Schumann 2010

  • Salü,


    wird das Schumannjahr 2010 effizienter werden als sein Vorgänger? 2006 jedenfalls ist Schumann ja beinahe totgeschwiegen worden (mag vielleicht am 'Todesjubiläum' gelegen haben oder auch daran, daß Mozart ggfs. als wichtiger erachtet wurde).


    Was ist denn schumannbezogen 2010 Besonderes zu erwarten?


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Was ist denn schumannbezogen 2010 Besonderes zu erwarten?


    Dass ich dringend anfange mich mit seiner Musik mehr zu beschäftigen. 8o
    Ich kenne bis jetzt nämlich nur sehr wenig von ihm, da kommt mir ein Schumannjahr gelegen.


    :hello:



    C.

  • Lieber Ulli ,



    bezieht sich Dein kritischer Hinweis auf Robert Schumann allgemein oder auf die dann erfolgenden Veranstaltungen etwa durch die Robert-Schumann-Gesellschaften in Düsseldorf und Zwickau ?
    Oder auf das , was die Stadt Bonn möglicherweise in Zusammenhang mit Schumanns Sterbehaus in Endenich ( hetzt ja Bonn - Endenich ) geplant hat ?


    Hattest Du an mögliche - mir leider nicht bekannte - Wieder- und Neuveröffentlichung von Interpretatione seiner Werke gedacht .


    Wobei die Wiederveröffentlichung der Interpretationen ( Weissenberg vor allem und Claudio Arrau ) mir wichtiger erscheint .


    Grüsse ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Nun ich hoffe, das es eine Menge neuer Aufnahmen in hip geben wird.


    Die Gardiner Einspielung seiner Symphonien ist so herrlich... jetzt hätte ich gern noch mindestens das Klavierkonzert in a-moll mit Schoonderwoerd :]

  • Wird Zeit, sein fast unbekanntes Opernschaffen kennenzulernen. Vielleicht kommt sogar eine neue Einspielung von "Genoveva" heraus.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von der Lullist
    ... jetzt hätte ich gern noch mindestens das Klavierkonzert in a-moll mit Schoonderwoerd :]


    Sehr begrüßenswert!


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • Lieber Frank,


    konkret ist mir nichts bekannt, aber so unwahrscheinlich ist das wohl gar nicht, zumal es ja nur diese eine Schumann-Oper gibt und davon eine doch sehr überschaubare Anzahl von Einspielungen (Harnoncourt ist auch schon wieder 13 Jahre alt). Mal abwarten. ;)


    Liebe Grüße
    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • In jedem Fall ist das Schumann-Jahr der Zeitpunkt, an dem sich jedes Tamino-Mitglied die Symphonien-GA von George Szell zu kaufen hat, so er/sie sie noch nicht besitzt... :D


    Ich habe mich schon vor einiger Zeit der übermächtigen Phalanx an Empfehlungen gebeugt und kann nur sagen :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:



    Ansonsten wäre es eigentlich für alle seiner Orchesterwerke an der Zeit, eine Neueinspielung mit renommierten Interpreten anzugehen (aber bitte nicht hip)


    :untertauch:

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

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  • Zitat

    In jedem Fall ist das Schumann-Jahr der Zeitpunkt, an dem sich jedes Tamino-Mitglied die Symphonien-GA von George Szell zu kaufen hat, so er/sie sie noch nicht besitzt... :D


    meinst Du die:





    hab selbst ich :D - aber Gardiner ist trotzdem besser :P


  • Genau!


    Zitat

    Original von der Lullist
    [QUOTE]hab selbst ich :D - aber Gardiner ist trotzdem besser :P


    Irgendjemand muss den ja auch mögen :baeh01:

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Anlässlich des bevorstehenden Schumann-Jahres habe ich heute die Konzertprogramme der beiden großen symphonischen Münchner Orchester dahingehend durchgesehen und bin nun ein wenig enttäuscht.


    Zwar ist Schumann präsent, aber deutlich unterrepräsentiert angesichts des Jubiläums - letztlich ist auch nicht mehr Schumann im Programm als sonst auch.


    Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt im Juni 2010 unter der Leitung von Mariss Jansons die Symphonie No. 1 'Frühlingssymphonie' - das wars.


    Bei den Münchner Philharmonikern steht Anfang März Schumanns Violinkonzert d-moll WoO 23 auf dem Programm, es spielt Gidon Kremer, das von Thielemann dirigierte Konzert wird zudem von Schumanns Ouvertüre zur 'Braut von Messina' eingeleitet.
    Ansonsten gibt es noch zwei Kammerkonzerte, bereits im September diesen Jahres wird das Klavierquartett op. 47 zu hören sein, im Juni 2010 wird die Kammerkonzertreihe dann unter Anderem mit dem Streichquartett Nr. 1 op. 41/1 beschlossen.

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Nun ich hoffe, das es eine Menge neuer Aufnahmen in hip geben wird.


    Die Gardiner Einspielung seiner Symphonien ist so herrlich... jetzt hätte ich gern noch mindestens das Klavierkonzert in a-moll mit Schoonderwoerd :]


    In HIP jedenfalls kannst Du es haben, gefällt mir ausgesprochen gut:



    Gespielt von Andreas Staier auf einem c1850er J. B. Streicher! Zudem in angenehmer Preislage...


    ~ ~ ~


    Auf eine weitere Edition von Winter&Winter mit dem Ensemble La Gaia Scienca folgenden Inhaltes würde ich mich sehr freuen:


    Klavierquartett op. 47
    Klaviertrios op. 63, 80 und 110



    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Neulich in der Düsseldorfer Tonhalle hat der Intendant angekündigt, man plane 2010 in Düsseldorf ALLE Werke Schumanns aufzuführen.


    Man darf gespannt sein.

  • Sagitt meint:


    dachte ich noch an 2010 und das Schumann-Jahr. Die Kammerphilharmonie mit Järvi wird es ja bedienen, die erste ist schon " im Kasten".


    Ich dachte, was braucht es eigentlich ?


    Es gibt hervorragende Aufnahmen aller sinfonischen Werke,überragende Liedgestaltungen, hervorragende Klavier-und Kammermusikaufnahmen.


    Ich wage mal die schlanke These : Nichts kann mich 2010 überraschen, was ich nicht bereits in hervorragenden Aufnahmen habe. Na, vielleicht wirklich gute Ausgrabungen ?

  • Zitat

    Original von Ulli
    In HIP jedenfalls kannst Du es haben, gefällt mir ausgesprochen gut:



    Gespielt von Andreas Staier auf einem ca. 1850er J. B. Streicher! Zudem in angenehmer Preislage...


    Ich habe Staier (auf einem Graf!) damals mit dem Schumann-Konzert live in Frankfurt gehört - mit dem Freiburger Barockorchester! Der Mozart-Saal der Alten Oper war voller HIP-Fans, und sie haben entsprechend enthusiastisch gespielt, und Staier hat die Kadenz im ersten Satz improvisiert oder was weiß ich, es klang auf jeden Fall völlig anders als auf der Platte mit Herreweghe - das Konzert war um Klassen besser, Herreweghes Lesart ist eigentlich das übliche "Romantische" - mit dem FBO waren Beethoven und im Klavierpart Bach viel näher.


    Mehr Klavier- und Kammermusik zum Schumann-Jahr würde ich mir von Tobias Koch wünschen ...


    2006 ist übrigens einiges an Publikationen vor allem zu seinen letzten Lebensjahren erschienen, und es gab mindestens zwei sehenswerte Ausstellungen dazu - so fruchtlos war das Schumann-Jahr 2006 nicht.

  • Zitat

    Original von sagitt
    Ich dachte, was braucht es eigentlich ?


    Es gibt hervorragende Aufnahmen aller sinfonischen Werke,überragende Liedgestaltungen, hervorragende Klavier-und Kammermusikaufnahmen.


    Ich wage mal die schlanke These : Nichts kann mich 2010 überraschen, was ich nicht bereits in hervorragenden Aufnahmen habe. Na, vielleicht wirklich gute Ausgrabungen ?


    Diese Argumentation ließe sich freilich erst recht auf ein Beethoven- oder Mozart-Jahr anwenden.


    Wenn man sich mal in der Kammermusik die Auswahl und Qualität gegenüber Beethoven oder Brahms anschaut, sieht die Situation bei Schumann eher bescheiden aus. Freilich gibt es wohl jedes bekannte Werk in einigen guten Einspielungen, aber verglichen mit der Fülle, die anderswo herrscht, würde ich nicht sagen, daß kein Raum mehr für gute neue Interpretationen besteht.
    (Bei der Oper und den Vokalwerken kenne ich mich zu schlecht aus, ich glaube auch nicht, daß es da eine Überfülle guter Aufnahmen gibt).


    Was ist eigentlich mit den Studien für Pedalflügel auf einem solchen? gibt es da was ordentliches?


    Eine unbedingt notwendige Wiederveröffentlichung wären die Quartette mit dem Juilliard-Quartett. Auf CD waren hier immer nur die beiden Werke mit Klavier (mit Gould bzw. Bernstein) erhältlich.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Das Problem bei Schumann ist meiner Meinung nach, daß sich an ihm erfüllt was er über Joseph Haydn gesagt hat, sich letztlich aber bei Haydn nicht bewahrheitet hat.


    Sinngemäß meinte er, Haydn sei nett aber veraltet, man kenne seinen Namen ehre ihn, aber seine Musik habe der (schumannschen !!) Gegenwart nichts mehr zu sagen....


    Prinzipiell ist das heut mit Schumann der Fall. Seine Lieder können zumindest in Sachen Popularität mit denen von Schubert nicht mithalten, seine Sinfonien sind weder revolutionär wie jene von Beethoven, noch verfügen sie über "Ohrwurmqualitäten" oder "biedermeierlich - nostalgisches Flair" Seine Opern sind weitgehend vergessen. Was bleibt sind ein paar Klavierstücke bzw -zyklen.


    Vielleicht weckt aber mein Statement Widerspruch und man kann mich - und viele andere von den Vorzügen Schumanns (er war übrigens ein bissiger erbarmungsloser Kritiker - wie so viele seines Fachs) überzeugen - Ich hätte nichts dagegen.



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Was ist eigentlich mit den Studien für Pedalflügel auf einem solchen? gibt es da was ordentliches?


    Ja, gibt es. Ich fiebere dieser CD schon seit längerem hinterher:



    6 Studien für den Pedalflügel op. 56
    4 Skizzen für den Pedalflügel op. 58
    6 Fugen über B-A-C-H op. 60
    Kanon op. 124 Nr. 2


    Dreihändig gespielt sind die Kanonischen Studien op. 56 auch im Gaia-Scienza-Album enthalten:



    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Das Problem bei Schumann ist meiner Meinung nach, daß sich an ihm erfüllt was er über Joseph Haydn gesagt hat, sich letztlich aber bei Haydn nicht bewahrheitet hat.


    Sinngemäß meinte er, Haydn sei nett aber veraltet, man kenne seinen Namen ehre ihn, aber seine Musik habe der (schumannschen !!) Gegenwart nichts mehr zu sagen....


    Na, das glaube ich weniger. Als 'veraltet' würde ich Schumann sicher nicht bezeichnen. Aber er hat - zumindest in meiner 'Jugend' :D - seine Zeit gehabt. Da war er etwas populärer.


    Zitat

    Seine Lieder können zumindest in Sachen Popularität mit denen von Schubert nicht mithalten,


    Bei den Liedern würde ich eher eine Ausnahme sehen. Da gibt es wohl einige allzugute neuere Einspielungen auf dem Markt: Gerade 'Frauenliebe & Leben' jüngst von Marie-Nicole Lemieux/Daniel Blumenthal (nicht in meinem Besitz) und Bernarda Fink/Roger Vignoles (einfach nur wunderbar!).



    Zitat

    seine Sinfonien sind weder revolutionär wie jene von Beethoven, noch verfügen sie über "Ohrwurmqualitäten" oder "biedermeierlich - nostalgisches Flair" Seine Opern sind weitgehend vergessen. Was bleibt sind ein paar Klavierstücke bzw -zyklen.


    Dem würde ich zustimmen. Aber für mich ist ohnehin eher der kammermusikalische Schumann interessant. Und da ist das oben gezeigte Gaia-Scienza-Album absolute Spitzenklasse! Davon wird mehr benötigt!


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Das Problem bei Schumann ist meiner Meinung nach, daß sich an ihm erfüllt was er über Joseph Haydn gesagt hat, sich letztlich aber bei Haydn nicht bewahrheitet hat.


    Sinngemäß meinte er, Haydn sei nett aber veraltet, man kenne seinen Namen ehre ihn, aber seine Musik habe der (schumannschen !!) Gegenwart nichts mehr zu sagen....


    Was eine ziemlich korrekte Diagnose gewesen ist. Ein wenig mehr Interesse an Haydn hatte wieder Brahms (ein Einzelgänger), beinahe eine Generation später. Aber für die Mehrheit des 19. Jhds. sieht Schumann die Situation wohl völlig korrekt. Das ist kein Abqualifizieren Haydns, sondern eine Beschreibung einer musikhistorischen Situation.


    Zitat


    Prinzipiell ist das heut mit Schumann der Fall. Seine Lieder können zumindest in Sachen Popularität mit denen von Schubert nicht mithalten,


    Das bezweifle ich. Mindestens die "Dichterliebe" ist ebenso populär wie die Schubertzyklen, ebenso einzelne der Eichendorfflieder op. 39 usw. "Frauenliebe und -leben" ist ungeachtet des für uns unsäglichen Textes immer noch wohl der beliebteste Zyklus für Frauenstimme.
    Wenn überhaupt ein Popularitätsunterschied besteht, dann ist er gering und jedenfalls der zwischen Schumann und den restlichen Liederkomponisten viel größer als der zwischen Schubert und Schumann. Da das Kunstlied ohnehin ein gewisses Nischenrepertoire ist, dürften die meisten Liederfreunde kaum einen Unterschied zwischen diesen beiden größten Liederkomponisten machen.


    Zitat


    seine Sinfonien sind weder revolutionär wie jene von Beethoven, noch verfügen sie über "Ohrwurmqualitäten" oder "biedermeierlich - nostalgisches Flair"


    Dennoch werden zumindest die 1. und 4. Sinfonie sicher ungefähr ebensohäufig aufgeführt wie die meisten Brahms- oder Beethovensinfonien. Von Unpopularität kann wohl kaum die Rede sein.
    (Sie haben m.E. durchaus einprägsame Melodien, die Schwierigkeiten dieser Werke liegen anderswo, eher auf strukturellem Gebiet.)


    Das Klavierkonzert ist das beliebteste (und auch beste) Konzert zwischen Beethoven und Brahms (und vermutlich populärer als die Brahms-Konzerte oder Beethovens 1+2). Das Cellokonzert zwar nicht annähernd so beliebt, aber immer noch unter den ca. 5 bekanntesten Konzerten für dieses Instrument.


    Zitat


    Was bleibt sind ein paar Klavierstücke bzw -zyklen.


    Das ist die Untertreibung des Jahres. ;) Es handelt sich hier um eine Anzahl Werke, die praktisch seit ihrer Entstehung zum Kernrepertoire der Pianisten gehören (im Gegensatz zu den Sonaten Haydns, Mozart, Schuberts und ca. der Hälfte Beethovens) und die auch musikhistorisch zu den wichtigsten Werken der Zeit gehören:
    Toccata, Davidsbündlertänze, Fantasiestücke op.12, Kreisleriana, C-Dur-Fantasie, Carnaval, Sinfonische Etüden, Kinderszenen. Etwas weniger zentral vielleicht die Humoreske, Faschingsschwank, Papillons, Waldszenen und die Sonaten, gleichwohl aber immer noch alles sehr bedeutende Stücke. Sowohl in der Struktur als auch im persönlichen Ton sind diese Werke überdies hochoriginell und ziemlich unverkennbar.


    Ich stimme allerdings zu, daß Schumann recht selektiv wahrgenommen wird. Zwar überstrahlen die Klavierwerke, Lieder, das Klavierkonzert und -quintett nicht ganz zu Unrecht den Rest, aber z.B. die restliche Kammermusik (Trios, Quartette, Violinsonaten) halte ich für unterschätzt.
    (Schumann wäre allerdings, analog zu Chopin, auch dann als sehr bedeutender Komponist einzuordnen, wenn er nur seine Klavierwerke und Lieder hinterlassen hätte.)
    Die einzige Oper Genoveva kenne ich nicht, sie ist wohl in ähnlicher Weise problematisch wie einige Bühnenwerke Webers und Schuberts. Ein Werk wie die Faust-Szenen ist wohl einfach zu eigenartig, um im normalen Musikbetrieb Fuß zu fassen. Ähnliches dürfte für die (mir unbekannten) Stücke wie "Paradies und die Peri" oder "Der Rose Pilgerfahrt" gelten (ich muß gestehen, daß mir die Titel allein leichte Übelkeit verursachen...)


    Zitat


    Vielleicht weckt aber mein Statement Widerspruch und man kann mich - und viele andere von den Vorzügen Schumanns (er war übrigens ein bissiger erbarmungsloser Kritiker - wie so viele seines Fachs) überzeugen - Ich hätte nichts dagegen.


    Schumann war weniger ein erbarmungsloser Kritiker als jemand, der sich hingebungsvoll für Kollegen einsetzte, wie etwa für Chopin am Beginn und für Brahms am Ende seiner Karriere.


    Micht wundert tatsächlich ein wenig, daß Du mit Schumann so wenig anfangen kannst. Auch wenn er ähnlich zwischen "Wahnsinnsromantik" und "Biedermeier" oszilliert wie Schubert, finde ich die "beschaulichen" Züge hier mitunter noch mehr ausgeprägt. Freilich darf man den anderen Pol nicht unterschlagen. Aber nehmen wir die 1. Sinfonie. Was soll einem daran nicht gefallen, wenn man z.B. Schuberts Sinfonien schätzt?


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Also, Schumann ist ja mein Liebling, nicht wahr. Ich würde sagen, einer der revolutionärsten Komponisten des 19ten. Allein diese völlig verqueren Harmonien in der Sonate f-moll, in Stücken der Waldszenen, in den Romanzen op. 94. Dann die Faust-Vertonung. Und die Geistervariationen - dieser Minimalismus, mindestens 50 Jahre seiner Zeit vorraus. Der Anfang der 2. Symphonie - meine Güte.


    Wobei man natürlich sagen muss, seine wahre Meisterschaft findet sich in der Kammermusik --- aber es ist so oder so eine Merkwürdigkeit, wie ich finde, dass bei dem durchschnittlichen Klassikhörer meist philharmonisches und opernhaftes höher gewertet wird. Mir unverständlich, denn: den Gedanken des Komponisten, sein Geistesleben erkennt man am besten in der Klavier- oder Streichermusik, selbst bei Beethoven, wie ich finde.


    Davon abgesehen: Ich würde ja einiges geben, die Werke aus Endernich zu hören, aber perdu, von Clara unter Anteilnahme Johannes´ verbrannt.


    Ach, und Der Nußbaum, gesungen von der Schwarzkopf...
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  • Zwickau, Leipzig, Düsseldorf, Bonn, Wien, Baden-Baden, Heidelberg, Dresden - Stationen in Robert Schumanns Leben - offerieren 2010 ein fast unüberschaubares Jubiläumsprogramm als Reverenz an den großen deutschen Komponisten. Dazu gibt es jetzt auch eine Webseite, auf der es viele Informationen gibt:


    http://www.schumann-portal.de/


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)