• Hallo,
    Ja ich weiß das Thema ist nicht neu, das hab ich schon mal in einem Forum meiner verflossenen Jugend aufgegriffen. :baby:


    Daß ich es hier erneut tue hat einige gute Gründe:


    1) Diese Gruppe hier beginnt langsam aber sicher ihr eigenes Profil zu entwickeln, starteten wir ursprünglich mit 15 Postern, von denen zwölf einander schon von früher kannten, sind wir derzeit 36 (davon ca 30 aktiv), d.h die Zusammensetzung ist nun generell anders, und ich möchte mir ein Bild über die musikalischen Präferenzen dieser Gruppe machen.


    2)Das Thema ist aber auch eine gute Gelegenheit für alle sich besser kennenzulernen. Wenn mir jemand eine CD empfiehlt, ist es nützlich zu wissen, was die Vorlieben des Betreffenden sind.


    4) Es ist ein Thema, zu der jeder seinen Beitrag leisten kann, hier ist ledigleich eine Meinung gefragt, seine Präferenzen hat man üblicherweise im Kopf, ein stundenlanges Vergleichshören erübrigt sich, nicht unangenehm bei dieser sommerlichen Hitze


    Nun zur Frage:


    8 Lieblingsgeiger, es müssen nicht die berühmtesten Namen sein, sondern jene, die Euch wirklich was zu sagen haben in willkürlicher Reihenfolge auflisten, wobei etwa die Hälfte noch leben sollte (5:3= auch ok)
    Wenn jemand nicht soviele nennen möchte, dann eben weniger.


    Wer will, (sehr gern gesehen) kann nach der Liste, Erläuterungen zu seiner Wahl geben, oder eine Aufnahme anführen, die ihm besonders gefallen hat.


    Ich bitte im rege Beteiligung auch jener, die meinen ersten diesbezüglichen Thread schon mitgemacht haben, shon im Hinblich auf die ca 20 "Neuen" und ca jene 100 "Zaungäste" die täglich unsere Seite visitieren (siehe Besucherzähler)


    Ich wünsche Euch
    einen angenehmen Sonntag
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Chung Kyung-Hwa: Schottische Fantasie op.46 Bruch mit Kempe/RPO London.Die schönste aufnahme überhaupt von ihr!
    Übrigens war es reines Glück dass die schottische fantasie parallel zu bruchs vl.konzert aufgenommen wurde!


    Hahn/Karhane: Bach Konzerte,Anders aber nicht andersartig.
    Zudem sehr rasche Tempi gewählt,dennoch präzise und sauber.


    Martzy: Bach Sonaten und Partiten. Ernüchternd. Zwar an einigen Stellen "romantisierend" aber technisch einwandfrei und als Vorbild geeignet.


    Sarasate: Zigeunerweisen op.20


    Josefowicz: CD: Bohemian Rhapsodies. Unterbewertete Virtuosin.
    Sicherlich spielt sie kälter als andere. Das absolute gegenstück zu haifetz.
    Dennoch mag ich ihre Interpretationen. Intonation sehr sauber.Tempi extrem gewagt gewählt,risikofreudig. dennoch alles im grünen bereich!


    David Oistrach: Decca Legends
    Schottische Fantasie. Auch sehr schön. Ein stück erwärmender als die Koreanerin. ABER: kyung-hwa spielt ein wenig mehr leidenschaftliicher während oistrach es insgesamt ruhiger angeht.TEMPI sind an einigen stellen des meisterhaften stückes zu unglücklich gewählt.
    unvergessen: Bach Vl.Konzerte DG vielleicht referenz!?


    Haifetz: Bachs Chaconne. das passt zu seinem Stil.
    Schottische Fantasie. auch er spielt das stück sehr schön.
    aber er läuft dem orchester davon. typisch haifetz eben.


    Takako Nishizaki: Alle Mozart Vl.Konzerte.
    Da finde ich ECHT schade,dass das Orchester zum *!"§&& ist. (naxos)
    Die Solistin hats drauf...und das Orchester nicht.
    Keine Harmonie,keine Linie.
    Die Japanerin selbst find ich aber klasse.

  • 1. Jascha Heifetz. Für mich einfach der Titan unter den Geigern. Um nicht
    mißverstanden zu werden, muß hier ein längerer Text folgen: Als atemberaubenden
    Virtuosen kennt ihn ja "jeder"; man höre sich das Tschaikowsky-Konzert und das
    2. Wieniawski-Konzert an, gar nicht zu reden von den zahllosen Zugabestücken,
    etwa "dem" Bazzini usw. usw. Leider hat das von ihm unnachahmlich entfesselte
    geigerische Feuerwerk aber viele taub gemacht für die tieferen Schichten in
    Heifetz' Spiel. In oberflächlicher Weise wird er immer wieder auf seine
    technische Übergröße reduziert. Dabei könnte die Jahrzehnte anhaltende
    Faszination, die sein Spiel erregt hat, damit allein niemals erklärt werden.
    Auf Tieferes weist die glühende Intensität seines ganz spezifischen Vibrato -
    an dem ich Aufnahmen von ihm sofort sicher erkenne... Hört man dann mal seine
    Kammermusik-Aufnahmen, etwa die von Mozarts Streich-Quintetten KV 515/516, von
    Mendelssohns Klaviertrios, vom h-Dur-Klaviertrio von Brahms an, so kommt man
    dem unverstandenen Heifetz näher und dem Geheimnis seiner Ausstrahlung eher auf
    die Spur. Vor allem in gewissen langsamen Sätzen läßt er, der sonst so virtuos
    verschlossen Erscheinende, sehr tief blicken. Schließlich muß ich ein
    möglicherweise verwunderliches Bekenntnis loslassen: Für mich gehören die
    Heifetz-Einspielungen der Mozart-Konzerte KV 218, 219 ganz tief in das private
    Schatzkästchen. Ausgerechnet Mozart, bei dem ich sonst so empfindlich wie bei
    keinem anderen bin?, den ich doch sonst am liebsten gaaanz anders, nämlich von
    Wolfgang Schneiderhan, gespielt höre? Doch, es ist so. Ich kenne keine Aufnahme
    der Mozart-Konzerte, die "dichter dran" wäre als die von Heifetz. Ist das nun
    die Blindheit eines absoluten Heifetz-Fans? Ich glaube nicht; z.B. könnte ich
    ähnliche Worte für sein Bach-Spiel nicht finden!


    "...the Heifetz story: he came, he played, he conquered, again and again -- and
    then he went home..."


    2. Wolfgang Schneiderhan. Ich kann nicht dafür, er war einfach das große
    Vorbild in meiner Lehrzeit, und das prägt. Er wird heute nur noch selten im
    Radio gebracht. Neulich (dieses Jahr) hörte ich per Zufall eine
    Mozart-Sopran-Arie mit Violin-Solo, ohne die Ansage mitbekommen zu haben. Meine
    Faszination wuchs beim Hören immer mehr. Der Geiger war Wolfgang Schneiderhan,
    und er begleitete seine Frau. Ich hatte die Aufnahme noch nie gehört. Sein
    Mozart-Spiel ist einfach stimmig und berückend schön.


    3. David Oistrach. Steht natürlich bei ganz vielen auf dem Olymp, ist wohl
    weniger umstritten, da weniger mißverstanden, als Heifetz. Sein
    Tschaikowsky-Konzert, sein Sibelius-Konzert, seine Beethoven-Aufnahmen,...
    alles vom Allerfeinsten; wie ich finde, übrigens auch seine in vielen
    Billig-Angeboten auf dem Markt verschleuderte Sinfonia concertante KV 364,
    eingespielt mit seinem Sohn Igor (der heute leider offenbar gar nicht mehr gut
    spielt).


    4. Ginette Neveu. Ihre Einspielung des Brahms-Konzerts op. 77 aus dem Jahr 1948
    ist für mich bis heute unerreicht. (Niemand spielt die Takte direkt nach dem
    Kadenz-Ende im ersten Satz so wie sie...) Das Sibelius-Konzert mit ihr ist nicht
    weit davon.


    5. Anne-Sophie Mutter in ihren späten Aufnahmen. Während ich den Aufnahmen vom
    Beginn ihrer Karriere kaum etwas abgewinnen konnte, geht es mir mit den
    Aufnahmen der letzten (ca.) 15 Jahre ganz anders!


    6. Christian Tetzlaff. Im zarten Alter von 17 Jahren spielte er mit dem
    Studenten-Orchester, dem ich angehörte, in bravouröser Weise das Brahms-Konzert,
    was für uns eine Art Sternstunde war. Seither horche ich jedesmal auf, wenn sein
    Name fällt (und das ist häufig), und finde, daß er dann eigentlich immer
    musikalisch etwas zu sagen hat.


    Maxim Vengerov, Joshua Bell, Pamela Frank... Daß die ersten vier oben in der
    Liste nicht mehr leben, fällt mir erst jetzt auf.


    (und dann gibt es auch Hochgefeierte, die mir reichlich überschätzt vorkommen -
    aber nach denen war zum Glück nicht gefragt!)

  • Lieber Lagenwechsel,
    Herzliche Gratulation zu Deinem Beitrag. Er war ein Genuß.
    Sag' an, was hältst Du von Kremer?

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

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  • Ins Schwarze getroffen - wenn die Frage durch die letzten beiden Zeilen in meinem vorherigen Text inspiriert gewesen sein sollte! Ich möchte es mal positiv ausdrücken: Immer mal wieder überrascht mich eine Einspielung von ihm, an der ich sehe, daß das "eigentlich" einer der wirklich großen Geiger ist. Möglicherweise kann ich seiner Größe nur an wenigen Stellen folgen?! ?(

  • David Oistrach.


    Gidon Kremer, wenn alles zusammenpasst. Dann hat er eine hohe Intensität, die nicht viele erreichen können. Also auf jeden Fall ein großer Geiger. Mich interessiert nicht alles von ihm, aber seine Ideen sind zumindest nie langweilig. Die letzte Aufnahme des Beethoven-Konzertes z.B., mit der arrangierten Beethoven-Klavier-Kadenz finde ich durchgehend außergewöhnlich spannend.


    Außerdem Thomas Zehetmair. Nicht als Solist, aber mit seinem Streichquartett. Das zählt ja auch. Die spielen übrigens auswendig, das habe ich von einem Streichquartett sonst noch nie gesehen. Außerdem mit grandioser Klangabstimmung.

  • Wenn ich mich nicht irre,war Kremer ein Meisterschüler von Oistrach.
    Anstatt aber seinem Lehrer nachzuäffen,hat Kremer seinen eigenen Stil entwickelt und probiert immer etwas neues aus.
    Hut ab!

  • Zu diesem Thema schreibe ich gerne, weil es mir Gelegenheit gibt,auf eine Aufnahme hinzuweisen, die auch nach zwanzig Jahren nicht überboten. Der damals recht junge Thomas Zehetmair hat die Kreutzersonate( sicher das bekannteste Violinstück in der gesamten Literatur) so hinreißend gespielt, dass keiner, und sei der Name noch so bedeutend da herankommt( und diese Sonate haben natürlich alle gespielt). Lange Zeit wurde diese Aufnahme billigst verhökert, ich hoffe, es gibt sie noch. Das ist für mich eine wahre Referenzaufnahme an Leidenschaftlichkeit und zutreffend fehlendem Respekt vor diesem Kult-Stück.
    Sonst mag ich Geiger, die einen großen intensiven Ton spielen.
    Unter den Verstorbenen ist zu nennen, als erster, weil so zu unrecht vergessen, Michael Rabin, drogensüchtig mit Mitte dreißig verstorben. Dieser Geiger hat überwiegend nur virtuoses Repertoire gegeigt, seine Darstellung des 1ten Paganini-Konzerts dürfte immer noch, nach vierzig Jahren unübertroffen sein, aber ich kann Mendelsohn und Tchaikowskij anzuhören empfehlen. Da wird es schwer für die Konkurrenz.
    Dann nenne ich als zweiten David Oistrakh, ein Künstler von unbestechlichem Geschmack, der uns Aufnahmen hinterlassen hat, die an Herz gehen, das Doppelkonzert von Bach mit seinem Sohn, das Tchaikowskij- Konzert zu seinem 60ten Geburtstag, die Mozart-Violinkonzerte mit den Berlinern.Zugleich war er ein großer Virtuose wie ältere Aufnahmen aus den dreißiger Jahren zeigen.
    In diese Reihung gehören Szeryng und Milstein,beide haben sehr klassisch die Bach-Sonaten und Solo-Suiten eingespielt. Szeryng auch herrlich das Beethoven Violinkonzert.
    Zu den lebenden nenne ich als erstes, neben dem bereits erwähnten Zehetmair Frank Peter Zimmermann, ein großartiger Geiger, die im medialen Schatter von Frau Mutter steht, aber ihr geigerisch absolut das Wasser reichen kann. Sein Beethovenkonzert, die Prokofieff-Konzerte, die Violinsonaten von Mozart, alles großartige Aufnahmen.
    Frau Mullova hat einige sehr schöne Aufnahmen gemacht,z.B. mag ich die Brahms-Violinsonate von ihr am liebsten.
    Kürzlich hörte ich Maxim Vengorow live und hatte das Gefühl, einem Weltstar zugehört zu haben ( mit Fazil Say am Klavier,u.a. die Kreuztersonate). Als letzten will ich Gil Shaham nennen und nur eine Aufnahme als Beleg seines Könnes, mit seiner Schwester zusammen ein Dvorakprogramm, wunderbar gespielt, von beiden.
    Die Grenze der acht ist erreicht, einige bleiben vor der Tür, sicher nicht berechtigt, aber ich schreibe keine Namen mehr, sonst würde die Liste zu lang.

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  • An dieser Stelle möchte ich einmal den doch arg unterschätzen, da nicht stark auf Vermarktung getrimmten, Vadim Repin nennen.


    Man höre sich nur seine Tchaikowsky Aufnahme an.


    Richard

  • Tibor Varga (ungarischer Violinvirituose, 1921 - 2003 geb, in Gyoer, Ungarn)





    Ein wenig vorbelastet bin ich.... durch seine ehemalige Professur an der hiesigen Musikhochschule in Detmold/Ostwestfalen.

    1949 wurde er als Professor an die neu gegründete Musikhochschule Detmold (BRD) berufen. (1949 bis 1986)
    Unter seiner Leitung erlangte die dortige Streicherabteilung, für die u. a. auch André Navarra und Bruno Giuranna gewonnen werden konnten, Weltruf.
    1954 gründete er in Detmold das nach ihm benannte Kammerorchester, das über Jahrzehnte hinaus das Musikleben Deutschlands bereicherte.


    Nach über 35-jähriger Tätigkeit an der Detmolder Musikhochschule gründete er in Sion (Schweiz) die auf die professionelle Streicherausbildung spezialisierte "Ecole Supérieure de Musique", an der hochbegabte Studenten aus der ganzen Welt ausgebildet werden


    1963 wurde in Sion eine der bedeutendsten Sommerakademien (Académie de Musique) mit jährlich mehr als 400 Studenten in verschiedenen musikalischen Disziplinen ins Leben gerufen. 1967 gründete Tibor Varga, der in den weltweit bedeutendsten Violin- und Kammermusikwettbewerben als Jury-Mitglied bzw. Jury-Präsident fungierte, den nach ihm benannten, jährlich veranstalteten "Concours International de Violon Tibor Varga" (Internationaler Violinwettbewerb Tibor Varga), aus dem u. a. J. J. Kantorow, Vadim Repin, L. Honda-Rosenberg und M. Contzen als Preisträger hervorgingen.


    Durch zahlreiche Konzertveranstalungen in Ostwestfalen (Raum Bielefeld)- in den 60er und 70er Jahren - war ich durch seine Persönlichkeit, sein ungezwungenes Auftreten, immer offen für ein Gespräch......, so wie sein absolut auf Weltklasse stehendem virituosen Geigenspiel absolut von ihm überzeugt.


    Unvergessen die Auftritte im hiesigen Raum - seine Violinkonzerte von J.S.Bach, E-Dur, d-Moll, a-Moll.....

    Bekannt und gerühmt auch für seine Violinkonzerteinspielungen von W.A. Mozart.




    no. 2: JOHANN SEBASTIAN BACH
    Violinkonzert E-Dur BWV 1042
    Konzert für Violine und Oboe c-Moll BWV 1060
    Konzert für 2 Violinen d-Moll BWV 1043


    Tibor Varga, Violine
    Gernot Schmalfuss, Oboe
    Gilbert Varga, Violine
    Orchestre de chambre du Festival Tibor Varga Sion Leitung : Tibor Varga


    Die obige Einspielung ist sehr zu empfehlen für den, der Tibor Vargas Bach-Interpretationsstil mag......!!!!


    Freundliche Grüße aus Spenge
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Liebe Freunde und Taminoianer,


    Eine Frage drängt sich mir beim Lesen dieses Threads auf:
    Was ist mit Isaac Stern?
    Immerhin einer der bedeutensten Violinvirtuosen des 20.JH. bleibt unerwähnt; doch nicht etwa, weil er sich auch politisch sehr hervortut und ein gespaltenes Verhältnis zu Deutschland aufgrund des Holocaust hat, wie man es bisher bei Künstlern nur von Arthur Rubinstein kannte, der aber auch persönlich davon betroffen war.


    Viele Grüße
    Nubar

  • Isaac Stern ist sicherlich auch ein bedeutender und sehr guter Geiger.


    Jedoch mag ich seinen Streichstil nicht.


    Kurz vor seinem Tod besuchte er dennoch Deutschland.
    Und zwar,wenn ich mich nicht irre,durfte sich die Stadt Köln über seinen Besuch "freuen". Er unterrichtete Musiker und gab ihnen Tips.
    SEHR interessant!!! Das Ganze wurde (zum Glück!) vom WDR aufgezeichnet.


    Dieser Tibor Varga hat eine berühmte Geigerin unterrichtet.
    Und zwar Mirijam Contzen. Wer weiss etwas näheres über sie?

  • Also als berühmt würde ich Miriam Contzen nicht bezeichnen. Aber sie ist eine gute Geigerin, stilistisch hört man ihren Lehrer. Bei Arte-Nova gibt es günstig hörenswerte CDs, vor allem die Sonaten mit Valery Rogatchev, ohne daß ich sie deswegen zu meinen Lieblingsgeigern zählen würde.

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  • Einen Gruß in meine alte Heimat!


    Habe als Pennäler Tibor Varga in Detmold mit DREI Violinkonzerten nacheinander (an einem Abend!) erlebt. Und Gernot Schmalfuß ist in Detmold "groß geworden"! In Examensnähe spielte er mit dem Lübbecker Kammerorchester Mozarts C-Dur-Konzert. Da saß ich damals in der 1. Geige und wußte nicht, ob nun der schöne Oboenton in wenigen Metern Abstand oder das dadurch verzückte Gesicht unseres Dirigenten Helmut Scholz beeindruckender war. Kurze Zeit nach jenem Konzert hörte ich, daß Gernot Schmalfuß eine Top-Stelle in Hamburg bekommen hatte.


    Und doch: das Bach'sche E-Dur-Konzert höre ich eigenartigerweise am liebsten von ... Menuhin


    Bis zum nächsten


    Lagenwechsel

  • Anne-Sophie Mutter :)
    David Oistrach
    Christian Tetzlaff
    Tibor Varga
    Frank-Peter Zimmermann
    Gidon Kremer
    Hillary Hahn
    Latica Honda-Rosenberg
    Julian Rachlin
    Julia Fischer


    Miriam Contzen, die hier in Kempten gerade die "Vier Jahreszeiten" gegeben hat, schätze ich sehr. Ich finde übrigens nicht, dass man Tibor Varga aus ihr signifikant heraushört!

  • Ich kenne Miriam Contzen persönlich. Habe eine Kritik über sie geschrieben, die in der Allgäuer Zeitung/Kemptener Kultur im Dez.2004 (?) erschienen ist.

  • Höre viel öfter Klaviermusik. Freue mich aber, dass spät aber doch Isaac Stern urgiert wurde. den mag ich besonders. Und wenn ich von jemandem fasziniert bin möchte ich mehr von ihm kennen lernen und haben. (Geht mir bei Literatur auch so.) Also fehlt mir dann die Breite.


    Aber sicher höre ich auch gerne hillary Hahn, Menuhin und Kremer.
    Werde mich aber um Haifetz kümmern.Danke für die Anregungen auf dieser Seite.

  • Ich habe meine auch noch nicht nominiert:


    Lebend:
    Hahn
    Repin
    Kremer
    Tetzlaff


    Tot:
    Oistrakh
    Heifetz
    Milstein
    Kreisler


    Morgen werde ich meinen Beitrag editieren :D :D

    Gruß,
    Gerrit

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  • Wie viele darf ich?
    Egal, ich mache einfach mal:


    - Maxim Vengerov
    - Hilary Hahn
    - Isaac Stern
    - Gidon Kremer
    - Nathan Milstein
    - Jascha Heifetz
    - Ulf Hoelscher



    Gruß, Peter.

  • @ reklov29


    Hallo reklov29


    Du sprichst mir aus der Seele. Endlich mal einer, der für Tibor Varga partei ergreift. Eigentlich hätte er es nicht nötig, denn ich finde, er war einer der größten seines Faches. Leider spiegelt sich das in der Diskografie unserer Highpreis-Labels nicht wieder. Varga nahm zwar in den 50ern mal für das Gelbetikett auf (Bartok-Violinkonzert mit den Berliner-Philharmonikern, die Aufnahme ist aber irgendwie in den Archiven versteckt und die von dir angeführten Bach-Konzerte) aber der ganze Rest ist irgendwie nicht gut greifbar. Es gibt eine Tibor-Varga- Edition mit 25 oder mehr CDs, die ich vor einem Jahr bei Beck in München erstanden habe für sehr viel Geld und da sind auch einige Schätze dabei, z.B. das Schubert Streichquintett, oder das Smetana-Klaviertrio. Alledings ist Tibor Varga auch häufig am Dirigentenpult und das ist nicht ganz so spektakulär, obwohl ich ihn auch of in Sion und in Detmold erlebt habe und seine Aufführungen - ich erinnere mich da an eine Jupiter Symphonie oder die 6 Brandenburgischen Konzerte von Bach - hatten immer eine Aura, die das jetzige Detmolder Kammerorchester- grade hat es sein Jubiläum mit Latica Honda-Rosenberg als Solistin eine seiner herausragendsten Schülerinnen die derzeit in Freiburg Violinprofessorin ist- begangen, nicht hinbekommt. Eckart Fischer ist da nicht so versiert wie Varga es war. Auch Fischers Vorgänger auf Vargas Professur hatte allesamt wenig Glück, ich erinnere mich da an Volker Worlitsch aus Hannover. Da war aber noch jemand.


    Vargas Violin-Ton war inspirierend und seine Interpretation war stets von geistiger Durchdringung geprägt. Er hatte immerhin Philosophie studiert, sprach locker 5 Sprachen. Seine Gemütlichkeit aber auch sein tiefer Ernst werden mir stets vor Augen sein.


    In Spenge, wo Du herkommst, kenne ich eigentlich nur Familie Riehm...kennst du die auch? Peter studierte bei Varga.

  • Zitat

    Original von fuchsbuhl
    seine Interpretation war stets von geistiger Durchdringung geprägt.


    Fünf Euro ins Phrasenschwein :D Wessen Interpretationen sind denn nicht von geistiger Durchdringung geprägt? Vielleicht findet sich im Vergleich ja ein notwendiges oder wenigstens hinreichendes Kriterium.

    Gruß,
    Gerrit

  • Oh, du Phrasenschwein-Verdächtiger! :evil: Das kann ich Dir genau sagen, jede zweite Platte heute ist nicht geistig durchdacht, sondern abgeschmackt und mit einem Sexy-Frontcover in den Markt geworfen (daher kommt ja das Problem des übersättigten Marktes) : Beatrice Bertold, Sophie Mautner, Klavierduo Genuva/Dimitrov und wie sie alle heißen, Jenö Jando und Konsorten. Schau Dir die bunten Kataloge an, Naxos und Co (keine Sorge, das ist kein Pauschalurteil, es gibt auch hervorragende Naxos-Aufnahmen!). Will einer wirklich das Tschaikowsky-Violinkonzert mit Takako Nishizaki und dem Slovakischen PO auf Platte hören??? Ich nicht. Da nehme ich lieber Vargas- feurige, geistig durchdrungene Fassung!

  • Zitat

    Original von fuchsbuhl
    Oh, du Phrasenschwein-Verdächtiger! :evil: Das kann ich Dir genau sagen, jede zweite Platte heute ist nicht geistig durchdacht, sondern abgeschmackt und mit einem Sexy-Frontcover in den Markt geworfen (daher kommt ja das Problem des übersättigten Marktes) : Beatrice Bertold, Sophie Mautner, Klavierduo Genuva/Dimitrov und wie sie alle heißen, Jenö Jando und Konsorten. Schau Dir die bunten Kataloge an, Naxos und Co (keine Sorge, das ist kein Pauschalurteil, es gibt auch hervorragende Naxos-Aufnahmen!). Will einer wirklich das Tschaikowsky-Violinkonzert mit Takako Nishizaki und dem Slovakischen PO auf Platte hören??? Ich nicht. Da nehme ich lieber Vargas- feurige, geistig durchdrungene Fassung!


    Du bringst da wirklich kein einziges Argument, was geistige Durchdringung hinreichend erklärt, keine notwendigen Kriterien, lediglich subjektive Anmerkungen, die sich zu einer "negativen" Definition addieren. Sorry, da gibt es nichts anderes als das Phrasenschwein.

    Gruß,
    Gerrit

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  • Ich verlasse mich da, wie du hoffentlich auch auf mein Hören und meinen Geschmack. Musik ist nicht immer bis ins Detail mit Kriterien aufzuschlüsseln. Als gutes Beispiel kann ich hier einmal anfügen, was Anne Sophie Mutter über die Wiederholung der Exposition einer klassischen Sonate gesagt hat. Diese soll nicht den Text wortwörtlich wiederholen sondern darüber hinausgehen; das verlangt aber mehr, als nur das Herunterdrücken von Tasten, wie die von mir aufgezählten Tastendrücker es eben nachweislich (wenn man deren CDs genau anhört oder die gelegentlichen Live-Konzerte besucht) tun. Varga tat das nicht. Er hat solche Menschen verabscheut, bloßgestellt im Unterricht: "Warum wollen Sie Geiger werden?" - fragte er in mancher Stunde. "Sie sind doch gut in der Schule, werden sie doch etwas anderes.", wenn die geistige Durchdringung fehlte. Leider gibt es viel zu wenig solche Top-Lehrer heute, wie Varga einer war. Vielleicht Rosa Fain in Düsseldorf. Gestern habe ich Julius Berger /Celloprof. aus Augsburg gemeinsam mit Oliver Kern (Klavier) beim Festival in Hopferau/Füssen mit Brahms F-Dur Sonate op.99 erlebt. Da war die geistige Durchdringung zu spüren. Man merkt, dass Du ein sehr rationaler Mensch, eben ein Mann - bist. Es gibt ein tolles Buch von Camilla Paglia: Sexualität & Gewalt oder Natur und Kunst (dtv). Da entlarvt die Autorin Dein Denkschema. Ich glaube, du musst fühlen lernen, dann weißt Du, was ich mit geistiger Durchdringung meine.

  • Zitat

    Original von fuchsbuhl
    Es gibt ein tolles Buch von Camilla Paglia: Sexualität & Gewalt oder Natur und Kunst (dtv). Da entlarvt die Autorin Dein Denkschema. Ich glaube, du musst fühlen lernen, dann weißt Du, was ich mit geistiger Durchdringung meine.


    LOL. Wenn Dir daran gelegen ist, dass man Dich versteht, solltest Du vielleicht versuchen, Deine Gedanken logisch zu strukturieren und klar zu formulieren. Ich weiß, dass fällt Kritikern manchmal schwer, deswegen finden wir ja so viele nicht definierbare und nicht einmal fassbare Konstruktionen in den Rezensionen :yes: Und bei weit über zwanzig Einspielungen des Tchaikovsky-Konzerts von Hubermann/Steinberg bis Mutter/Previn sind ausreichend viele dabei, die eine durchgeistigte Interpretation offenbaren. Warum nicht einfach sagen: "Es gefällt mir", "es gefällt mir nicht"?. Deine (Nicht-)Definition enthält lediglich subjektive Kriterien, ein hinreichendes objektives (überprüfbares) bringst Du nicht an. Von daher ist die geistige Durchdringung ein Fall für das Phrasenschwein und die Mülltonne .... :stumm:

    Gruß,
    Gerrit

  • Ein Kriterium für geistige Durchdringung ist z.B., dass der Mensch, der spielt, ein reifer Mensch sein muss. Dazu gehört z.B. auch eine gewisse Lebenserfahrung, vielleicht ein Studium Generale, zumindest eine "gute Ausbildung" (auch das ist in weiten Teilen subjektiv und wird es bleiben!) , ein Abstand zum Werk. Ich sage nicht (im Gegensatz zu Celibidache, der das tat), dass es nur eine mögliche Interpretation eines Werkes gibt. Wenn der Interpret mich überzeugt (und das bleibt immer subjektiv, da kannst du mir von Kriterien brabbeln, was du willst!), dann hat er es geschafft. Wenn nicht, wird die Aufnahme verworfen. Bei mehrmaligen Fehltritten, wird der Interpret verworfen... So ist das.

  • Zitat

    Original von fuchsbuhl
    Wenn der Interpret mich überzeugt (und das bleibt immer subjektiv, da kannst du mir von Kriterien brabbeln, was du willst!), dann hat er es geschafft. Wenn nicht, wird die Aufnahme verworfen. Bei mehrmaligen Fehltritten, wird der Interpret verworfen... So ist das.


    Wir sind einer Meinung, da brauchst Du nichts "Brabbelei" schwätzen. Nur hast Du versuchst Deiner subjektiven Meinung mit Deinem Geschwätz von geistiger Durchdringung eine objektiven Anstrich zu verleihen. Heb Dir das für Deine Kritiken in Zeitungen auf, hier kommst Du mit Kritikerkauderwelsch nicht weiter.

    Gruß,
    Gerrit

  • Ja, eine schoene Liste - wie schade, dass so wenige der Beruehmten noch leben, und wie schoen, einige neue namen zu lesen.
    Dennoch moechte ich doch ganz spontan drei hizufuegen, die bestimmt hier erwaehnt werden sollten.
    Bronislav Huberman
    Fritz Kreisler
    Ruggiero Ricci (erfreulicherweise trotz fortgeschrittenen Alters immer noch "live" zu erleben)
    Viktoria Mullova
    Seit kurzem lebe ich in Italien- und versuche zu erforschen, wer hier den schoenen Ton angibt- ueber Anregungen wuerde ich mich freuen!

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