Die 34. Symphonie von Mozart steht unter denjenigen nach 30 eindeutig im Schatten: Die "späten" Symphonien läßt man für gewöhnlich erst mit der 35. beginnen, von den früheren erschienen den meisten früheren Dirigenten die 25. und 29., vielleicht noch die "Pariser" (31.), evidenter. Von daher gibt es nicht so viele Nicht-HIP-Aufnahmen. Neben Böhm (DG, 1966) fand ich nur noch Szell (Decca, 1961), Maag (Decca, 1951) und Suitner (Berlin, 1974).
Zugegebenermaßen kannte ich dieses Werk bisher gar nicht. Nach den Symphonien Nr. 32 und 33, denen m. E. nichts Unverwechselbares anhaftet, erschien mit die 34. gleich im Kopfsatz sehr charakteristisch. Pompös, mit Paukeneinsätzen. Wikipedia umschreibt es treffend als "barock". Vielleicht wäre der Beiname "Pauken-Symphonie" ganz zutreffend.
Es handelt sich um Mozarts letzte Salzburger Symphonie (1780), die jedoch erst in Wien uraufgeführt wurde (vermutlich am 3. April 1781). Der 3. Satz, das Menuett, das nicht in allen Aufnahmen gespielt wird, entstand hingegen erst in Wien (1782/83). Es gibt die Theorie, daß Mozart das Menuett "nachkomponiert" habe, um die Symphonie viersätzig zu machen, aber auch Gegenstimmen, die von einem seperaten Werk ausgehen. Böhm jedenfalls bedient sich in seiner Aufnahme (zum Glück!) auch des Menuetts, welches sich m. M. n. homogen einfügt und keineswegs wie ein Fremdkörper wirkt.
Insgesamt kann man nicht recht verstehen, wieso diese "Barock-Symphonie" relativ unbeachtet neben ihren Nachfolgern geblieben ist. Für mich eine der schönsten Mozart-Symphonien.