Erwachsenenmusizieren

  • Motto: Musik ist kostbar


    Auch als Erwachsener mit Freude musizieren


    Thesen
    Musik ist es wert, daß man sich mit ihr beschäftigt.
    Es lohnt sich, sich aktiv mit Musik zu beschäftigen.


    Dies gilt für jede Altersgruppe. Der Beginn kann kaum zu früh erfolgen. Vor 50 Jahren begann man allenfalls im Schulkindalter. Dann rückte das Einstiegsdatum immer weiter zurück. Heute empfehlen Wissenschaftler den Müttern, ihren ungeborenen Kindern Wiegenlieder zu singen. Reaktionen der Föten sind nachgewiesen.
    Ein (Wieder-)Beginn kann selten zu spät erfolgen. Freilich sollte man realistische Erwartungen hegen. In jedem Falle gilt: je früher, desto besser, jede Vorkenntnis zahlt sich aus.
    Ein später Beginn, auch ein Wiedereinstieg hat besondere Konstellationen:
    es gibt keinen Druck von außen, niemand kann uns zwingen; eine ambivalente Situation.
    Es gibt keinen Erfolgszwang, keine Kontrolle, jeder ist sich selbst verantwortlich,
    hüten sollte man sich vor Vergleichen mit Jüngeren, gar Jugendlichen, dies könnte
    deprimierend wirken. Jeder hat ein Recht auf sein Lerntempo.


    Schritte zum Erfolg:
    - Finden des richtigen Instruments (incl. Stimme)
    - Finden des richtigen Repertoires
    - Finden der richtigen Helfer (Lehrer, Berater, Partner)
    - Finden der richtigen Übestrategie, Nutzen intellektueller Kräfte


    wünschenswerte Eigenschaften:
    - entschiedener Wille
    - zähe Geduld
    - optimistische Ausdauer
    - trainiertes Kurzzeitgedächtnis


    Analyse des Musikertyps:
    möchte man für sich spielen oder ist man auftrittswillig oder gar -gierig?
    ist man der Typ eines Solisten oder spielt man lieber mit einem Partner oder in einem Ensemble?
    möchte man genau fixierte Notentexte realisieren oder spielt man lieber ohne Noten, improvisiert man gerne?
    Ein guter Rat zum Schluß: keine falsche Angst vor der Notenschrift. Sie erschließt sich bei regelmäßigem Umgang wie jede andere Sprache.


    Quelle: Gerhard Schroth, Pianist, Begleiter, Musikkritiker F.A.Z. Musikwissenschaftler

  • Liebe Musica,


    volle Zustimmung zu Deinen Thesen!


    Ja, es lohnt sich, sich aktiv mit Musik zu beschäftigen. Man bleibt in vielfältiger Hinsicht fit. Geistig, weil man abstrakte Zeichen (Noten usw.) in körperliche Arbeit umsetzen muss. Koordinativ, weil dieses Umsetzen zeitgebunden ist - platt ausgedrückt: man will ja halbwegs im Tempo bleiben. Emotional, weil man Emotionalität des Stückes entdecken und nachvollziehbar gestalten kann.


    Die Rolle der Helfer kann in der Tat kaum überschätzt werden. Ein schlechter Lehrer kann alles zerstören, nicht nur die (initiale) Liebe zur Musik. Ein guter Lehrer kann verborgende Energien freisetzen helfen. Sicher, gehen muss der Musiker selbst ...

  • Liebe Musica,


    mit deinem Beitrag hast du ins Schwarze getroffen!


    Wer einigermaßen Interesse am Musizieren hat, dem bieten sich heute so mannigfaltige Möglichkeiten, daß er die für ihn am besten geeignete Art aussuchen kann. Und aus der Freude erster Erfolge wächst stetig neue Freude nach.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Danke Siegfried,


    doch leider wird es zu wenig genutzt, warum auch immer. Vielleicht ist es Scham im erwachsenen Alter neben den Jugendlichen noch etwas zu lernen.
    Du bist das beste Vorbild, da du im "fortgeschrittenen" Alter noch mit Gesangsstunde begonnen hast. Von deiner Sorte müsste es mehr geben.
    Ich finde Eigeninitiative besser als sich nur von CDs berieseln zu lassen.


    (entschuldige das "fortgeschrittene")


    :untertauch: