Gewitter und Sturm

  • Durch die Beiträge "Wasser" kam mir die Idee mit Unwetter, Sturm,


    z.B. aus Mahlers Kindertotenlieder das letzte Lied


    in diesem Wetter, in diesem Graus


    Aus dem fliegenden Holländer


    Mit Gewitter und Sturm
    Durch Sturm und bösen Wind verschlagen
    Traft ihr das Schiff im Meere an


    :hello:

  • Das Wetter ist nicht "Gewitter und Sturm"! - Ersteres beinhaltet auch das schöne Wetter, wie die Sonne und den blauen Himmel! - Insofern sollte der Diskussionsfaden NICHT verrückt werden!


    Matthäus-Passion "Sind Bltze, sind Donner in Wolken verschwunden", eine der schönsten Stellen aus diesem ohnehin schon wunderbaren Werk!


    Sonnige Grüße aus Bayern,


    Melisma :hello:

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  • Vítezslav Novák (1870-1949):
    Boure (Der Sturm) - Eine Meeres-Fantasie / Kantate für Soli, gemischten Chor und Orchester, opus 42

  • Rossini verwendet in seinen Opern gerne Gewittermusik, zum Beispiel in "Il barbiere di Sevilla" (nachdem Rosina erfahren hat, dass ihr Lindoro sie angeblich an den Grafen Almaviva verkuppeln will) oder in "Otello" (Ermordung der Desdemona).

    Il mare, il mare! Quale in rimirarlo
    Di glorie e di sublimi rapimenti
    Mi si affaccian ricordi! Il mare, il mare!
    Percè in suo grembo non trovai la tomba?

  • Auch ein sehr markantes Beispiel ist der letzte Satz aus der Grand Canyon Suite von Ferde Grofe ( Cloudburst ).
    Ebenfalls als Klavierwerk " Das Gewitter " von Burgmüller.
    Gruß
    Chrissi

  • - Beethovens 'Pastorale' natürlich!


    :boese2:


    - 'Il terremoto' (Das Erdbeben - ist zwar kein Gewitter, gilt aber dennoch 8)) aus Haydnse 'Sieben letzten Worte...' (und das gleich vier Mal: Chorfassung, Orchesterfassung, Streichquartettfassung und Klavierfassung).


    - Die Gewitterscene aus Mozarts 'Idomeneo'


    - Die Sturmscene aus dem 'Stein der Weisen'


    - 'Und Gott sprach...Rollend in schäumenden Wellen' aus Haydns 'Schöpfung'


    - 'Chor: Ach, das Ungewitter naht!' aus Haydns 'vier Bahnhöfen'


    - alle Sturm & Drang Sinfonien :lips:


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Rossini dürfte ein besonder Liebhaber von "Gewittermusiken" gewesen sein, er baute auch in "La Centerentola" eine Gewittermusik ein.



    Habe ich es nur überlesen, oder wurde das Gewitter in Beethovens Pastorale hier noch nicht erwähnt.
    Karajan-Kritikern, die immer vom "Breitwand-Sound" faseln, empfehle ich hier in die DGG-Einspielung von 1960/62 hineinzuhören - sie ist vermutlich bis heute unerreicht .....


    Ein weiteres Gewitter - meiner Meinung nach das unheimlichste und beeindruckenste in der klassischen Musik (wahrscheinlich weil man weiß welche Töne damit überdeckt werden...) - findet sich im letzten Akt von Rigoletto, während Sparfucile Gilda ersticht (und das stümperhaft).....
    Fast noch unheimlicher ist dann jene Musik, die das Ausklingen des Gewitters anzeigt....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Habe ich es nur überlesen, oder wurde das Gewitter in Beethovens Pastorale hier noch nicht erwähnt.


    Ersteres

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ich finde es sehr schön aus der Musik zu erkennen, wie der Regen prasselt oder ein Donner grollt.


    So im letzten Lied der Kindertotenlieder. Man fühlt sich mitten im Geschehen und dann flaut alles wieder ab, das Grollen, der Regen....
    bis sich das Wetter wieder auflöst und Ruhe einkehrt.

  • Wenn etwas Gewitter und Sturm ist, dann ist es Miloslav Koennemann.


    Im Thread "Sturm und Musik" schrieb ich bereits


    Zitat

    Original von musicophil
    In "Der Fremersberg" von Miloslaw Koennemann (ein sinfonisches Gemälde in vier Teilen) kommt plötzlich ein Gewitter auf. Nach dem Toben hört man dann das wunderbare "Großer Gott, wir loben dich", daß von einem Chor gesungen wird.


    Und ein Favorit von mir, "l'Automne" (Etudes de concert pour piano, Op 35 No. 2) von Cécile Chaminade. Darin hört man in der Musik wie der Sturm ausbricht, und letztlich verschwindet.


    Außerdem hatte ich komplett KK No 5 von John Field vergessen "L'incendie par l'orage", also "Der durch Gewitter verursachte Brand"


    LG, Paul

  • Was wären Vivaldis "Vier Jahreszeiten" ohne Gewitter und Sturm?
    Dort gibt es im Sommer einen Gewittersturm mit Blitz und Donner und sogar im Winter stürmt und regnet es hörbar.

    mfG
    Michael

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Karajan-Kritikern, die immer vom "Breitwand-Sound" faseln, empfehle ich hier in die DGG-Einspielung von 1960/62 hineinzuhören - sie ist vermutlich bis heute unerreicht .....


    Hallo Alfred,


    es gibt da noch eine wunderbare Video-Aufnahme von Niebeling unter Karajan von 1968, wo die Stelle so toll herrüberkommt, daß ich es mir kaum besser vorstellen kann. Auch filmisch sehr eindrucksvoll gemacht. (Muß dazu sagen: Die Studio-Aufnahme von 1962 kenne ich nicht, dürfte aber ähnlich sein.)


    P.S.: Auch bei youtube zu finden.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Hallo,


    zu Gewitter und Sturm fallen mir spontan noch folgende tolle Stücke ein:
    Vivaldi: La tempesta di mare (RV 570)
    Haydn: Die Jahreszeiten - Sommer


    und - vielleicht nicht so bekannt, abe sensationell:
    Alfred Schnittke: Faustkantate: Hier wird Fausts Untergang mit Blitz und Donner begleitet - im Tangorhythmus mit Sopran: ein unglaubliches Hörerlebnis, bei dem es einem kalt den Rücken herunterläuft.


    *


    Grüße
    tukan


    *Wow, ich sehe gerade, das gehört zu den allerschrecklichsten jpc-Cover-Abbildungen!

  • Zitat

    Original von tukan
    *


    Grüße
    tukan


    *Wow, ich sehe gerade, das gehört zu den allerschrecklichsten jpc-Cover-Abbildungen!


    Dasselbe dachte ich auch gereade... :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Noch einmal Otello, diesmal der erste Akt, wenn der Chor die im Sturm tobende Seeschlacht kommentiert -
    nur ein Blitzen und einen Donnerschlag gibt es im Rheingold
    Schwüles Gedünst
    schwebt in der Luft;
    lästig ist mir
    der trübe Druck!
    Das bleiche Gewölk
    samml' ich zu blitzendem Wetter,
    das fegt den Himmel mir hell.


    In der Walküre ist im Vorspiel immerhin ein Sturm zu vernehmen

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

  • Beim Gedankendurchwühlen während einer Autofahrt kam meine Schwester denn noch auf Janá
    eks Káea Kabanová, in der das Gewitter ja Auslöser für das tragische Ende ist, und auf Elias.

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!