GROSSE MUSIK - aber nichts für mich !

  • Mein nächster schnell absterbender Thread ??
    - oder vielleicht mal etwas, was sich spannend entwickelt ?? 8)


    - hier gehts um "musikalische Unverträglichkeiten" in Bezug auf die eigene psychische Befindlichkeit...



    Selbst habe ich eine diagnostizierte leichte Depression, mit der sich`s durchaus ganz passabel leben läßt :]
    - ein wenig aufpassen muß ich allerdings wohl schon, da nicht in "mittelschwere" Gefilde abzurutschen:
    Dann wäre wohl im wahrsten Sinne desöfteren "Schluß mit lustig"...


    - Die späten Brahms-Klavierstücke tragen da für mich so eine "ewige Schwermut" mit sich, die ich dann doch besser vermeide


    - Auch dieses Psychotiker-Kollegium "Salome" mit Straussens Nervenfasern-Musik ...
    LIVE hab ich es wirklich (in Meiningen) 2mal g e n o s s e n ... aber bei mir im CD-Schrank ... Ach ne...


    - und mit so manch Avantgardistischem kann ich ja durchaus viel anfangen ... aber das bißchen, was ich bisher von Wolfgang Rihm gehört habe ...
    pure Katastrophenmusik - alle paar Monate mal im Konzert "why not?", ansonsten aber: Hausverbot :P



    Aber erstma genug von mir............


    Ach ja - bitte nicht schon wieder Posts a la "Ich ertrage Otto Schenk/Dietrich Hilsdorf nicht, weil"
    - und an ein Streit-Thread pro/contra atonale (oder Zwölfton)Musik ist - "eigentlich" jedenfalls - auch nicht gedacht...


    guts nächtle erstma
    micha

  • Zitat

    Original von pieter.grimes
    Mein nächster schnell absterbender Thread ??
    - oder vielleicht mal etwas, was sich spannend entwickelt ?? 8)


    - hier gehts um "musikalische Unverträglichkeiten" in Bezug auf die eigene psychische Befindlichkeit...


    Wagner macht mich verrückt. Anders kann ich es nicht zum Ausdruck bringen.
    Was es ist... keine Ahnung. Aber seine Musik nervt mich tierisch. Sorry.


    LG, Paul

  • Mich machen sämtliche "Neutöner" wahnsinnig, ich werde aggressiv von dieser Art Geräusche...Musik mag ich das nicht nennen.
    Der Gatte einer guten Bekannten ist Musikwissenschaftler und ein leidenschaftlicher Verfechter sämtlicher Neutöner. Während eines Abendessens in relativ kleiner Runde hatte er sich vorgenommen nun auch mich zu überzeugen. ALLEIN das Reden über diese dissonante Dudelei brachte mich derart in Wallung, dass ich ihn beinahe in der Suppenschüssel ersäuft hätte. Müßig zu sagen, dass von der Bekanntschaft beidseitig seitdem kein Gebrauch mehr gemacht wurde!


    Ansonsten kann ich nur sagen, dass Musik die Grundstimmung in der ich mich befinde zumeist verstärkt, d.h. dass ich auch mit einem Requiem (Verdi!!) in absolutes Glücklichsein abheben kann und mich fröhlicher Belcanto regelrecht traurig machen kann...auch wenn er großartig gesungen wird.


    LG


    Fides :hello:

    La vita è bella!

  • Nun ich versuche immer jeden seinen Geschmack zu lassen, daher diskutiere und missioniere ich nicht. (Wozu ? es ändert ja nichts)


    Zu mir meinte man, man müsse doch auch mal was anderes hören, nicht immer nur Klassik.


    Ja und was bleibt dann noch ?


    Na Rock und Pop, Volksmusik und Schlager...




    Mich macht diese Musik aber krank.
    Vom "Mutantenstadel", den "lästigen Musikanten" oder der "Pest der Volksmusik" bekomme ich den schlimmsten Brechreiz und ich verspühre eine latente Agressivität.


    Das was da musikalisch verkörpert wird, ist so dermaßen weit weg von meinem ästhetischen Empfinden - das müssen Außerirdische sein :wacky:


    Ich habe es versucht mit einer halben Flasche Cognac (weil an Silvester wird das bei meinen Eltern grundsätzlich geguckt) es half nichts, außer dass ich einen nicht mehr zu bändigenden Lachanfall bekam.


    Zudem finde ich das Einmarschieren mit sämtlichen Fahnen doch recht bedenkenswert :rolleyes:
    Da müssen bestimmt einige gegen den Reflex, den rechten Arm in die Luft zu reißen, ankämpfen :stumm:


    Mich zerstört innerlich die sogenannte Popmusik, denn manchmal ist es einfach unaushaltbar wie primitiv dieses Zeugs ist, da hat manches Kinderlied mehr Niveau. (weniger Fatal ist die Musik bis zum Ende der 70er Jahre, alles was danach kam ist nur noch grausam für mich).


    Mich macht das Depressiv weil ich auch da jede Bindung zu meiner akustischen Welt verliere.


    Mich macht es traurig, dass ich nicht diese oder jene Oper jetzt hören kann.
    Diese Art von Musik gibt mir absolut gar nichts, sie spricht mich nicht emotional an, sie berührt mich überhaupt nicht.
    Ich fange dann an alles auszublenden und mich an eine schöne Arie von Jommelli oder sonstwem zu erinnern.




    Natürlich gibt es auch klassische Musik die ich nicht ertragen kann.
    Denn da stellt sich der gleiche Effekt wie oben beschrieben ein.
    Vor allem bei Operetten und R. Strauss.


    Lieber keine Musik als dieses Zeugs.



    Aber gehört das alles zur "Grossen Musik" ?


    Nö ich glaube nicht, bzw. was versteht man unter grosser Musik ?(

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  • Schönbergs "Überlebender aus Warschau" ist zweifelsohne große Musik.


    Und dieses Stück erschüttert einen wirklich zutiefst; so ähnlich wie seinerzeit, als ich "Schindlers Liste" gesehen habe.


    Leider befinde ich mich sehr selten in einer psychischen Verfassung, die mich dieses Stück freiwillig hören läßt. Fühlt sich eher nach Masochismus an, das zu tun...(So ähnlich wie mit KZ-Dokumentationen: Man weiß, daß das alles extrem schlimm war, aber deswegen muß man sich nicht unbedingt wieder eine Sendung zu dem Thema mit Leichenbergen etc. angucken, auch wenn sie gut gemacht ist.)


    Andere traurige Stücke wie z.B. die gängigen Requiems kann ich mir hingegen oft mit Genuß anhören.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    (weniger Fatal ist die Musik bis zum Ende der 70er Jahre, alles was danach kam ist nur noch grausam für mich)


    D'accord.


    Zitat

    hasenbein
    Schönbergs "Überlebender aus Warschau" ist zweifelsohne große Musik.


    Und dieses Stück erschüttert einen wirklich zutiefst; so ähnlich wie seinerzeit, als ich "Schindlers Liste" gesehen habe.


    Das vielleicht erschütterndste Werk, das ich kenne.
    Und doch ein Kunstwerk, ja.


    Aber zur Ausgangsfrage: Ich bin eigtl. für viele Musikgattungen und Stilrichtungen offen. Wenig bis nichts kann ich aber mit der Oper nach Puccini anfangen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Zu mir meinte man, man müsse doch auch mal was anderes hören, nicht immer nur Klassik.


    Ja und was bleibt dann noch ?


    Na Rock und Pop, Volksmusik und Schlager...


    Tja das sagt man zu mir auch immer....


    Ich höre jene Musik aber durchaus auch zwischendurch...


    Damit meine ich aber eher die Musik der Beatles, John Lennon, und vor allem Jazz, oder ich liebe auch Gospels... :jubel:


    Dieses desaströse Geplärre, das heutzutage aus dem Radio dröhnt (oder aus einer Disco... :faint:) ist zu 95% absoluter Mist...


    Wenn auch manchmal ein Song dabei ist, den ich durchaus schätze, zwecks seiner Kreativität oder einfach als Ohrwurm...


    Zwar bin ich zeitgenössischer oder moderner Musik (der Unterschied ist mir nicht wichtig... =) =)) wahrscheinlich aufgeschlossener als viele hier, aber dennoch ist das meiste davon Müll...


    Aber aufregen in dem Sinn, kann ich mich über diese Musik meistens nicht..
    sollen sies hören, mir ists wurscht, denke ich immer und drehe Mozarts 41ste in meinem Radio lauter.... :D :yes: :D


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)


  • Du meinst etwa Musik wie diese.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil


    Du meinst etwa Musik wie diese.


    LG, Paul


    Jep, das kommt ziemlich hin...


    auch wenn ich nicht alles davon kenne... :faint:


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

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  • Zitat

    Mich macht diese Musik aber krank.
    Vom "Mutantenstadel", den "lästigen Musikanten" oder der "Pest der Volksmusik" bekomme ich den schlimmsten Brechreiz und ich verspühre eine latente Agressivität.


    Ist das wirklich Musik? Hätte es nicht besser in "" gehört?


    Zeitgenössische Musik oder das, was nahe dran ist, finde ich anstrengend. Neulich bei Boulez musste ich mich zusammenreissen.
    Im Konzertsaal hat man ja noch eine gewisse Atmosphäre und das visuelle Erlebnis, aber auf der Couch daheim wird es schon schwierig. Warum sich da durch eine CD "quälen",wenn es so viele schöne andere gibt?


    Bartok finde ich dagegen toll, auch Zemlinsky.


    Bei Opern ist es oft die Länge, die es anstrengend macht und der Ring ist ohne Bühne schon schwere Kost.
    Gilt aber an manchen Tagen auch für Mahlers 7..


    Schönbergs Violinkonzert mit Hilary Hahn blieb leider trotz intensiver Bemühungen meinerseits im Laden und das trotz des von mir sehr geliebten Sibelius-Konzerts, das auch auf der CD ist.


    Abschließend fallen mir noch die Violinsonaten von Schubert und seine Sinfonien ein. Zwar schon wunderschön, aber ich tue mich einfach schwer mit ihnen. Habe jetzt Lenny mit Nr.5+8, da wird es schon etwas besser.

  • Zitat

    Ist das wirklich Musik? Hätte es nicht besser in "" gehört?


    :D



    zeitgenössische Kunst - Musik oder wie immer man die Musik unserer Zeit nennen will, empfinde ich auch meist recht anstrengend, aber trotzdem faszinierend.
    Die Nähe zur bildenden Kunst ist eben recht nahe gesteckt.



    Allerdings gebe ich zu, dass mich Musik nach 1800 relativ selten emotional anspricht, aber das ist eben eine rein subjektive Geschmacksprägung.
    Und natürlich gibt es Ausnahmen - Shostakovich z.B. seine Musik berührt mich auf einmal wieder ziemlich intensiv.
    Keine Ahnung woran das liegt.



    Aber ich habe nochmal etwas nachgedacht und nach "grosser Musik" gesucht, also etablierten Meisterwerken die ich nicht ertragen kann, weil sie mich entweder schlicht nerven oder irgendwie "kränken"


    Ein neuerliches Papmphlet gegen R. Strauss erspare ich mir an dieser Stelle. :pfeif:
    Aber z.B. stürzen mich die Opern von Verdi in ein Loch unerträglichster Langeweile. Es geht soweit, dass ich mich unwohl fühle.


    Ich denke ich werde testweise mal eine Oper von Verdi Live besuchen, denn bisher kenne ich seine Musik nur von CD und bei Verdi besteht ja eine gewisse Chance, dass seine Musik in deutschen Opernhäusern gespielt wird. Vielleicht ändert das ja einiges.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Aber z.B. stürzen mich die Opern von Verdi in ein Loch unerträglichster Langeweile. Es geht soweit, dass ich mich unwohl fühle.


    Lieber Matthias,


    Hör mal die Szene als Violetta stirbt in Verdis Traviata. Und nicht mit Caballé. :no:
    Die schönste Ausführung die ich kenne, ist mit Cotrubas und Domingo. Mit ihrer Stimme vermag Cotrubas wirklich die Emotionen auszudrücken.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil



    Hör mal die Szene als Violetta stirbt in Verdis Traviata. Und nicht mit Caballé. :no:
    Die schönste Ausführung die ich kenne, ist mit Cotrubas und Domingo.
    LG, Paul


    Lieber Paul,


    die Netrebko ist aber allemal schöner :D

    Freundliche Grüße Siegfried