VIOWORD schliesst sein Klassikforum per 1. Mai 2010

  • Wieder hat ein Forenbetreiber entnervt das Handtuch geworfen:


    Nach Der Schliessung des Klassikakzente Forums im vergangenen Jahr, schliesst nun auch das VIOWORLD -Forum seine Pforten für immer


    Zitat

    Leider hat sich gezeigt, dass in einem unmoderierten Forum immer wieder gegen die Regeln verstoßen wird.

    Das Diskussionsforum wird daher zum 1.5.2010 eingestellt.

    Wir hoffen auf Ihr Verständnis.



    Somit ein weiteres Forum, "wo man schreiben konnte, was man wollte" weg vom Fenster.


    Aber ich kann es Herrn Baumann nachfühlen-


    Der Betrieb von Klassikforen ist eine nervenaufreibende und undankbare Arbeit, die sich nicht lohnt-


    Ich weiß wovon ich spreche.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Naja, ich denke schon, Alfred, dass es ein paar Leute gibt, die hier Verständnis für dich haben. Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar dafür, dass man in diesem Forum keinen Müll findet.
    Auf jeden Fall zeigt sich immer wieder: Wer Verantwortung übernimmt, der muss leider auch immer wieder Prügel und Ärger einstecken.

  • Lieber Alfred,



    solange bei Dingen, die man macht, aber eigentlich nicht machen muss (anders als zum Beispiel arbeiten um Geld zu verdienen), die Freude am Tun sowohl qualitativ als auch quantitativ größer ist als der Ärger (quantitativ, qualitativer erübrigt sich) sollte man sich die Freude gönnen. So hab' ich es mit vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten in meinem Berufsleben gehalten und bin sehr gut dabei gefahren. Auf die Frage, wie viele Nebenämter ich heute noch bekleide, müsste ich aber opernhaft antworten: "Nie sollst Du mich befragen."


    Weitermachen. Augen zu und durch. Ich baue fest darauf.


    LG aus Burgdorf, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich habe gerade mal einen neugierigen Blick in das Forum geworfen und was da so abgeht in den letzten Minuten.... nicht schlecht. Ein Zeter-Haufen, par Excelence.

  • Ein Moderator und insbesondere ein Gastgeber drückt jedem Forum seinen Stempel auf. Du drückst dem Taminoforum Deinen Stempel auf, Alfred.


    Es ist noch kein Jahr, das ich hier im Forum teilnehmen darf, und schon habe ich Leute kommen und gehen sehen.


    Du wirst es nie allen recht machen. Du wirst es auch nie erreichen, dass alle Deiner Meinung sind. Müssen sie auch nicht.


    In meinem Leben habe ich eines gelernt: ich erkenne an, wer die Regeln macht und kann mich an Regeln halten. Manchmal braucht man dazu eine kleine Erinnerung, in diesem Fall hoffe ich dann auf taktvolle und sachliche Ermahnung.


    Aber man wird niemals ein diszipliniertes Forum betreiben können, ohne klare Regeln aufzustellen und zu forcieren.


    Danke für Deine Mühe, mach bitte weiter!

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ich hatte einige Jahre lang einmal eine Seite mit eigenen Landschaftsfotos im Netz.
    Darauf enthalten war auch ein Gästebuch.


    Allein schon, das ich da ständig unflätige, pampige, unverschämte, freche oder anmassende Kommentare ertragen bzw. löschen musste (+Spam), empfand ich als merkwürdige Belohnung der inter-"netten" Öffentlichkeit für die viele Arbeit, die in der Seite sowohl fotografisch als auch pc-technisch steckte.
    Oder ich bekam oft von irgendwelchen Firmen anfragen, ob sie meine Bilder kostenlos für ihre Zwecke bekommen könnten, am liebsten in voller Auflösung ( obwohl explizit zu lesen war, dass ich das grundsätzlich nicht mache)


    Andere Webseitenbesitzer waren erst gar nicht so zimperlich, und haben meine Bilder einfach ungefragt in ihren Seiten verwendet.


    Und dann diese Jugendlichen, die meine Bilder in ihre Szene-Foren ohne Erlaubnis einbauten.
    Als ich um Unterlassung bat, wurde ich von denen ständig im Gästebuch "angemacht".l
    Diese ständigen Verstösse gegen das Urheberrecht, und überhaupt dieser Ton und diese Art und Weise des Umgangs empfand ich als zermürbend.



    Irgendwann habe ich dann die Seite vom Netz genommen.


    Zwar kann man das nicht mit diesem Forum hier vergleichen, aber durch diese Erfahrung kann ich Alfred schon gut verstehen.
    Wenn man sich die Arbeit macht, so ein Forum aufzubauen, zu pflegen und am Leben zu erhalten, dann ist es schon frustrierend, wenn man sich mit sonst was für absurden Vorwürfen konfrontiert sieht.


    Meine Erfahrungen haben mir auch gezeigt, dass ohne eine entsprechend strenge Moderation das Gesetz des Internet-Dschungels ausgeübt wird.


    Das Ergebnis sieht man beim Vioworld-Forum.
    Erst durch diesen Thread habe ich die Seite überhaupt kennengelernt.
    Zufällig habe ich in einen Thread über Trevor Pinnock hineingeklickt.
    Was ich da las, liess mich erahnen, weshalb da irgendwer entnervt das Handtuch geworfen hat.
    Auf so etwas hätte ich auch keine Lust.


    Ich finde auch, dass dieses Forum weitergeführt werden sollte.


    Vielleicht muss man sich auch von dem Anspruch oder dem Druck befreien, dass jeden Tag ganz viel im Forum passieren, d.h. geschrieben werden muss.
    Aufgrund einer Unmenge bereits vorhandener Threads meine ich behaupten zu können, dass das Forum immer lesenswert und interessant ist, unabhängig davon, ob an einem Tag nun viele oder nicht so viele User die Zeit haben, etwas zu schreiben.


    Es soll ja Freizeitbeschäftigung und Spass bleiben und nicht in Arbeit - oder noch schlimmer- in gesundheitliche Beeinträchtigungen ausarten.


    :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Lieber Alfred Schmidt,
    wenn es dieses Forum nicht gäbe, müsste es erfunden werden!


    Wo findet man schon so viel für die Allgemeinheit zugänglichen Sachverstand? An Qualität und Quantität gibt es nichts auszusetzen.
    Gerade die mitunter unterschiedlichen Auffassungen bringen eine Diskussion zustande, die für alle Teilnehmer nutzbringend ist.
    Die Statistik des Forums kann sich durchaus sehen lassen - Dank Alfred Schmidt!

  • Zunächst: De mortuis nihil nisi bene. -


    Ferner: Man braucht Regeln und Grenzen. Wenn alles erlaubt ist, gibt es kein Gefälle zwischen "Gut" und "Böse". Das kann in der totalen Diktatur enden.


    Politische Version: Wenn alle Menschen per definitionem gleich sind bzw. gleich gemacht werden, bildet sich schnell eine de-facto-Diktatur. Beispiel kennt jede(r). (Nur zur Klarstellung: "Alle Menschen haben die gleichen Rechte" ist etwas anderes als "Alle Menschen sind gleich")


    Musikalische Version: Als in der Harmonik alles, aber auch alles erlaubt war und Schönberg die letzten Schranken einriss, fiel ihm nichts Besseres ein, als mit Zwölftonreihen eine Diktatur zu errichten, die unbarmherziger war als jedes vorherige tonale System mit seinen harmonischen Gefällen und Gewichten.


    Insofern bin ich froh, dass es Regeln gibt und auch angewendet werden. Wie sagte Adorno sinngemäß: "Wenn beim neapolitanischen Sextakkord in C-Dur das "des" im Sopran beim nachfolgenden Dominantakkord zum "h" wird, hört jeder, auch der, der nicht weiß, was ene verminderte Terz ist, dass der Sprung im Sopran ein Terzsprung ist und kein Sekundschritt. Atonale Systeme können eine solche reichhaltige Vieldeutigkeit der Töne "des" - "h" bzw. derer enharmonsicher Äquivalente nicht bieten."