ZitatOriginal von Bernd Schulz
Zur Inszenierung schweige ich lieber.
Liebe Taminos,
bei allem was an berechtigter Kritik geäußert wurde- warum eigentlich zur Inszenierung schweigen?
Auf die Gefahr hin jetzt von dem einen oder anderen des kulturellen und musikalischen Banausentums geziehen zu werden bekenne ich frank und frei, dass mir die Inszenierung grundsätzlich gefallen hat- was mir nicht gefallen hat dazu später mehr.
Ob einem eine Inszenierung zusagt oder nicht, ist zum einen natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks zum anderen eine Frage der Haltung mit der ich einer Inszenierung begegne: Habe ich eine fixe Vorstellung davon wie man das Stück aufführen muss (Welche Inszenierung kann wohl dann vor diesem inneren Richter bestehen?) oder versuche ich der dargebotenen Sichtweise mit so viel Objektivtät als möglich zu folgen- sine ira et studio.
Der Regisseur hat sich entschieden nicht eine lockere leichte Komödie mit gesellschaftskritischen Ansätzen sondern ein Gesellschaftsdrama zu bieten. Und ich denke diese Interpretion ist zulässig und der Geist des Stückes damit keineswegs verfehlt. Mir persönlich hat das minimalistische Bühnenbild gefallen und die schauspielerische Leistung alller Akteure fand ich ebenfalls überzeugend.
Musikalisch besonders herausragend (und das wurde hier ja schon mehrfach geschrieben): Christine Schäfer. Das übrige Ensemble bot eine giute bis sehr gute Leistung.
Schwierigkeiten hatte ich zu Beginn mit dem Dirigat von Harnoncourt (was sich dann aber gegeben hat) und mit der Leistung des Orchesters (die sind geblieben) .
Sicher haben wir keine Jahrhundert-Interpretation gesehen (War eine solche Erwartungshaltung überhaupt realistisch?) aber eine mehr als ordentliche Leistung schon. Alles andere ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Herzliche Grüße,
Christian