Eure liebsten symphonischen Dichtungen

  • Womöglich wurde dies bereits an anderer Stelle behandelt – sei's drum. Viele neue Mitglieder, viele neue Meinungen hierzu rechtfertigen in jedem Falle ein neues Unterfangen, das da lautet:


    Welche sind eure liebsten symphonischen Dichtungen?


    Wir könnten es künstlich beschränken auf eine gewisse Anzahl an Nennungen; dies halte ich aber für eher kontraproduktiv. Insofern: Tut euch keinen Zwang an. ;)


    P.S.: Schön wäre, wenn evtl. noch jeweils (Kurz-)Begründungen dabei wären.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Aus dem Stegreif bei mir, alphabetisch:


    - Liszt: Les Préludes
    - Sibelius: Kullervo, En Saga
    - Smetana: Má vlast (Mein Vaterland)
    - Strauss: Also sprach Zarathustra, Eine Alpensinfonie
    - Tschaikowsky: Romeo und Julia, Francesca da Rimini


    Bei "Les Préludes" finde ich das markante (leider auch anderweitig eingesetzte) Hauptmotiv sehr mitreißend (überhaupt ist Liszt m. E. als Symphoniker völlig unterschätzt). "Kullervo" ist als symphonische Dichtung mit Gesang ein besonderer Favorit innerhalb meiner Auflistung. Bei "Má vlast" brauchen wir wohl nicht groß diskutieren, jeder kennt zumindest die "Moldau" daraus. Der "Zarathustra" erfuhr dank Steinberg eine Renaissance bei mir (das Beste ist dennoch für mich, mainstream-artig, die Einleitung). Die "Alpensinfonie" kenne ich nur auszugsweise bisher, aber das reichte, um hier auf der Liste dabei zu sein. Die nähere Beschäftigung steht noch aus. "Romeo und Julia" ist wiederum einer meiner TOP-Favoriten. Die besonders effektlastige "Francesca da Rimini", die etwas im Schatten davon steht, halte ich auch für sehr gelungen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich bin jetzt nicht so der Fan von sinfonischen Dichtungen, ein paar Wenige gefallen mir aber dennoch und die möchte ich hiermit erwähnen.


    Liszt - Les Préludes (kenne auch die anderen s.D. von Liszt wobei ich diese
    aber mit Abstand am Besten finde, die Anderen langweilen mich eher)


    Strauss - Don Juan & Ein Heldenleben (Meine Favoriten unter den Straussischen Dichtungen)


    Dvorak - Der Wassermann op.107 (zählt für mich sogar generell zu einer der besten Orchesterwerke Dvoraks, wer aber dem "Slawischen" in der Musik prinzipiell nicht viel abgewinnen kann wird wohl nicht warm damit werden ;) )


    Rachmaninov - zählen die "Sinfonischen Tänze" auch als Tondichtungen?

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Richard Strauss rauf und runter, alle wie sie da sind.


    Außerdem Liszt, vor allem die Berg-Symphonie, aber eigentlich mag ich sie alle gleich gerne.


    Und Rachmaninow - Der Fels und Die Toteninsel.


    Das sind die, welche mir momentan einfallen, aber es sind derer noch viel mehr... (Glasunow, all die anderen Russen...)

  • Muss mich da sehr âme anschließen: =) =)


    Richard Strauss (dessen Opern ich überhaupt nicht mag, deshalb ist es IMO interessant, dass ich die Sinfonischen Dichtungen SEHR schätze):
    "Eine Alpensinfonie" und "Don Juan"


    Franz Liszt:
    "Les Préludes"


    Antonin Dvorák:
    "Der Wassermann"


    :jubel:


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Ich glaube, Tschajkowkis Capriccio Italien op. 45 darf auch in diese Rubrik eingeordnet werden. Es ist eines seiner meistgespielten Werke und reißt mich jedesmal erneut mit.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich kann derzeit nicht genug haben von:


    Felix Weingartner:
    "Die Gefilde der Seeligen"
    "König Lear"


    Vitezslav Novák:
    "Sehnsucht"
    "In der Tatra"


    Alexei Muravlev:
    "Bege von Azov"


    "Ernst Boehe:
    "Taormina"


    Joseph Rheinberger
    "Wallenstein"


    Max von Schillings
    "Ein Zwiegespräch"


    Und natürlich die bereits genannten: Dvoraks "Wassermann", Sibleius' "En Saga" und natürlich "mein Vaterland".

  • Siedend heiß fällt mir ein weiterer wichtiger Vertreter dieser Musikgattung ein:


    Finlandia


    Sinfonische Dichtung für Orchester op. 26 von Jean Sibelius aus dem Jahr 1899. :jubel: :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • :angel: Da ich die Musikgattung Sinfonische Dichtung besonders schätze, habe ich neben den bisher genannten auch einige weitere auf Lager:


    Liszt: Tasso, Prometheus, Bergsinfonie, Mazeppa, Hamlet (im Prinzip alle 13)


    Smetana: Mein Vaterland, Wallensteins Lager, Richard III, Hakon Jarl


    Janacek: Taras Bulba


    Mussorgsky: Eine Nacht auf dem kahlen Berge


    Tschaikowsky: Francesca da Rimini, Romeo und Julia, Der Sturm, Manfred


    Sibelius: Tapiola, Finlandia, En saga, Pohjohlas Tochter, Kalevala-Suite ...


    Rachmaninoff: Die Toteninsel


    Respighi: Römische Triologie (3 Sinf.Dicht.), Die Kirchenfenster, Belkis-Queen of Sheba,


    Atterberg: Älfven-Der Fluß


    de Falla: Nächte in spanischen Gärten


    Bernstein: On the Waterfront (Die Faust im Nacken)


    Swetlanow: Der rote Schneeball, Daugava


    Leifs: Hekla - Vulkanausbruch, Geysir, Dettifoss

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Beethoven: Leonore Nr. III
    Weber: Ouverture zum Freischütz
    Mendelssohn: Hebriden
    Wagner: Morgendämmerung und Rheinfahrt


    :D


    als "Protosinfonische Dichtungen" gefallen mir wesentlich besser als die sinfonischen Dichtungen, die mir bisher über den Weg gelaufen sind :untertauch:


    Ganz nett finde ich aber:


    Smetana: Moldau und Vysehrad (und auch den Rest von Ma Vlast, wobei ich hier keine so genauen Erinnerungen habe)
    Dvoraks 4 späte sinf. Dichtungen (besonders "Das Goldene Spinnrad" ist mir im Gedächtnis, wenngleich etwas zu lang)
    R. Strauss: Don Juan und Till; der Rest kann mir größtenteils gestohlen bleiben.


    Wenn es zählt, dann sind mir auch Berlioz' Romeo & Julia sowie Harold in Italien lieber als viele spätere sinf. Dichtungen


    Was ich mal wieder hören sollte und mir vielleicht eher zusagen könnte (bisher aber auch nicht recht im Gedächtnis geblieben ist), wären:


    Rachmaninoff: Toteninsel
    Zemlinsky: Meerjungfrau
    Schönberg: Pelleas & Melisande


    mit Sibelius' Tapiola bin ich auch noch nicht recht warmgeworden, obwohl mir die wenig vorher komponierte 7. Sinf. ganz gut gefällt.
    (Finlandia, Karelia usw. fällt bei mir unter Filmmusik :untertauch: )


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mir am liebsten ist Berlioz' "Harold en Italie", das so wunderbar die Bratsche Harolds Gefühlsleben darstellen lässt. Besonders schön die Beobachtung des Mönchszugs und der schräpige Bratschenkommentar dazu.


    Auch auf Telemanns komische Suite "Don Quichotte" möchte ich hinweisen, die in wunderbarer Weise lautmalerisch Rosinanten- und Eselsgalopp nachbildet.



    finsbury

  • Neben der schon genannten "Nacht auf dem kahlen Berge" und vielen schönen Dingen von Sibelius fällt mir da spontan 2X Pelleas und Melisande ein, von Schönberg und ganz besonders von Faure.

    Der Jugendtraum der Erde ist geträumt
    Grillparzer
    Macht nix!
    grillparzer

  • Richard Strauss habe ich gestern nicht erwähnt, weil er für mich selbstverständlich ist.


    Und hier ist auch keine Aufzählungen der Sinfonischen Dichtungen nötig, weil ich alle schätze - da braucht man nur auf den Inhalt der fabelhaften Brillant-Kempe-Box, die von EMI übernommen wurde, hineinzuschauen.
    Diese wird bei mir durch zahlreiche weitere Aufnahmen ergänzt.


    :baeh01: Die einen mögen ihn - die anderen hassen ihn. So ist das eben. Letzteres konnte ich noch nie nachvollziehen. :stumm:



    Ich möchte kurz auf Aufnahmen der wenig gespielten und mehr unbekannten Sinfonischen Dichtung Macbeth eingehen.
    Als ich das Werk auf LP erstmals hörte, war ich "hin und weg". Es war damals eine Decca-LP mit Zubin Metha, die aber klangliche Meriten aufwies.
    Wesentlich besser waren meine damaligen Tonbandaufnahmen: Die bekannte mit Rudolf Kempe und eine mit dem Kölner RSO unter Zdenek Macal.


    Auf CD kaufte ich später Macbeth gekopplet mit der Sinfonia Domestica unter Maazel (DG). Die Sinfonia Domestica ist allerdings mit Maazel die langweiligste Aufnahme, die mir je untergekomen ist. Das ohnehin nicht gerade spannende Werk wird hier zur Schlaftablette (nur Szell schafft es das Werk für mich hörenswert zu gestalten).
    **** Ganz anders Macbeth mit Maazel (DG). Das habe ich gerade bei Maazel schon oft erlebt, das bei ihm total mitreissendes neben schwachem steht.
    Macbeth ist absolut niederrschmetternd und spannend interpretiert, die DG-Tontechnik kommt in den Fortestellen an die Grenzen der Wiedergabemöglichkeiten. Das Finale hat eine nie gehörte Emotion - einfach Klasse.


    :hello: Wer kennt Macbeth und vielleicht sogar die Maazel-Hammeraufnahme und kann meine Begeisterung nachvollziehen ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich habe mich ja schon oft als Strauss-Verehrer bekannt - das schließt (wie oben erwähnt) natürlich seine sinfonischen Dichtungen ein.


    Ich habe mir neulich mal dieses Buch durchgelesen:



    Es hat mich nicht restlos überzeugt, aber gerade die früheren symphonischen Dichtungen wie der Macbeth bis etwa Till Eulenspiegel sind sehr ausführlich behandelt. (Das Heldenleben wird auch sehr ausführlich beleuchtet).


    Ich habe alle in der Kempe-Fassung und bin damit so zufrieden, dass ich keine andere brauche. Ausnahme: Heldenleben, Alpensymphonie und Till Eulenspiegel habe ich mit Bychkov, weil ich seine extrem transparente Herangehensweise faszinierend finde.


    Macbeth gehört für mich auf jeden Fall zu den stärksten Stücken von Strauss.

  • Ein Komponist, den ich bisher nicht auf meiner Rechnung hatte, wenn es um sinfonische Dichtungen ging, ist Ruggero Leonvavallo.


    Hier ist er zu hören:



    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich habe mal wieder Josef Suk und seine symphonischen Dichtungen für mich entdeckt.


    Ganz besonders begeistert mich "Ein Sommermärchen". In der Stadtbücherei gab es eine Aufnahme der Gielen-Edition.
    Leider gibt es diese Aufnahme weder bei JPC noch bei amazon - noch derzeit bei eBay... also wenn die jemand verkaufen möchte... :D

  • Hallo liebe Forianer,


    ich habe eigentlich nicht als erstes "Die Moldau" in Erinnerung, sondern "Les Préludes". Aber beide gehören zu meinen Lieblingsstücken dieses Genres. Ich will mal, ohne unbedingt die Reihenfolge als Wertigkeit verstanden zu haben, folgende Werke nennen:


    1. Franz Liszt: Les Préludes,
    2. Bedrich Smetana: Die Moldau,
    3. Peter Tschaikowsky: Capriccio Italien,
    4. Richard Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche,
    5. Peter Tschaikowsky: Ouvertüre 1812,
    6. Bedrich Smetana: Vysehrad,
    7. Richard Strauss: Don Juan,
    8. Richard Strauss: Also sprach Zarathustra,
    9. Richard Strauss: Eine Alpensinfonie,
    10. Richard Strauss: Aus Italien.


    Liebe Grüße


    Willi

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).



  • Jean Sibelius hat in seiner Sinfonischen Musik/Bühnenmusik "BELSAZARs FEST
    einen ungewöhnlichen "finnischen Ohrwurm" drin: nämlich "Marsch Oriental"
    ICH liebe dieses Stück. Es gibt es in der originalen Orchesterfassung und in einer wunderbaren Klavierfassung


    Gruß............."Titan"

  • Diese Kategorie ist sehr umfangreich.
    Man kann folgendermaßen konstruieren:


    1. Die symphonische Suite besteht aus mehreren Sätzen
    2. die symphonische Dichtung besteht aus einem Satz
    3. das Capriccio hat einen launigen Charkter
    4. die Bühnenmusik untermalt ein Sprechstück
    5. die Ballett-Suite reduziert eine Ballettmusik für den Konzertsaal
    6. die Opern-Suite rettet das Werk vor dem Vergessen
    7. usw.


    Als Programm kann unterlegt werden:


    A. eine geschichtliche Begebenheit
    B. die Biogrpahie einer historischen Persönlichkeit
    C. Kinderszenen
    D. eine literarische Vorlage
    E. eine Naturschilderung
    F. eine geographische Landschaft
    G. usw.


    Das Stück ist manchmal vokal angereichert. Eine Symphonie kann den Charakter von Programm-Musik haben.


    Der Spezifizierung sind keine Grenzen gesetzt


    :angel:
    Engelbert

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  • Richard Yardumian (1917-1985)


    Armenian Suite


    Entstanden 1937
    Dauer: 15,00’



    Werkbeschreibung


    Richard Yardumian ist amerikanischer Nationalität armenischer Abstammung. In seiner Musik findet er zu seinen ethnischen Wurzeln. Impulse erhielt er im Elternhaus durch seine Mutter, einer Pianistin. Zwangsläufig spiegelt sich die Folklore seiner Heimat in seiner Musik wieder. Die Armenische Suite komponierte er mit 19 Jahren. Sie besteht aus sieben Sätzen: Introduction – Song – Lullaby – Dance 1 – Interlude - Dance 2 – Finale. Eingeleitet wird sie durch ein Trompetensolo.


    Sein kompositorischer Stil ist sprunghaft. Abrupte Wechsel von lyrisch auf heftig irritieren ein bisschen. Der hymnische Charakter erklärt sich aus seiner Hingabe zur Religion, besonders ausgeprägt in seiner Vokal-Symphonie Nr. 2. Das Klavierkonzert führt die Bezeichnung: Passacaglia, Recitative and Fugue. Die Kompositionen bezeugen keine Hinwendung zur Moderne und sind leicht zugänglich.


    :angel:
    Engelbert

  • Ludwig van Beethoven: Wellington oder die...
    Bedrich Smetana: Die Moldau,
    Peter Tschaikowsky: Capriccio Italien,
    Richard Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche,
    Peter Tschaikowsky: Ouvertüre 1812,
    Richard Strauss: Don Juan,
    Richard Strauss: Also sprach Zarathustra,
    Richard Strauss: Eine Alpensinfonie.



    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich schätze neben all den genannten sinfonischen Dichtungen die von Franz Liszt, sehr gerne höre ich sie auch in der Fassung für Klavier zu vier Händen.


    Liebe Grüße vom
    Operngernhörer :hello:

  • Hallo Titan,


    Du schreibst von einem "Marsch Oriental" in "Belshazzars Fest" op. 51 von Sibelius. Ich besitze eine CD mit der Aufnahme der Orchestersuite, und die beinhaltet vier Stücke. Nr. I davon ist überschrieben mit "Oriental Procession" (Dauer: 2.47 min.), also die verenglischte Bezeichnung. Ist das dieser "Marsch Oriental", den Du als Ohrwurm empfindest?


    Es ist diese CD, die ich mir nochmal genauer anhören muß:




    Gruß,
    Agon


  • JA genau, lieber Agon
    Von der Zeit her kommt es hin. Ich kann das ein Dutzend mal hintereinander hören.


    Gruß................."Titan"