Hallo an Alle,
hier eine kleine Geschichte die König Ludwig II betreffen. Wir denken, dass er auch eine „kleine“ Berechtigung hat, hier im Klassik Forum erwähnt zu werden. Ihr müsst Euch folgendes Szenario wirklich OPTISCH vorstellen!
Eine Zeit lang lebte der König in dem Wahne, Lohengrin zu sein.
Gleich Lohengrin wollte er, von einem Schwan gezogen, die Fluten durchmessen, aber nicht auf der profanen Erde, sonder hoch oben in den Lüften, nahe dem Monde. So gab er den Befehl, auf dem Dachboden (!) des Schlosses zu München ein großes Bassin anzulegen.
Man stellte einen riesigen Metallkessel her, der in den Dachboden des Schlosses eingefügt wurde. Durch Maschinerie wurde das Wasser heraufgepumpt, und im Kostüm Lohengrins, in silberner Rüstung, fuhr der König in einem Kahne, dem ein künstlicher Schwan vorgespannt war, im Bassin umher.
Da das Wasser aber zu hell war und Lohengrin blaue Fluten brauchte, so kam man auf die Idee, das Wasser mit großen Mengen Kupfervitriol zu vermischen. Nun wurde es zwar blau, aber das Vitriol griff das Metall des Bassins an und das Wasser drang durch die Decke in die prachtvollen Gemächer hinab, alles verwüstend.
Die Schäden wurden ausgebessert und man berief einen berühmten Optiker, um durch gewisse Lichteffekte dem Wasser eine künstliche blaue Farbe zu geben. Aber selbst damit war der König noch nicht zufrieden, das Wasser sollte auch bewegt sein. Da wurde schließlich ein Mechanismus angebracht, um dem Wasser einen Wellenschlag zu geben. Durch ein in das Wasser gesenktes Rad, welches einige Diener drehen mussten, wurde denn auch der gewünschte Wellenschlag hervorgebracht; da jedoch der König eine stärkere Bewegung des Wassers verlangte und die Diener durch heftigeres Drehen einen zu starken Wellenschlag erzeugten, schaukelte der Kahn so heftig, dass der König ins Wasser fiel.
Infolgedessen gab er die Bassinfahrten endlich ganz auf...
König Ludwig - verkannter Erfinder des Wellenbads?
Liebe Grüße aus Bayern
Bettina und Wilfried