Gerade im Herbst, als hier wenig über Regietheater geschrieben wurdem war es doch - euphemistisch gesagt - ein wenig still im Forum.
Anspruchsvollere Themen aus dem Gebiet der Orchestral- und Kammermusik waren nicht in der Lage die Mitglieder zum Schreiben zu animieren. Durch das Politikverbot als Thema - von mir einst eingeführt - jahrelang von den Mitgliedern aller Fraktionen konsequent mißachtet - und nun wieder verlangt - mit einem obligaten Seitenhieb auf meine Person, weil ich die Dinge habe laufen lassen, und letztlich - noch schlimmer . eine Sichtweise vertreten habe die etlichen nicht ins Konzept passte - fehlten natürlich die "Kernthemen" des Forums. Und ich wundere mich, daß hier pkötzlich wieder Interesse erwacht. Ich werde versuchen Mitglieder anzulocken, welch mit den Themen Kammermusik, Klaviermusik und Instrumentalmusik mehr anfangen können. Bis dahin aber muß ich um das Werkel am Laufen zu halten auf bewährte Themen zurückgreifen.
Daß hier das Thema "Regietheater" an erster Stelle steht , das haben die Kenner dieses Forums längst durchschaut - aber ich möchte das Thema heute von einer anderen Seite angehen. Die Idee kam mir anlässlich eines Verweilens im Operettenthread wo ich dann Ausschnitte aus DREI verschiedenen Inszenierungen sah, die grundverschieden waren, aber dennoch das erfüllten was ich unter Werktreue verstehe.
Und hier wurde mir bewusst, daß der Vorwurf, ich sei ein Feind der Regisseure nicht stimmt. Und zwar dann nicht, wenn sie das vollbringen was ihr Auftrag ist: Im Rahmen ihrer Fähigkeiten ein Libretto nach dessen Vorgaben zu realisieren.
Das bewusste Umschreiben von Texten ohne wichtige Notwendigkeit (früher an Provinzbühnen bei Platz oder Personalproblemen notwendig) ist meiner Meinung das was sich auf anderer Ebene "Kompetenzüberschreitung" nennt.
Etwas, das ich sehr hasse - die Verlegung in eine andere Zeit (das geht selten wirklich gut) hat man schon in vergangenen Zeiten praktiziert, aber immer nur an Theatern dritten Ranges, wegen fehlender Kostüme oder Geldmittel. Und ein schaler Geschmack und ein Gefühl von Unzulänglichkeit und Dilettantismus war unvermeidbar.
So etwas sollte es heute - aus welchen Gründen immer - heute nicht mehr geben.
mfg aus Wien
Alfred