Wie hört ihr Opern ?

  • Hallo !


    Mich würde einmal interressieren wir ihr Opern von CD hört ?


    Lest ihr grundsätzlich während des hörens das Libretto mit ?


    Hört ihr das Werk in einem Stück ( also alle Akte auf einmal ) oder doch
    über mehrere Sitzungen ( Tage ) verteilt ?


    Oder mögt ihr Opern gar nicht von CD und schaut Euch diese auf DVD an oder geht grundsätzlich dafür ins Opernhaus ?


    Bin mal gespannt auf Eure Antworten.


    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • eine Oper live zu sehen ist natürlich das beste, da ist es auch nicht schlimm, wenn nicht alles perekt ist - das einzige was mich stört sind die Pausen :D


    Ansonsten kommt es sehr auf das Werk an, manche Opern sind einfach so gut, dass ich sie gern am Stück höre, aber ich gebe zu, oft kommen auch mal nur die Highlights dran - das ist ja gerade das tolle an der CD.


    Libretto lese ich nur selten mit, eine Inhaltsangabe der Oper genügt mir oft erstmal, weil das Libretto erst dann für mich wirklich interessant wird, wenn man die Oper auch sieht.
    Bei der CD steht einfach erstmal die Musik im Vordergrund.


    Was aber oft dabei ist, Literatur zur Entstehungsgeschichte bzw. dem geschichtlichen Kontext - denn das interessiert mich immer sehr.

  • Sowohl bei Opern auf CD als auch bei DVDs höre/sehe ich mir täglich nur einen Akt an (außer natürlich bei Übertragungen). Dabei schalte ich die Untertitel ein bzw. lese im Libretto oder auch gleich in der Partitur mit.


    :hello:

  • Ich höre Opern gern in einem Stück, sofern sie nicht zu lang sind -mehr als 2 Stunden reine Musik bekomme ich selten ungestört hin. Am liebsten lese ich dabei den Klavierauszug mit, sofern vorhanden, weil ich es spannender finde, wenn ich weiß, was musikalisch und textlich gerade genau passiert. Dagegen finde ich es öde, nur das Libretto mitzulesen.
    Der Klavierauszug kommt gerade auch beim Abspielen einer DVD zum Einsatz, vor allem bei komplexeren Werken (letzthin die Walküre), weil ich finde, daß man dann einfach mehr mitbekommt.


    Oper live im Opernaus ist natürlich immer noch das Beste, aber für die meisten wahrscheinlich kaum machbar - wer hat schon ein Theater um die Ecke?


    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Interessante Frage.


    Mitlesen beim Hören beeinträchtigt meine Aufmerksamkeit, d.h. ich kann dann nicht alle Details hören, die den Reiz der Musik und des Gesangs ausmachen.


    Handlungen, Libretti oder Noten schau ich mir deshalb bei Bedarf vorher oder nachher an.


    Beim Konsum von DVDs merke ich schon, daß sich die optischen Eindrücke vor die akustischen zu drängen versuchen, deshalb ist es mir da und auch bei Live-Aufführungen noch nie in den Sinn gekommen, nebenbei noch in der Partitur zu blättern.


    Anders ist das natürlich bei den Leuten, die eine Rolle oder einen Orchesterpart einstudieren. Die müssen das, wie mir mein Gesangslehrer bestätigt hat.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Bei mir ist es ganz unterschiedlich. Will ich Opern oder Musik nur genießen. setze ich mit meinen Kopfhörern ganz entspannt hin und lasse mich vom Klang überfluten. Ich höre dann so lange es mir gefällt, das können durchaus auch manchmal Stunden sein. Kann ich das Werk nicht auf einmal ganz genießen, höre ich meistens am Ende einer CD auf, um möglichst bald den Rest zu hören.
    Muss ich allerdings eine Rezension verfassen bin ich hochkonzentriert, verfolge das gesamte Werk mit der Partiur in der Hand, unterbreche an interessanten, kritischen Stellen und mache mir Notizen. So vorbereitet gehe ich dann in die Live-Aufführung und weiß auch worauf ich geneuer achten sollte. Entpannt hören ist Genuss - konzentriert analysieren bedeutet Arbeit.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Es sei denn, es handelt sich um eine Neuanschaffung, von der meine bessere Hälfte nichts gemerkt hat, sonst höre ich Opern und sinfonische Musik nie in eins ab. Ich nehme mir immer mehrere Aufnahmen aus dem Regal und wechsele aktweise. Erst am Schluss, das kann spät Nachmittags sein, komme ich dann zu der Überzeugung, die Aufnahme mit ... ist doch die beste. Dann rufe ich meistens noch meinen Musikfreund an und lasse mir meine Meinung bestätigen oder auch nicht.
    Bei Wagner dauert diese Prozedur natürlich etwas länger. Um beim Wagnerhören etwas Abwechslung zu haben, lege ich zwischendurch immer den Ring mit Loriot auf, zum Schmunzeln. Die dort eingespeisten Aufnahmen sind aus dem Karajan-Ring, so das ich das Original schon lange nicht mehr ganz gehört habe.


    Wenn ich beim Hören (Vergleich) Wert auf Stimmen lege, greife ich zum Kopfhörer (Sennheiser), ansonsten geht die Post ab über die Lautsprecher (Schallwandler).


    In der Regel lese ich dabei, sowohl das Libretto als auch die Krttiken, falls vorhanden und rauche ein Pfeifchen. Wenn es meiner Regierung zu laut wird, muss ich einen Ton runter schalten.


    Grüße aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Meist bin ich zu faul, den Text zu lesen, was ich aber als Fehler empfinde. Bin dabei, mich ein wenig zu bessern.


    Eine ganze Oper am Stück schaffe ich in der Regel nicht.

  • Eine Gesamtaufnahme auf CD höre ich relativ selten und wenn, dann Werke, die man auf der Bühne weniger zu sehen bekommt - Tiefland zum Beispiel oder um einen bestimmten Sänger zu hören, der mich interessiert. Bei Gesamtaufnahmen lese ich grundsätzlich den Text mit.
    Bei Opern-Querschnitten kennt man ja in der Regel den Text der Arien und Duette auswendig.
    Früher war das Ideale natürlich der reale Opernbesuch ohne störende Ober- und Untertitel oder sich wichtig nehmende Regie.
    Nach dem heutigen Stand: Live ist mir lieber (auch wenn mal nicht ganz vollkommen musiziert wird) als von der CD, der ungestörte Musikgenuss ist natürlich heutzutage nur in einer konzertanten Aufführung gewährleistet.

  • Da ich nicht allzu oft in die Oper gehen kann, höre ich natürlich sehr viele Gesamtaufnahmen auf CD.


    Opern, die ich nicht kenne, höre ich mir beim ersten Mal möglichst vollständig an, um überhaupt mal einen Eindruck zu bekommen. Zuvor lese ich dann aber zumindest die Inhaltsangabe.
    Beim zweiten Mal, möglichst wenige Tage später, lese ich dann im Libretto mit.


    Danach höre ich dann immer nur noch zum Vergnügen, d.h. mal den einen, mal den anderen Akt, aber meistens nicht mehr vollständig.


    CDs und DVDs mag ich eigentlich beide gleichermaßen. Die CD hat den Vorteil, dass man sich wirklich nur auf die Musik konzentriert.


    Das Liveerlebnis ist allerdings durch nichts zu überbieten. Da habe ich auch absolut nichts gegen konzertante Aufführungen.


    :hello:
    Jolanthe

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Opern sehe und höre ich überwiegend auf DVD/Blu-ray mit Untertiteln.Davon habe ich über 200 Stück in meiner Sammlung.
    Bei CDs lese ich das Libretto mit.
    Ins Opernhaus gehe ich mangels Gelegenheit selten,bisher erlebte ich Aufführungen in New York, San Francisco und in Köln sowie einigen Provinzhäusern.

    mfG
    Michael

  • Ich höre Opern CDs mit dem Kopfhörer und Klavierauszug.


    Es kommt vor, dass ich in einem Rutsch durchhöre, allerdings ist das sehr selten.

  • Opern höre ich meistens auszugsweise, also bestimmte Ensenbles oder Arien. Bei vielen Werken habe ich so meine Lieblingsstellen und wenn ich neue CDs oder DVDs oder MP3s (von OperaShare) habe, vergleiche ich meist erst jene bewussten Stellen.


    Gehört wird über die Musikanlage oder aber über den PC. Letzteres ist natürlich nicht DAS Klangerlebnis, logisch.


    Im Auto höre ich auch gern Klassik, wobei sich Oper nicht so sehr dafür eignet.. in meinem kleinen Fiesta. Dafür sind die Umgebungsgeräusche einfach zu laut.


    Achja, in der Muckibude natürlich mittels Kopfhörer und Ipod.


    Gruß


    Hans

  • Es gibt selbstverständlich viele Möglichkeiten, Opern zu hören. Ganz sicher, so empfinde ich es, gibt das "Mitlesen" anhand der Partitur oder auch eines Klavierauszuges ein tieferes Verständnis des Werkes. Sofern man Noten lesen kann, natürlich. Klar ist aber auch: Opern so zu hören ist keine Bedingung.


    Das Mitlesen des Librettos, wenn die Stadtbücherei mal keine Noten im "Repertoire" hat, ist mir bei fremdsprachlichen Werken eine große Hilfe. Ich habe mir im Laufe der Zeit eine große Datenbank an Operntexten, vorzugsweise des Originaltextes mit deutscher Übersetzung, angelegt, weil ich das zum Verständnis des Werkes einfach benötige. Ich stelle aber auch fest, daß das Mitlesen des bloßen Librettos das Hören einschränkt bzw. ablenkt.


    Was die, wie ich vom Hörensagen weiß, in Theatern eingeführten Übertitel anbelangt, sehe ich das aus dem eben gesagten für mich kritisch. Ich würde es als störend und ablenkend empfinden. gebe aber zu, daß diese persönliche Meinung nicht verallgemeinert werden kann. Außerdem bin ich kein Theatergänger mehr, weil mir die Operninszenierungen, selbst hier in der Provinz, nicht mehr gefallen, zu modern geworden sind. Es gehört nicht hierher, eher zu dem Thema "Moderne Operninszenierungen ja oder nein", zu dem Alfred Schmidt aus Wien meiner Meinung nach Richtiges gesagt hat, aber der Grund für meinen Ausstieg aus dem Abo der Deutschen Oper am Rhein war eine Inszenierung von "Cosi fan tutte", deren erster Aufzug in einer Hotelhalle spielte und als Requisit sogar mehrere PC-Terminals zeigte. Als dann auch noch das Karnevalsprinzenpaar mitsamt seinem Hofstaat in dieser Hotelhalle auftrat, war's um meine Fassung geschehen. Die anderen Aufzüge habe ich mir nicht mehr angetan.


    Zurück zum eigentlichen Thema: Ich höre Opern immer vollständig und fast ausschließlich über Kopfhörer - schon, um meine Frau damit nicht zu stören.
    Die ist nämlich an "Klassik" überhaupt nicht interressiert. Aber jeder hat so seinen Freiraum und den kann ich für meine "Zweitliebe" durchaus opfern.
    Dafür hat auch meine "bessere Hälfte" ihre eigenen Freiräume und wenn sie mal längere Zeit außer Haus ist, kann ich, als rentner, sogar den sehr zeitaufwendigen Wagner genießen.


    Man sieht also: Es gibt viele Möglichkeiten, die unsterblichen Werke der Musikliteratur zu genießen...


    musikwanderer

    .


    MUSIKWANDERER

  • Das ist ein Super-Thema. Wie mans macht, fehlt etwas. CD's und DVD's am liebsten mit Kopfhörer, fallweise mit Klavierauszug. Meist Aktweise. DVD mit deutschen Untertiteln, auper bei Standard-Opern, wo man Text ohnedies kennt. In der Oper mit Übertitel-Anlage, oder gänzlich ohne Text. Nie mit Klavierauszug.


    Meist hör ich vor der Live-Oper einmal die Oper mit Klavierauszug durch, oder zumindest mit Libretto. Oder ich les vorher das Libretto.


    Liest jemand mit gesamter Partitur mit?

  • Mit gesamter Partitur nur selten - da fehlt mir doch die Zeit für.


    Ich höre wenige Opern, am liebsten Strauss und Wagner.


    Insbesondere Deutschsprachige Opern höre ich wie Hörbücher - bei der Arbeit. Das mache ich schon seit meiner Diplomarbeit so. Ein Arbeitstag, ja eine Arbeitswoche vergeht wie im Flug mit einem Teil vom Ring jeden Tag. :)

  • Tja: Wie höre ich Opern? Das kommt auf die Opern an.


    Bei Wagner brauche ich eigentlich keine Texthefte, weil ich die Texte ganz gut kenne. Und auch das Hören mit Klavierauszug hat seinen Reiz verloren.


    Bei Verdi höre ich meistens mehrere Aufnahmen desselben Werkes an mehreren Tagen hintereinander. Bei der ersten verfolge ich dann gerne alles im Textheft mit, vor allem, wenn ich die Oper schon länger nicht mehr gehört habe. -


    Verdi ist ein gutes Beispiel für "Hören mit wechselnder Intensität" - ein sinfonischer Zusammenhang, wie man ihn bei Wagner hat, liegt ja nicht vor, und bei den Verdi-Opern, die man gut kennt, weiß man schon, welches die interpretatorischen Schlüsselstellen sind. - Anders herum: Das Preludio und die erste Szene im Trovatore (mit Ferrando und Chor)kann ich auch "nebenbei" hören. Ich höre dann genauer zu, wenn es mit Leonora und Ines weitergeht. - Im "Don Carlos" wäre es schon nicht so einfach.


    Beim "Tristan" verbietet sich so etwas, wenn man nicht Wesentliches verpassen will.


    Bei allen Opern in einer slawischen Sprache bin ich ohne Textheft völlig aufgeschmissen, da muss ich sowieso mitlesen.

  • Grundsätzlich höre ich Opern am liebsten live.


    Da ich aber nicht jede Woche in die Oper gehen kann besitze ich etliche CD's und DVD's.


    Neue Opern höre ich grundsätzlich am Stück durch, und zwar (wenn nicht live) am liebsten auf DVD mit Untertiteln. Vorher lese ich mir jedoch den Inhalt durch. Die Untertitel habe ich entweder auf Deutsch oder auf Italienisch eingeblendet. Wenn ich mir eine Oper auf DVD anhöre / ansehe, nur wenn ich auf jeden Fall die Zeit habe, sie am Stück anzusehen. Ich kann es auch nicht haben, wenn Filme im Fernsehn mit Werbung unterbrochen werden. Da geht die Stimmung kaputt.


    CD's höre ich meist bei der Arbeit oder beim Autofahren oder beim Kochen :D

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Zitat

    Original von Marnie
    CD's höre ich meist bei der Arbeit oder beim Autofahren oder beim Kochen :D


    Und was hörst du beim Abwasch? :D

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Travinius


    Die Wassermusik.... :untertauch:


    'tschuldigung - konnte nicht widerstehen.... :D


    Wie kommt Ihr auf die Idee, dass ich abwasche?
    Nachdem ich schon gekocht habe, sind andere mit dem Abwasch dran!


    :D :D :D :D :D :D :D

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Tja, wer sich für die niedrigen Verrichtungen Dienstpersonal leisten kann...Wie macht Marnie das bloß ?(


    Nebenbei: Zwischen Kochen und Abwaschen kommt noch das Essen. Kaust du selber oder läßt du kauen? :D


    Bevor ich den OFF-TOPIC-Rüffel bekomme, zurück zum Thema:


    Ist es verwerflich, zwischen den einzelnen Teilen des "Ring" mal auszubrechen und sich "Who wants to live forever" von Freddie Mercury reinzuziehen? Habe nämlich festgestellt, danach verträgt sichs wieder besser mit Weiawala und Hojotoho.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Tja, wer sich für die niedrigen Verrichtungen Dienstpersonal leisten kann...Wie macht Marnie das bloß ?(


    Da Off-Topic, werde ich das Geheimnis meines Dienstpersonals für mich behalten :D



    Aber um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen möchte ich noch etwas anderes ergänzen: ich hasse es, klassische Musik als "Hintergrundmusik" zu hören, am besten neben einer Unterhaltung o.ä. Das finde ich ganz fürchterlich. Wenn ich also klassische Musik höre - bei mir meist Opern - habe ich ansonsten gerne Ruhe um mich herum.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Ruhe muß sein, wenn ich klassische Musik höre, da bin ich mit Marnie völlig einer Meinung.


    Zum Verdruß meiner Hausherrin sperre ich auch den Pendel unserer Antik-Uhr, weil mir das Schlagen zur Unzeit immer den letzten Nerv kostet.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich liebe es, Opern zu hören, aber ich hasse es, sie kennenzulernen. :whistling:


    Bei der Erstbegegnung bin ich um ein eingeschränktes "am Stück hören" bemüht. Eingeschränkt meint, dass ich mir kleine Verschnaufpausen zugestehe, v.a. bei Wagner. (Das handelte mir vor Kurzem einen verständnislosen, ja kopfschüttelnden Blick ein, als ich einen Tag frei hatte und meiner besseren Hälfte bei ihrer Rückkehr von einer Weiterbildung erklärte, den Tag hauptsächlich im Sessel sitzend und Musik hörend verbracht zu haben :D ) Bei deutschsprachigen Opern lese ich dann auch das Libretto mit. Nach der Erstbegnung höre ich dann entweder im Auto oder aber je nach Gelegenheit abgeschlossene Blöcke, z.B. Szenen oder Akte, der Reihe nach. Erst mit Libretto, dann immer seltener. (Außer im Auto natürlich - - - - da les ich das Libretto immer :baeh01: )


    Anstrengender sind fremdsprachige Opern. Da höre ich zunächst Track für Track, lese dabei gewißermaßen parallel Originalsprache und deutsche Übersetzung und anschließend zur Verständnissicherung die Angaben der Synopsis. Das wiederhole ich ein paar Mal, manchmal auch nur konzentriert auf die Musik, bis ich ein Werk intus habe.


    Von Highlights-Hören oder Querschnitten halte ich nichts. Aber wenn ich hin und wieder mal eine Arie im Ohr hab, höre ich die auch für sich.

    "Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheiten bei, als alle Kunst der Medizin." (W.A. Mozart)

  • Wenn ich klassische Musik , auch meistens Opern , höre muss auch absolute Ruhe herrschen. Nur meinen beiden Wellensittichen kann ich leider das Gezwitscher nicht verbieten. Ich habe manchmal das Gefühl, sie versuchen lauter zu sein als die Sänger. Heute Abend höre ich auf Radio Classica aus Barcelona von Cilea Adriana de Levouvreur.Und meine beiden haben es sogar geschafft Roberto Alagna zu übertönen, und ich habe mein Notebook schon ziemlich laut eingestellt , da ich mir die
    Übertragung über Radio Sure aufnehme. Wenn ich Opern zum ersten Mal höre, mache ich zuerst einen Schnelldurchlauf, dann höre ich mir die Oper in voller länge an.

  • Bei mir ändert sich das Hörverhalten zu Opern (auch Operetten) innerhalb des Hauses öfter. Da ich in jedem Raum (außer im Bad) eine gute Stereo-Anlage stehen habe, kann es vorkommen, daß ich im Wohnzimmer den "Troubadour" aufliegen habe, in einem anderen Raum "Turandot" oder sonst auch "Das weiße Rössl" usw. Habe ich Ruhe (kommt selten vor), dann höre ich geruhsam alleine oder mit meiner Frau im Wohnzimmer. Dann höre ich nur eine bestimmte Aufnahme. In meinem Arbeitsraum (Studio) stehen 3 Stereoanlagen, mit Plattenspielern und CD-Playern bestückt nebeneinander, mit verschiedenen Opern, Operetten oder auch sinfonischer Musik belegt. Dann muß ich mich kurzfristig entscheiden, welche Aufnahme dann laufen soll. Ganz entscheidend ist allerdings immer die entsprechende Stimmungslage. Denn nicht immer kann ich meinen Richard Wagner hören.



    MfG

    W.S.

  • Ganz entscheidend ist allerdings immer die entsprechende Stimmungslage. Denn nicht immer kann ich meinen Richard Wagner hören.


    Lieber Wolfgang (darf ich die Zahlen vorne weg lassen?),
    da sprichst du einen zum Opernhören nicht unwesentlichen Punkt an, den ich gut nachvollziehen kann, da bei mir z.B. derzeit mehrmals die Woche die Götterdämmerung läuft. Manchmal freue ich mich den ganzen Tag über auf die Musik, doch kaum habe ich die Kopfhörer auf, merke ich: Oje, das wird heut' nix. Erst ein späterer (Stunden, Tage) Anlauf bringt dann den erhofften Genuss. Das gilt aber nicht nur für Wagner. :rolleyes:

    "Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheiten bei, als alle Kunst der Medizin." (W.A. Mozart)

  • Grundsätzlich höre ich Opern, wenn ich sie das erste bzw. zweite Mal höre immer am Stück um erst einmal einen Überblick über das Werk zu bekommen. Das Libretto lese ich kaum mit (manchmal habe ich auch gar keins) und auch später selten, nur wenn mich etwas wirklich interessiert. Hört sich seltsam an, aber mir reicht, wenn ich einigermaßen Bescheid weiß und bei deutschsprachigen Opern versuche ich immer, je öfter ich höre, den Text von selbst zu verstehen (was meist ganz gut klappt, nur in konkreten Fällen lese ich einzelne Stellen nach, wenn sie mir aufschlussreich erscheinen.
    Noten schaue ich gar nicht an, weil ich ohnehin nicht Notenlesen kann.
    Ganz wichtig für mich ist allerdings das Hören mit Kopfhörern (das gilt nicht nur für Opern, sondern auch Instrumentalmusik), da führt bei mir kein Weg vorbei (zumindest die ersten beide Male). Das hat zwei Gründe (um meine Umgebung zu "schonen" ist für mich kein Grund), nämlich zum einen erfolgt für mich da bessere Konzentration, weil ich "näher" am Geschehen bin und wenig von äußeren Geräuschen abgelenkt werde, außerdem finde ich, dass es oft ein intensiveres Erlebnis (jedenfalls für mich), ich höre viel mehr, viel mehr Nuancen im Gesang und den Instrumenten.
    DVD gucke ich eigentlich ungern, wenn ich Opern erst kennenlerne, weil mich das Geschehen aus dem Konzept bringt, zu sehr ablenkt, außerdem meine eigene Imagination zerstört und dir ist mir das Höchste. DVD deswegen erst, wenn ich eine Oper schon mehrmals gehört habe (oder bei solchen, die mich nur durchschnittlich interessieren).

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Oper von CD, also ohne Bild, das mag ich gar nicht. Höre ich also auch fast nie. DVD dagegen sehr gern und häufig. Aber nur ganz selten am Stück. Nein, DVDs sind für mich Möglichkeiten, das Werk kennenzulernen. Daher lasse ich auch immer die Untertitel mitlaufen. Dann meistens so ca. 1 Akt pro Sitzung. Dabei mache ich (für viele bestimmt sehr unverständlich) auch sehr gern Sport, das ist für mich ein herrliches Zusammenspiel. Der Körper ist beschäftigt und der Geist auch. Es ist herrlich - und ziemlich laut.
    Aber der wirkliche Genuss, das wirkliche ERleben ist nur und ausschließlich im Theater möglich. Es gehört dazu, dass man sich ein bisschen schön anziehen muss, dass andere Menschen dabei sind. Alles andere ist immer nur Abklatsch.


    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

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