Schon lange brennt mir dieser Thread unter den Nägeln. So sei es denn heute, nachdem der neue Kurier 8/2009 aus meinem Briefkasten platschte - mit jeder Menge Flyerbeilagen (mich wundert, daß die Post es schafft, daß die Dinger nicht verlorengehen wie z.B. die Gutscheine damals...). Ich lasse Euch mit nicht immer ernst gemeinten Kommentaren teilhaben an meinem Durchstöbern des Kuriers:
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Neu:
Wolfgang Amadé Mozart [1756-1791]
Hornkonzerte Nr. 1 - 4
(Konzert Nr. 1 in 2 Fassungen von Robert LEvin und F. X. Süßmayr)
Stefan Dohn, Horn
Camerata Salzburg
Emanuel Schulz
ZitatOriginal von jpc
Original und Stilkopie
Die drei vollendeten Hornkonzerte KV 417, KV 447 und KV 495 hat Mozart ebenso für den befreundeten Hornisten Joseph Leutgeb geschrieben wie etliche Fragmente, Einzelsätze und Entwürfe. Zwei davon, nämlich KV 412 und KV 514, wurden nach Mozarts Tod von seinem Schüler Süßmayr zu einem eigenständigen Werk vollendet. Dieser Bearbeitung ist hier originellerweise eine Komplettierung des amerikanischen Pianisten und Musikologen Robert D. Levin gegenübergestellt, der sich täuschend echt auf die Nachahmung von Mozarts Personalstil versteht. Ergänzt wird das Programm durch ein Andante sostenuto des italienischen Komponisten Nino Rota, eine gekonnte Stilkopie, die auch den Hornpart ganz so behandelt, wie es Mozart getan hat.
Hm. Ich rate mal, daß Track 13 der von Robert Levin vollendete Satz ist - das klingt so gänzlich unmozartisch Nee, da gefällt mir Süßmayr wesentlich besser... und zwar nicht aus Hörgewohnheit. Sicher, in den Begleitfiguren ist Süßmayr etwas weniger subtil - aber allein die Fehlinterpretation Süßmayrs, die zum Zitat des Cantus firmus in den Takten 70ff. führte, ist einfach genial. Und: Nein, Herr Levin - Mozart hätte die Bläser so niemals gesetzt. Es mag vergleichbare Stellen geben, aber zu diesem Werk passen sie einfach nicht. Allerdings birgt die Einspielung sicher den Vorteil, daß man Mozarts Version des Satzes hören kann, so wie er ihn fortgesponnen hat (man muß sich nur die Bläser wegdenken - bis aufs Horn vesteht sich :lips: ). Ab ca. Mitte Seite 2 der Partitur macht Süßmayr nämlich, was er will... (das lag aber daran, daß er wohl nur den ersten Partiturbogen hatte - also kein Vorwurf).
Außerdem klingt der Rota auch überhaupt nicht nach Mozart.
Also mal wieder Marketing pur... dennoch sehr gut gespielt!
Ulli
Fortsetzung folgt...