Ferdinand Ries: Sinfonie Nr 2

  • Mein Wunschziel ist, daß hier wieder etwas mehr über musikalische Werke und weniger über Allgemeinthemen geschrieben wird. Ganz in diesem Sinne setze ich die Serei über die Sinfonien des Beethoven-Schülers und -mitarbeiters Ferdinand Ries fort.


    Ich erwähne es immer wieder gerne, daß Ries- sehen wir mal von Schuberts Sinfonien ab, so ziemlich der einzige Komponist war, der Beethovens Tonsprache - im weitestens Sinne - nahe kam., dessen Werke man - bei oberflächlicher Betrahtung - für ein unbekanntes Werk des Meisters selbst halten könnte.


    Ries zweite Sinfonie wurde 1814, also 5 Jahre später komponiert, als seine erste. Dazwischen lag allerdings eine weitere Sinfone, die zwar schon 1813 komponiert und im Feber 1814 uraufgeführt wurde, aber erst 1823 als Fünfte (op 112) veröffentlicht wurde.



    Die Zweite Sinfonie, vermutlich Ries´erfolgreichste Sinfonie ist Ludwig van Beethoven gewidmet, und zwar, nachdem dieser Ries ermuntert hatte ihm ein Werk zu widmen. Dieser Umstand ist insofern bemerkenswert, weil er die ungeheure Wertschätzung andeutet, welche Beethgoven Ries entgegenbrachte. Es wird ja gern immer wieder drauf hingewiesen, daß die Riesschen Werke den Beethovenschen mit Sicherheit unterlegen seien. Wer solch eine Aussage macht, kann fast sicher sein damit nirgends auf Widerstand zu stoßen, wer würde schon den (heute) eher unbekannten Ries mit Beethover vergleichen wollen ?


    Beethoven dürfte das wohl anders gesehen haben. Aber auch die zeitgenössische Kritik war von der zweiten Sinfonie Ries begeistert, wobei als Einschränkung eine gewisse Ähnlichkeit von Themen der "Eroica! erwähnt wurde.


    Ich orte eher eine natürlich Verwandtheit mit Beethovens Tonsprache, als Ähnlichkeiten der Melodie an sich - und genau das ist es was mich an den Sinfonien von Ries so reizt.


    Aber Ries ist kein purer Epigone Beethovens - auch wenn er das vielleicht sein wollte - immer wieder bricht der eigen Stil durch - und der kann sich durchaus hören lassen....


    Mein absoluter Favorit ist der zeitweilig tänzerisch anmutende Finalsatz, der in der Tat Beethovens Geist vermittelt


    mfg aus Wien


    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....