
    Es gibt Aufnahmen - und live war es ähnlich - da lispelt Corelli nämlich nur ganz angedeuteet .
    Ob dies etwas mit seiner panischen Angst vor dem kleinsten Fehler zu tun hatte , weiss ich nicht .
    ich hatte einen Mitschüler ( überragende Leistungen ! ) , der fing stets an zu stottern , wenn er angesprochen worden ist oder unterbrochen wurde .
    Im persönlichen gespräch ( wir hatten sechs Jahre denselben Schulweg ) hat er dies kein einziges Mal getan .
    Er blieb auch für die Fachleute diesbezüglich immer ein Phänomen .
    Beste Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • So lieber Don Basilio,
    jetzt antworte ich dir endlich. (Ich hab erst mal ne Weile nachdenken müssen über die Theorie!) Da es ja eine recht pauschale Aussage ist, schreit sie ja förmlich danach widerlegt zu werden. Aber so recht will das mir nicht gelingen. Mir fällt da eigentlich nur die Verkaufte Braut ein. Die Ouvertüre ist ja nun wirklich unheimlich bekannt und als ich dann "den Rest" gehört hab, war ich ein wenig enttäuscht. Aber vielleicht lag das auch an der Inszinierung?!
    Dann muss ich auch noch gestehen, dass ich bei vielen Rossini-Opern nur die Ouvertüren kenne und sonst nix. Da kann ich natürlich nicht mitreden. :stumm:!
    Immerhin habe ich eine Ouvertüre noch nie als störend empfunden. Im Gegenteil: ich finde eine Ouvertüre sehr hilfreich um mich auf die Oper einzustellen (dazu ist sie ja meines Wissens auch da). Ich habe immer ein wenig Probleme, wenn - wie z.B. oft bei Puccini - die Ouvertüre ganz fehlt und man nach einem Takt mitten in der Handlung ist. Aber Puccini wird sicherlich seine Gründe haben, da bin ich mir sicher!


    So! Das hat jetzt zwar wirkllich nichts mehr mit Romeo und Julia zu tun, aber immerhin habe ich jetzt zu diesem Thema auch mal meinen Senf beigetragen!


    Gruß! Joachim

  • Hallo Frank!


    Natürlich hast du recht mit deiner Korrektur. Weißt du zufälligerweise was der genaue Unterschied zwischen Sinfonia und Ouvertüre ist? Es gibt ja auch noch das "Vorspiel"? Da habe ich bis jetzt immer gedacht, das sei einfach so eine Art "kurze Ouvertüre". Gibt es da wirklich unterschiede oder ist das einfach nur so, weil es in der Partitur steht?


    Gruß! Joachim

  • Lieber Joachim ,
    um bei dem konkreten Beispiel Bellini zu bleiben : Er verwndet die begriffe "Sinfonia" und "Ouvertüre" in seinen Opern ohne erkennbare Unterschiede .
    Der Begriff "Vorspiel" ist vor allem mit Wagners "Tristan" verbunden . Obwohl das französische "Prélude" oder das lateinische "Praeludium" ebenfalls gleiwertig vorkommt .
    Sinnvollerweise sollten wir immer bei dem Original bleiben .
    Beste Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Der Begriff "Vorspiel" ist vor allem mit Wagners "Tristan" verbunden .


    Nein, es heißt zwar in der Konzertfassung "Vorspiel und Liebestod" aber in der Tristan-Oper heißt das Vorspiel (jedenfalls das zum ertsen Akt) offiziell nur "Einleitung".


    In anderen Wagner-Werken hat man "Vorspiele". (Parsifal zum Beispiel)


    beste Grüsse, Markus

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    Meine Lieben,


    Diese Live-Aufnahme aus Venedig (1991, Label: Nuova Era) wurde schon mehrere Male insbesondere von DonBasilio gelobt. Der Empfehlung schließe ich mich aus voller Überzeugung an.
    Bruno Campanella dirigiert in verhaltenem Tempo und kostet die Lyrismen ordentlich aus, auch bemüht er sich, äußerliche Effekte zu vermeiden - keine exzeptionelle, aber eine sehr gute Leistung. Musik ist hier vor allem Gefühl. Ich glaube, er trifft hier sehr gut die Empfindung der Entstehungszeit (1830).
    Hervorragend das Liebespaar - Katia Ricciarelli (die Giulietta ist eine Partie, die wie für sie geschrieben ist) und Dana Montague (den Romeo kann man kaum besser singen). Den Mezzo der Montague würde ich gern einmal in einer Rossini-Oper hören. Dano Raffanti (Tebaldo) verfügt über eine sehr schöne Stimme und beginnt auf ähnlichem Niveau, hält das aber im weiteren Verlauf nicht ganz durch, liefert aber trotzdem eine rollendeckende Partie. Es ist ja nicht uninteressasnt, daß er der einzige Tenor ist, was ihn rein musikalisch als gar nicht so unsympathisch erscheinen läßt. Marcello Lippi (Capellio) und Antonio Salvadori (Lorenzo) vermitteln gutes bis sehr gutes Niveau.
    Man kann diese Oper sicher dramatischer darbieten, aber die zarte Romantik und eine gewisse, keineswegs kitschige dolcezza, sind hier voll erfaßt.
    Wenn man bedenkt, in welch kurzer Zeit Bellini dieses Werk schuf (auch wenn er dafür teilweise auf eigene ältere Kompositionen zurückgriff), dann darf man schon den Begriff "genial" bemühen.


    Übrigens hat der Cover-Designer Gerry Basso ein ausgesprochen rühmenswertes Beispiel gegeben, indem er eine praktisch zeitgleiche, vorzüglich passende "Romeo und Julia"-Szene als Motiv wählte: Francesco Hayez' "Der letzte Kuß von Romeo und Julia", 1823 (die letzte bekannte eigenhändige Replik dieses Bildes entstand 1834).


    LG


    Waldi

  • Lieber Rideamus,


    Deine Montague-Tips werden dankbar registriert und irgendwann die taminoübliche verheerende Auswirkung auf meine Finanzen zeitigen.
    Im Internet habe ich nicht viel über diese interessante Sängerin gefunden. Vielleicht kann Harald einmal in den unendlichen Fundus seiner Lexika tauchen...


    LG


    Waldi

  • Lieber Waldi,


    Den Wunsch sei mir Befehl!
    Im Bereich "Schöne Stimmen" kannst Du meinen Beitrag zu Diana Montague nachlesen!


    LG Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Harald Kral
    Den Wunsch sei mir Befehl!


    Wie hieß es beim k.u.k. Militär so schön: Ich belobige Sie!


    Dank' Dir schön für die prompte Erfüllung!


    LG


    Waldi

  • Auch wenn der Thread gerade jetzt sehr passend auf (Diana) Montague endet, so richtig ist er eigentlich nie in Gang gekommen.


    Aus dem aktuellen Anlass der Salzburger Festspielaufführung würde ich ihn daher gerne wachküssen und einen "interdisziplinären" Versuch starten. Bislang wurden nämlich nur zwei von sehr viel mehr Opern nach Shakespeares ROMEO AND JULIET genannt und nur sehr kursorisch behandelt. Es gibt aber noch weit mehr. Bei einer flüchtigen Suche im Net fielen mir auf:


    Antonin Benda: ROMEO UND JULIE (1776)
    Boris Blacher: ROMEO UND JULIA (1945)
    Frederick Delius: A VILLAGE ROMEO AND JULIET (1901): Frederick Delius – der Brite aus Bielefeld – Spätromantiker? Impressionist? "Landschaftsmaler"? sowie sein Ballett ROMEO AND JULIET dazu
    Jan F. Fischer: ROMEO, JULIA A TMA (Romeo, Julia und die Finsternis; 1962)
    Pietro Guglielmi: ROMEO E GULIETTA (1801)
    Rudolf Kelterborn: JULIA (1990)
    Paul Kurzbach: ROMEO UND JULIA AUF DEM LANDE (1932)
    Luigi Marescalchi: GIULIETTA E ROMEO (1784)
    Filippo Marchetti: ROMEO E GIULIETTA (1865)
    Melesio Morales: ROMEO Y JULIETA (1863)
    Johann Gottfried Schwanenberger: ROMEO E GIULIA (1776)
    Heinrich Sutermeister: ROMEO UND JULIA (1940)


    Mögen die Versionen von Bellini (I CAPULETI ED I MONTECCHI) und Gounod (ROMÉO ET JULIETTE) auch mit Abstand die bekanntesten und erfolgreichsten Opern sein, es gibt also noch einige mehr, die man in Betracht ziehen könnte, wenn man sie denn kennte (ich kenne nur noch die Oper von Delius, die ich sehr bemerkenswert finde, und die nacxhfolgend genannten Werke).


    Aus dem Umfeld der Oper, das vielleicht mit bedacht werden sollte, fallen mir zudem spontan ein:


    Hector Berlioz: ROMÉO ET JULIETTE Hector BERLIOZ: Roméo et Juliette - ein symphonisches Operatorium )
    Sergeij Prokofieff: ROMEO I DSCHULJETTA (Sergej Prokofieff: Romeo und Julia-Gesamtaufnahme )
    Leonard Bernstein: WEST SIDE STORY (Leonard Bernstein - West Side Story )


    Andere Musicals nach dem gleichen Stoff wie das reizvolle THE FANTASTICKS von Harvey Schmidt und Tom Jones lasse ich jetzt mal außen vor. Ebenso Tschaikowskis Fantasieouvertüre u.ä.


    Für eine Betrachtung interessant wäre aber vielleicht noch der Film ROMEO AND JULIET von Francesco Zeffirelli, der eigentlich eine Sprechoper mit herrlicher Musik von Nino Rota ist.


    Sie alle belegen die dauerhafte Faszination dieses Stoffes, aber auch, dass er musikdramatisch offenbar erstaunlich schwer in den Griff zu bekommen ist, warum auch immer. Hat er nur die "falschen" Komponisten gereizt? Oder liegt es am Stoff selbst? Wenn ja, woran könnte das liegen?


    Meine Frage bzw. Aufforderung zur Beteiligung zielt also ausnahmsweise mal nicht auf die besten Aufnahmen (dazu bietet sch z. B. dieser Thread an: TMOO - Romeo et Juliette (Gounod) ), sondern darauf, ob jemand noch andere Versionen gut genug kennt um die Gründe für ihr Scheitern zu beurteilen (Blacher, Sutermeister?), und wo Ihr generell die Gründe für die jeweiligen (Miss-)Erfolge der Librettisten und Komponisten beim Bewältigen des Stoffes seht.


    Einfach gefragt: welches sind die besten Vertonungen und warum (nicht)?


    Ich freue mich jetzt schon auf eine spannende Diskussion.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Meiner Meinung nach ist vor allem Sutermeisters Oper ein Meisterwerk. Sutermeister schafft es, eine Sprache zu entwickeln, die zwar fest auf dem Boden der sogenannten Tonalität steht, aber sehr entschlackt und klar ist. Dennoch sind die Farben des zurückhaltenden Orchesters intensiv. Die Singstimmen ergehen sich in Deklamationen, die sich zu schwärmerischen Kantilenen verdichten. In der Liebesszene singen quasi alle Liebenden als unsichtbarer Chor mit, die Steigerung erinnert etwas an Skrjabin. Julias Sterbegesang ist ungemein berührend in seiner Kargheit - und dann blüht er ein Mal, ein einziges Mal auf und verströmt zugleich Trauer und Schönheit. Eine wunderbare Oper, die unbedingt ins Repertoire gehört. Aber derzeit ist nicht einmal die Aufnahme greifbar, sie wurde nie auf CD umgeschnitten.
    :hello:

    ...

  • Schade, dass es davon keine Aufnahme gibt. Ich kenne von Sutermeister nur das REQUIEM, das ich aber als sehr interessant erinnere (ich habe noch den alten Mitschnitt der Karajan-Premiere in Rom mit Elisabeth Schwarzkopf und Giorgio Tadeo, mit der Sutermeister wohl nicht so zufrieden war).


    Da ist wohl wirklich eine Lücke zu schließen. Arbeitet er mit der Verflechtung von Liebe und Hass der Familien oder konzentriert auch er sich fast ganz auf die Liebesgeschichte?


    Jedenfalls danke für den Hinweis. Ich werde mal die Augen nach einer Rundfunkaufnahme offen halten.


    Übrigens erstaunlich, wenn nicht erschreckend, dass von ihm bei Tamino nur selten die Rede ist, und wenn, dann allenfalls im Zusammenhang mit seinem Cellokonzert. Ansonsten nur en passant und meist von Dir. Warum ist er wohl so vollkommen aus der allgemeinen Wahrnehmung verschwunden?


    Aber das geht jetzt schon sehr weit OT. Vielleicht fühlt sich ja mal jemand zu einem Thread angeregt. Ich bin da leider bei weitem nicht kompetent genug.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Lieber Jacques, ich kenne und schätze die Vertonung von Benda, die allerdings sehr von der Shakespeare-Vorlage abweicht.
    Hier wird vor allem der Konflikt zwischen Julie und ihrem Vater in den Vordergrund geruckt und es gibt ein Happy end. die Musik ist wunderschön, insbesondere ein Ensemble daraus müsste dich restlos begeistern.
    Da ich unterwegs bin und die Aufnahme nicht zur Hand habe, folgt Genaues bei Bedarf im September.


    Eine Vertonung, die ich in Teilen kenne, fehlt noch.
    Sie heisst "Romeo e Giulietta" und ist von einem italienischen Komponisten, dessen Name mir gerade nciht mehr einfällt. Es gibt daraus eine Klagearie des Romeo, "O mia Giulietta" die Alagna eingesungen hat.
    Ein findigerer Tamino wird das sofort rauskriegen, denke ich.


    Sehr pathetische Musik!


    Und es ist nicht Vaccai-der hat auch eine Vertonung gemacht, deren Schluss so gelungen ist, dass die Malibran ihn dem echten Schluss der Capuleti vorzog. Siehe Thread "I Capuleti e I Montecchi"


    Mein Favorit ist natürlich Bellini,(der sich auch ziemlich eng an Shakespeare anlehnt) aber seit ich den Vaccai -Schluss kenne- kann ich die Malibran-Fassung zumindest mit grossem Verständnis nachvollziehen .


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Mein Favorit ist natürlich Bellini,(der sich auch ziemlich eng an Shakespeare anlehnt) aber seit ich den Vaccai -Schluss kenne- kann ich die Malibran-Fassung zumindest mit grossem Verständnis nachvollziehen .


    Liebe Fairy Queen,


    so weit ich weiß, haben weder Romani (der Librettist) noch Bellini Shakespeares Tragödie gekannt. Das hat etwas mit der Shakespeare-Rezeption in Italien zu tun, die nicht vergleichbar ist mit der in Deutschland. Sie haben statt dessen dieselben Quellen benutzt wie Shakespeare, vor allem die Erzählung von Marcello Bandello (1554). Eine andere Quelle war Luigi Scevolas neoklassizistische Tragödie ( 1818 ).


    Liebe Grüße an die reisende Fee Peter

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