Dichtung und Wirklichkeit - - - Der Interpret und die PR der Tonträgerkonzerne

  • Eine heikle Sache:


    Zum einen wünschen die Klassikfreunde "neuen Wind" in der Klassikszene, ist er aber da, dann beäugt man ihn kritisch.
    Gemeint sind hier vor allem die jungen Interpreten, die sich einem Publikum und einer Kritikerschar stellen müssen, die teilweise von sich behauptet, Franz Liszt noch persönlich gehört zu haben (Übertreibung - trifft aber den Kern der Sache)


    Dann gibt es noch die Tonträgerlobby, welche mittels vieler Tricks dem Publikum ein geschöntes und vor allem charismatisches Bild ihrer neuen Jungstars (oft sind es nur Sternschnuppen) vermitteln möchte.


    Die PR Maschinerie schreckt eigentlich vor gar nichts zurück, wenn es darum geht einen neu gekürten "Kassenmagneten" ins rechte Licht zu setzen, da werden Ähnlichkeiten mit Karajan, Caruso, der Callas und meinetwegen mit Cortot oder Schnabel erfunden, die es niemals gegeben hat und auch niemals geben wird.


    Die neuen Künstler müssen gegen ein Jahrhundert Schallplattenaufzeichnung und ihre Stars antreten und nicht selten scheitern sie.
    Ein kritisches Publikum liest minuziös alle ihnen zugeschriebenen Attribute - und zerpflückt sie.
    Was aber, wenn der PR gepushte Künstler TATSÄCHLICH gut ist ?
    Wird das vom Publikum heutzutage noch bemerkt ? Oder scheitert der Interpret an einer gut gemeinten aber falsch inszenierten Werbekampagne - die einfach wenig Wert auf die Vermittlung wirklicher Stärken des Interpreten, sondern in erster Linie auf optimale Vermarktung in Bezug auf eine angepeilte Zielgruppe Wert legt ??


    Wie gut sind die jungen Künstler wirklich ?
    Und wie urteilssicher das heutige Publikum ??


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sicherlich sind die jungen Künstler, für die heute die gewaltige PR-Maschinerie angeworfen wird, hoch talentiert. Ein Mangel an Talent würde sich arg schnell zeigen. Nur sind sie halt auch alle sehr jung, das heißt: wie sich jenes Talent entwickeln wird, kann man nicht wissen, zumal unter dem Zeit- und Mediendruck, dem es nötigerweise ausgesetzt sein wird.
    Dazu kommt es, dass es offenbar noch ander Auswahlkriterien für die "Promotionswürdigkeit" gibt. Die Optik muss stimmen, das heißt reine Haut, üppiges oder modisch frisiertes Haupthaar und Figur und Gesichtszüge, die dem jeweils anderen Geschlecht möglichst ein leichtes Ziehen in der Lendengegend verursachen sollen.
    Und dann geht es los: Galakonzerte, Open airs vor zehntausenden, Opern- bzw. Konzertvorstellungen, wenn es geht, nur in Wien, New York, London, Mailand, Paris und Berlin, also mit größtmöglichem Medieninteresse, dazu Talk Shows, Interviews jeder Art und Weise, Fernsehauftritte, Home Stories... Dafür muss der Künstler gemacht sein, er und seine Stimme. Man kann sich an alles anpassen und irgendwie fröhlich durchkommen wie Anna Netrebko, man kann irgendwann die Karriere selbst in die Hand bekommen und selber bestimmen, was man macht wie Cecilia Bartoli, man kann - zumindest vorläufig - scheitern wie der arme Rolando Villazon, der jetzt vielleicht eine Sternschnuppe bleibt und bei vorsichtigem Karriereaufbau vermutlich ein Jahrhundertsänger hätte weden können.
    Ich weiß nicht, ob man ihnen sagt, worauf sie sich einlassen. Wenn sie es nicht wissen, dann, au weia!
    Da bleibe ich doch lieber ein kleiner Krauter im Reihenhaus mit einer tollen Frau und zwei tollen Kindern!!!

    Der Jugendtraum der Erde ist geträumt
    Grillparzer
    Macht nix!
    grillparzer

  • Hallo,


    die Industrie lebt von neuen Interpreten, das Gelärme kann man ihr nicht übelnehmen. Sie reflektiert aber auch die Unsicherheit, mit der an sich statische Werke aufgenommen werden. Das es einer Bestätigung bedarf.


    Viele Grüße,
    Olli

  • Die Optik muss stimmen, das heißt reine Haut, üppiges oder modisch frisiertes Haupthaar und Figur und Gesichtszüge, die dem jeweils anderen Geschlecht möglichst ein leichtes Ziehen in der Lendengegend verursachen sollen.


    Lieber Grillparzer,
    immer noch gehe ich davon aus, dass hier keine primären Dinge genannt werden ...
    Übrigens trafen diese Attribute auf Paul Potts nicht gerade zu, der durch einen Werbespot der Deutschen Telekom mit seinem "Nessun dorma" ganz groß heraus kam ...
    Über den künstlerischen Gehalt dieser Darbietung sagte Thomas Quasthoff damals:


    „Ich kenne Studenten, die das besser können. Auch seine Ausstrahlung ist ausbaufähig. Man sieht ihm die Anstrengung richtig an. Die Kunst des großen Singens ist, dass man die Anstrengung eben nicht sieht. Potts ist sozusagen der Antipote zu dem, was ich meinen Studenten vermittle.“

  • Selbstverständlich werden Sänger heute wie Produkte promotet und vermarktet. Dann aber kommt erst die Bewährung. Die einen verglühen, wie kometenhaft aufsteigende Fixsterne und bei anderen mündet es dann in eine kontinuierliche Karriere ein.
    Vielleicht gewinnt man den richtigen Maßstab, wenn man die Dinge etwas längerfristig betrachtet, dann sind es auch hier im Tamino Forum Namen wie Nilsson, Varnay, Mödl, Juirnac, Schwarzkopf, Lipp, Güden, Köth, Borkh usw. oder bei den Männern Suthaus, Windgassen, Wunderlich, Schock, Schreier,Hopf, Cox, Hotter, Fischer-Dieskau, Prey, Weikl, Brendel, Metternich, Frick, Greindl, Böhme und Moll, die z. B. mir jetzt ohne groß nachzudenken einfallen und die Bestand haben. Ich bin bewußt im deutschsprachigen Bereich geblieben.
    Wahrscheinlich muss eine Stimme und der Sänger reifen wie guter Wein, muss ein typisches Eigenprofil entwickeln, einen Wiederekennungswert haben und die Karriere muss über viele Jahre andauern. Dann sind Faktoren gegeben, die eine längerfristige Bekanntheit und eine bleibende Erinnerung ermöglichen. Hoffen wir, dass viele junge Sängerinnen und Sänger, an die wir heute unsere Hoffnungen knüpfen, diesen Weg einschlagen und langfristig durchhalten.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Die neuen Künstler müssen gegen ein Jahrhundert Schallplattenaufzeichnung und ihre Stars antreten und nicht selten scheitern sie.
    Ein kritisches Publikum liest minuziös alle ihnen zugeschriebenen Attribute - und zerpflückt sie.


    Mein erster Gedanke beim Lesen diesen Threads war: Was wäre, wenn ein neuer Furtwängler, ein neuer Brendel kämen - würde das irgendjemand bemerken? Was, wenn diese neuen Genies nicht so fotogen und sexy wären wie Frau Netrebko?


    Andererseits: Es gab ja auch die Spätkarrieren wie bei Günter Wand oder Michael Korstick. Ganz zu schweigen von einem PR-abholden Celibidache. Langfristig hat also eine besondere interpretatorische Qualität auf jeden Fall die Chance, erkannt zu werden. - Hatte Harnoncourt in den 1960er Jahren eine PR? Ich war nicht dabei. Aber vielleicht ist das auch eher der Typ, der durch Interviews auf sich aufmerksam machte, statt im Hochglanz-Smoking lasziv zu posen.


    Wenn ein neuer Sänger, eine neue Sängerin ihre Debüt-Scheibe präsentieren, höre ich nicht unbedingt alle Referenzen der Schallplattengeschichte mit. Ich denke an "Rossini Heroines" der Bartoli (ich glaube, das war ihre Debüt-CD), an die Ligeti-CD des Parker-Quartetts oder an die Debüt-CD des Belcea-Quartetts (Débussy, Ravel, Dutilleux). Alle drei CDs haben durchaus Gelegenheit gegeben, das Potential der Künstler zu erkennen. Was passieren würde, wenn diese sich den Gipfelwerken ihres Repertoires zuwenden würden, kann man natürlich aufgrund der Debüt-CDs nicht vorhersagen - das geht nie.


    In den letzten Jahren scheint aber die Tendenz, dass irgendjemand einen Klassiker aufnehmen "musste", weil sich das Werk eventuell besser verkauft (etwa Beethovens Violinkonzert, Streichquartett "Der Tod und das Mädchen", die vier oder fünf sehr bekannten Beethoven-Sonaten usw. usw.), zurückgegangen zu sein.

  • Zurückblickend in die 80er Jahre kommen mir zwei Jungstars in den Sinn,nämlich Frank Peter Zimmermann und Nigel Kennedy.
    Diese beiden Geiger starteten etwa gleichzeitig ihre Plattenkarriere bei EMI.
    Während Kennedy eine internationale Karriere absolvierte,blieb Zimmermann im nationalen Bereich bekannt.
    Beide Künstler sind aber nach 25 Jahren immer noch erfolgreich tätig.
    Kennedy schaut auf dem CD-Cover der Violinsonate von Bartok (1986) noch erwartungsvoll in die Zukunft,auf dem CD-Cover von Vivaldis "Vier Jahrezeiten" (1989) dominiert sein unverkennbarer Haarschnitt,der sein Markenzeichen wurde.Die Vivaldi-CD wurde sein Verkaufsrenner.Kennedy wurde zum Superstar gekürt.Später präsentierte Kennedy sein Jazz-Talent.
    Zimmermann blieb dagegen bodenständig.
    Mit dem Vivaldi Erfolg wurde Kennedy von der PR so präsentiert wie heute David Garritt als Geiger oder Lang Lang als Pianist.
    Zur damaligen Zeit konnte niemand voraussehen,wielange der Erfolg halten würde.
    Aber kann man einen Künstler daran beurteilen,wie lange seine Karriere erfolgreich ist?
    Sicher nicht.
    Fritz Wunderlich brauchte 10 Jahre,bis er 1959 auf dem Höhepunkt seiner Karriere war.
    Ein Treppensturz beendete sein kurzes Künstlerleben.

    mfG
    Michael

  • PR und Marketing hat es immer gegeben.


    Das Hauptproblem sehe ich drin, daß Künstler heutzutage vielfach von Leuten vermarktet werden, die von der Materie meist keine Ahnung haben - den Künstlern muß man den Vorwurf machen, daß sie es zulassen.


    Anspruch und Versprechen der Marketing Leute und tatsächliches Können klaffen viel zu oft meilenweit auseinander. Ständig aneinandergereihte Superlative - ich kann das nicht mehr hören.

  • PR und Marketing hat es immer gegeben - ja, nur früher nannte man dies noch Radio und Zeitung... ;) auch wenn natürlich die Musik-Label etwas in ihre Aufsteller und Infoblätter investierten, aber das sog. PR-Budget betrug nur einen Bruchteil der Produktionskosten einer LP/CD, heute ein zig-faches.


    Eine Schwarzkopf oder ein Kempff hätten in der heutigen Zeit kaum noch eine Chance, da sie zu den Künstlern gehörten, die nur ihr Können, ihre Kunst hatten und ansonsten nichts, was sich vermarkten ließe, also keine nennenswerten Entgleisungen, keine Ticks.


    Einem Großteil des Publikums (nehmen wir mal Konzertgänger) spreche ich heute Urteilsvermögen komplett ab.
    Es gibt noch eine kleine gehobene Altersschicht, die zum Teil aber so festgefahren ist, in dem was sie zu hören bereit ist, und nicht mehr in das Beuteschema der Musikindustrie fällt. [Beispiel aus der Reihe Meisterkonzerte in Düsseldorf vor einigen Jahren, wo neben meist Standardprogrammen aus Klassik und Romantik auch das Kronos Quartett eingeladen war; die Konzertreihe hatte fast 90% Abonnenten, beim Kronos-Abend war die Tonhalle gerade einmal gut halb besetzt, in der Pause verblieben nur ein Bruchteil der Besucher].


    Dann das junge und jüngere Publikum - die Zielgruppe - die derart unerfahren in der Klassischen Musik ist, dass sie überwiegend durch geschickte PR-Strategien beeinflußbar ist und meist sofort die angepriesenen Veröffentlichungen kauft. Wozu sich mit etwas beschäftigen, wenn man andere hat, die einen ohne Anstrengung in die "richtigen" Bahnen lenkt?


    Die eigentliche Zielgruppe, z.B. interessierte Musikliebhaber, die sich u.a. in Foren wie diesem austauschen, die neugierig und aufgeschlossen sind, Vergleiche anstellen, die ihren musikalischen Horizont erweitern wollen, werden immer weniger von Kulturträgern und Industrie unterstützt und bedient.
    In alltäglichen Bereichen hat die Werbung uns ja heute schon überzeugt, dass es unsinnig ist, z.B. kleinen Kindern noch Quark mit frischen Erdbeeren zu machen, und dafür lieber das fertige Produkt mit Geschmacksstoffen zu kaufen, so dass die Kinder irgendwann beim Genuß von frischen Erdbeeren sagen, die würden nicht nach Erdbeere schmecken.


    Wenn ich heute die Anpreisungen der Label höre/lese, wird mir meist genau so übel wie bei anderer Produktwerbung, und ich fühle mich veräppelt und eher abgestoßen.
    Wie definieren sich denn die heutigen "Stars"? - und ich will jetzt in unserem Themenbereich bleiben, denn wenn man sich die sog. Prominenten/Stars ansieht, die das heutige Verdummungsfernsehen hervor bringt, übergebe ich mich gleich auf meine Tastatur.


    Anhand welcher Mittel soll ich z.B. darüber urteilen, wie ein hochgejuchzter, gepuschter Künstler Beethoven-Sonaten versteht, wenn er nur die Appassionata und vielleicht die Mondschein-Sonate spielt? Was soll ich davon halten, wenn er sich "nur" kreuz und quer durch die Standard-Literatur bewegt, um nicht "fassbar" zu sein? Was soll ich davon halten, wenn dieser versucht zu erklären, dass es doch völlig unerheblich ist, ob Beethoven in seinem c-moll Klavierkonzert nun tatsächlich ein alla breve gesetzt hat, und er in seiner Ansicht noch von einem weltweit renommiert Orchester nebst ebenso berufenem Dirigenten unterstützt wird und dieses Konzert dann von der PR-Stelle des Labels samt Ja-Sagern der Kritik hochgelobt wird für die innovative Sichtweise...
    Da wage ich berechtigt zu bezweifeln, dass die Verursacher überhaupt wissen, was 'innovativ' bedeutet, ganz zu schweigen überhaupt eine Ahnung von Musik haben.


    Noch gibt es glücklicherweise viele, die sich der tatsächlichen bzw. einer sehr breiten Zielgruppe annehmen, sei es jetzt ein kleineres Label wie cpo oder ein großes wie Naxos.
    Fragt man sich aber, wie lange noch und was man dagegen unternimmt. Eine Alternative wäre natürlich die Einstellung 'nach mir die Sintflut.'


    Es gäbe zu diesem Thema noch sehr viel zu sagen, aber - auch wenn ich es überspitzt dargestellt habe und das eine oder andere noch ausführlicher hätte darstellen müssen - sollte sich meine Meinung daraus ableiten lassen.

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]

  • Aber kann man einen Künstler daran beurteilen,wie lange seine Karriere erfolgreich ist?
    Sicher nicht.


    Sicher auch. Eine über Jahrzehnte währende, erfolgreiche Karriere mit entsprechender Publikumsgunst ist sicher ein brauchbarer Anhaltspunkt für die Einschätzung eines Künstlers.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Eine Schwarzkopf oder ein Kempff hätten in der heutigen Zeit kaum noch eine Chance, da sie zu den Künstlern gehörten, die nur ihr Können, ihre Kunst hatten und ansonsten nichts, was sich vermarkten ließe, also keine nennenswerten Entgleisungen, keine Ticks.


    PR und Marketing hat es immer gegeben - ja, nur früher nannte man dies noch Radio und Zeitung... auch wenn natürlich die Musik-Label etwas in ihre Aufsteller und Infoblätter investierten, aber das sog. PR-Budget betrug nur einen Bruchteil der Produktionskosten einer LP/CD, heute ein zig-faches.

    Traurig, daß nur mit ganz wenigen Ausnahmen sich die Produkte von selbst verkaufen, weil die Qualität für sich spricht. Die meisten brauchen ein fettes Marketingbudget braucht, um zumindest einen Bruchteil der Produktionskosten einzuspielen. Warum macht man das noch? Prestige für die mittlerweile zwei bis drei großen Label-Konglomerate, die sie mit dem Geld aus der Populär-Musik finanzieren. Ein wirkliches Geld mit Klassikaufnahmen läßt sich ohnehin kaum mehr verdienen.

  • Ich bin durchaus der Meinung , daß sich Schwarzkopf und KempFF auch heute noch verkaufen liessen.
    Die Schwarzkopf verkörperte - ähnlich wie Karajan - die Oberschicht. Das Erscheinungsbild war majestätisch, gebieterisch, die Sprache leicht nasal, arrogant. Eine Persönlichkeit.


    Kempff - die meisten kennen nur einen klavierspielenden Greis - war auf dem Gipfel seiner Karrierre ein moderner reflektierender Pianist, der seine Überzeugungen auch sprachlich zu formulieren wusste.


    Immerhin wurde der freiwillige Abgang von Alfred Brendel bedauert - wie der Threadtitel schon sagt spielt er seine Konkurrenten alle an die Wand, obwohl er im Auftreten nicht gerades das verkörpert was man gemeinhin mit "charismatisch" in Verbindung bringt. Und dennoch ist Brendel eine charismatische Persönlichkeit - aus seine eigene unverwechselbare Art.


    Designerpuppe - seien sie männlich weiblich oder dazwischen - sind selten charismatisch, bzw ist ihre Strahlkraft nur von kurzer Dauer.


    Ich bin nach wie vor der Meinung, daß das Aussehen eines Künstlers im Rahmen einer Langzeitkarriere nur von sekundärer Bedeutung ist.
    Natürlich kann ich, wenn ich einen hübschen klaviespielenden Jungen aufs Podium stelle oder eine gutaussehende Teenie - Geigerin - einen schnellen Ersterfolg forcieren.- Spätestens aber nach der dritten CD die von der Kritik verrissen wird - ist aber dann der Ofen aus.....die Aufnahmen landen am Grabbeltisch, der Interpret wird fallengelassen und ist im Nu vergessen.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !