Pantscho Wladigerow (Vladigerov)
Ich möchte diese Treat dem bulgarischen Komponisten und Pianisten Vladigerov, (Wladigeroff oder Vladigerof) widmen. Erst in jüngster Zeit konnte ich dank "youtube" eine Handvoll seiner Klavierwerke und Kammermusik kennen- und schätzen lernen.
Valdigerov ist 13. März 1899 in Zürich geboren und 8. September 1978 in Sofia gestorben.
Wladigerow studierte seit 1912 in Berlin bei Georg Schumann, Friedrich Gernsheim und Paul Juon. Zwei Mal, 1918 und 1920 errang er den Mendelssohn-Preis. Er wirkte an mehreren Theatern als Kapellmeister und Pianist, darunter von 1920 bis 1932 für Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin. Ab 1932 war er vierzig Jahre lang Professor für Klavier und Komposition an der Musikakademie von Sofia, die heute seinen Namen trägt. Zu seinen Schülern zählt u. a. Alexis Weissenberg. Sein Sohn, Aleksander Vladigerov (1933 - 1993), war als Dirigent und Komponist tätig. (Auszug aus Wikipädia)
Beeindruckend und als Klaviermusik-Liebhaber sehr hörenswert finde ich einige seiner Klavierwerke. Seine Musik würde ich der Spätromantik und beginnenden Moderne zuordnen. Besondere Färbung bekommt seine Musik durch den folkloristischen Kolorit. Insgesamt wird seine Klaviermusik durch einen "flüssigen" und "dichten" Klaviersatz gekennzeichnet, der an machen Stellen leicht "jazzige" Anklänge hat. Ich würde ihn aber nicht in die Reihe Kapustin oder Antheil einordnen wollen.
EIn gutes Beispiel gibt das frühe Klavierwerk Thre Pieces op.15 von 1922, bestehend aus Prelude, Autumn Elegyund Humoreske ab:
Prelude; gleich zu Anfang stürmt das Werk in rassanten Läufen los. Im dichten virtuosen Klaviersatz entfaltet sich in sich steigernden Akkorden eine Melodie. Diese strebt einen vermeindlichen "Kulminationspunkt (nach Rachmaninoff) an umd dann in die Reprise einzuleiten. Mich erinnert dieses Stück stark an die üppig und virtuos gehaltenen Werke des jungen Scriabin (op.4, 18, 28 )
Autumn Elegy; diese Stück ist gekennzeichnet durch eine betörende Lyric und spätromantischen Kolorit. Eine introvertierte Melodie entfaltet sich in schwärmerischer Art.
Humoresque; dieses heitere und brilliante Klavierwerk beendet den Zyklus. Nach der Dramatik des Preludes, der traurigen lyrick der Elegy folgt ein scherzoartiges Reigen, eine Mischung aus Mendelssohn's Scherzo, Liszt's Gnomenreigen und Moszkowski Etincelles (wobei Vladigerov es kaum nötig hat, seine Kollegen zu kopieren).
Wer von Euch kennt weitere Werke von Vladigerov oder Aufnahmen?
LG
Niko