Brahms-Symphonien-Ranking

  • Gibt's offenbar auch noch nicht, bei Brahms ist's ohnehin ein recht kurzes:


    Bei mir wie folgt:


    II – IV – III – I


    Toll finde ich v. a. den 4. Satz der II. sowie den 3. Satz der IV. und der III.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bei mir wäre das :


    4 - 1- 2 - 3


    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Hallo Joseph,


    das Brahms-Sinfonien-Ranking hat im Thread [EMAIL=http://www.tamino-klassikforum.at/thread.php?threadid=3111&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=2]Lieben Sie Brahms ? - Die Sinfonien[/EMAIL] im August 2007 bereits schon einmal bei Tamino stattgefunden.
    Um seine persönlichen Schwerpunkte für Brahms im Ranking darzustellen, hatte sich das Ex-Mitglied maik eine Jubelmethode ausgedacht. Ich zitiere mich dazu aus 08/2007:




    ;) Joseph, ich glaube du kennst die Sinfonie Nr.1 noch nicht richtig. Wie kann die bei Dir auf Platz 4 sein ???
    Meine Favoriten für die Nr.1 sind Bernstein (SONY), Solti (Decca), Szell (Sony), dann gefolgt von Karajan (Decca, 1960) und (DG, 1978).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • meine Reihenfolge lautet :


    4 - 2 - 1 - 3


    wobei der Abstand von 4 zu 2 sehr knapp ist, danach werden die Abstände größer

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Liebe Tamino :


    solch eine "bewertung" ist sicherlich auch massgeblich von der Interpretation und dem beeinflusst, was man als brahmstypisch hört ( oder hören mochte ) .


    Reihenfolge :


    Nr.1 c - Moll :


    C M Giulini ( in allen 4 Aufnahmen, die ich habe ) ,
    Bruno Walter,
    Arturo Toscanini ( Testament )
    und vielleicht noch Furtwängler ( habe gerade keine Aufnahme hier , um noch einmal hineinhören zu können ) .



    Nr. 4 e - Moll :


    C M Giulin ( Philharmonia O London & Los Angeles Ph. )
    Toscanini ( Textament )
    Walter ( jetzt SONY / Cd )



    Nr. 3 F - Dur :


    Herbert v. Karajan ( frühe Aufnahme ; Karajan mit seinen Ana-


    lysen zu dieser Symphonie verdanke ich auch mein Verständnis für das Werk ! )
    C M Giulin ( Wiener Philh. )



    Nr.2 D - Dur :


    Toscanini ( Testament ; Philharmonia O. London )
    Giulini ( Wiener Philharmoniker )
    Chailly ( Gewandhaus Orchester Leizig )
    Szell ( Cleveland Orchestra ; CBS , LP ) .



    Viele Grüsse



    Frank


    PS.: Vielleicht kann uns GUSTAV ( hier aus dem TF etwas schreiben, wi er als Hamburher die Atmosphäre des klassichen , bürgerliche Hamburgs in der Musik von Brahms wiedergegeben hört . Das wäre grossrtig ! Fanke im voraus . )


    PPS.: Wie in einer Antwort aus 2009 an "Fohlenfanatiker" betont , schätze ich die Winer Aufnahmen durch Giulini mit den Philharmonikern sehr .
    Befinde mich in guter Geselschaft . Barenboim tut dies und Orchetermitglieder der Winer Philharmoniker habe dies auch getan .

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Die 1.Symphonie von Brahms gehört mit zu den ersten Stücken, die ich in der klassischen Musik kennengelernt habe. (Erinnert sich jemand noch an die Serie 'Große Komponisten' - Heft und LP/MC?).


    Ich habe keine blasse Ahnung mehr, wer das damals interpretiert hat. Aber: die Symphonie hat mich schwer und nachhaltig beeindruckt, so dass sie auch heute noch zu meinen Lieblingsstücken gehört.


    Daher mein Ranking:
    [list=1]
    [*]I.
    [*]IV.
    [*]III.
    [*]II.
    [/list=1]


    (wobei bei mir persönlich II und III ziemlich gleich auf liegen).

  • Ich glaube, dass dies bei Brahms (zumindest bei mir ist es so) sehr schwer fällt.


    Seine Sinfonien sind großartig, jede einzige, und bei mir liegen alle sehr, sehr knapp beieinander..


    Aber es dürfte wohl so sein:


    IV - II - I - III


    Aber das heißt nicht, dass III schlecht wäre...
    Sie ist eine großartige Sinfonie, die anderen sind IMO eben ein bisschen besser... ;)


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)


  • Mit Grosse Komponisten begann auch mein Weg mit der klassischen Musik.


    Die Aufnahme der ersten in dieser Reihe war eingespielt von Karajan und den Berliner Philharmonikern ( Heft 2 )
    Ich war begeistert ! :yes:


    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Hallo, miteinander!


    Eine Rangordnung der vier Brahms-Sinfonien (die ich gar nicht so oft höre, deren Bedeutung für mich dennoch außer Zweifel steht)? Das würde bei mir allenfalls synchron funktionieren, also alle paar Monate neu.


    Wer Brahms als Klassizisten in der unmittelbaren Nachfolge Beethovens kennenlernt oder kennenlernen möchte, wählt dessen Zehnte bzw. Elfte ... :] ;)


    Mit der Zweiten von Brahms ist gut bedient, wer den wohltemperierten, quasi bukolischen Romantiker schätzt.


    Die Vierte, am stärksten in die Zukunft blickend - meinerseits noch vor einem Jahrzehnt hinten gelegen, jetzt vorne - bedarf in ihrer Herbheit bei motivischer Finesse des gereiften Hörers. Widerspruch besonders hier gerne einkalkuliert!


    Die Dritte mochte ich immer so leiden wie die "Rheinische" von Schumann oder die Achte von Beethoven, ein wenig gefällig, ein wenig widerborstig, eingängig, aber vielleicht nicht so nachhaltig. Vielleicht könnte man auch sagen, dass sie dann die Erwartungen erfüllt, wenn einem die anderen drei vorübergehend über sind ... :D ... und ich ohnehin lieber Franck, Fauré, Raff oder gar Herzogenberg hören möchte ...


    Herzliche Grüße, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Es fällt mir hier ebenfalls sehr schwer, eine Rangfolge zu erstellen.


    Spontan 4 - 1 - 2 - 3


    Dabei halte ich die 3. insgesamt für sehr originell, vermutlich das erste sinfonische Werk nach Beethoven, das die Finalapotheose oder -katastrophe verweigert (Brahms 3. und 4. wurden in dieser Hinsicht als die von Manns Leverkühn geforderte "Rücknahme" von Beethovens 9. gedeutet). Ich schätze das Finale auch sehr, die Binnensätze, besonders den 3., selbst wenn der charakteristisch brahmsisch sein mag, jedoch deutlich weniger. Obwohl Brahms ein solches Intermezzo statt eines Scherzos ja auch in 1 u. 2 bringt, so finde ich diese Sätze immer tendenziell zu "leicht". Die 1. war auch bei mir die erste, die ich kennenlernte. (Ein guter Freund besaß die meisten Folgen der "Großen Komponisten". Übrigens erstaunlich, hier als 2. Folge dieses Werk zu bringen (#1 war Beethovens 5., oder?). Obwohl ich schon mit etlichen Sinfonien von Beethoven, Tschaikowsky, Dvorak recht gut vertraut war, empfand ich das Werk als ziemlich schwierig, keineswegs so beethovenähnlich wie vom Kommentar behauptet usw.). Hier kann ich die Leichtigkeit des 3. Satzes eher akzeptieren, weil mir das Stück selbst viel besser gefällt ;)
    Die 4. ist natürlich in vieler Hinsicht noch schwieriger, aber die begegnete mir eben deutlich später.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Das ist schwer! Zwischen 1, 2 und 4 kann ich mich kaum entscheiden, 3 fällt aufgrund der beiden ersten Sätze bei mir ein wenig ab; aber da der Kopfsatz der Zweiten so wunderschön ist und noch niemand die auf die Pole gesetzt hat, tue ich das hiermit:


    2, 1, 4 - 3


    Nummer 1 verdient sich seinen zweiten Platz vor allem durch den schroffen Kopfsatz, in 4 finde ich relativ ausgewogen alle Sätze gut.


    Eigentlich könnten, um es spannender zu machen, die sehr symphonischen Konzerte in so ein Ranking mit rein, oder?



    Gruß,
    Frank.

  • Zitat

    Original von Spradow
    Eigentlich könnten, um es spannender zu machen, die sehr symphonischen Konzerte in so ein Ranking mit rein, oder?


    Die Überlegung hatte ich auch bereits. Meinetwegen gerne. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hierzu sei empfohlen:



    Ein Ranking im ursprünglichen Sinn ist nicht möglich, da immer der individuelle Geschmack für eine gewisse Reihenfolge maßgebend ist.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna


    PS.: Vielleicht kann uns GUSTAV ( hier aus dem TF etwas schreiben, wi er als Hamburher die Atmosphäre des klassichen , bürgerliche Hamburgs in der Musik von Brahms wiedergegeben hört . Das wäre grossrtig ! Fanke im voraus . )


    Lieber Frank!


    Das tue ich gerne, aber ich glaube, ich muss dich enttäuschen. Ich höre da gar nichts vom klasischen Hamburger Bürgertum, so wie es z.B. in den Buddenbrooks mit der Familie Grünlich auftaucht. Brahms, so weit ich es weiß, gehörte zeitlebens ja auch nicht dazu. Das Hamburger Bürgertum war und ist durchaus elitär, sehr englisch in dieser Art und ließ im 19.Jhrdt. bestimmt keinen aufsteigenden Komponisten aus dem Gängeviertel in seine Reihen.


    Als er die Sinfonien schrieb, war er ja anerkannt, aber lebte eben auch nicht mehr in Hamburg. Sicher kann man eine norddeutsche Spröde und Herbheit in den Werken finden, aber schon die 2. nimmt die Chance ja nicht wahr, ein heimatliches Idyll zu beschreiben (soweit ein Landschaftsidyll wirklich vorhanden ist), sondern ist ja eher allgemein gehalten.


    Mein persönliches Ranking und da beziehe ich mich weniger auf musikalische Qualitäten, denn auf Dramatik und innere Anteilnahme meinerseits:


    I. und IV. (hängt davon ab, welche ich gerade höre)
    III.
    II.


    :hello: Gustav

  • Lieber Gistav :


    Danke vielmals für Deine Anmerkungen.
    Solltest Du Zeit finden so lies buitte doch einmal das Brahms - Buch von Matthias Kornemann .


    Kornemann hat etwa zeitgleich mit dem Erscheinen des Buches in ei ner Editionsreihe der Wochenzeitung DIE ZEIT in Hamburh über sein Buch gesprochen .


    Mich hat damals geradezu befremdet , wie teilnahslos , fast herablassend das "Maburger Abendblatt" über Kornemanns Buch über einen der bedeutenden Söhne Hamburgs wie über den öffentlichen Abend geschrieben hat .


    Dabei ist das Buch eine sehr gute Darstellung , sehr einfühlsam recherchiert , auch über die kulturelle Situation in g a n z Hamburg zur damaligen Zeit .


    Und das Buch fasziniert inahltlich wie sprachlich durch seine Eindringlichkeit im Schlussteil .


    Leider fehlt eine eigentlich erfoderliche Beschreibung von Johannes Brahns Zeit als er nach Düsseldorf zu den Schumanns kam ; und wie er Clara lieben lernte und mit welchen lebenslang anhaltenden Emotionen er die Familie um Clara wieder verlassen hat .


    Vielleicht sprechen wir noch einmal über das Thema , wenn Du das Buch vielleicht lesen konntest .



    Brahms bleibt für mich eine der psychologisch interessantesten Persönlichkeiten der Musikgeschichte .


    Beste Grüsse


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Lieber Gistav :


    Danke vielmals für Deine Anmerkungen.
    Solltest Du Zeit finden so lies buitte doch einmal das Brahms - Buch von Matthias Kornemann.


    Lieber Frank!


    Es gibt eine Buchhandlung in Hamburg, die auf Musikalisches spezialisiert ist (gleich neben der Oper, ich trage mein bei Lucia u. Co. eingespartes Geld also nicht nur zu 2001 :pfeif:). Dort habe ich nachgefragt, sie hatten es nicht und konnte es aber nicht im PC. entdecken. Ich werde mich aber weiter bemühen und auch einmal die Antiquariate durchforsten.


    Zitat

    Mich hat damals geradezu befremdet , wie teilnahslos , fast herablassend das "Maburger Abendblatt" über Kornemanns Buch über einen der bedeutenden Söhne Hamburgs wie über den öffentlichen Abend geschrieben hat .


    Ich kenne den Kulturteil des "Hambugrer Abendblatt" naturgemäß recht gut. Mich wundert gar nichts.


    :hello: Gustav

  • Zitat

    Original von teleton
    ;) Joseph, ich glaube du kennst die Sinfonie Nr.1 noch nicht richtig. Wie kann die bei Dir auf Platz 4 sein ???
    Meine Favoriten für die Nr.1 sind Bernstein (SONY), Solti (Decca), Szell (Sony), dann gefolgt von Karajan (Decca, 1960) und (DG, 1978).


    Hallo Wolfgang,


    die Abstände zwischen den einzelnen Symphonien sind nicht so riesig wie es bei diesem Ranking aussehen mag.


    Wenn man die Klavierkonzerte noch dazu nimmt, dann finde ich KK Nr. I auch grandios, v. a. den 1. Satz.


    KK Nr. II kenne ich bislang nicht.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • ...dafür liegt die erste, gewaltige Sinfonie bei mir an der ersten Stelle. Entgegen den meisten Anderen hier steht bei mir allerdings die Vierte nicht so gut im Rennen, wenngleich ich von dieser Sinfonie den zweiten Satz sehr gerne mag. Sehr knapp fällt die Entscheidung zwischen der Zweiten und Dritten. Ausschlaggebend für den leichten Vorzug der Zweiten ist wohl die Eleganz der beiden ersten Sätze.


    Meine Wertungsreihenfolge ist identisch mit der chronologischen Reihenfolge:


    1 - 2 - 3 - 4


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Zitat

    Meine Wertungsreihenfolge ist identisch mit der chronologischen Reihenfolge:


    1 - 2 - 3 - 4


    Das ist bei mir so ähnlich, nur rückt die 4. auf die erste Position. Das liegt daran, dass es die erste Symphonie von Brahms war, die ich kennen gelernt habe. Im Fernsehen wurde in meiner Schulzeit ein Konzert (Bernstein) übertragen, dass ich klassisch mit Mikrophon und Kassettenrekorder aufgenommen habe. Diese CD wurde so oft abgenudelt, dass sie irgendwann als Bandsalat endete. Dann kam die LP mit dem NDR-Sinfonieorchester unter Leitung von Schmidt-Isserstedt . Von da aus habe ich die anderen in der Reihefolge des Entstehens kennen und lieben gelernt, und diese chronologische Reihenfolge ist auch mein persönliches Ranking.


    Aber die Vierte wird wohl immer meine Number one bleiben!


    Freundliche Grüße aus dem morgendlichen ostfriesland sendet Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

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  • Nachdem ich mich jetzt nochmal intensiv mit den Symphonien beschäftigt habe (Karajan, 80er-Aufnahmen), würde ich meine Reihenfolge dergestalt anpassen:


    Die Zweite nach wie vor ganz vorne, danach die Vierte und Erste etwa gleichauf, die Dritte am Ende.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • bei mir


    4-2-3-1.


    Als GA Solti, HvK und Günter Wand. Als Einzelaufnahme die Vierte mit Cleiber.



    Gruß aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Zitat


    Original von Joseph II.
    Nachdem ich mich jetzt nochmal intensiv mit den Symphonien beschäftigt habe (Karajan, 80er-Aufnahmen), würde ich meine Reihenfolge dergestalt anpassen:


    Die Zweite nach wie vor ganz vorne, danach die Vierte und Erste etwa gleichauf, die Dritte am Ende.



    Ganz genauso war es bir mir zu Anfang auch. Nachdem die Zweite meine Begeisterung für Brahms mit dem Finalsatz erweckte, wagte ich mich an den Kopfsatz der Vierten, der mich in die Welt der innigsten Romantik, die im Andante jegliche Sichtweisen, die einen norddeutsch-uneleganten Brahms implizieren, Lügen straft, hineinführte.



    Die erste Symphonie erschloss sich mir dann wie von selbst, was ja bei dem offenkundigen Beethoven-Zitat im Finale recht einfach von statten geht, freilich dauerte es mit der ganz großartigen langsamen Einleitung etwas länger.



    Zur dritten hatte ich lange Zeit keinen Zugang, das bekannte Poco allegretto war mir dabei sogar eher hinderlich, bis plötzlich das Finale regelrecht über mich hereinbrach und die dezent kammermusikalisch angelegte Musik, die in Harmonie mit dem großen Orchester tritt, mich in ihren Bann zog.


    Als ich das Werk dann mit dem Symphonieorchester des BR im Konzert erleben konnte, kam dies, wiederum vor allem im Finale, wobei auch der langsame Satz dem Besten im Brahms'schen Orchesterschaffen zuzurechnen ist, einer Offenbarung gleich. Noch nie hatte ich in solcher Klarheit und gleichzeitiger emotionaler Tiefe das subtile Ineinanderfließen des Finalthemas mit dem aus dem Kopfsatz, das im ruhigen Schluss das letzte Wort in der Symphonie hat, erlebt.



    Seitdem bin ich offenkundig außerstande, eine (subjektive) Reihenfolge bei den Brahms-Symphonien anzugeben.

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Hurra, eine weitere sinnlose Reihenfolge, die hier ausgegraben wurde. Und ich schließe mich dem Unsi** gerne an und reihe die Sinfonien folgendermaßen auf:


    1 - 2 - 3 - 4


    1 und 2 sind eng aneinander.


    Bei der 4. nervt mich der dritte Satz, das "Allegro giocoso", grundsätzlich.

    Diese Tschingerassabumm finde ich völlig unpassend und auffällig, insbesondere wegen der merkwürdigen Schlagzeugbesetzung, die hier inselartig zu Pauke dazugestellt wird.

    Das gibt's, sofern ich nix vergesse, sonst nur in der "Akademischen Festouvertüre", wo es wunderbar passt.

    Wenn das dann noch doof gespielt wird, ist's aan zaacher Satz...


    PS: Warum wird das Wort " U n s i n n " zensiert??

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Meine Brahms - Reihenfolge wird sich nie mehr ändern, zumal ich die 4 Sinfonien mehr schätze, als die Klassiker, ;) die zwischen 41 und 109 Sinfonien geschrieben haben:

    1 - 4 - 3 - 2 .

    ((Bei den Klassikern wird es bereits durch die grosse Anzahl der Sinfonien unübersichtlich, was mich andererseits schon stört. Habe von diesen Beiden aber einen gute Zusammenstellung und mit Bernstein die Londoner und Pariser ... ))


    Sinfonie Nr. 1 :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Sinfonie Nr. 2 :jubel: :jubel:


    Sinfonie Nr. 3 :jubel: :jubel: :jubel:


    Sinfonie Nr. 4 :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Die Sinfonie Nr.1 ist für mich das grösste sinfonische Werk des 19.Jhd. ... Ohrwürmer am laufenden Band ...

    Bei der Sinfonie Nr.4 finde ich gegenüber Accuphan ich den 3. Satz besonders gut gelungen. Da ist in der Sinfonie kein langatmiger Satz vorhanden.

    Der letzte Satz der Sinfonie Nr.2 gefällt mir am Besten, besonders dann, wenn er nicht wesentlich länger als 9Minuten dauert.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Den 3. Satz der 4. mag ich auch nicht besonders. Ich finde die Idee aber brillant, einen positiven scherzo-marsch-satz dorthin zu setzen und dann das tragische Finale folgen zu lassen. Es ist halt nur ein so starker Kontrast, dass der Satz für mich fast aus dem Rahmen der Sinfonie rausfällt bzw. wie ein Fremdkörper wirkt.

    Auch in der 3. mag ich den 3. Satz, vielleicht den berühmtesten orchestralen Brahms-Satz (u.a. wg. des Films "Aimez-vous Brahms?") nicht besonders, weil er dieses melancholisch-herbstliche Klischee fast schon übertrieben erfüllt. Das Finale ist aber ein großer Favorit und das gesamte Werk jedenfalls sehr "rund".

    Vermutlich würde ich, anders als oben, 2 eher hinter 3 setzen, ich glaube, ich höre 2 am seltensten. Da schätze ich aber auch alle Sätze ungefähr gleich. Obwohl ich die beiden letzten Sätze sehr mag, finde ich den stark klassizistischen Abschluss nach den beiden ersten Sätzen etwas mau.


    Die erste war, s.o., die erste, die ich kennenlernte und ich finde sie auch immer noch mitreißend. Sie hat allerdings das dramaturgische Problem, dass das Drama des Kopfsatzes eigentlich dort schon am Ende aufgelöst wird, dann die zwei eher leichten Mittelsätze folgen, und, um einen dramatischen Umschwung und Triumph im Finale zu haben, muss dann zuerst wieder die Einleitung die düstere Atmosphäre des Kopfsatzes heraufbeschwören, was eigentlich keinen Sinn ergibt, wenn man die Sinfonie insgesamt als eine "dramatische Geschichte" versteht.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    (Bob Dylan)

  • Wieso ausgerechnet die Erste in meinem Uralt-Ranking (13 Jahre her) auf dem letzten Platz landete, kann ich mir beim besten Willen nicht mehr erklären. Heute würde sie definitiv und ohne Wenn und Aber auf Platz 1 kommen. Sie ist bei mir seit Jahren mit Abstand die meistgehörte unter den vieren. Eine Reihenfolge der drei anderen fällt mir schwer. Bei der Zweiten liebe ich den Finalsatz enorm. Die Dritte und die Vierte höre ich vergleichweise selten.

    Wenn es unbedingt sein muss:

    1 - 2 - 4 - 3

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die zweite ist für mich bis heute der Höhepunkt, ich nenne sie immer Brahms' Pastorale. Bei meinem Eintauchen in die Welt der Sinfonien, so mit 15, war die erste Sinfonie, die ich immer wieder gehört habe (wir hatten den "Schneewittchensarg" als Plattenspieler) Beethovens Fünfte; die Aufnahme weiß ich nicht mehr. Dann, als ich mich "sattgehört" hatte, folgte die Zweite von Brahms, Dirigent war Bruno Walter. Faszinierend fand ich immer die Einleitungen zu den Sinfonien. Welche Kraft in der 1., welcher Charme in der 4. (obwohl ja Brahms-Gegner die Einleitung mit dem Text versahen " ..es fällt...ihm nichts...mehr ein...).

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • ...und bis ich erstmal die ersten 3 Minuten der 1. für mich erschlossen hatte, dauerte etwas ungewöhnlich lange: ich mußte tagelang von vorne beginnen und erst dann konnte ich in einem Fluß weiterhören, ein unglaublich gehaltvoll-kunstfertiges und geniales Musikstück...auch die Zweite dauerte bei mir länger, diesmal aber weil sie eben nicht so eindeutig kraftvoll ist, sondern undefinierter, weicher. Die Nummern 3+4 konnte ich viel unmittelbarer verstehen.

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