Liebe Forianer und Mitleser
Im Laufe der Threads über Herbert von Karajan und Karl Böhm -und auch in anderem Zusammenhang ist mir aufgefallen, daß speziell jene Künstler die im Leben eine "Vormachtsstellung genossen haben, im Tode oder auch nur nach Ablauf der Karriere ganz besonders in den Dreck gezogen wurden, quasi als Rache für die "überzogene Präsenz" und den "allumfassenden Einfluß" zu Lebzeiten.
Spontan fallen mir etwa, wie schon gesagt, Herbert von Karajan, Karl Böhm und Georg Solti ein, ebenso wie Dietrich Fischer-Dieskeu und Elisabeth Schwarzkopf. Auch Wilhelm Backhaus und Wilhelm Kempff seien an dieser Stelle genannt. Luciano Pavarotti musst sich in den letzen Lebensjahren hinter vorgehaltener Hand "Mampferotti" nennen lassen..und Otto Schenk der begnadeter Regisseur der Wiener Staatsoper (und nicht nur) musste sich von diversen Kritikern unbestimmter Güte (ich hab die Namen vergessen) verspotten lassen.
Umgekehrt werden heute Leute, deren hauptsächliche Leistungen darin bestanden, "schönste Hoffnungen" wegen eines zu frühen Todes nicht erfüllt zu haben - in den Himmel gehoben.
Auch jene Künstler, die stets Absagen erteilten, bzw jene deren Diskographie nur 3 bis 5 CDs umfasste - die werden heute posthum anerkannt.
mfg aus Wien
Alfred