Antonio Rosetti [1750? - 1792] - Ein Reservemozart(?)


  • Franz Anton Rössler [auch: Rösler, Rößler] wurde zwischen 1746 und 1750 in Nordböhmen geboren. Der damaligen Mode entsprechend legte er sich werbewirksam den Künstlernamen Antonio Rosetti, um sich auch von der erheblichen Anzahl von Komponisten-Namensvettern abzuheben.


    Zunächst sollte Rosetti Geistlicher werden; so besuchte er das Jesuitenkolleg in Kuttenberg, nahm geistliche und musikalische Studien in Znaim und Olmütz auf. 1773 wird er als Mitglied der Hofkapelle des Fürsten Kraft Ernst von Oettingen-Wallerstein, welcher anlässlich seiner Regierungsübernahme in just diesem Jahr ein Kammerorchester gründete. Joseph Reicha wurde als Kapellmeister dieses alsbald sehr bekannten Ensembles verpflichtet. Rosetti war hier zunächst Kontrabassist, ab 1775 tritt er als Dirigent und Komponist in Erscheinung. Die hervorragenden Bläser dieses Ensembles inspirierten ihn offenbar zu unzähligen Bläserkonzerten. Schloß Wallerstein beherbergte 1777 Wolfgang Amadeus Mozart und 1790 Franz Joseph Haydn. Rosetti entwickelte sich zu einem der beliebtesten Tonsetzer seiner Zeit [Schubart].



    “Sinfonien hört man keine alß von Haydn und – wenn ich’s sagen darf – von Rosetti! – hin und wieder noch Ditters [..]“ schreibt er am 5. März 1782 aus Paris an seinen Dienstherrn. In Paris lernte Rosetti Gluck und Piccinni kennen.


    1785 löste Rosetti Joseph Reicha als Kapellmeister ab. Es ist bis heute nicht ganz einleuchtend erklärbar, warum Rosetti 1789 diesen Posten verließ, um an den Hof des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin nach Ludwigslust zu wechseln. Rosettis Requiem, welches er bereits 1776 komponierte, wurde 9 Tage nach Mozarts Tod zu dessen Ehren am 14. Dezember 1791 in Prag vor 4.000 Zuhörern aufgeführt. Wie Mozart, reiste Rosetti etwas später – 1791 – an den Hof des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. nach Berlin, man kann daher ernsthafte Geldsorgen in Anbetracht ziehen. Wenige Wochen nach seiner Rückkehr stirbt Rosetti am 30. Juni 1792 im Alter von 42 Jahren.



    Rosetti hinterließ knapp 400 Werke, darunter 17 Hornkonzerte [14 sind bekannt], 7 Doppelhornkonzerte [6 sind bekannt], 3 Oboenkonzerte, 4 Fagottkonzerte, einige Flötenkonzerte, rund 20 Sinfonien, Streichquartette, Chorwerke, einige nette [von mir spielbare!!] Klavierkonzerte, und 2 bezaubernde Klarinettenkonzerte.



    [Etwas für Musiktheoretiker: Interessant die Bezeichnung Corno in dis...]


    Ich schätze die Musik Antonio Rosettis sehr, besonders seine ausgefeilte Bläserbehandlung in den Orchesterwerken. Hervorzuheben ist seine Sinfonie in g-moll, die in Stimmung und Bläserbehandlung der Mozartischen sehr nahe kommt [sie entstand bereits 1787] sowie seine Hornkonzerte, die ebenfalls im Aufbau und der Süßlichkeit ein Vorbild für die Mozartischen gewesen sein mögen. Und hier nun meine bescheidene Rosetti-Sammlung:



    Fagottkonzerte B-Dur [Murray C73], B-Dur [Murray C69], F-Dur [Murray C75], B-Dur [Murray C74]


    Albrecht Holder • Fagott
    New Brandenburg Philharmonic Orchestra • Nicolás Pasquet



    Horn-Konzerte Es-Dur [Murray C43Q], E-Dur [Murray C52], Es-Dur [Murray C40], Es-Dur [Murray C47]


    Radek Baborak • Horn
    Bayerische Kammerphilharmonie • Johannes Moesus



    Klarinetten-Konzerte N° 1 Es-Dur und N° 2 Es-Dur
    Konzert für zwei Hörner in F-Dur


    Dieter Klöcker • Klarinette
    Klaus Wallendorf • 1. Horn
    Sarah Willis • 2. Horn
    SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg • Holger Schräter-Seebeck



    Sinfonien Es-Dur [1792], g-moll [1787], C-Dur und D-Dur


    Lithuanian Chamber Orchestra Vilnius • Georg Mais



    Sinfonien D-Dur [Murray A19], C-Dur [Murray A6]
    Klavierkonzerte G-Dur [Murray C3] und G-Dur [Murray C2]


    Nerine Barrett • Piano
    Stuttgarter Kammerorchester • Johannes Moesus



    Oboen-Konzerte C-Dur, D-Dur und F-Dur


    Lajos Lencsés • Oboe
    Slovak Chamber Orchestra • Bohdan Warchal



    Horn-Konzerte Es-Dur [Murray C49], d-moll [Murray C38], E-Dur [Murray C51] und F-Dur [Murray C53]


    Zdenek Divoký • Waldhorn
    Tschechisches Kammerorchester • Ondrej Kukal


    Die hier aufgeführten „böhmischen“ Aufnahmen möchte ich besonders hervorheben: An der Qualität der Bläser hat sich in 250 Jahren nichts geändert! Der Lullist meint, es gibt weitere empfehlendwerte Einspielungen vom Concerto Köln.


    Bien cordialement,
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Lieber Ulli,


    wenn Du Rosetti sehr schätzt, könnten Dich ja auch folgende Aufnahme interessieren:




    Klarinette ist eines meiner Lieblingsinstrumente. Von daher ist mir der Kauf dieser CD´s absolut nicht schwergefallen! :]


    Grüße


    Christian :yes:

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Ulli,


    Nachdem Kai Czepickas Seite "Vergessen Komponisten" zu Beginn des Jahres vom Netz genommen wurde, dürften wir derzeit eine der wenigen Seiten sein, die sich noch mit den sogenannten "Kleinmeistern"
    (die meisten davon, so auch Rosetti, wurden zu Lebzeiten durchaus als "Großmeister" verehrt) befassen.


    Meine erste Rosetti CD, war in der Tat eine mit dem Concerto Köln.


    Sie hat mich nicht beeindruckt, kaum von Liebreiz ein unangenehmes aggressives Agieren. Gehetzt, das war mein Eindruck. (Die Aufnahmen waren für Teldec, es gab zwei Folgen - meines Wissens sind sie aber bereits gestrichen)



    Dieser Eindruck änderte sich schlagartig als ich die schon Von Dir erwähnte arte nova Einspielung einiger Hornkonzerte von Radek Baborak unter Johannes Moesus in den CD-Player schob.


    Ich hatte den Eindruck unbekannte Hornkonzerte von Mozart zu hören.
    In der Tat (das wusste ich anfangs noch nicht) war ursprünglich zumindest ein Hornkonzert Rosettis einige Zeit fälschlicherweise Mozart zugeschrieben worden.


    Von diesem Moment an erwachte meine Liebe zu Rosetti, quasi als "Ersatz-Mozart" in vielen Bereichen.


    Die meisten der abgebildeten Rosetti-Aufnahmen sind in meinem Besitz.
    Zusätzlich noch die Fagottkonzerte:



    eine Weitere Aufnahme mit Hornkonzerten (Glücklicherweise kaum Überschreidungen mit der arte-nova Veröffentlichung.



    dazu noch MDG-Aufnahmen der Sinfonien in 2 Folgen unter Johannes Moesus.
    Hiezu noch ein Wort zu Johannes Moesus. Er ist nich nur Dirigent, donder derzeit auch Prösident der Internationalen Rosetti-Gesellschaft.
    Während ich bei vielen dieser Gesellschaften den subjektiven Eingruck (der trügen mag) einer Geldbeschaffungsquelle habe, ist die Rosettigesellschaft unter Moesus äusserst aktiv. In den Letzten Jahren wurde Rosettis bis dahin karge Diskographie schlagartig aufgefettet - jeweis von verschiedenen Labeln, der Name Johannes Moesus taucht aber immer wieder auf.



    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Salut,


    irgendwie fällt mir gerade noch eine CD in die Flossen, die ich übersehen habe:



    Sinfonien B-Dur, C-Dur und Es-Dur.


    Neubrandenburger Philharmonie • Nicolás Pasquet


    Dies Es-Dur-Sinfonie ist besonders interessant, sie beginnt quasi mit einem Schlußakkord, was sehr verwirrend ist. Der erste Satz "zitiert" das Anfangsthema aus Mozarts g-moll-Sinfonie [in Anführungszeichen deswegen, da mir das Entstehungsdatum dieser Sinfonie nicht bekannt ist].


    Mit dem Ersatz-Mozart stimme ich Dir voll zu, ich liebe Rosetti sehr und muß sogar sagen, daß ich seine Fagottkonzerte wesentlich schöner finde, als dasjenige von Mozart :stumm:. Allerdings muß man Mozart hier vergeben, denn er hat es anscheinend für einen Dilettanten komponiert, was bei Rosetti [wie ich berichtete] keineswegs der Fall gewesen ist.


    Natürlich dienen die Komponisten-Gesellschaften zu einem nicht unerheblichen Teil der Geldbeschaffung. Ich finde allerrdings, dass dies seine Berechtigung hat, sofern die Gelder, wie z.B. bei der Rosetti- oder Kraus-Gesellschaft "gewinnbringend" angelegt werden, d.h. in Notentextausgaben, Konzerte und Einspielungen investiert werden, Biografien und anlalytische Texte nicht zu vergessen.


    Bien cordialement,
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)


  • Mon trés chér Christian,


    merci beaucoup für den heißen Tip. Ja, die Klarinette mag ich auch extrem gerne. Allerdings mit der Einschränkung, dass ich die Stadlersche Bassettklarinette bevorzuge, welche in den letzten Jahren u. a. Dank Erich Duda rekonstruiert werden konnte und so es ermöglicht hat, dass wir z.B. Mozarts Klarinettenkonzert erstmals in der Originalfassung hören konnten. Die Stadlerscher Bassettklarinette hat einen Tonumfang, der weitaus mehr als eine Oktave tiefer reicht, als bei den heutigen Klarinetten üblich, das gibt dem Werk eine besondere [ursprüngliche] Färbung. Alles andere ist in meinen Ohren Mist [natürlich nicht von der Qualität der Solisten], sondern musikalisch gesehen, da es nicht dem Original entspricht und in vielen wichtigen Phrasen um eine Oktave nach oben transponiert wurde. Natürlich darf man die "moderne" Böhm-Klarinette nicht verurteilen, sie hat sich letztlich aus den Entwicklungen der Gebr. Stadler u.a. durchgesetzt, weil ihr Gebrauch so am sinnvollsten war.


    Ein weiteres Werk für diese Originalklarinette hat Franz Xaver Süßmayr komponiert, es gibt eine Einspielung dazu. Interessanter Weise ist das Autograph des Süßmayr'schen Werkes zusammen mit dem Mozarts verschwunden [siehe auch hier].


    Die Rosetti-Klarinetten-Konzerte mag ich sehr, sie sind sehr virtuos, gurgelnd, blubbernd, aber auch "Blumig" und farbenfroh, teils gar extrem schrill und durchdringend in den hohen Lagen!


    Bien cordialement,
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Heute morgen war ich überrascht, von zwei Rosetti-Symphonien wieder viel stärker angesprochen worden zu sein, als in den letzten Jahren, noch nie sind sie mir so Haydn-nahe vorgekommen, so gekonnt in der Formulierung der Einfälle, die einander doch sehr überzeugend ablösen - und vor allem die Instrumentierung so delikat.


    Alfred muss ich insofern Recht geben, als die Streicher des Concerto Köln bei lauten Einsätzen einen Geräuschanteil entwickeln, der in diesem Fall störend ist, sonst habe ich an den Kölnern aber nichts auszusetzen (freilich, andere Komponisten liegen ihnen mehr).


    Inzwischen gibt es beide Concerto-Köln-Rosetti-Symphonien-CDs kombiniert sehr billig (und also so sicher ungebremst zu empfehlen):

  • Salut Kurzstückmeister,


    Du schriebst:


    Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    (freilich, andere Komponisten liegen ihnen mehr).


    ...als da wären?


    ?(


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Was mich an diesem Ensemble stört, ist lediglich die zu große Härte der Streicher bei lauten Einsätzen im Verlauf von Stücken, deren Ausdrucksbereich mit diesem Geräuscheffekt meiner Ansicht nach unvereinbar ist.


    Härte in den Streichern überzeugt mich bei Stücken mit wild drängendem oder drastisch lärmendem Ausdruck (CPE Bach oder Sturm und Drang), nicht in hochklassisch repräsentativer Gegend.

  • Hallo!!


    Ich hab heute, wie ihr vielleicht dem Was hört ihr gerade jetzt-Thread entnhmen könnt, einen Mozarts-Zeitgenossen-Tag. Zuerst Salieri, dann Paisiello und jetzt schon zwei Rosetti-CDs:


    Sinfonien Es-Dur [1792], g-moll [1787], C-Dur und D-Dur


    Lithuanian Chamber Orchestra Vilnius • Georg Mais



    Sinfonien D-Dur [Murray A19], C-Dur [Murray A6]
    Klavierkonzerte G-Dur [Murray C3] und G-Dur [Murray C2]


    Nerine Barrett • Piano
    Stuttgarter Kammerorchester • Johannes Moesus



    Die Sinfonien erinnern mich sehr stark an Mozart späte 20er Sinfonien und sind wirklich reizvoll. Vor allem die Sinfonie in C-Dur Kaul 26 mit ihrem Grave-Allegro assai, come presto Satz hat es mir angetan! :jubel:


    Nun höre ich die Klavierkonzerte und war sehr beeindruckt.
    Aus der Epoche zwischen 1770-1800 kenne ich nur Mozarts Klavierkonzerte (wen wunderts).


    Nun hörte ich die beiden Rosetti-Konzerte und war schlichtweg begeistert. Nach den (für mich) nach dem letzten Jahr ziemlich ausgelutschten Mozartkonzerten sind die Rosetti-KKs eine Offenbarung. Etwas neues und "frisches", auf dass ich auf keinen Fall mehr verzichten will.


    Die Tiefgründigkeit des Orchesters ist zwar (mMn) nicht so da, wie bei Mozart, dafür sind sie viel einfallsreicher und witziger.
    Sollte man sich wirklich mal anhören, man verpasst was, wenn man sie nicht kennt.


    LG joschi

  • Seit dem letzen Beitrag hat sich in Sachen Rosetti glücklicherweise einiges getan. Das verdenken wir zum einen dem rührigen Klassiklabel cpo, zum anderen der nicht minder rührigen Internationalen Rosetti-Gesellschaft -IRG


    http://www.rosetti.de/


    und ihrem Präsidenten, dem Dirigenten Johannes Mösus, welcher zahlreiche Rosetti Einspielungen (fast wäre man geneigt zu sagen "alle" persönlich dirigiert hat.


    Ersteinsteigern in Sachen Rosetti bietet sich nun eine Chance, 3 Hornkonzerte des Meisters wohlfeil zu erwerben.
    .
    Für 2.99 Euro bietet jpc diese CD, der der jpc.Gesamtkatalog beigepackt ist, an. Ein Schnäppchen.
    Somit wird die Diskographie der Rosetti Hornkonzerte um einige Stücke bereichert. Laut Wikipedia hatt Rosetti 16 Konzerte für Horn und Orchester und 8 Konzerte für 2 Hörner und Orchester komponiert. Wenn ich mich richtig erinnere, so hab ich dereinst gelesen, daß einige (3 ??) davon verschollen sind.


    Aus mir unerfindlichen Gründen wurde die Rosetti CD der Chandos Serie "Mozarts Contemporaries" bis jetzt nicht erwähnt -was ich an dieser Stelle gerne nachhole. Für Liebhaber von Musik des 18, Jahrhunderts quasi ein Muss. Ist sie mal aus den Katalogen verschwunden, dann ist es zu spät.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Ich glaube gelesen zu haben, daß ein lange Zeit Beethoven zugeschriebenes einsätziges Klavierkonzert heute diesem "Kleinmeister" zugeschrieben wird. Irgendwo habe ich nämlich eine Billig-CD mit diesem Konzert, finde sie aber momentan nicht.


    Dieses Produkt hat auch kein Beiheft, nur ein loses Blatt als Cover, auf dem der Name Beethoven in 24-Punkt-Schrift steht, darunter dann mit einem Fragezeichen versehen der Name Rosetti - natürlich kleiner.


    Warum wohl...?


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Es gab verschiedene Aufnahmen dieses Klavierkonzertes , welches - obwohl man es inzwischen besser weiß - teilweise noch immer unter Ludwig van Beethoven WoO 4 angeboten wird. (siehe Beispiel)

    Der Name Beethoven - und ein angeblich von ihm stammendes Klavierkonzert - wird von manchen Managern der Tonträgerindustrie als verkaufsträchtiger eingestuft als der Name Rosetti - was derzeit ja auch stimmt
    Diese unsaubere Praxis wurde schon im 18. Jahrhundert geübt - soviel wie damals von Haydn angeboten wurde hat der gar nicht geschrieben.....
    In diesem Zusammenhang sollte man darüber spekulieren, ob nicht der Titel in "Ersatzbeethoven" verwandelt werden sollte.
    Nun aber ganz im Ernst: An Hand solcher Fehlzuschreibungen kann man erst ermessen auf welch hohem Niveau mancher heute Komponist einst geschrieben hat. Anders wären solche Irrtümer ja gar nicht möglich.
    Anlässlich Mozarts Tod wurde in Prag Rosettis Requiem aufgeführt....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die von Alfred gespostete Centaur-Einspielung habe ich nicht. Und daß ich an meine entsprechende CD nicht drankomme, liegt an meinem bevorstehenden Umzug - ist alles schon schön verpackt. Aber ich weiß, daß es eine ältere DDR-Aufnahme ist, die von Vox-Tournabout (oder so ähnlich geschrieben) herausgegeben wurde; wobei der Name C.A.Bünte auf dem Cover auftaucht. Aber ob das nun der Dirigent oder der Pianist ist, weiß ich nicht mehr... ;(


    Ansonsten muß ich Alfred bescheinigen, daß er mir, wie die anderen User schon vor ihm, mit diesem Komponisten mal wieder die Zähne lang gemacht hat!!!


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • @ Musikwanderer


    Meine CD sah so aus:



    Die Rosetti-CD von jpc / cpo als Bestandteil des CPO-Kataloges für € 2,99 ist ja nun wirklich ein Schnäppchen!



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • @ Harald:


    Vielen Dank für dieses Posting. Genau diese CD meinte ich. Jetzt sehe ich an dem Cover, daß der Pianist Martin Galling hieß und C.A. Bünte der Dirigent war. Beide Namen sind mir so gut wie unbekannt. Aber ich kann ja mal bei Gelegenheit versuchen, über das Web etwas in Erfahrung zu bringen...


    Herzliche Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Die Ersteinspielung auf CD des Violakonzertes in G von Rosetti stammt von Nils Mönkemeyer.
    Auf dieser CD befinden sich auch 6 Arrangements aus Bachs Kantaten.
    "Weichet nur, betrübte Schatten" (Bach) könnte man schon zu Rosettis Werk sagen, denn was man zu hören bekommt,
    vertreibt eine depressive Verstimmung auf der Stelle. Frisch und fröhlich kommt das Violakonzert daher.
    Der "Stern" schrieb "Verzückung garantiert".
    Das Konzert erinnert mich an Haydns Cellokonzerte.
    Das berühmte Violakonzert von F.A. Hoffmeister bildet den Abschluß dieser CD.


    Den Rundfunkmitschnitt des Violakonzertes von Rosetti gibt es hier
    http://www.todoperaweb.com.ar/camara_65.html

    mfG
    Michael

  • Antonio Rosetti, der 1750 geboren wurde, starb am 30. Juni 1792. Zu seinem Todestag habe ich dies ausgesucht:



    Heute ist sein 223. Todestag.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Threads, die länger bestehen setzten mit der Zeit so etwas wie Patina an, böse Zungen behaupten auch, sie würden rosten oder Staub ansetzten.
    Wie immer man das auch beurteilen mag, eine Auffrischung vermag den alten Glanz zumindest teilweise wiederherzustellen.


    Hier ein kurzes Zitat aus dem Eröffnungsbeitrag (den man lesen sollte)


    Rosetti hinterließ knapp 400 Werke, darunter 17 Hornkonzerte [14 sind bekannt], 7 Doppelhornkonzerte [6 sind bekannt], 3 Oboenkonzerte, 4 Fagottkonzerte, einige Flötenkonzerte, rund 20 Sinfonien, Streichquartette, Chorwerke, einige nette [von mir spielbare!!] Klavierkonzerte, und 2 bezaubernde Klarinettenkonzerte.


    Hier ist eine Korrektur angebracht, denn auch die Quellen aus denen wor schöpfen dürfen oder müssen , werden ständig aktualisiert.


    Erfreulicherweise hat Rosetti nicht nur rund 20 Sinfonien sondern 44 hinterlassen, sowie 5 symphonies concertantes, die Anzahl der Solistenkonzerte wird insgesamt mit 52 beziffert (Wie schon aus dem Einführungsbeitrag hervorgeht, überwiegen hier die Werke für Blasinstrumente als Soloinstrument), ich fand ferner 38 Serenaden, sowie 12 Streichquartette, 11 Klaviersonaten, 13 Messen, 4 Requiems, 22 weitere religiöse Stücke und 82 Lieder
    Es gibt also noch eine Menge zu entdecken imn Falle von Rosetti. Dabei kann man nicht sagen, daß die Rosetti (Jubiläums und Gedenkjahre nichts gebracht hätten - Im Gegenteil. Seit damals tröpfeln immer wieder Neuaufnahmen auf den Klassikmarkt. Daran ist zu einem nicht geringen Teil die Internationale Rosetti Gesellschaft schuld, deren Gründungsjahr 1992 war und deren Einsatz für ihren Namensgeber geradezu als vorbildlich bezeichnet werden darf.
    http://www.rosetti.de/
    Ein Glücksfall - wahrscheinlich kein zufälliger - ist hier, daß der Präsident der Gesellschaft gleichzeitig ein renommierter Dirigent und darüber hinaus (nicht nur !!) ein Spezialist in Sachen Rosetti ist: Johannes Moesus
    Johannes Moesus – ein Ritter des Nischenrepertoires


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Vielleicht, lieber Alfred, könntest du auch den Threadtitel aktualisieren, da ja der Threadgründer nicht mehr im Forum weilt und mir der Titel "Reservemozart" einfach nicht gefällt, nicht mal mit Fragezeichen.


    Doch in erster Linie möchte ich heute auch hier an seinen 225. Todestag erinnern, den ich hier etwas umfänglicher gestaltet habe:


    Erinnerungen an verstorbene und Geburtstags-Glückwünsche an lebende Musiker


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).