Ein "neues" Thema?
Eigentlich ein andere Themen umfassendes, einschließendes, somit öffnendes (so ist's gemeint).
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Ein bisheriges Problem in diesem so freundlichen, Gleichgesinnte ermutigenden und Kontroverse in Diskurs bringenden Forum war/ist ständig: Die ozeanisch breite Themen-Verteilung, -Streuung, -Differenzierung = horizontal wie hierarchisch a u s-einander statt zueinander führende Struktur.
Ist schon die Gliederung in "Ressorts", also globale Themenbereiche der klassischen Musik, kaum dazu angetan, Zusammenhänge und Interdependenzen erkenntnisfördernd auszubreiten, also dazu verschieden orientiert-interessierte Teilnehmer zueinander zu führen (woraus sich nach meiner Erfahrung die tollsten Kombinationen, Kommunikationen, Kohabitationen ergeben können - bis hin zu dauerhaften Freundschaften), so ist die unter bzw. zwischen diesen "Ressorts" immer weiter-breiter aufdifferenzierte Schubladen-Ordnung nach Stichworten oder Einzelbegriffen/-namen - somit Unter-unter-Ordnungen für einen universalistisch interessierten, neugierigen, kontaktfreudigen Musikfreund geradezu eine Qual - und die möglichen Entdeckungen, Multiplikationen, Assoziativ-Wirkungen werden vielfach abgeschnitten. Konkret: Man ist auf kleinste Kontaktpartnergrüppchen reduiert, innerhalb derer man sich schnell gut kennt und wenn's um Folgewirkungen, also konkrete Nutzungseffekte, geht, auch gleich in direkte Man-To-Man-, sprich: eMail-Kontakte ausweichen könnte (was ja auch geschieht).
Zum Beispiel: Ich bin an tausenden von Sparten, Richtungen, Tendenzen, Entwicklungen, ergo natürlich auch zu zahllosen Ressorts und Themen interessiert. Möchte mit ähnlich orientierten = engagierten Menschen in universellen Austausch treten. Denn das führt, nach meinen jahrelangen Erfahrungen, zu multiplikativen Kontakt- und universellen Erkenntnis- oder doch Erfahrungswirkungen. Aber natürlich habe ich auch ein Spezialgebiet: vorrangig Vokalmusik, also wieder vorrangig Oper, darunter logischerweise Sänger/innen und Gesangskunst wie auch Gesangsgeschichte.
Wenn ich dazu etwas lesen, erfahren, diskutieren, fragen oder meinen oder schlussfolgern will - d a n n habe ich im T-Forum die Möglichkeit, im Ressort Oper oder Musikinterpreten diese Untergruppe anzuvisieren, dort unter einzelnen Interpreten-Namen, gelegentlich auch Fachbgeriffen, Geprächspartner zu suchen. In die letzten Wochen habe ich das - vornehmlich mit aus meiner aktuellen Arbeit folgenden Motiven/Anlässen, u.a. in den "Schubladen", "Unterräumen" oder so (ich nenne sie mal "Spazio") zu den Baritonen Josef Metternich und Marcel Cordes getan. Mit bereichernden Erfahrungen, guten Kontakten, freundlich-zugewandten Partnern. Fein!
Bloß: Es ist ein immer gleicher kleiner Kreis von Menschen, deren Mehrzahl ich sogar schon vor dem T-Forum kannte und gelegentlich im Direktaustausch begegnet war. Es werden durchwegs nicht mehr. Wie denn auch? Der Kreis bleibt zwar des (Unter-unter-)Themas wegen meist lange beieinander. Aber mehr als 8-10 Personen sind da kaum im Austausch.
Selbst dabei aber werden Informationen, Meinungen, Hinweise freigesetzt, die für viel größere Kreise, mehr betroffene oder interessierte potentielle Mit-Kommunikanten nützlich sein könnten - oft sogar sollten+müssten. Aber dazu kann es nur in dem allfälligen Glücksfall mal kommen, dass jemand aus welchem Direktanlass auch immer das "Thema", also die Unternische, den "Spazio", anklickt. Das ist dann mal ein Glücksmoment mit eventuellen Dauerfolgen. Aber es ist strukturell nicht vorgegeben. Und so gehen wohl täglich und stündlich hunderte von Kontaktchancen, Informations- und Antwortmöglichkeiten/-gelegenheiten futsch. Das ist hochbedauerlich. Ein Forum sollte offen und multiplikativ und schneeballhaft wirken. Sonst ist es nicht wirklich eines - sondern eine Art Briefserviceagentur.
(Dieser, hoffentlich ausreichend pointierte Meinungsvortrag steht natürlich zur Diskussion. Ich bin äußerst interessiert an Meinungen dazu.)
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Eigentlicher Anlass dafür, dass ich hier versuche, ein etwas weiter gezogenes Themenfeld zu eröffnen, ist ein ganz konkreter Austauschbedarf vor dem oben geschilderten Hintergrund: Wenn ich mich etwa über Josef Metternich und Marcel Cordes austausche, dann geschieht das in viel umfassenderen Zusammenhängen und vor vielfach verwobenen Hintergründen. Wo können die aufgegriffen, weitergetragen und nützlich gemacht werden? Thomas Pape hat in aller ihm eigenen Gelassenheit kürzlich verschiedene Beiträge, die im Spazio zu Gottlob Frick gelandet waren, weil sie aus direktem Zusammenhang einfach dort eingetragen werden mussten, in den Spazio zu Marcel Cordes überführt. So dankenswert sein Service ist - er legt doch so recht das forumwidrige Problem offen. Wenn drei weitere Teilnehmer und ich so weitermachen wie seit einer Woche, kann Thomas in Kürze Einträge bei Metternich nach Cordes verlegen und umgekehrt.
Da ich als Neuling (und erst soeben wegen noch unzureichender Dauerpräsenz am webmasterlichen Ausschlussverfahren vorbeigeschlittert) hier keine Revoluzzertaten unternehmen noch zu solchen aufrufen will und kann, fällt mir - über eine Diskussion des Problems hinaus - nur ein, in Koop mit anderen, die das alles ähnlich erleben/erleiden, neue Themenfelder mit größerem, breiterem, muliplikativerem Radius zu erstellen und die Spazii dafür anzulegen. Was meint man dazu - sofern dies hier überhaupt auf Leser stoßen sollte?
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In dem hier neu getitelten Themenfeld etwa würde ich gern die Musikszene, also die Opernhaus- und Konzertpraxis-Situtation, im deutschen Sprachraum nach Ende des strukturverheerenden Weltkriegs, im Wiederaufbau, den sich ankündigenden Nivellierungen und Medialisierungen, betrachten und diskutieren, dazu Wirkungen-Folgen-Entwicklungen daraus - im Guten wie im Misslichen. Im nächsten Eintrag werde ich dazu konkreter; dieser hier hat ohnehin Überlänge.
Danke fürs Erwägen und für eventuelle Repliken.
Grüße, KUS
(der keine Vorstellung davon hat, wie jene, denen er hier ge"postet" hat, denn nun Kenntnis vom Eintrag erhalten).