Die Nachkriegs-Ära - 1940/60er

  • Ein "neues" Thema?
    Eigentlich ein andere Themen umfassendes, einschließendes, somit öffnendes (so ist's gemeint).
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    Ein bisheriges Problem in diesem so freundlichen, Gleichgesinnte ermutigenden und Kontroverse in Diskurs bringenden Forum war/ist ständig: Die ozeanisch breite Themen-Verteilung, -Streuung, -Differenzierung = horizontal wie hierarchisch a u s-einander statt zueinander führende Struktur.


    Ist schon die Gliederung in "Ressorts", also globale Themenbereiche der klassischen Musik, kaum dazu angetan, Zusammenhänge und Interdependenzen erkenntnisfördernd auszubreiten, also dazu verschieden orientiert-interessierte Teilnehmer zueinander zu führen (woraus sich nach meiner Erfahrung die tollsten Kombinationen, Kommunikationen, Kohabitationen ergeben können - bis hin zu dauerhaften Freundschaften), so ist die unter bzw. zwischen diesen "Ressorts" immer weiter-breiter aufdifferenzierte Schubladen-Ordnung nach Stichworten oder Einzelbegriffen/-namen - somit Unter-unter-Ordnungen für einen universalistisch interessierten, neugierigen, kontaktfreudigen Musikfreund geradezu eine Qual - und die möglichen Entdeckungen, Multiplikationen, Assoziativ-Wirkungen werden vielfach abgeschnitten. Konkret: Man ist auf kleinste Kontaktpartnergrüppchen reduiert, innerhalb derer man sich schnell gut kennt und wenn's um Folgewirkungen, also konkrete Nutzungseffekte, geht, auch gleich in direkte Man-To-Man-, sprich: eMail-Kontakte ausweichen könnte (was ja auch geschieht).


    Zum Beispiel: Ich bin an tausenden von Sparten, Richtungen, Tendenzen, Entwicklungen, ergo natürlich auch zu zahllosen Ressorts und Themen interessiert. Möchte mit ähnlich orientierten = engagierten Menschen in universellen Austausch treten. Denn das führt, nach meinen jahrelangen Erfahrungen, zu multiplikativen Kontakt- und universellen Erkenntnis- oder doch Erfahrungswirkungen. Aber natürlich habe ich auch ein Spezialgebiet: vorrangig Vokalmusik, also wieder vorrangig Oper, darunter logischerweise Sänger/innen und Gesangskunst wie auch Gesangsgeschichte.


    Wenn ich dazu etwas lesen, erfahren, diskutieren, fragen oder meinen oder schlussfolgern will - d a n n habe ich im T-Forum die Möglichkeit, im Ressort Oper oder Musikinterpreten diese Untergruppe anzuvisieren, dort unter einzelnen Interpreten-Namen, gelegentlich auch Fachbgeriffen, Geprächspartner zu suchen. In die letzten Wochen habe ich das - vornehmlich mit aus meiner aktuellen Arbeit folgenden Motiven/Anlässen, u.a. in den "Schubladen", "Unterräumen" oder so (ich nenne sie mal "Spazio") zu den Baritonen Josef Metternich und Marcel Cordes getan. Mit bereichernden Erfahrungen, guten Kontakten, freundlich-zugewandten Partnern. Fein!


    Bloß: Es ist ein immer gleicher kleiner Kreis von Menschen, deren Mehrzahl ich sogar schon vor dem T-Forum kannte und gelegentlich im Direktaustausch begegnet war. Es werden durchwegs nicht mehr. Wie denn auch? Der Kreis bleibt zwar des (Unter-unter-)Themas wegen meist lange beieinander. Aber mehr als 8-10 Personen sind da kaum im Austausch.


    Selbst dabei aber werden Informationen, Meinungen, Hinweise freigesetzt, die für viel größere Kreise, mehr betroffene oder interessierte potentielle Mit-Kommunikanten nützlich sein könnten - oft sogar sollten+müssten. Aber dazu kann es nur in dem allfälligen Glücksfall mal kommen, dass jemand aus welchem Direktanlass auch immer das "Thema", also die Unternische, den "Spazio", anklickt. Das ist dann mal ein Glücksmoment mit eventuellen Dauerfolgen. Aber es ist strukturell nicht vorgegeben. Und so gehen wohl täglich und stündlich hunderte von Kontaktchancen, Informations- und Antwortmöglichkeiten/-gelegenheiten futsch. Das ist hochbedauerlich. Ein Forum sollte offen und multiplikativ und schneeballhaft wirken. Sonst ist es nicht wirklich eines - sondern eine Art Briefserviceagentur.


    (Dieser, hoffentlich ausreichend pointierte Meinungsvortrag steht natürlich zur Diskussion. Ich bin äußerst interessiert an Meinungen dazu.)


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    Eigentlicher Anlass dafür, dass ich hier versuche, ein etwas weiter gezogenes Themenfeld zu eröffnen, ist ein ganz konkreter Austauschbedarf vor dem oben geschilderten Hintergrund: Wenn ich mich etwa über Josef Metternich und Marcel Cordes austausche, dann geschieht das in viel umfassenderen Zusammenhängen und vor vielfach verwobenen Hintergründen. Wo können die aufgegriffen, weitergetragen und nützlich gemacht werden? Thomas Pape hat in aller ihm eigenen Gelassenheit kürzlich verschiedene Beiträge, die im Spazio zu Gottlob Frick gelandet waren, weil sie aus direktem Zusammenhang einfach dort eingetragen werden mussten, in den Spazio zu Marcel Cordes überführt. So dankenswert sein Service ist - er legt doch so recht das forumwidrige Problem offen. Wenn drei weitere Teilnehmer und ich so weitermachen wie seit einer Woche, kann Thomas in Kürze Einträge bei Metternich nach Cordes verlegen und umgekehrt.


    Da ich als Neuling (und erst soeben wegen noch unzureichender Dauerpräsenz am webmasterlichen Ausschlussverfahren vorbeigeschlittert) hier keine Revoluzzertaten unternehmen noch zu solchen aufrufen will und kann, fällt mir - über eine Diskussion des Problems hinaus - nur ein, in Koop mit anderen, die das alles ähnlich erleben/erleiden, neue Themenfelder mit größerem, breiterem, muliplikativerem Radius zu erstellen und die Spazii dafür anzulegen. Was meint man dazu - sofern dies hier überhaupt auf Leser stoßen sollte?


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    In dem hier neu getitelten Themenfeld etwa würde ich gern die Musikszene, also die Opernhaus- und Konzertpraxis-Situtation, im deutschen Sprachraum nach Ende des strukturverheerenden Weltkriegs, im Wiederaufbau, den sich ankündigenden Nivellierungen und Medialisierungen, betrachten und diskutieren, dazu Wirkungen-Folgen-Entwicklungen daraus - im Guten wie im Misslichen. Im nächsten Eintrag werde ich dazu konkreter; dieser hier hat ohnehin Überlänge.


    Danke fürs Erwägen und für eventuelle Repliken.


    Grüße, KUS


    (der keine Vorstellung davon hat, wie jene, denen er hier ge"postet" hat, denn nun Kenntnis vom Eintrag erhalten).

    Gilt es des Lebens höchsten Preis um Sang mir einzutauschen ...

  • Hallo KUS,


    bei einem so weitverzweigten Forum wie "Tamino" "versendet" sich zwangsweise manches, zumal, wenn man in speziellen Unterforen postet. Spezialisten führen überall im Forum ein Nischendasein, da sind die Sänger- und Opernfreunde im Vergleich noch eine recht große Gruppe. Bei einem thematisch übergreifenden Thread wie er Dir vorschwebt, würde ich den Thread in ein anderes Forum verschieben, das häufiger auch von anderen als den "üblichen Verdächtigen" frequentiert wird, z.B. hierhin:


    Tamino Klassikforum » KLASSIK allgemein » ALLGEMEINE KLASSIKTHEMEN.


    Dann würde ich mir noch einen griffigen Threadtitel überlegen, der die Thematik umreißt. Wie wäre es in Deinem Fall mit: "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt" - Oper und Konzertsaal in der Zeit des Wiederaufbaus - Entwicklungen seit 1945 und deren Bewertung"?


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Lieber Kus,


    Deine Beiträge, wie hier die fundierten Ausführungen über Gestaltungs- und Ordnungsprinzipien des Forums, lese ich mit Vergnügen und Gewinn. Es stimmt allerdings, dass Dein Beitrag nicht im Bereich
    " Berühmte Stimmen" unter dem Titel "Nachkriegsära" vermutet wird. GiselherHH hat Dir gute Vorschläge für griffige,aufmerksamkeitsweckende Titelüberschriften gemacht.
    Dann noch eine Bitte an Dich, die Forenleitung und die Moderatoren. Die Bezeichnung "Neuling" sollte ebenfalls durch einen treffenderen Begriff, der den neuen Tamino nicht bewertet und in eine bestimmte Ecke stellt, ersetzt werden. Lieber Kus, Du bist kein Neuling sondern ein profilierter, erfahrener Musikfreund, der für das Forum ein Gewinn ist.
    Ein Vorschlag: Wie wäre zum Beispiel die Bezeichnung: " Neu bei uns"? Sie ist liebevoller und bewertet nicht. Außerdem wird dadurch bewiesen, wie lebendig Tamino ist und wieviel Musikfreunde gerne zu uns kommen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • @ Lieber Operus , ich stimme Dir ohne jede Einschränkung zu , dass "Neu bei uns" doch sehr viel einladender klingt und herzlicher als "Neuling" .


    Daher schliesse ich mich Deiner Anregung ohne Einschränkung an .




    Lieber KUS ,


    zunächst einmal herzlich willkommen hier im Tamino - Klassikforum .


    Anders alsdies in lezter Zeit von weniogen falsch dargestellt worden ist , kann h i e r auch sehr kontrovers diskutiert werden , wenn es um die Sache geht .


    Du hast für Deinen Thread einen schwierigen Zeitraum gewählt , weil kaum jemand hier noch Interpretn etwa um 1960 erlaubt haben dürfte . Sie also nur aus mündlichen Berichten , Rezensionen , umfangreichen und nicht stets zuverlässigen Werken wie dem vor allem neuen "Grove's" kennt oder vor allem durch Tonträger .


    Eine meiner zentralen Fragen bleibt , ob es zwischen der Deutungen aus einer Patitur v o r dem Zweiten Weltkrieg , in diesem - es gibt ja zahlreiche Aufnahmen - und nach 1945 einen Wechsel gegeben hat .


    An anderer Stelle hier im Forum ist dies für eine Interpretation einer Bruckner-Symphonie durch C. Schuricht und W. Furtwänler so analysiert worden .


    Gibt es gravierende Unterschiede in den interpretationen von Symphonien , Klavierkonzerten oder etwa Kammermusi auf der einen und Opernwiedergaben auf der anderen Seite ?


    Auch der typische Klang eines Orchesters ist nicht immer gleich geblieben ( das Philadelphia Orchester hat nach meiner Meinung darunter besonders gelitten wie auch das Boston S O nach Ozawas Weggang ; grosse Kontinuität dagen bei den Wiener und Berliner Philharmonikern ) .


    Soweit es Operninszenierungen und -Aufführungen betrifft , mangelt es vor allem an den grossen Sänerpersönlichkeiten , die wir früher hatten . Und an den herrlichen Inszenierungen , die uns noch heute bewegen ( etwa die Wiener "La Bohème" ) oder die bei Karajan seit Anfang der 1960er Jahre feststellbaren Versuche Opern als Ganzes fast visionär zu sehen ( etwa der Salzburger "Trovatore" mit Corelli , Bastianini , L Price ) .


    Manche heutige Operninszenierung wurde in provokativer Absicht thematisiert und zu eigen Zwecken einiger "Beiträgler" instrumentilisiert .


    Du hast sehr viele Einzelpunkte angesprochen , die wohl erst nacheinander zu diskutieren sind und nicht verkürzend besprochen werden können .


    Und bei allem fliesst in unsere Beiträge doch viel Subjeltives , persönlich Erlebtes ein , das für jemanden , der nicht live dabei gewesen ist , oft nur schwer nachzuvollziehen ist , wenn wir nur einen Tonträger als Hilfsmittel für unseren Zugang zu einer Interpretation haben .


    Viele Grüsse ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von KUS
    In dem hier neu getitelten Themenfeld etwa würde ich gern die Musikszene, also die Opernhaus- und Konzertpraxis-Situtation, im deutschen Sprachraum nach Ende des strukturverheerenden Weltkriegs, im Wiederaufbau, den sich ankündigenden Nivellierungen und Medialisierungen, betrachten und diskutieren, dazu Wirkungen-Folgen-Entwicklungen daraus - im Guten wie im Misslichen.


    Warum sich nur beschränken auf Deutschen Sprachraum? Piroska weiß vermutlich über Ungarn (wo es sehr gute Musiker gibt) Bescheid. Mein eigenes Land hatte gute Kontakte mit sowohl England als Deutschland (Heesters zählt nicht mit ;) ). Davon weiß ich wieder was, denn ich "wuchs" mit den damaligen Musiker auf. Hörte sie täglich im Radio.


    LG, Paul

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  • Lieber Frank,


    wahrscheinlich auch wieder ein Vorteil der hohen Mitgliederzahl von Tamino, dass es doch noch Ältere unter uns gibt, die die Nachkriegsära miterleben durften. Es war damals eine künstlerische Epoche mit ungeheuerem Willen, der Kunst wieder den ihr gebührenden Platz zu erkämpfen. Selbst die Bayreuther Festspiele konnten trotz aller Vorbelastungen einen raschen und radikalen Wandel vollziehen. In dieser Zeit wurden unter schwierigsten Voraussetzungen eine Vielzahl von heute noch maßstabsetzenden Musik- und Opernaufnahmen geschaffen. Es war die große Zeit der Erneuerung!
    Ein Schwerpunkt des Wirkens Gottlob-Frick-Gesellschaft besteht darin, in einem jährlich stattfindenden Künstlertreffen, die Sängerlegenden
    der damaligen Zeit - so weit sie noch leben - einzuladen und sie zu ehren. In einer Händeabdruck- Galerie sind die Händeabdrücke von vielen Großen und Unvergessenen der damaligen Zeit in Ton verewigt. Wer sich dafür näher interessiert, kann sich im Internet-Auftritt der Gottlob-Frick-Gesellschaft detailliert informieren. Ein Link zu http://www. gottlob-frick-gesellschaft. de ist bei den Tamino-Partneradressen geschaltet. Hier können auch die Bilder von den Künstlertreffen eingesehen werden. Auch der Besuch der kleinen, feinen Gedächtnisstätte in Ölbronn lohnt sich.
    Sicherlich sind die Tamino- Zeitzeugen der 50er -70er Jahre des letzten Jahrhunderts gerne bereit, Auskünfte zu geben,Fragen zu beantworten und über ihre Erlebnisse zu diskutieren.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus ,



    Danke für Deinen Hinweis auf Bayreuth nach dem Zeiten Weltkrieg .


    Es gibt inzwischen ja Veröffentlichungen dortiger grosser und beispielgebender Opern-GESAMT-Leistungen .


    Es ist doch sehr seltsam , dass heute mehr denn je selbst Karajans grosse Leistungen In Bayreuth in Frage gestellt werden .


    1960 (!) hat Lorin Maazel sein Bayreuth - Debut gegeben ( Lohengrin mit Sandor Konya / W. Windgassen , Varnay , Grümmer u. a. ; einem legendären Chor und einem weltweit hoch renommierten Orchester ).


    Es war auch keineswegs so , dass Karajan "gehen musste" ; er selbst sah seine weitren künstlerischen Entwicklungsmöglichkeiten .


    Man darf in diesem Zusammenhnag nicht vergessen , dass auch in dem gebeutelten Italien die Oper in Rom wie die Scala einen mitreissenden Neuanfang gecht haben ( wovon es nicht nur durch Aufnahmen mit Maria Callas Tondokumente gibt . Wir denken an Fedora Barbieri , Giulitta Simionato , Flaviano Labò - der ein weit unterschätzter Tenor wtwa als Don Carlo war - , die Karrieren von Di Stefano , Del Monaco und vor allem der kometenhafte Aufstieg von Franco Corelli , Tito Gobbi , Ettore Bastianini und dem damaligen sängerischen "Nachwuchs" etwa durch Fiorenza Cossotto - ich habe sie mit ihrem Partner Ivo Vinco u.a. mehrfach 1966 in Verona erleben können - .


    Auch Frankreich hatte seine grosse Zeit der Gesangskunst gerdae in jenen Jahren , was ebenfalls umfangreich dokumentiert ist .
    Es war die Zeit , in der auch mir bekannte Musikliebhaber etwa nach Brüssel gereist sind ( Oper , Musikwettbewerbe ) oder die Niederlande , in der Arthur Rubinstein extra in den 1960er Jahren für seine verbunden Bewundeer ein Konzert gegeben hat . Die Entwicklung des Concertgebouw Orkest ist beeindruckend . Ich hatte das Glück , mit dieem grossen Klangkörper Maestro Giulini mit seinen beiden Lieblingssymphonien hören zu können ( Beethoven : Symphonie Nr. 6 "Pastorale" und der c-Moll-Symphonie von J. Brahms ) . Die Kammermusi wurde in den Niederlanden ungewöhnlich intensiv gespielt . Die NL wurden zur künstlerischen Heimat des emigrierten jungen Youri Egorov , der leider viel zu früh seiner Krebserkrankung erlegen ist . Der junge Radu Lupu hat dort seine pianistische Weltkarriere mitbegründet nach seiner Ausbildung bei Heinrich Neuhaus in Moskau .


    Leider war es sehr , sehr schwierig etwa die berühmten Leningrader Philharmoniker im Konzert zu hören oder die Tschechischen Philharmoniker in Prag ( Plattenaufnahmen kenne ich durch das Label "Supraphon" seit einem Schüleraustausch 1964 in Grossbritannien . Auch Ungarn war uns ja zu lange verschlossen .


    Österreich erlebte unter anderem durch bruno Walter , Wilhelm Furtwängler , v. Karjan und seiner herausragend Klangkörper eine würdige Kontinuität in der klassischen Musik und durch Walter die Renaissance der Mahler - Symphonien . Swarowsky war als Lehrer der nachrückenden Bekannten Dirigenten ( etwa C. Abbado und Z. Mehta )
    unersetzbar und Friedrich Gulda setzte Massstäbe in einem hochintelligenten Bach- und Mozartspiel und einigen Sonaten für Klavier von Beethoven .


    Diese Liste liesse sich für diesen Nackriegszeitraum noch weit verlängern .


    Die Frage ob sich soviel Klassik - Erleben "gelohnt" hat , erübrigt sich in einer Beantwortung angeichts einer Tatsache direkt nach dem Zweiten Weltkrieg als in der französischen Schweiz das Prchester de la Suisse Romande das erste Mal die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven gespielt hat . Von einem damaligen Zeitzeugen weiss ich , dass den meisten der Zuhörer am Ende der Interpretation nicht nur wenige Tränne in den Augen hatten .


    Musik hat fremde Menschen nach diesen furchtbaren JHaren wieder zu vereinen begonnen !


    Wo gibt es dies sonst ?



    Herzliche Grüsse ,



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber Frank,


    historisch wie wahr. Aber es kommt auf die Verarbeitung, auf die Schlussfolgerungen, die Konsquenzen des Erlebten an. Dies scheint Dir als kritischem Geist gut gelungen zu sein.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus ,



    eine der scharfsinnigsten Analysen zu der Entwicklung und Lage in Bayreueth ( 1945 bs 2002 ) kenne ich durch ein langes Gespräch mit Musikbeispielen im WDR , Köln , mit Anja S i l j a .


    Hier hat eine Könnerin und Kennerin des Bayreuther Innenlebens , das aus der Distanz zum Miterlebten Bayreuth nicht verklärt und nicht eben wegen des Beobachteten "niedergemacht", sondern sehr analytisch - aufklärend beschrieben . Wer nicht auf die Musikbeispiele fixiert war ( leider gab es keine Isolde durch Silja ) , der bekam das Wesentlich auch mit einer ergebnisoffenen Zukunftsperspektive geschildert .


    Herzliche Grüsse Dir und nach Heilbronn ,


    Frank


    PS.: Vielleicht gelingt es Dir als Bürger aus dem Pro - Bildungsland Baden - Württemberg , eine Kopie des Manuskriptes zu bekommen .


    Die Intendatin des WDR , Appellhofplatz , 50656 Köln , ist eine gewisse Monika Piel .

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin