César Franck - Die Symphonie d-moll

  • Ich habe sie mir eben noch einmal angehört. Wunderschön. Und ergreifend finde ich die Schlichtheit. Und genau diese könnte es vielleicht sein, die sagen lässt, dass es endlose Wiederholungen sind. Es hat so eine einfache Wirkung, so ganz naiv, so offen, so mutig... Mir fehlen da die Worte. Ich spüre es, kann es aber nicht ausdrücken. Es ist kompliziert konstruiert, aber in der Wirkung hat es eine entwaffnende Offenheit. Für mich ist es, als stünde ein Mensch vor mir, mit offenem Gesicht, mit einer Körpersprache, die schutzlos ist, der mich einlädt, ihn zu verstehen.
    Wenn man von Symphonien als Metaphern der Emotionalität ausgeht, als ein Roman unter Weglassung der Handlung, dann hat man hier ein gutes Beispiel.


    Aber irgendwie hat auch Chrissy das schon ganz ähnlcih gesagt, fällt mir jetzt auf.


    Schöne Musik
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Anlehnend an Beitrag 20 hier möchte ich für die Freunde des audiophilen Klanges auch diese preiswerte CD-Aufnahme empfehlen, die noch zwei wichtige Franck-Werke dazugibt:


    Eine weitere audiophile CD mit einer sinnvollen Kopplung um die sinf.Werke Cesar Franck´s komplett zu haben ist die RPO-CD mit dem Royal PO / Raymond Leppard.
    Diese CD enthält auch die frankschen Tondichtungen
    Les Eolides (1876) und Le Chasseuer Maudit (1882).
    Die CD ist also komplett, hat audiophilen Sound und bringt die Sinfonie d-moll in einer sehr guten Interpretation, die der Bernstein´s kaum nachsteht.
    Ähnliche Spielzeiten: 1.Satz 19:20---2.Satz 10:40---3.Satz 10:50.


    :!: Die CD liesse sich derzeit für unter 1Euro (ohne Porto) bestellen !

    RPO, 1995, DDD



    Es wird keinen verwundern, dass nicht auch Karajan die Sinfonie d-moll in einer hoch angemessenen Aufnahme vorgelegt hat ( :D nur die Karajan-Anti´s wird es grämen). Bereits in Beitrag 18 hat Norbert diese hervorgehoben und nur den etwas "dickeren Pinsel" angemerkt.
    Die Klangqualität von 1970 wirkt in der Tat auch etwas dick und hat mit dem durchsichtigen Klang der RPO-Aufnahme auch wenig gemein.
    :!: Ganz wichtige Aufnahme auf der CD sind auch die Sinfonischen Variationen für Klavier und Orchester mit Alexis Weissenberg am Klavier.



    EMI, 1970, ADD



    :thumbup: Die goldene Mitte - feurige Interpretation, anständiges Orchester mit guter Klangbalance bietet Bernstein / Orchestre national de France. Die CD ist mir zudem wegen Roussel 3 ebenfalls sehr wichtig.
    Die Zupackenste die ich kenne - mein Favorit:



    DG, 1982, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Habe mir eben die von Zweiterbass empfohlene Cd angehört und muss wirklich sagen, das ist eine schöne Aufnahme.Sie gefällt mir gut, es kommt aber ein Aber. Es ist mir vor allem zu Beginn etwas ätherisch, verträumt. Das ändert sich allerdings später gewaltig. Ich bin mir ziemlcih sicher, das wird eine der öfter gehörten Platten werden.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Es wäre hilfreich zu wissen, von was Du schreibst, von der Symphonie oder der Psyche?

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Es wäre hilfreich zu wissen, von was Du schreibst, von der Symphonie oder der Psyche?


    Von der Synphonie!
    Die Psyche kannte ich ja noch gar nicht, hatte ich ja auch geschrieben. Hab ich soeben zum ersten Mal gehört. Gefiel mir sehr gut, ich fand, dass es eine große Ruhe ausstrahlt, was ich momentan sehr gut brauchen kann.
    Allerdings störte es mcih etwas, dass es Themenmusik ist, ich versuchte die ganze Zeit, die Bilder der Satznamen zu imaginieren, das gelang mir nicht, lenkte mich aber sehr ab. Wenn es einfach die Synphonie nr. sowieso gewesen wäre, wäre es für mich eingängiger geworden.


    Sehr interessant auch die Zusammenstellung der gesamten CD. Es ergibt sich ein Bild der Komponistenpersönlichkeit. Mir kommt es auch so vor, als zitiere er sich öfter selbst (?).


    Wie gesagt, eine CD, die nicht im Regal verstauben wird.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Mittlerweile habe ich beide Versionen immer wieder mal gehört. SChön ist das alles, keine Frage. ABer die Toulouser bringen doch eine Menge mehr Emotion und Schwung. vor allem im 3. Satz sind sie einfach emotionaler, euphorischer. Also gewinnen sie knapp vor Barenboim mit den Parisern. (Hehehe, fällt mir jetzt erst auf :hahahaha: )
    Aber wahrscheinlich muss ich mir hier auch noch einen Bernstein kaufen, - wie fast immer. :no:


    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Dieser Beitrag ist nur eine kurze Rückmeldung von mir zu der hier mehrfach von Euch positiv beurteilten Monteux-Aufnahme mit dem Chicago SO von 01/1961.



    Seit 2Wochen liegt mir die abgebildete 8CD-Box mit Aufnahmen von Pierre Monteux vor.


    Die Franck-Sinfonie D-Moll gehört in der Tat zu den begeisterungswürdigsten Aufnahmen dieser Sinfonie. Das CSO in Bestform und wie Monteux das Orchester zu überschäumender Spielfreude anheizt, hat bei mir grossen Hörspass ausgelöst. Auch die zügige Tempowahl geht voll in meine Geschmacksrichtung: 18:03 - 10:38 - 10:22.



    :thumbsup::thumbsup: Tolle Aufnahme der Sinfonie D-Moll.


    Aber auch der weitere Inhalt überzeugt mit den ausgezeichneten Aufnahmen: Das Khatchaturian-VC, das Brahms-VC + die Franck-Sinfonie d-Moll (die Besten jemals gehörten Int), R.Strauss-Tod und Verklärung, Strawinsky - Petruschka und die Saint-Saens - Havanaise mit Kogan halte ich für den herausragenden Inhalt.



    :!: Die bisher gemachten klanglichen Einschränkungen für die Franck-Aufnahme (zum Beispiel von Norbert in Beitrag 56) kann ich nicht nachvollziehen, denn das in dieser 8CD-Monteux-Box ausgezeichnete 24Bit-Remastering von aktuell 2018 lässt keine Wünsche offen. Da rauscht nichts, alles kommt klar und unverfärbt und natürlich aus den Lautsprechern ...




    RCA, 1961 (Franck), ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    da ich ohnehin ein großer Anhänger des dirigentischen Schaffens von Pierre Monteux bin, habe ich die Box (natürlich) auf meiner Wunschliste und nun einen Grund mehr, sie mir zuzulegen... Das remastering meiner Aufnahme ist von 1988, und in den vergangenen 30 Jahren dürfte sich auf dem Gebiet einiges getan haben.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Erwartungsgemäß ( ;) ) habe ich mir die Monteux Box zugelegt und kann Wolfgangs guten Eindruck über die Klangqualität bestätigen. Für 1961 er Verhältnisse klingt die Aufnahme sehr zufriedenstellend. Interpretatorisch bleibt es es faszinierend, wie akribisch Monteux z.B. die chromatischen Strukturen im ersten Satz heraus arbeitet und wie sehr er das CSO zu einem begeisternden Orchesterspiel animiert.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zu meinen bevorzugten Franck-Dirigenten gehören (was die Orchesterwerke betrifft):


    Maazel (Symphonie, beide Einspielungen)

    Karajan (inkl. Variationen)

    Paray

    Furtwängler

    Ansermet (inkl. Le Chasseur maudit und Les Eolides) und

    Martinon (inkl. Variationen)

    Fournet (der damals auf Supraphon auch die Symphonischen Dichtungen, Psyché und die Variationen aufgenommen hat).

    Plasson (inkl. Variationen und Rédemption)

    Cluytens (Symph. Dichtungen)

    Otaka (Psyché)


    Sehr beachtenswert ist die rezente Fuga-Libera Box (4 CDs) mit Francks sämtlichen Orchesterwerken mit dem Orchestre Philharmonique de Liège (unter versch. Dirigenten; alles Urfassungen)


    Sehr schön sind auch Henri Büssers Orchestrierungen von 9 Orgelstücken aus Francks Sammlung "L'Organiste" - 1978 auf Schwann erscheinen, zusammen mit der Erstaufnahme von "Ce qu'on entend sur la montagne" (ein symphonisches Gedicht, das einige Jahre früher als demjenigen Liszt entstanden ist und angeblich als die erste symphonische Dichtung der Musikgeschichte überhaupt betrachtet wird).

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Sinfonie d-moll, Psyche und Les Djinns mit Ashkenazy


    Zu Adrianos Beitrag möchte ich eine CD mit der Sinfonie d-moll, Psyche und Les Djinns hinzufügen, die nicht nur durch den ausgezeichenten Decca-Digital-Sound begeistert, sondern auch durch Ashkenazy engagiertem Spiel mit dem TOP disponierten RSO Berlin.


    Ansonsten finde ich gerade die Sinfonie D-Moll mit Monteux (RCA) - erwähnt in Beitrag 67, die beste Wahl.

    Sogar noch zügiger als die feurige Monteux-Aufnahme ist auch Ashkenazy unterwegs: 17:03 - 9:28 - 9:16


    Les Djinns mit Ashkenazy am Klavier-Solo


    41UdlmTwYxL.jpg


    Decca, 1990, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Stimmt, teleton, hatte den Monteux total vergessen - dies ist eine ganz tolle Einspielung!

    Werden mir die Ashkenazy-Aufnahme besorgen, Danke für die Empfehlung :-)