Marketinggags der Interpreten - Ein alter Hut

  • Immer wieder greifen Interpreten und ihre Manager zu skurillen Gags, um ins Gerede zu kommen, bzw das Interesse an ihrer Person zu wecken und die Umsätze anzukurbeln.
    Das wird immer wirder kritisiert, Puristen verstehen nicht wie man ein seriöses Medium wie die Klassische Musik, derart vermarkten kann.
    Dabei waren derartige Methoden son seit langem gang und gäbe.


    Mozart als "Wunderkind (und er war nicht der Einzige) wurde von seinem Vater ebenfalls auf recht drastische Weise promoted:
    Er und seine Schwester Nannerl mussten vor Publikum auf dem Cembalo spielen, während ihre Hände mit einer Serviette bedeckt wurden - so daß sie die Tasten nicht sehen konnten. Dieses Ereignis wurde annonciert und gegen Eintritt dem PT. Publicum dargeboten....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wenn der Künstler wirklich gut ist - warum nicht auch mal mit witzigen Aktionen auf ihn aufmerksam machen? Solange das Klimbim nicht in den Vordergrund gerät... (was ja bei Mozart sicherlich nicht der Fall war)


    Nur wenn durch Promotion das mangelnde Können des Künstlers überdeckt werden soll, dann muß man das gnadenlos aufdecken, finde ich.


    Beispiele: Vanessa Mae -> schreckliche Fiedeltante, sieht aber gut aus -> wird als neuer Star mit Hilfe von Hochglanzfotos mit Wet-T-Shirt etc. in pop-artiger Weise vermarktet.


    David Helfgott -> kann nicht spielen, aber wurde von Marketingabteilungen als verrücktes Genie hochgepusht.


    Helene Grimaud -> nur mäßige Pianistin, die sich mit Wolfs-Gedöns im Gespräch hält und damit versucht, die Aura der ganz besonderen Person, die somit auch ganz besondere Musik macht, zu verbreiten.


    LG,
    Hasenbein

  • Marketing ist nun mal nicht per se schlecht, sondern der Versuch, Produkte zu kreieren, die der Kunde dann auch tatsächlich kauft.


    Dazu muß man ein gutes (aus der Sicht der Kunden) Produkt haben, das vernünftig bepreist und dem Kunden bekannt ist, und schließlich muß er wissen, woher er es beziehen kann.


    Paßt eines dieser 4 Minimalelemente nicht, kann man sich in der langen Reihe der Flops hinten anstellen.


    Die Angst davor produziert allerdings tatsächlich so manche seltsame Blüte, oder sagen wir, eine Blüte, die zur Zeit vielleicht seltsam erscheint - aber wenn sie erfolgreich sein sollte, wird sie garantiert so oft kopiert, daß sie im Handumdrehen normal aussieht.

  • Der Schuß kann aber auch nach hinten losgehen...wer erinnert sich nicht an eine gewisse singende "höfliche" Dame, die von ihrem Mann promotet wurde in allen Foren. Die ganze Dame war ein Gag :hahahaha:

  • Zitat

    Original von hasenbeinBeispiele: Vanessa Mae -> schreckliche Fiedeltante, sieht aber gut aus -> wird als neuer Star mit Hilfe von Hochglanzfotos mit Wet-T-Shirt etc. in pop-artiger Weise vermarktet.


    Opernwelt-Äquivalent: Anna Netrebko -> singt schrecklich, sieht aber gut aus -> wird als Hochglanzobjekt mit viel nackter Haut vermarktet.


    In dem tollen neuen Film mit dem ebenfalls großartig vermarkteten, aber inzwischen abgesungenen Villazón ist sie als Mimi im Abendkleid mit tiefem Ausschnitt und viel weißem Fleisch zu sehen.


    :wacky:


    Keine Ahnung von angemessener Winterkleidung. Kein Wunder, daß Mimi am Ende stirbt.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Friedrich Gulda:
    angefangen mit einem Auftritt, den er nur mit Blockflöte bekleidet absolvierte bishin zu seinem fingierten Tod mit späterer Auferstehungsfeier.


    Viele Grüße
    John Doe