MAHLER 2010 - Die Sinfonien - Michael Gielen

  • MAHLER 2010 - Die Sinfonien - Michael Gielen



    Michael Gielen ist sicher in Sachen Gustav Mahler ein interessanter Fall
    Ich habe in einem anderen Thread erwähnt, daß er gegen Bernsteins und Bruno Walters gewisse Vorbehalte äußerte.


    Zitat

    Besonders im Falle Bruno Walters ist es wohl weit hergeholt, diesem einen Ansatz vorzuwerfen, der die Intention des Komponisten verunklärt, während man selbst, 16 Jahre nach dessen Tod geboren, sich anmasst, eben diese Intention durch Studium der Partitur besser zu kennen als jemand, der in engstem Kontakt zum Komponisten stand.



    Hiezu ist zu sagen, daß er den beiden keine "Vorwürfe" machte, sondern daß er versuchte zu erklären, warum die beiden einen -seiner persönlichen Meinung nach - zu "wohlklingenden " Mahler dirigierten.
    ER vertrat die Ansicht, daß dies mit Rücksicht aufs Publikum geschah, ein "radikaler Mahler" hätte einst nie und nimmer den durchbruch geschafft. Ich meine, damit könnte er recht haben.


    Für Wiener: In der derzeitigen Gustav Mahler-Ausstelluing im Österreichischen Theatermuseum , das ich demnächst näher vorstellen werde, ist das Interview auf einer Multimedia Leinwand abrufbar. Sehr interessant.


    Er selbst verfolge einen anderen Weg.
    Es sit natürlich imm ein wenig problematisch, wenn jemand der selbst dirigiert, die Arbeit eines anderen - noch dazu hochberühmten - bewertet, aber ich empfand es eigentlich NICHT als Bewertung, sondern als Beschreibung. Zudem: Wenn ein Dirigent in einem Interview etwas gefragt wird, dann sollte ihm doch wenigstens das Recht eingeräumt werden, das zu sagen was er ehrlich empfindet.


    Soi - das ist die eine Seite der Palette, und nun zur anderen:


    Wer besitzt Aufnahmen von Mahler-Sinfonien unter Gielen - und wie ist eure persönliche Einschätzung ?


    mfg
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Aufnahmen Gielens traten ca. um 1980 in mein Leben!
    Also lange her.
    Zunächst die Beethoven Aufnahmen mit dem Minnesota(?) Orchester, die rasend schnell waren und die ich besser als die von Leibowitz finde.
    Dann kamen Bruckner und später Mahler.
    Es gab ja eine "Michael Gielen Edition".


    Den mittlerweile "alten" Herren habe ich inzwischen des Öfteren live gesehen.
    Meist mit Mahler. Und ich war nie enttäuscht. Es waren Ereignisse!


    Gielen gefällt mir bei Mahler also außerordentlich.
    Besser als Boulez und von vielen anderen möchte ich gar nicht reden.
    Als Gesamtaufnahme ist die Haenssler Box wohl nicht zu schlagen, die ich vor Jahren für recht viel Geld erworben habe. Sie ist aber jeden Cent Wert ist im Gegensatz zu manchen mediokren jetzt erschienenen Gesamtausgaben!


    Einzig in Einzelaufnahmen wird er meines Erachtens übertroffen, so bei der 2. von Klemp, der 9. von Ancerl, der 7. von Scherchen, der 4. wiederum von Klemp 1956.
    Aber ne bessere 6. oder 5. findet man nur schwer. Und auch die ambivalente 3. gewinnt bei ihm bei wiederholtem Hören enorm.
    Er beginnt sehr langsam und vor allem extrem polyphon! Man weiß gar nicht, auf was man alles achten muss.
    Doch das ergibt einen Sinn, es fließt quasi alles zusammen, Stück für Stück. Und endet leider traurig!
    Einfach (leider) wunderbar, wenn man es mehrfach gehört hat.
    Vor allem, wie er von quasi Walterscher Zartheit in harte Brutalität umschlägt (1. Satz um 14-16 Minuten).


    Ein Einwand.
    Gielens Mahler wirft einen nicht beim ersten Hören um. Er gewinnt mit zunehmender Hörerfahrung.


    Gielen schreckt also vor den "grellen" Stellen keinesfalls zurück, lässt es richtig krachen, kann aber auch (7. , 6. und 4. ) die sog. Wiener Gemütlichkeit durchblicken lassen.
    Das Krachen ist aber nie Selbstzweck, wie ich manchmal bei Solti den Verdacht habe, dessen 6. ebenfalls singulär ist.
    Er verortet die Werke sehr genau und das kann manchen verstören, weil es eben nicht so gewohnt daher kommt.
    In seinen Interpretationen kann man unendlich viel entdecken, man muss sich nur drauf einlassen.
    Und da er den Vorteil einer lang erlebten Rezeptionsgeschichte hat, hängt er viele der "Altvorderen" locker ab (Solti, Barbiorolli, Horenstein, Mitropoulos und und und..)


    Allerdings hört sich einiges arg "pädagogisch" an, nach dem Motto, " Nun achte mal auf das, was ich alles hier so mache."
    Deshalb ziehe ich z.B. Scherchen in der 7. unbedingt vor! Hurwitz schrieb über Scherchen: Das sei Gielen in schlechterer Klangqualität mit schlechterem Orchester. Gefehlt! Oh, großer Rezensent. Scherchen (1950 wie 1953) interpretiert hier viel freier. Gielen wirkt ausgerechnet in der 7. manchmal buchstabierend, Scherchens Aufnahme ist viel gelöster.
    Nur zeigt diese Aufnahme auch, dass man Mahler eben nur durch eine peinliche Beachtung des Notentextes beikommen kann.
    Und da war man früher manchmal etwas großzügiger. Das schadet aber Scherchen überhaupt nicht.


    In seinen Livekonzerten kommt in den letzten Jahren eine gewisse Altermilde durch (Die 4. hat er locker statt in üblicherweise 55 Minuten in mehr als 1 Stunde dargeboten), die dazu führt, dass alles etwas luzider wirkt. Aber die Betonung der unglaublichen Polyphonie Mahlers hat er beibehalten.


    Ich kann die ausführliche Beschäftigung mit Gielen jedem Mahlerfreund nur ans Herz legen.
    Klar sind seine Wurzeln eher bei Klemp und Scherchen als bei Walter zu finden, aber auch Busch (Biografie) hat ihn stark geprägt.
    Damit steht er etwas im Kontrast zu den amerikanisch oder britisch geprägten Dirigenten.
    Da er selbst von der modernen Musik kommt, wären Boulez oder Nagano als Vergleiche ideal. Sind sie aber nicht, weil Gielens Interpretationen bei weiten nicht so nüchtern wirken. (Naganos 3. beginnt wie auf nem Kasernenhof)


    Der fast genauso alte Haitink kommt ihm nahe.
    Chailliy auch, dessen Genauigkeit viele anscheinend ratlos lässt, der aber einen meiner Meinung nach Gielen gleichwertigen Zyklus aufgenommen hat.
    Man muss sich nur daran gewöhnen, dass Mahler in bester Klangqualität und Interpretation eben anders klingt, als wir es früher gewohnt waren.
    Eben, so vermute ich, weil man früher manche Dimension Mahlers einfach unterschlagen hat. Das mag an der philologischen Aufbereitung des Materials oder an der Sorglosigkeit des Aufführenden gelegen haben.
    Oder im Falli Lennie, dass er das Template "Mahler" für sich genutzt hat.


    Das mag egal sein.
    In Zukunft wird man um Gielen nicht mehr ernsthaft herumkommen. Jetzt, wo seine Aufnahmen seit einigen Jahren in der Welt sind.
    Gruß S.

  • Zitat

    Original von s.bummer
    Zunächst die Beethoven Aufnahmen mit dem Minnesota(?) Orchester,


    Cincinnati Symphony Orchestra

  • Ich habe mir den Mahler-Zyklus mit Gielen über 2**1 günstig besorgt und bin fast durch mit dem Hören (es fehlt noch die 9. und das Adagio der 10.).


    Auf mich wirkte der Zugang von Gielen analytisch und an der Grenze von "unterkühlt". Wesentliche emotionale Grenzwerte wurden nicht erreicht.


    Trotzdem "funktioniert" dieser Zugang. Er enthält dem Hörer halt die emotionale Amplitude vor, die man z. B. bei Leonard Bernstein mitgehen und erfahren kann. - Das spricht ja zunächst für die Musik: Selbst ein sezierender Zugriff wie der von Gielen kann den Hörer befriedigt hinterlassen - es gibt genug Futter für strukturelle Hörer.


    Aber diese Befriedigung bleibt bei Gielen leider reine Kopfsache. Bauch und Herz kommen nicht zu ihrem Recht bei Gielens Mahler-Interpretationen. Darum meine Wertung: Eine interessante Stimme im Mahler-Konzert - faszinierend in ihrer Offenlegung von Strukturen - aber kopflastig und darum nicht nicht die volle Wahrheit. - Am eindrucksvollsten sind mir die 3. und die 6. in Erinnerung.


    s.bummer suggeriert, dass die Liebe zum Mahler-Gielen-Zyklus im Laufe der Zeit wachsen mag. Mag sein. Für den Einstieg finde ich andere Einspielungen lohnender - z. B. Bernsteins ersten Zyklus. - Für Mahler-Fans ist der Gielen-Zyklus eine willkommene Bereicherung am strukturellen Ende des Interpretationsspektrums.


    Als Viert- oder Fünfteinspielung ist dieser Zyklus sicher lohnenswert. Doch Bernstein, Walter, Klemperer und teilweise auch Horenstein haben (für mich) wichtigere Einspielungen hinterlassen, die vor Gielen ihren Platz im heimischen CD-Regal finden sollten.


  • Es verblüfft mich sehr, wenn das, was für Wolfram von Gielens Mahler übrig bleibt, Unterkühlung, Kopfsache, Analytik, Vorenthaltung von emotionaler Amplitude sein soll.


    Analytik ja, aber doch nur als Ausgangspunkt, als Fundament. Ich wüsste jetzt wenige Dirigenten zu nennen, die Mahler dermaßen zur Gänze erfassen und ausspielen, wie Gielen. Natürlich hat Wolfram Recht, wenn er die vielfach geradezu beängstigende Hyperemotionalität Bernsteins vermisst. Aber bitte, die Frage, ob dies wirklich Mahler ist, oder wenigstens, ob das alles ist, was Mahler zu bieten hat, steht im Raum. Wie Bernstein sich in Mahler eingebracht hat, ist doch nur eine Möglichkeit des Herangehens, und m. E. eine sehr individuelle persönliche, bei der sich die Frage nach ihrer Gültigkeit in viel stärkerem Maß stellen mag, als bei anderen. Auch Bernsteins Mahler schätze ich sehr. Aber an Gielens ausgeprägtere, so viel facettenreichere, umfassendere, jeden Stimmungswert, jede Schattierung erfassende, letztlich in ihrer Vielschichtigkeit interessantere Ausdeutung kommt ein Bernstein imo unter vielen Aspekten nicht heran. Trotzdem: Sie schließen sich nicht gegenseitig aus, die beiden unterschiedlichen Herangehensweisen.


    Dabei höre ich bei Gielen ein in gleicher Weise starkes persönliches Bekenntnis in seinen Interpretationen wie bei Bernstein. Da bleibt nichts verborgen von seiner Hingabe an Mahlers Musik. Was Gielen im Vergleich zu Bernstein nicht liefert, ist dessen überbordende alles überziehende Hyperemotionalität. Emotion wird bei Gielen auf ein quasi menschliches Maß zurückgeführt und zum Bestandteil der musikalischen Ausdeutung genommen. Ich gestehe, mir persönlich ist dies erträglicher und ich empfinde dies als Mahlers Musik entsprechender, weil es ihr die Humanität verleiht, die ich unter Bernsteins Führung, seiner Maßlosigkeit gelegentlich vermisse.


    Gielens Zyklus höre ich jetzt lange, er ist mit wachsendem Verständnis und weiterer Vertrautheit in meinen Ohren immer besser geworden. Heute steht er, sollte ich eine GA empfehlen müssen, bei mir auf Platz 1.

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  • Lieber Ulrich


    DANKE für Deine (für mich) sehr stimmigen Ausführungen über die GA der Mahler-Sinfonien mit MG.


    Als Gielen Fan reise ich -wenn möglich- zu seinen Konzerten.....und DAS für mich VERBLÜFFENDE ist vorallem sein "Altersstil", der bei den Nummern 4, 6, 7 und 9 (Rundfunkmitschnitte) teils deutlich von seinen Platteneinspielungen einerseits abweicht und andererseits doch (trotz langsamerer Tempi) scharfsinnig, klar und von großer menschlicher Geste ist, also den Gielen den man "kennt."


    Ich kann heute seinen narrativen Duktus und die daraus resultierende größere Gelassenheit - ohne Spannungsverlust - richtig genießen.
    Im Konzertsaal strahlt er eine Ruhe aus, die ich in der Frankfurter Ära noch nicht von ihm in diesem Ausmaß begegnet bin.


    Manche früheren Aufnahmen, wie z.B. die ACHTE, bei der ich zur Eröffnung der "Alten Oper" anwesend war, scheinen mir heute doch etwas zu kopflastig.


    Insgesamt ist die GA Gielens für mich auch die Numero EINS.


    Gruß...................................."Titan"

  • Hallo,
    nun da es das "Lied von der Erde" mit Gielen gibt, siehe im dortigen Thread, möchte ich noch eine Liveaufnahme der 9. vom 26.9.2010 erwähnen.
    Sie stammt aus der Musikhalle HH, manche nennen den Backsteinbau auch Laieszhalle nach dem Stifter. Egal, dort kann bzw, konnte man immer beste Musik hören, von Günni Wand, "Dochnieda" und in den frühen 70igern Pink Floyd oder Jonny Winter. (Kleiner Scherz, war aber so!)


    Diese 9. ist langsamer als die aus der Haenssler Ausgabe. Da es das Dokument aber nur "am ganzen Stück" 1:36 gibt, (Todopera: Mahler: sinfonia nr 9. Orq. NDR. Dir.: Michael Gielen.2010. Página 129) habe ich ca. Dauern der Sätze mitgestoppt: 32:10, 18:35, 15:30 und 27:45 also damit etwa 10 Minuten langsamer als in der Haenssler Ausgabe. Gielen läßt sich aber nicht von seinem Konzept abbringen, die Struktur besonders zu betonen. Und das geht auch in "Zeitlupe" auf, wobei er deutlich mehr Stimmen zum Vorschein zu bringen vermag, oder ist es die Tontechnik?
    Ich habe diese Aufnahme nun 3 mal durchgehört und muss zugeben, dass sie aktuell meine Favoritenliste anführt.


    Es wäre zu wünschen, wenn Aufnahmen aus der Zeit nach 2002 speziell der 4., 6. und 7. zugänglich würden. 4 und 6 habe ich live gehört und war fasziniert. Die 7. war eine der ersten des Zyklus und sollte revidiert werden. Zumals sie aus der Zeit stammt, als er zunächst eine 9. mit weniger als 80 Minuten Spielzeit vorlegte. Und von dieser Lesart hat er sich nachweislich verabschiedet.


    Gruß S.

  • Hallo allerseits,

    möchte ich noch eine Liveaufnahme der 9. vom 26.9.2010 erwähnen.
    Sie stammt aus der Musikhalle HH, manche nennen den Backsteinbau auch Laieszhalle nach dem Stifter

    es sei erwähnt, dass es sich hierbei um die Sonntagsmatinee-Vorstellung handelt. Gespielt wurde auch schon am 23.09.2010 abends am gleichen Ort. Ich war "zufällig" selber anwesend.

    Gielen läßt sich aber nicht von seinem Konzept abbringen, die Struktur besonders zu betonen. Und das geht auch in "Zeitlupe" auf, wobei er deutlich mehr Stimmen zum Vorschein zu bringen vermag, oder ist es die Tontechnik?

    Tatsächlich glaube ich bestätigen zu können, dass es nicht die Tontechnik war. Bereits an besagtem 23.09.2010 war ein bis ins kleinste ausdifferenzierte Interpretation zu hören. Trotz der Länge des Stückes und den in der Tat sehr bewusst genommenen Tempi kam es praktisch nie zu Längen; es kam mir nicht "buchstabiert", sondern "verstanden" vor. - Allerdings endetet der Abend in einer absoluten Katastrophe: In die letzten Takten der ersterbenden Musik hinein (morendo) ertönte wirklich ein Handyklingeln. Und dies nicht einmal, zweimal, sondern mehrfach. Die Dame verließ dann zusätzlich unter großem Gepolter den Saal - um kurz darauf wieder hereinzukommen und es fröhlich nocheinmal klingeln zu lassen. Bis dato dachte ich immer, soetwas gibt es nur in schlechten Filmen ...


    Wenn man sich jetzt mal den Schluß der 9ten anhört und sich die Situation vorstellt, kann man sich vielleicht vorstellen, dass ich ernsthaft daran gedacht habe, einen Mord zu begehen. Jedenfalls war das phänomenale Konzerterlebnis praktisch ausgelöscht. Der Abend war plötzlich kaputt! Leider habe ich dann für den o.g. Termin keine Karte mehr bekommen können.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich habe gerade zum ersten Mal die letzte Folge (außer Liedern), die mir von Gielens Mahler noch fehlte, gehört, nämlich die Fünfte. Seine älteren Aufnahmen der 4. und 9. besitze ich seit den frühen 1990ern, damals bei Intercord erschienen, das waren meine ersten CDs der Werke. Die neueren bei Hänssler habe ich dann in den letzten 5-6 Jahren nach und nach angeschafft. (Es ist damit mein einziger "Zyklus"unter einem Dirigenten.) Mahler ist zur Zeit nicht unbedingt im Mittelpunkt meines Interesses, ich habe also kaum Vergleichseinspielungen "im Ohr".


    Jedenfalls kann ich hier die Beobachtung einer gewissen "Kühle" nachvollziehen (was ich aus der Erinnerung über die älteren Aufnahmen so nicht gesagt hätte).
    Was überhaupt nicht stimmt, ist, dass "Wohlklang" vermieden würde. Allein wohl aufgrund der Klangtechnik ist hier viel mehr Wohlklang zu hören als bei Bernstein. Die Transparenz und Deutlichkeit sind fantastisch (mag natürlich sein, dass das bei anderen neuen Aufnahmen wie Chailly oder Tilson Thomas usw. ähnlich gut ist), aber es wirkt schon ziemlich distanziert (könnte teils auch an der Technik liegen, man muss relativ laut stellen). Vielleicht bin ich bei der 5. aber durch die sehr emotionale DG-Aufnahme Bernsteins zu stark geprägt.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich bin derzeit dabei, mich den Mahler-Aufnahmen Gielens zu nähern. Auf YouTube findet sich eine exzellente Aufnahme der 1. Symphonie (von 2002, insofern scheinbar identisch mit der CD-Ausgabe), die mir wirklich äußerst gefallen hat (das Finale ist Wahnsinn) und die ich gleich nach Horenstein und Barbirolli einordnen würde. Exquisit auch das von der 3. Symphonie Gehörte (hörte bislang nur in den letzten Satz): da werden wirklich Details offenbar, die andernorts untergehen. Sensationell die Betonung der Blechbläser. Bei der Auferstehungs-Symphonie wirkt das überbordende Finale vielleicht etwas unterkühlt; da würde ich dann doch anderen Aufnahmen den Vorzug geben (v. a. Barbirolli). Die 8. habe ich aber in sehr guter Erinnerung, die ich wieder auffrischen muss. Die restlichen Symphonien stehen noch ganz aus.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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