Hilfe ! - Meine Klassiksammlung ist ein Fass ohne Boden !!!

  • Liebe Forianer


    Mit 15 begann ich mit dem Sammeln von klassischen Schallplatten.
    Sie waren- gemessen an heutigen Maßstäban extrem teuer.
    Der Preis einer LP lag bei etwa 150/160 Schilling was soviel wie 11 Euro ist, ein Azubi im vierten Lehrjahr verdiente ca 380 - 450 Schilling.


    Interessanterweise blieben Platten jedoch preisstabil, als ab 1983 die Ablöse duch die CD erfolgte, war der Preis unverändert gebliebn.
    Man verkauft abe die CD um ca 340 Schilling soll heissen 26 Euro, aber auch bis zu 29 Euro wurden verlangt, und das vor 26 Jahren !!


    Allmählich gab es dan sowas wie Budgetlabels und wiederverwertungen - und machte das Sammeln erschwinglich.


    Die nur zur Einstimmung für jüngere Klassiksammler.


    Anfangs kaufte ich pro Monat etwa 1 Langspielplatte, später wurden es dann mehr.


    So kam ich im Laufe der jahre auf eine Langspielplattensammlung von etwa 600 Stück und 44 Operngesamtaufnahmen.


    Dann kam die CD


    Ich sammelte schon welche, BEVOR ich meinen CD Player gekauft hatte, ein solcher kostete in der Pionierzeit etwa 1000 - 140 Euro -im Jahre 1983, wohlgemerkt.


    Es war schwierig:
    Es gab nur gelegentlich CDs in den Klassikläden, die neue Technik wurde allgemein als nicht durchsetzbar belächelt...
    Das Angebot umfasste Anfangs ca 200 CDs.


    Allmählich besserte sich die Situation - aber es gab kaum Überspielungen aus der Analog-Ära.


    Karajans Verdikt "alles andere als die CD sei "Gaslicht" und "Überspielungen von Analogbändern wird es nie geben - zumindest von meinen Aufnahmen nicht" zeigten Wirkung.


    Alles wurde neu aufgenommen - nicht immer mit Künstlern meiner Wahl
    Karl Böhm- mein "Hausgott" war verstorben, ebenso die meisten meiner Lieblingsinterpreten. Kein Wunder, daß ich (ungerechterweise) gegen viele Interpreten, die nun von den Covern grinsten, richtige Antipathie entwickelte.


    Egal - irgendwann kamen dann die ersten CDs von Analogaufnahmen (auch von Karajan, wie wir heute alle wissen) und ich begann - neben Repertoireerweiterung - die guten alten Aufnahmen einzweites Mal zu erwerben - ein Vorgang der bis heute nicht abgeschlossen ist..


    Man zahlt ja nicht geren für eine Aufnahme, die man bereits hat - aber letztlich bleibt einem doch nichts anderes übrig.


    Mein ausdrücklicher Wunsch war - und ist - unabhängig vom aktuell vorhandenen Angebot möglichst viele große Künstler einerseits - und viele Werke (vor allem auch unbekannte aus dem 18. und 19. Jahrhundert) andrerseits meiner Sammlung einzuverleiben, um von aktuellen Trends unabhängig zu sein,.........



    Als ich ca 1000 CDs hatte, betrachtete ich meine Sammlung als "weitgehend abgeschlossen" Natürlich sollte noch ein oder das ander dazukommen, aber nichts Gravierendes mehr....


    WIE SEHR HATTE ICH MICH GETÄUSCHT !!!


    Immer wieder tauchen große Namen aus der Vergangenheit auf, immer wieder tauchten Werke von Komponisten auf, deren Namen ich entweder noch nie gehört hatte - oder aber solche, deren Namen ich schon gehört hatte, wo es aber bis dato keine Aufnahmen gab


    (das waren in der Vergangenehit beisipielsweise Wagenseil, Albrechtsberger, Süssmayr, Cannabich, Kozeluch, Wölfl , Abbe Vogler,Gerl, und zahlreiche andere)


    Inzwischen habe ich mich auch Bereichen außerhalb der Wiener Klassik zugewandt, und man sollte nicht gleuaben wie viele unbekannte Barockkomponisten es gibt, wie viele Weltklassedirigenten, - geiger und -pianisten von einst - die alle noch erfasst werden wollen.


    Ich habe keine Ahnung wie gruß derzeit meine Samluing ist, allein die Operngesamtaufnahmen dürften die 250 Marke schon locke überschritten haben und bei CD bin ich weit über 2500, vielleicht über 3000 - ich weiß es ehrlich gestanden momentan nicht.l


    Was mir auffällt ist, daß die Anzahl von Lücken immer grösser wird, desto länger ich sammle, soll heissen, meine Wunschliste wird immergrößer, statt kleiner. Immer wieder gibt es etwas, das ich noch nicht habe...


    So wächst meine Sammlung immer weiter, aber meine Wünsche wachsen auch......


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred :



    Sehr nachdenkenswert Deine Ausführungen für jemanden , de selbst lange Platten , MCs oder CDs sammelt .


    Am Rande : Die grösste LP - Sammlung , die ich kannte , war 1980 (!) eine mit über 1 000 LPs , die der Musikfreund peinlichst genau auf Karteikärtchen katalogisiert hat . Zumal nach Komponisten , Werken und Interpreten .


    Eine Cousine von mir dürfte alleine an Aufnahmen mit Kompositionen von ihren Hausgöttern Mozart , R. Wagner und . Strauu 1983 auch um die 1 000 LPs gehabt haben ( CDs fand sie überflüssig und schlecht klingend ) .


    F r a g e :


    Wieviele dieser Aufnahmen , die Du ja mühsam und mit Fleiss im Laufe Deines lebens gekauft hast , hörst Du tatsächlich .


    Unsere Zeit ist ja doch arg begrenzt - zumindest während eines sehr aktiven Berufslebens .


    Hast Du einmal ernsthaft darüber nachgedacht , Dich auch von einigen Aufnahmen zu trennen ?


    Hast Du Dir dann etwa bei den Karl - Böhm - Interpretationen diese neben den in aller Regel sehr gut klingenden LPS auch die CD - Version gekauft ?



    Danke für Deine Antwort im voruas .


    Beste Grüsse ins hoffentlich auch sonnige Wien !


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Das ist so im allgemeinen das Problem, daß einem immer klarer wird, wie wenig man weiß, umso mehr man weiß... oder auf die Klassiksammlung umgemünzt: daß man immer mehr Lücken entdeckt, umso mehr CDs man hat. ;)


    Fies. Wer sich das ausgedacht hat, war ein Finanzgenie.


    :hello:
    M.

  • Ich HOFFE (!), dass ich dieses Problem eines Tage habe.
    Denn im Moment hätte ich eher diesen Thread eröffnet:


    "Hilfe! Meine Klassiksammlung hat den Boden im Fass zu weit oben!!!"



    Da ich aber davon ausgehe, dass mein Kaufrausch spätestens ab dem ersten Gehalt losgeht, wird sich das irgendwann genauso ergeben.


    Bei meinem Tick für Listenordnung werd ich aber nie die Übersicht verlieren. :P



    C.

  • Lieber Mengelberg ,



    Dein Hinweis auf das Finanzgenie und den überquellenden Cd - Markt ist richtig .


    Dennoch : wenn jemand etwa zeh Aufnahmen ( dies ist nicht wenig schon aus Kostengründen ! 9 etwa des "Giovanni" hat oder von Barhms' c-Moll-Symphonie oder des Violinkozerttzes von Beethoven , dann wird er sich doch irgendwann fragen ( müssen ) , ob es sich immer um "erforderliche" / "Referenzaufnahmen" handelt .


    Kann und sollte "man" nicht dann doch einige Aufnahmen verkaufen oder an (Muisik- ) Schulen verschenken ?


    Viele Grüsse ,



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Ein Faß ohne Boden ist die meine zwar noch nicht, allerdings ist festzustellen, daß manche Werke z. T. in mehr als fünf oder gar zehn Aufnahmen vorliegen (z. B. "Messias", "Parsifal", "Meistersinger"), während andere wichtige Werke noch komplett fehlen (z. B. viele Verdi-Opern).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Sakow
    Bei meinem Tick für Listenordnung werd ich aber nie die Übersicht verlieren. :P


    Wir sprechen noch darüber... :lips:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)


  • Lieber Frank,


    man "SOLLTE" - dies ist unzweifelhaft richtig und gilt übrigens auch für Bücher, von denen man sich sicher ist, sie nicht noch einmal zu lesen.


    Aber dennoch: meine Macke wehrt sich mit aller Macht, wenn ich eine eigentlich überflüssige CD oder ein solches Buch hergeben soll.
    Es geht sogar soweit, dass ich, kaum das CD oder Buch weg sind, unbändige Lust bekomme gerade dieses Exemplar zu hören oder zu lesen... Genau so, wie wenn ich bemerke, dass eine bestimmte CD momentan nicht auffindbar ist - ich kehre das ganze Haus nach ihr um und vergeude meine knappe Zeit, ohne dass ich diese CD hören wollte, bevor mir ihr Vermisstsein aufging.


    Ganz schön bekloppt, ich weiß... :no::no:


    Aber so füttere ich weiter mein Fass ohne Boden :yes::yes::yes:


    und lieber Sakow - warte es nur ab - Du bist hier bei Tamino und hast KEINE Chance mehr, Dich nicht mit unserem wunderbaren Irrsinn zu infizieren - da helfen Dir alle Listen der Welt nichts :hahahaha::hahahaha::hahahaha:


    Wilkommen im Club! :hello:


    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Zitat

    Wieviele dieser Aufnahmen , die Du ja mühsam und mit Fleiss im Laufe Deines lebens gekauft hast , hörst Du tatsächlich .


    Bis vor etwa 3 Jahren habe ich JEDE Aufnahme die der Sammlung einverleibt wurde in der Tat 2MAL gehört - bevor sie ins Archiv kam
    In meiner Jugend wurden Platten -später CDs bis zu 20 mal gehört - wenn es sich um Lieblingsaufnahmen handelte.



    Zitat

    Unsere Zeit ist ja doch arg begrenzt - zumindest während eines sehr aktiven Berufslebens .


    Ja und nein.
    Ich habe eigentlich fast IMMER Musik laufen, gegebenenfalls am Computer mit Kopfhörer.
    Zudem schlafe ich in der Regel (ziel zu !!) wenig....



    Zitat

    Hast Du einmal ernsthaft darüber nachgedacht , Dich auch von einigen Aufnahmen zu trennen ?


    Nie - es sei denn die Aufnahmetechnik ist GROTTENSCHLECHT - ohne daß dem eine "besondere Interpretation gegenüber stände)



    Zitat

    Hast Du Dir dann etwa bei den Karl - Böhm - Interpretationen diese neben den in aller Regel sehr gut klingenden LPS auch die CD - Version gekauft ?


    Ich habe mir in der Regel alles was irgendwie wertvoll war - und dessen ich habhaft werden konnte - auch auf CD nachbeschafft - weil ich derzeit über keinen funktionsfähigen Plattenspiele mehr verfüge, desgleichen über keinen Entzerrer-Vorverstärker für elektrodynamische Tonabnehmersysteme....


    Das Problem der Schallplatte war für mich immer, daß sie sich bei jedem Mal spielen abnutzte, daß sie verletztlich war....


    DERZEIT höre ich in viele Neuerwerbungen nur kurz hinein.
    Es ist leider eine traurige Tatsache, daß die Streichpolitik der Tonträgerindustrie immer rasanter fortschreitet, speziell bei "unbekanntem" Repertoire, wie ich es nunmal bevorzuge.
    Dann taucht plötzlich ein Macbeth Mitschnitt unter Karl Böhm auf - und ich will wissen wie gut Böhm das gemacht hat- oder nicht....


    Sollte dereinst die "letzte CD" vom Fließband laufen - und man Musik via Internet "downladen" müssen - dann ist meine Sammlung komplett - dann wird nichts mehr gekauft.


    Bis dahin - so ich es überhaupt erlebe - sollte ich weitgehend alles haben was mich interessiert. Meine Zuneigung zu neuen Interpreten hält sich in Grenzen, somit ist der Denkansatz zumindest nicht völlig unrealistisch.




    Zitat

    Es geht sogar soweit, dass ich, kaum das CD oder Buch weg sind, unbändige Lust bekomme gerade dieses Exemplar zu hören oder zu lesen... Genau so, wie wenn ich bemerke, dass eine bestimmte CD momentan nicht auffindbar ist - ich kehre das ganze Haus nach ihr um und vergeude meine knappe Zeit, ohne dass ich diese CD hören wollte, bevor mir ihr Vermisstsein aufging.


    Das kenne ich - :baeh01:



    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Die grösste LP - Sammlung , die ich kannte , war 1980 (!) eine mit über 1 000 LPs , die der Musikfreund peinlichst genau auf Karteikärtchen katalogisiert hat


    Karteikarten entstammen dem Zeitalter des Gaslichts.


    Ein smartes Tool, um diese Grössenordnung von LP/CDs zu verwalten, ist noch in weiter Ferne ...

    :):):)

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  • Wie kommt man zum Sammeln?
    Da wäre zunächst die Liebe zur Musik. Ein zartes Pflänzchen, das man pflegen möchte und dem man ab und an etwas Gutes tut.
    Dann braucht es irgendwann ein erstes Regal, weil man immer über die Kästen fällt.


    Zuerst hört man die Stücke, singt Opernpartien mit (meine Frau sang früher gern die Fledermaus und die Elsa/Lohengrin; das war vor meiner Zeit). Man freut sich an seinen Einspielungen. Ab und an kauft man sich noch eine CD (für Klassik-Platten war/bin ich zu jung). Und stellt dann irgendwann fest, dass es vielleicht lohnenswert wäre, eine zweite Einspielung der 9. von Beethoven, der Zauberflöte oder von Mahlers 1. zu haben.


    Ich weiß nicht genau, wann der Übergang vom Klassikhörer zum Klassiksammler erfolgt. Es ist nur irgendwann so, dass man bei jeder Shoppingtour (ob reell oder virtuell) und bei jedem Probehören entweder weitere lohnenswerte Aufnahmen entdeckt oder feststellt, dass es in anderen Bereichen auch noch hochinteressante Werke gibt, die man eigentlich auch mal hören sollte. Und so wachsen die Lücken in der immer größer werdenden Sammlung. Man wird zum Jäger. Man begibt sich auf die Fährte nach weiteren lohnenswerten, interessanten oder schlicht begehrten Einspielungen.
    Ich bin z. B. schon angespitzt, wegen der in meinem Thread zum Ricercar Consort (ich bitte um Teilnahme) genannten CDs. Da sehen die Cover schon so schön aus....


    Mit dem Hören kommt man, weil man ja auch Geld verdienen muss, um seine Leidenschaft (von Sucht sprechen wir besser mal nicht) zu befriedigen, immer weniger hinterher. Von manchen meiner neuesten CDs habe ich nur Ausschnitte gehört, von den Boxen oft nur eine CD. Es ist furchtbar.


    Mein Schwiegervater, jahrzehntelanger Sammler, der mir auch noch von den horrenden Preisen der ersten CDs erzählt, hat einen recht pragmatischen Ansatz: Wenn man die CD als Quasi-Ersatz für den Besuch eines Live-Konzerts sieht, dann ist sie günstig. Und ein Live-Konzert ist ja auch eine einmalige Sache. Deshalb kann man ruhig viele Aufnahmen eines Werkes oder auch immer mehr Aufnahmen haben, es ist immer noch ein ziemlich günstiges Vergnügen gegenüber einem Konzertbesuch.

  • Lieber Stefan ,


    so von Teetrinker zu Teetrinker , also besonders ruhigen und gerne geniessenden Menschen .


    Ja , es ist sehr schwierig , Aufnahmen auszusortieren .


    Von Norman Lebrecht weiss ich aus seine Internetbeiträgen , dass er dieses "Aussortieren" gemacht hat .


    Wobei ich das "Aussortierte" am meisten vermisse , das ist bei meinen Fachbüchern . Das würde ich sicherlich nie mehr so durchführen .


    Bei LPS würde ich im Nachhinein darauf wegen des doch in aller Regel besseren Klanges verzichten. Bei CDs fiele mir dies in Einzefällen nicht so schwer .


    Ich darf noch einmal auf den Tee zurückkommen : z. b. ist "Earl Grey " nicht = "Earl grey" . Das sind natürlich auich gewisse Geschmachsvorleiebnund Gewohnheiten für eine bestimmte Marke . Ich wechsel hin und weider schon den Anbieter .


    WICHTIG ist für mich inzwischen , dass die CDs oder LPs schon sorgfältig geordnet sind . Wobei es sehr unterschiedliche Arten gibt , seine Aufnahmen zu ordnen . Und natürlich auch ggf. zu sortieren .


    Recht hast Du : iom Klassikgebiet gibt es geradezu unheilbare Süchte und immer neue Wünsche .


    Beste Grüsse ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Als ich einige Jahre nach der Einführung, so ca. 1986-87 - meine erste eigene stammt von 1988 - CDs zum ersten Mal wahrgenommen habe, kosteten die ca. DM 30 (LPs knapp 20). Selbst wenn der Vollpreis in den 20 Jahren seither (nominal) nicht gesunken ist, so sind CDs durch die große Zahl von midprice oder budget-Angeboten im Schnitt wesentlich günstiger geworden. Noch billiger als die gegenwärtigen Sammelboxen, bei denen der Stückpreis kaum einen Euro beträgt, wird es nicht werden. Da sind downloads ja teurer...


    In meiner Anfangszeit, ca. 1988-91 gab es zwar sicher schon viel mehr Auswahl als 1983 oder 1985, aber das Angebot zum günstigen midprice (ca. 17-22 DM) oder noch billiger (Naxos für DM 10 bzw. einige Reihen der majors im selben Bereich) war noch recht begrenzt und für mich als Schüler waren Hochpreis-CDs sehr teuer, die habe ich mir nur zu Weihnachten etc. gewünscht. Ich habe leider keine Zahlen, aber ich meine, als ich nach dem Abitur zum Zivildienst umgezogen bin, hätten meine CDs noch in zwei Schuhkartons gepaßt! Vielleicht habe ich aber auch nur die mir besonders wichtigen mitgenommen. Irgendwann setzte dann aber exponentielles Wachstum ein, mit den günstigen Angeboten bei 2001 (jahrelang per Postkarte bestellt, man wußte nie, was überhaupt lieferbar war, damit Überraschungseffekt bei Lieferung, die meist 3-4 Wochen auf sich warten ließ.) Ab ca. 1997 dann auch bei online-Anbietern wie jpc. Leider kann ich das Wachstum nicht mehr im Detail rekonstruieren (ich führte von 95 oder 96 bis ca. Ende 2001 eine Datenbank, die ich dann aber aufgeben habe). Die DB hatte am Ende ca. 500 Einträge, wobei aber fast alle Mehrfachsets nur einen Eintrag hatten, ich vermute, daß ich damals so ca. 800 CDs besessen haben dürfte. Ein weiterer Schub ergab sich durch Ebay, wo sich ca. 2001-2004 außerordentliche Schnäppchen machen ließen.
    Inzwischen hat sich diese Anzahl schätzungsweise verfünffacht, aber Genaues weiß ich wirklich nicht. Da sich hier langsam Platzprobleme ergeben (mal abgesehen davon, daß ich etliche davon noch nie oder nur einmal flüchtig angehört habe), versuche ich ein wenig gegenzusteuern. Ich kaufe kaum je noch etwas bei Ebay, wenn, dann fast immer nur nach gezielter Suche. Ich sortiere (zögernd) CDs aus, die ich verkaufe oder verschenke. Ich versuche, was aber nicht immer klappt, scheinbaren Schnäppchen zu widerstehen und besser zu überlegen, was ich überhaupt "brauche". Anhand einiger Faustregeln, wie das mehr als drei Alternativaufnahmen eines Werks besonders begründungsbedürftig sind oder so...



    Zitat


    Mein Schwiegervater, jahrzehntelanger Sammler, der mir auch noch von den horrenden Preisen der ersten CDs erzählt, hat einen recht pragmatischen Ansatz: Wenn man die CD als Quasi-Ersatz für den Besuch eines Live-Konzerts sieht, dann ist sie günstig. Und ein Live-Konzert ist ja auch eine einmalige Sache. Deshalb kann man ruhig viele Aufnahmen eines Werkes oder auch immer mehr Aufnahmen haben, es ist immer noch ein ziemlich günstiges Vergnügen gegenüber einem Konzertbesuch.


    Das ist aber noch nicht allzu lange der Fall. Irgendwann in den 1970ern dürfte das gekippt sein. Vorher war es umgekehrt. Als um 1960 eine LP DM 25-30 gekostet hat, kam man sehr viel billiger ins Konzert, außer vielleicht auf die Logenplätze. Manchmal funktioniert es sogar noch heute, wenn man z.B. als Student Restkarten für 10 EUR erhält und die Operngesamtaufnahme 40-50 EUR kosten würde.


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna



    WICHTIG ist für mich inzwischen , dass die CDs oder LPs schon sorgfältig geordnet sind . Wobei es sehr unterschiedliche Arten gibt , seine Aufnahmen zu ordnen . Und natürlich auch ggf. zu sortieren .



    Oooh, beneidenswerter Frank!


    Über diese Gabe verfüge ich leider nur in gar kümmerlichen Ansätzen!


    Aber ich bin NICHT SCHULD!


    Entweder ist der mir zur Verfügung stehende Platz für mein bodenloses CD- ( und Bücher-) Fass zu klein oder das Fass hat wohl eher schon doppelte Fudergrösse ... :hahahaha::rolleyes:


    Dennoch erstaunt mich, dass mein Gedächtnis wohl recht gut funktioniert: Mir ist nur ein Fall bekannt , bei dem ich eine CD unbeabsichtigt zum 2. Mal gekauft habe! Dies gilt um so mehr, da ich doch beim Wühlen in meinen Schätzen oft überrascht bin, welche CD ich den da besitze... :beatnik:


    Und zum Earl Grey ( den ich recht selten, dann aber mit Genuss trinke) sei gesagt, das Originalrezept ( im beneideten Besitz der Firma Jacksons of Picadilly) schreibt als Basis einen Chingwo vor, hochwertige Mischungen aus leichten Schwarztees, chinesischen Grüntees und einer Spur Rauchtee überbieten dieses Original aber nach meinem Geschmack.


    Dies hat natürlich nichts mit meiner CD- Sammlung zu tun, aber ich wollte es mal gesagt haben... :pfeif:


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Zitat

    Original von Oolong
    Entweder ist der mir zur Verfügung stehende Platz für mein bodenloses CD- ( und Bücher-) Fass zu klein oder das Fass hat wohl eher schon doppelte Fudergrösse ...


    Lieber Stefan,
    Hat Dein Faß nicht einfach einen doppelten Boden? :untertauch::P


    LG, Paul

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  • Lieber JR ,




    Dein Schwiegervater hatte sicherlich Recht mit seiner Darstellung des Zeitraumes , den er geschildert hat .


    Problematisch waren die Übergangspahse von LP zur Cd und die recht kurze Zeit der MCs , die ja einmal - so die Industrie - die Musikwelt erobern sollten . Spitzegeraäte für MCs - etwa das von Nakamichi - kostete um die 2 400 DEM .


    Für die grossen LPs musste man ja im Schnitt 25 DEM auf den Ladentisch blättern , bei den mittleren Scheiben waren es um die 20 DEM und nur die kleinen LPs kosteten um die 5 DEM .


    Bei Operngesmtaufnahmen waren es um die 75 DEM , etwa für den DECCA-Trovatore mit Erede , Tebaldi , del Monaco und Savarese .


    Sehr viel Geld !


    Wenn jemand um diese Zeit ( also etwa 1967 bis etwa 1976 ) studiert hat , dann musste er noch pro Vorlesungs- oder Seminarstunde 2,50 DEM bezahlen . Plus sonstiger Sozialgebühren . Die Fachbücher waren wegen der Taschenbücher , die damals enorm aufkamen , im Verhältnis zu heute als solide Grundausstattung in manchen Fächern günstger als heute .


    Wenn jemand als Student nicht durch Verwandte vielleicht sogar interessierte "Sponsoren" hatte oder einen oder mehrere "Jobs" , dann waren die Möglichkeiten doch ziemlich eingeschränkt . "Kopieren " konnte man aus meiner erinnerung heraus allenfalls durch das Übertragen auf Tonbandgeräte ; jedenfalls im privaten Bereich .


    Und es gab von den ( sehr ) teuren Fachbüchern nicht wneige , die einfach fast nicht erschwinglich gewesen sind .


    Salopp formulierteb: Ein Lotto - Gewinn hätte hergemusst .


    Nach dem Studium hätte man schon sofort genre manches "nachgeholt" . Aber da haben wir doch gesehen , dass das Gehalt erst einmal an das Finnazamt etc. gegangen ist . Die sist heute noch das "wahre Leben" . Dann vielleicht eine Familie gründen .


    Und die in aller regel teure Fachliteratur ( Bücher , zeitschriften ) mussten erst einmal bezahlt sein .


    Wenn ich interessenhalber einmal zusammenrechne , was in über 30 Jahren allei e hier zusammengekommen ist ...... Aber das weisst Du ja .


    Ein Konzert- oder Opernbesuch kann ja gerade der "Auslöser" sein , um sich Platten oder CDs< zu kaufen . Dies kann man dann sehr oft hören . "Familienwirtschaftlich" lohnt sich eine Opern - GA mehr als der Besuch etwa mit der lieben Ehefrau oder gar noch mit Kind(ern) .


    Die ganz typische atmosphäre in Konzertsälen oder Opernhäusern bekommt man auch auf DVDs leider nicht mitgeliefert .


    Deshalb sind die am besten beraten beim Kauf von CDs , wenn sie jemanden kennen , der ihnen Hilfestellungen gibt .


    Ziel kann es eigentlich nur sein , dass wir als Musikliebhaber unsere Wünsche realistisch betrachten sollten und müssen .


    Und man muss klar wissen , dass gekaufte Tonträger in aller regel niemals eine Rendite abwerfen , sondern auf der Sollsiet einer Bilanz stehehn werden .


    Beste Grüsse



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • @ Johannes Roehl


    Natürlich waren Tonträger früher viel teurer. Nur waren da die Karten für Wien oder Bayreuth schon vor Jahren unerschwinglich. Und ich bin leider kein Langzeitstudent gewesen (und heute wegen der Studiengebühren wäre es auch nicht mehr so sinnvoll).


    Es ist mit Tonträgern doch wie mit dem Auto oder HiFi.
    Früher war eine Platte Luxus. Habe das gestern erst geschrieben, dass Thomas Mann im Exil zu Plattensoiréen eingeladen hat. Da konnte sich nur der Nobelpreisträger Platte und Grammophon leisten. Und da ist der Hilfsarbeiter schon deshalb nicht in die Oper, weil er keine passende Abendgarderobe hatte.


    Hinzu kommt, dass das exponentielle Wachstum unserer Sammlungen sich doch aus eben jenem Preisverfall, den Angeboten und der zunehmenden Aufnahmevielfalt speist. Würde eine CD durchschnittlich nicht 10€, sondern 30-40€ kosten, hätten wir wohl auch weniger Themen zu besprechen.


    Davon abgesehen will ich gar nicht bestreiten, dass mein Schwiegervater so sein teilweise beträchtliches Tonträgerbudget rechtfertigt.

  • Meine Sammlung von Klassik-Tonträgern begann mit der Einführung der CD 1983/84.Ich hatte auch schon mindestens 20 CDs als ich mir den teuren Philips CD 100 kaufte.Und später habe ich bei 2000 CDs aufgehört zu zählen.Dazwischen hatte ich eine DVD-Phase,die mit ca.1800 DVDs den Sammelplatz in meinen CD-Regalen belegen.
    Dann kamen noch SACDs und DVD-Audios hinzu,sodaß es immer enger wird bei dem ganzen Platzbedarf.
    Allerdings läßt sich immer noch ein wenig Platz für weitere CDs finden.


    Ja meine Klassiksammlung ist ein Faß ohne Boden.
    Und seit 2 CDs in diesem Faß nicht mehr auffindbar sind,mache ich mir Gedanken über die Übersichlichkeit der Sammlung.Die beiden Vermißten sind noch in meiner Wohnung - aber wo?

    mfG
    Michael

  • Gerade durchgezählt: 244 CDs und eine DVD enthält meine Sammlung, gut und mit einigem Restplatz verstaubar in drei Regalplätzen eines "Expedit". 8)
    Da frage ich mich schon, was sich bei Euch so alles tummelt (und ob Ihr noch mehr als 10% davon dann und wann mal anhört), denn bis auf Oper und Lied habe ich das Standardrepertoire zwischen 1780 und 1900 ganz ordentlich abgedeckt (bei mich interessierendem häufig auch mehrfach), und dazu dann noch einiges spezielleres, z.B. in der Kammermusik, und einiges außerhalb dieses groben Zeitrahmens.



    Gruß,
    Frank.

  • Ja, genau so ist das: Ein Fass ohne Boden.


    Anfangs ging ich nach dem dtv-Atlas für Musik vor und war froh, die prominentesten Werke nach und nach in die Sammlung zu bekommen. Dann fiel mir ein Buch von Nikolaus Harnoncourt in die Hand, und ich kaufte mir die erste Zweiteinspielung: Bachs Matthäuspassion in der ersten Aufnahme mit Harnoncourt, also mit Knabenchören, Knabensolisten und Concentus musicus Wien. Die Aufnahme der Mt-Passion mit Schreier am Pult und als Evangelist hatte ich schon vorher. Da ging das Vergleichen dann los.


    Mittlerweile ist die CD-Zahl im mittleren vierstelligen Bereich und es ist kein Ende abzusehen. Momentan lockt mich die Einspielung der Streichquartette von L. v. Beethoven mit dem Takacs-Quartet. Ja, es stehen schon die Aufnahmen mit dem Amadeus-Qu, dem Alban-Berg-Qu (erste Aufnahme, Studio) und mit dem Emerson Quartett im Regal, dazu die späten Quartette mit dem Busch-Qu. Na und?


    Ich frage mich: Wann will man das alles hören? Wer montags bis freitags je zwei CDs hört und am Wochenende fünf CDs pro Tag, kommt auf 20 CDs pro Woche oder 1.040 pro Jahr. - Vielleicht ist das auch nicht realistisch.


    Es lockt immer wieder die neue Facette einer Interpretation, vorher nicht gehörte Valeurs, neue Ansätze, ... auch die Bruckner-Sinfonien mit Tintner locken mich oder die Mahler-Sinfonien mit Chailly. Der Ring mit Keilberth (Testament) soll ja auch zu den allerbesten Aufnahmen der Tetralogie gehören ... wen störts, dass schon vier Ringe und etliche Aufnahmen einzelner Abende nebst Querschnitten im Regal stehen?

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  • Zitat

    Original von Spradow
    Gerade durchgezählt: 244 CDs und eine DVD enthält meine Sammlung, gut und mit einigem Restplatz verstaubar in drei Regalplätzen eines "Expedit".


    Grob geschätzt habe ich locker mehr Beethoven als das; ein bißchen überschaubarer ist Haydn:


    Sinfonien
    komplett Fischer 33
    Sturm&Drang Pinnock 6
    Pariser: Bernstein, Marriner, Wolff, Harnoncourt 9
    Londoner: Brüggen, Harnoncourt 9
    2 Boxen der Hogwood-Reihe 6
    Scherchen-Box 6
    Einzelne (CDs nach Interpret)
    Solomons 2
    Wolff 2
    Rattle 3
    Jochum 3
    Harnoncourt 4
    Tate 4
    Dorati 4
    Goodman 5
    Fey 5
    Hogwood, Kujiken, Gielen, Rosbaud, Fricsay, Jacobs, Klemperer je 1 =7


    zusammen: 108, wenn ich richtig gezählt und nichts vergessen habe.


    Quartette
    Angeles komplett 21
    Festetics 7 Boxen= 14
    Kuijken, Amati op. 77 2
    Mosaiques, Carmina op.76 4
    Eder 76,2-4 1
    Griller 71/74 2
    Auryn 33, 71 3
    Apponyi 33 2
    Hagen 20 2
    Amati op.50,1-3 1
    Nomos op.50 2
    Caspar da Salo op. 64 2
    2 Recitals mit Jerusalem Q., 1 mit Lindsay, 1 live von irgendwelchen Festspielen 4
    Cherubini 51 1
    Petersen op.1 2


    und noch Amadeus mit 51-74 7
    (bei denen weiß ich freilich noch nicht, ob ich sie langfristig behalte, auch einige der anderen sind nicht vor dem Aussortiertwerden gefeit.) Dabei habe ich noch zwei oder drei gemischte CDs oder Sammelboxen weggelassen...


    wären 70


    178 für beide Gruppen zusammen. Da schon 55 CDs nötig wären, um alle Werke überhaupt nur je einmal zu haben, finde ich das gerade noch im Rahmen. ;) Für alle mir wichtigen Werke halte ich z.B. eine HIP und eine un-HIP beinahe für notwendig, damit ergäben sich schon etwa 40 für Quartette und 50+ für Sinfonien.
    Einzelnes, was in einer Box weniger gefällt, kann man ja nicht aussortieren, sonst würde ich z.B. bei Fischer 30-40% rauswerfen.


    Die genannten CDs habe ich alle (mehrfach) gehört, mit Ausnahme von Rattles 88-92, die noch ziemlich neu ist, einzelner Sinfonien in der Fischer-Box, die ich schon vorher gut kannte, und vielleicht ebenso bei wenigen Stücken in der Quartettbox. Bei op.20 mit dem Festetics bin ich mir ebenfalls nicht ganz sicher, ob ich es schon komplett gehört habe.


    Klaviersonaten, -trios usw spare ich mit, da kommen sicher auch nochmal 40-50 zusammen.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • ... woher kommt mir das alles nur so bekannt vor? :pfeif:



    Gerade gestern erst gewährte ich einem neuen Wohnungsgenossen namens "BENNO" Einlaß - birken"blond", 202cm groß und sehr genügsam ;) - er wird sich als siebter zu den vorhandenen hinzugesellen, nachdem die übrigen schon kein Fassungsvermögen mehr haben.


    Und während ich früher eine eher kleinere Sammlung mit Schwerpunkt auf Oper und Sängerrecitals hatte, änderte sich das fast schlagartig, als ich hier im Tamino Mitglied wurde:


    SOOOO viel interessantes gab es immer wieder zu entdecken, und vieles konnte ich dabei sehr preiswert zB über den marketplace bekommen.



    Ich schätze, dass sich meine Sammlung zahlenmäßig in den letzten zwei Jahren in etwa verdoppelt hat. Inhaltlich wurde sich deutlich breiter, denn es kamen verstärkt auch Sinfonien, Konzerte und Kammermusik dazu.


    Und dabei geht es mir wie vielen hier: die Sammel"wut" wächst, während gleichzeitig die Zeit zum Hören nicht nur gefühlt weniger wird....



    LG, Elisabeth

  • Zitat

    Original von Spradow
    denn bis auf Oper und Lied habe ich das Standardrepertoire zwischen 1780 und 1900 ganz ordentlich abgedeckt (bei mich interessierendem häufig auch mehrfach), und dazu dann noch einiges spezielleres, z.B. in der Kammermusik, und einiges außerhalb dieses groben Zeitrahmens.


    Hm. Es gibt einiges an Standardrepertoire vor 1780 und nach 1900, ebenso Oper und Lied. :D
    Für eine halbwegs ordentliche Abdeckung zwischen Monteverdi und klassischer Moderne bräuchtest Du m.E. mindestens 500.


    Ich habe jetzt eine Datei gefunden, mit der ich das Wachstum bei mir ein wenig verfolgen kann; ich habe nämlich irgendwann laufende Nummern vergeben, wobei die vor einem gewissen Zeitpunkt nicht aussagekräftig sind und bei einzelnen CDs Monat u. Jahr der Anschaffung hineingeschrieben.


    Im Dezember '97, nach 9 Jahren des Sammelns, findet sich z.B. mit Nr. 283 Haydns op.64 (die irgendwann bei Dir gelandet sind...). Das war meine dritte CD mit Haydn-Quartetten, auch die Sinfonien sind noch sehr lückenhaft, ca. 8 CDs, nicht einmal die "Londoner" komplett. Kurz vorher, im Herbst, hatte ich den Solti-Ring gekauft (ich meine für knapp 200 DM? oder vielleicht sogar nur 150, es war jedenfalls für seinerzeitige Verhältnisse ein sehr gutes Angebot bei 2**1 in FFM). Seit Herbst '96 müßten ca. 50 Einträge dazugekommen sein (genauer geht es nicht, weil ich in diesem Zeitraum die laufenden Nummern erst eingeführt habe). Obwohl fast alle Mehrfachsets nur eine Nummer haben, ich also deutlich über 300 Scheiben besessen haben muß, klaffen da noch riesige Lücken. z.B. nur 4 oder 5 CDs von Schumann (selbst beim vermutlichen Ende der DB 2001 sind es nur 9 Einträge für diesen Komponisten), ebenso bei Chopin, etwa 7 für Händel, nur eine CD Ravel, keine Debussy.
    Auch gut 3 Jahre später fehlte z.B. noch immer die Hälfte der Beethovenschen Violinsonaten, bei Haydn sieht es deutlich besser aus, bei Schumann oder Ravel noch immer sehr dürftig. Soviel zur Vollständigkeit.


    Januar 2000 hat Nr. 392 (Bach WTK II, Gulda). Wenn die Numerierung halbwegs zuverlässig ist, sind das weiterhin ca. 50 Neueinträge pro Jahr. Da die DB bei ca. 470 (473: Bach Violinkonzerte: Zehetmair, Amsterdamse Bach Soloists) irgendwann im Herbst 2001 abbricht, dürfte es etwa bei der Rate geblieben sein. Dann aber kam Ebay, wovon nur die ersten paar Anschaffungen drin sind, und das exponentielle Wachstum...


    Schade eigentlich, daß ich keine Lust mehr auf die DB hatte. Mit Anschaffungsdaten wäre das eine nette Art Tagebuch geworden.


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Sagitt meint:


    Zählen, im Gottes Willen.
    1959 fing die Leidenschaft an, mit dreien, die ich noch weiss,Kempff,Beethoven 5,Beinum,Wassermusik, Richter, drei brandenburgische Konzerte.


    Seit dieser Zeit,es sind nun fünfzig Jahre, wuchs erst eine erhebliche Plattensammlung, dann seit 1982 die CD-Sammlung.Ab irgendwann die DVD Sammlung.


    Keine Ahnung, wie viele.


    In jedem Fall zu viele. Beim Umzug habe ich einmal aussortiert und nachher das Gefühl, es fehlt ja gar nichts.


    Hauptproblem: wenn ich eine CD verlegt habe, finde ich sie nicht wieder.


    Deswegen gehe ich nun zu mp3 Dateien über.Ich weiss, ich weiss. Aber die finde ich wenigstens.

  • Zitat

    Original von Schneewittchen


    Ja meine Klassiksammlung ist ein Faß ohne Boden.
    Und seit 2 CDs in diesem Faß nicht mehr auffindbar sind,mache ich mir Gedanken über die Übersichlichkeit der Sammlung.Die beiden Vermißten sind noch in meiner Wohnung - aber wo?


    Laß Dir die Hand schütteln von einem Leidensgefährten, armes Schneewittchen.


    Wäre ich Anhänger von Verschwörungstheorien, wäre ich schon überzeugt, dass sämtliche finsteren Mächte dieser Welt in meiner Bude ein und ausgehen und sich nichts diabolischeres vorstellen können, als einzelne CDs oder Bücher untertauchen zu lassen... :rolleyes::rolleyes::hahahaha::hahahaha:


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

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  • Zitat

    Ich frage mich: Wann will man das alles hören? Wer montags bis freitags je zwei CDs hört und am Wochenende fünf CDs pro Tag, kommt auf 20 CDs pro Woche oder 1.040 pro Jahr. - Vielleicht ist das auch nicht realistisch.


    Diese Rechenspiele kenne ich. Ich war mal von einer CD pro Tag (manchmal hat man ja auch keine Zeit, z. B. weil man sich in Plattenläden herumtreibt) ausgegangen. Da kam ich vor ca. einem Jahr nach Durchzählen darauf, dass ich jede CD bis zum Lebensende (bei Lebenserwartung von ca. 80 Jahren) etwa 20 mal würde hören können. Jetzt hat sich das schon reduziert, weil ein Jahr rum ist, in dem ich vermutlich weniger CDs gehört habe als gehofft und meine Sammlung deutlich gewachsen ist. Ist es viel, ein Werk wie die h-moll-Messe oder die Jupiter-Sinfonie 30 oder 45 oder 60 mal im Leben zu hören (je nachdem, wieviele Einspielungen man davon hat und unter o. a. Annahme der Hörfrequenz)?


    Johannes Roehl:
    Die Darstellung am Bsp. Haydn stellt das Problem plastisch dar: Will ich eine möglichst unfassende Sammlung oder bin ich ein möglichst werkkundiger Hörer (in dem Sinn, dass ich beim Anspielen einer CD weiss, welche Sinfonie oder welches Quartett das ist). Wenn du beides schaffst und kannst, ist das beeindruckend und vorbildlich. Ob das für eine ganze Sammlung gelten kann bzw zu schaffen ist, kann ich mir nur bedingt vorstellen. Ausser natürlich, man beschäftigt sich in irgendeiner Form profesionell mit Musik oder sammelt ein bestimmtes Segment, in dem man sich gut auskennt.

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl


    Hm. Es gibt einiges an Standardrepertoire vor 1780 und nach 1900, ebenso Oper und Lied. :D
    Für eine halbwegs ordentliche Abdeckung zwischen Monteverdi und klassischer Moderne bräuchtest Du m.E. mindestens 500.


    Ja, die oder vielleicht auch 700-800 werden das auch noch, bis das Wachstum langsamer wird - ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass ich dann im gleichen Tempo weiterkaufe, wenn es vor allem noch um Ergänzung mit Zweit- und Drittaufnahmen geht. Von dem, was ich habe, landet das meiste dann und wann noch im Player - bei mindestens einem Drittel der Sammlung allerdings nur, weil ich noch den Überblick habe und mir solche CDs irgendwann als lange nicht gehört ins Auge fallen. Wenn der Überblick weg wäre, und das wäre bei 4000 definitiv der Fall (2 1/2 Expedit voll bzw. immerhin 1 1/4, wenn man ihn von beiden Seiten belädt ;) ), dann würden fast nur noch neuere CDs und Langzeitfavoriten gehört.
    Wie groß ist der "aktive" Anteil Deiner Sammlung?



    Zitat

    Ich habe jetzt eine Datei gefunden, mit der ich das Wachstum bei mir ein wenig verfolgen kann; ich habe nämlich irgendwann laufende Nummern vergeben, wobei die vor einem gewissen Zeitpunkt nicht aussagekräftig sind und bei einzelnen CDs Monat u. Jahr der Anschaffung hineingeschrieben. [...]


    Das klingt allerdings in den ersten 13 Jahren nach recht gemäßigtem Wachstum, auch von 98 bis 2000 noch ein gutes Stück langsamer als bei mir momentan - ich dürfte zur Zeit etwa 75 pro Jahr haben, auch durch die Verfügbarkeit preiswerter Boxen begünstigt. Allerdings sind diese 75 für mich derzeit die absolute Obergrenze dafür, alles auch halbwegs kennenzulernen; wahrscheinlich ist das sogar schon deutlich zu viel, denn es ist zuletzt einiges offen geblieben. Das würde sich natürlich relativieren, wenn ich mehr Zweitaufnahmen bekannter Werke anschaffen würde.



    Gruß,
    Frank.

  • Zitat

    Original von Spradow
    Ja, die oder vielleicht auch 700-800 werden das auch noch, bis das Wachstum langsamer wird - ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass ich dann im gleichen Tempo weiterkaufe, wenn es vor allem noch um Ergänzung mit Zweit- und Drittaufnahmen geht. Von dem, was ich habe, landet das meiste dann und wann noch im Player - bei mindestens einem Drittel der Sammlung allerdings nur, weil ich noch den Überblick habe und mir solche CDs irgendwann als lange nicht gehört ins Auge fallen. Wenn der Überblick weg wäre, und das wäre bei 4000 definitiv der Fall (2 1/2 Expedit voll bzw. immerhin 1 1/4, wenn man ihn von beiden Seiten belädt ;) ), dann würden fast nur noch neuere CDs und Langzeitfavoriten gehört.
    Wie groß ist der "aktive" Anteil Deiner Sammlung?


    Schwer zu sagen. Ich habe natürlich etliche Boxen, die ich noch nie oder höchstens einmal gehört habe, Schnäppchen, Opern oder eben auch den vierten oder fünften Zyklus der Beethovensinfonien. Bei solchen Sachen siegte zwischendurch häufig die Neigung, eine, warum auch immer interessante, weitere Alternativaufnahme zu haben, obwohl eigentlich klar war, daß ich diese Musik größtenteils so gut kenne, daß ich sie allein deswegen nicht so oft höre. So habe ich z.B. bei Norrington, Wand, Gielen bisher nur einzelne Sinfonien gehört, noch nicht die gesamten Boxen.
    Manche Anschaffung, das gebe ich gern zu (obwohl ich es inzwischen eher zu vermeiden suche) hat ein wenig den Charakter eines Lexikons oder einer Goethe-Ausgabe. Wenn ich es irgendwann mal brauche, will ich es dahaben.


    Zitat


    Das klingt allerdings in den ersten 13 Jahren nach recht gemäßigtem Wachstum, auch von 98 bis 2000 noch ein gutes Stück langsamer als bei mir momentan - ich dürfte zur Zeit etwa 75 pro Jahr haben, auch durch die Verfügbarkeit preiswerter Boxen begünstigt. Allerdings sind diese 75 für mich derzeit die absolute Obergrenze dafür, alles auch halbwegs kennenzulernen; wahrscheinlich ist das sogar schon deutlich zu viel, denn es ist zuletzt einiges offen geblieben. Das würde sich natürlich relativieren, wenn ich mehr Zweitaufnahmen bekannter Werke anschaffen würde.


    Wie gesagt, die Einträge können auch mal Doppel- oder Mehrfachsets sein, aber so rund 50 kommt hin. (Ich erinnere mich auch noch, wie mir in dieser Zeit mal aufgefallen ist, daß ich im Schnitt etwa eine CD pro Woche gekauft habe, natürlich oft in Bestellungsschüben, kam mir dennoch viel vor) Extrem wurde es wirklich mit Ebay, besonders vor der Euro-Einführung, aber auch noch bis 2003 oder so konnte man da erstaunliche Schnäppchen machen bzw. kaufte eben Zeugs, nur weil es billig war... ;)
    Erst ab dieser Zeit habe ich auch wirklich bewußt Alternativaufnahmen gekauft, vorher nur sehr vereinzelt.


    Weitere Alternativaufnahmen bleiben bei mir tendenziell eher länger liegen, weil die Neugier nicht so stark ist, besonders bei Boxen, weniger bei einzelnen CDs. (Du fragtest z.B. mal nach einer CD aus P. Järvis Beethovenzyklus. Die habe ich seit einem halben Jahr und noch immer nicht angehört...)


    :hello:


    JR

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  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Manche Anschaffung, das gebe ich gern zu (obwohl ich es inzwischen eher zu vermeiden suche) hat ein wenig den Charakter eines Lexikons oder einer Goethe-Ausgabe. Wenn ich es irgendwann mal brauche, will ich es dahaben.


    Was sind denn das für Werke? Standardrepertoire aus Epochen bzw. von Komponisten, die Du eigentlich eher meidest?


    [quote]Weitere Alternativaufnahmen bleiben bei mir tendenziell eher länger liegen, weil die Neugier nicht so stark ist, besonders bei Boxen, weniger bei einzelnen CDs. (Du fragtest z.B. mal nach einer CD aus P. Järvis Beethovenzyklus. Die habe ich seit einem halben Jahr und noch immer nicht angehört...)


    Ich habe da an mir das Phänomen beobachtet, dass CDs mich teils brennend interessieren, solange ich sie noch nicht habe; aber sind sie dann da, dann ist das Interesse schlagartig weg und sie werden erst einmal zur Seite gelegt. Ich frage mich, ob man das psychologisch begründen kann.


    (Die Järvi-CD habe ich mir kurze Zeit später trotzdem angeschafft und auch sofort gehört - Dein Urteil zur Achten würde mich aber nach wie vor sehr interessieren).



    Gruß,
    Frank.

  • Zitat

    Original von Spradow


    Was sind denn das für Werke? Standardrepertoire aus Epochen bzw. von Komponisten, die Du eigentlich eher meidest?


    Teilweise. Oft aber eben Boxen aufgrund ihrer Preisgünstigkeit. Ich hatte z.B. eine oder zwei CDs mit Musik von Vaughan Williams; da eine Box aller Sinfonien + Füller irgendwann mal etwa so viel kostete wie eine Vollpreis-CD habe ich die gekauft, obwohl mir ziemlich klar war, daß das nicht meine Lieblingsmusik werden würde. Ich habe aus dieser Box schon CDs gehört, aber ob alle mindestens einmal, kann ich nicht sagen. Für nähere Beschäftigung habe ich bisher keine Muße gefunden. Noch extremer eine Box mit Musik von Ockeghem, die hier empfohlen wurde und sehr preiswert war.
    Oder als ich mich vor ca. 6 Jahren auf einmal für Händel begeistert habe, habe ich viele seiner Opern und Oratorien gekauft. Für solche längeren Werke fehlt mir aber häufig der Nerv, daher oft nur die erste CD gehört oder so. Dito f. Bach-Kantaten, Orgelwerke oder die dritte Johannespassion. Oder eben auch Fischers Box; als ich sie gekauft habe, habe ich natürlich alle möglichen CDs daraus gehört, aber nicht ausschließlich und systematisch, bis sie durch war und etliche seiner Londoner, Pariser oder Sturm&Drang noch immer nicht, weil schon lange bekannt und viele Alternativen.


    Zu der Haydn-Aufzählung gehört ja eigentlich die Geschichte des Erwerbs. Viele der Einzelaufnahmen hatte ich ja schon vor Erwerb der Komplettboxen, habe die dann natürlich nicht sofort rausgeworfen. Weitere Alternativen sind dann oft erst mit einiger Verzögerung (gar nicht wenig im Laufe der letzten 2 Jahre) hinzugekommen. Und ich habe ca. 10 CDs mit Sinfonien verkauft oder verschenkt, weil mir schien, daß genügend bessere Alternativen vorhanden seien. Fischers "Pariser" und "Londoner", die ich angesichts meiner Alternativen eigentlich nicht benötigte, kann ich nun schlecht aus der Bos rauswerfen...


    Zitat

    Ich habe da an mir das Phänomen beobachtet, dass CDs mich teils brennend interessieren, solange ich sie noch nicht habe; aber sind sie dann da, dann ist das Interesse schlagartig weg und sie werden erst einmal zur Seite gelegt. Ich frage mich, ob man das psychologisch begründen kann.


    Eine mildere Form des Kaufreue-Effekts vielleicht?


    Zitat


    (Die Järvi-CD habe ich mir kurze Zeit später trotzdem angeschafft und auch sofort gehört - Dein Urteil zur Achten würde mich aber nach wie vor sehr interessieren).


    die 8. ist ja kurz, die kann ich demnächst mal hören... ;)


    JR

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    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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