Magdalena Kozena, die verhinderte Pianistin

  • Magdalena Kozena ist ein tschechische Mezzosopranistin, Jahrgang 1973.


    Eigentlich wollte Magdalena Kozena Pianistin werden. Durch eine schwere Handverletzung mit zwölf Jahren musste sie ihre Träume aufgeben.


    1987 begann sie ein Gesangsstudium am Brünner Konservatorium, das sie 1991 in Bratislava fortsetzte.
    1995 gewann sie den 6. internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg.
    Ihren großen Durchbruch hatte sie im Jahre 2000 als Einspringerin für Anne Sofie von Otter bei den Wiener Festwochen als Nero in Monteverdis „ Die Krönung der Poppea“.
    Seit 2004 ist sie die Lebenspartnerin des Dirigenten Simon Rattle mit dem sie auch zwei Söhne hat.
    Als Konzert-, Lieder- und Opernsängerin gastiert sie an allen führenden Musikmetropolen.


    Sie ist auf auf zahlreichen CDs vertreten. Ihre Aufnahmen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.


    Zu ihren Rollen gehören u.a. Sesto in La Clemenza di Tito, Zerlina in Don Giovanni, Angelina in La Generentola, Mélisande in Palleas et Melisande.




    Sie ist eine meiner liebsten Mezzosopranistinnen



    LG
    Jolanthe

  • Guten Abend


    Zitat

    Original von Jolanthe
    Seit 2004 ist sie die Lebenspartnerin des Dirigenten Simon Rattle mit dem sie auch zwei Söhne hat.


    ....und eine schöne CD zusammen aufgenommen hat:



    " Magdalena Kozena - Mozart Arias "


    Magdalena Kozena, Age of Enlightenment Orchestra,
    Leitung: Simon Rattle


    (Hab die Scheibe von ihr signiert :yes: )


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Tag


    zwei CDs der "Kozena" die ich gerne höre möchte ich noch vorstellen:



    " Magdalena Kozena singt Bach "


    Es begleitet sie das Ensemble Musica Florea,
    eine faszinierende Bachaufnahme von 1996.


    Und neu auf dem Markt:



    " Magdalena Kozena - Vivaldi "


    Ein harmonisches Zusammenwirken mit dem Venice Baroque Orchestra kenntzeichnet diese Aufnahme.
    Und die Kozena will hier nicht die Bartoli kopieren,
    sie singt ihren eigenen Vivaldistil.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Hallo,
    folgende CD ist ebenfalls sehr erwähnenswert:
    Magdalena Kozena - Lamento
    mit Musica Antiqua Köln
    Archiv, 2004



    Besser könnte ich es nicht formulieren:


    ...So gelingt der Sängerin insbesondere im Lamento von Johann Christoph Bach eine ausgesprochen plakative Affektumsetzung; dass diese unmittelbar unter die Haut geht, verdankt sich aber nicht zuletzt auch der sehr nuancierten Begleitung durch die Musica Antiqua ...
    (aus: FF 02/05)


    Jedenfalls gefällt mir auch diese CD sehr gut.


    Gruß
    Alkir

  • Guten Morgen,


    Zitat

    Original von Alkir
    Hallo,
    folgende CD ist ebenfalls sehr erwähnenswert:
    Magdalena Kozena - Lamento
    mit Musica Antiqua Köln



    Diese wunderbare Aufnahme ist auch vom Repertoire interessant,
    spannt sie doch einen Bogen von hochbarocken Lamento etc. von Joh. Seb. Vorfahren,
    über J.S. Bachs Leipziger Kantatenschaffen bis zu "neuster Musik" von Joh. Seb. Söhnen.
    Die Kantate BWV 170 "Vergnügte Ruh" wird, wie man es oft von Goebel und seiner musica antiqua köln gewohnt war, in rasanten Tempo gespielt.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

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  • Liebe Taminos !


    Ich besitze von dieser ausgezeichneten Künstlerin eine CD (DG) mit dem Titel "Enchantement" , wo ein Querschnitt durch ihr Repertoire vorgestellt wird.


    Ganz besonders gefallen mir die Lieder von Janacek und Dvorak ! :jubel:


    Empfehlenswert !


    Liebe Grüße -


    vom Operngernhörer :hello:

  • Heute übertrug Arte ein Konzert vom Lucerne Festival 2009 unter Leitung von Claudio Abbado. Magdalena Kozena interpretierte die fünf Lieder nach Gedichten von Friedrich Rückert von Mahler.
    Ich war sehr begeistert von ihrer Interpretation. Bisher kannte ich sie nur gesungen von Männerstimmen.
    Vielleicht hat noch jemand von Euch die Sendung gesehen.


    Liebe Grüße
    :hello:
    Jolanthe

  • Ich hab die Sendung auch gehört und gesehen. Bei Frau Kozena scheiden sich die Geister. Manchmal empfinde ich ihre Stimme berückend, gestern hat sie für meinen Geschmack den Mund zu wenig geöffnet.
    Und ihren Cherubin "Voi che sapete" verunstaltet sie mit zu viel unnützem Zierat, das hätte Mozart sooo nicht gewollt. Domenico Corri hat hier wirklich nichts verloren. Zum Kuckuck mit seinen "embellishments" :angry:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Tja, ich habe diese Luzernfestival-Übertragung gestern ebenfalls gesehen, aber leider konnte ich, im Gegensatz zu Jolanthe, mit Kozenas Darbietungen weder in den Rückert-Liedern noch in der Vierten Sinfonie etwas anfangen.
    Von Kozenas mangelhafter Beherrschung der deutschen Sprache einmal abgesehen, fand ich ihren unter extremem Hochdruck stehenden und mit weit aufgerissenen Augen dargebotenen Vortrag einfach nur total daneben. Ihr fast schon irre wirkender Blick passte in keinster Weise zur Schlichtheit und Verinnerlichung der Rückert-Lieder. Vielleicht hätte sie Abbado mal darauf hinweisen sollen, daß sie hier nicht Lucia di Lammermoor oder Salome vorträgt, sondern "nur" Orchesterlieder.
    Auch Abbados künstliche und langatmige Orchesterbegleitung hat den Gesamteindruck runtergezogen.
    Kein Vergleich also zur immer noch bestehenden Referenzaufnahme der Mahlerschen Orchesterlieder mit Janet Baker und Sir John Barbirolli.



    Agon

  • Ich verstehe nichts von Gesangstechnik und Mahlers Rückertvertonung, aber diese Sängerin ist für mich der neue Typ Sängerin, die bereits in aller Welt bekannt ist, ob wir es wollen oder nicht, und seien wir mal ehrlich, bei der Stimme, dem schauspielerischen Talent, dem Gatten, ja sagen wir es mal ehrlich, denn er wird ihr nichts raten, was nicht gut für sie ist, so gut kennt er die Welt der Musik auf jeden Fall,
    kann sie nur noch besser werden und einen völlig neuen Gesangstil einführen, diese Dame aus Tschechien mit ihrem Mut zur Autoironie, die auch die barocke Art auf die Schippe nimmt, und Mozart besonders gut singt. In ihrer Arie "si trovano" von Mozart, in der sie einfältig singen soll, sie habe keine Probleme Ehegatten zu finden, ist sie schlicht zum schießen, mir ihrer einfältige Mine.
    LG Michael

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  • Zitat

    Original von Agon


    Von Kozenas mangelhafter Beherrschung der deutschen Sprache einmal abgesehen, fand ich ihren unter extremem Hochdruck stehenden und mit weit aufgerissenen Augen dargebotenen Vortrag einfach nur total daneben.


    Abgesehen von ihrem etwas dumpfen a fand ich an ihrer Aussprache eigentlich verhältnismäßig wenig zu bemängeln.
    Viele der heutigen Liedsänger unterstreichen mit Gestik und Mimik ihren Gesang und das sagt mir persönlich mehr zu, als wenn ein Sänger nur regungslos dasteht.


    LG
    Jolanthe