Gerhard Unger, welch eine Freude ihn zu hören.......
Mein 4 bändiges Metzler Musiklexikon verschweigt indes seine Existenz - indes handelt es sich dennoch um eine der prägnantesten und schönsten Buffo-Tenorstimmen die das 20 Jahrhundert hervorgebracht hat.
1916 in Bad Salzungen geboren, begann er seine Karriere zunächst als Oratoriensänger und wechselte erst relativ spät zur Oper.
Zu seinen Glanzrollen zählte der David in Wagners Meistersingern, die er mehrfach auf Schallplatte einspielte.
Wikipidia, die ich üblicherweise nur selten zitiere schreibt treffend:
ZitatEr besaß eine jugendlich helle, freundliche Stimme, ein sonniges Timbre und sehr viel komisches Talent.
Besser kann man den Sänger gar nicht beschrieben.
Leider ist vielles, was er aufgernommen hat (und in meinen Archiven vorhanden ist) derzeit nicht am Markt . was eine veritable Schande ist.
Mir gefällt besonders sein coupletartiger Vortrag in diversen komischen Opern, besonders bei Lorzting und Dittersdorf, aber auch als Mozarts Pedrillo
Ich habe hier eine Aufnahme von Dittersdorfs Oper "Doktor und Apotheker" als beispiel gewählt - und empfehle in den Track Nr 9 hineinzuhören "Wenn man will zu Mädchen gehen"
Unger singt hier völlig richtig "MÄdechen" - und nicht wie heute oft üblich "MEEdchen" - und trotz aller Leichtigkeit - oder gerade deshalb bietet er hier hohe Kunst.
In meinen Augen i ist er ziemlich konkurrenzlos - und das wird er - wie es aussieht auch für lange Zeit bleiben.
mfg aus Wien
Alfred