Bach Violine solo

  • bin mir ziemlich sicher, dass Hänssler eine weitere Aufnahme ist.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Die Solofugen in den 3 Sonaten sind einfach krass, die gefallen gewiß kaum jemanden.

    Komisch, die g-Moll-Fuge aus BWV 1001 (allerdings auf der Gitarre: BWV 1000) war das zweite Stück klassischer Musik, das ich überhaupt gehört habe (das erste war BWV 999), und hat mich sofort total angesprochen und ist bis heute eines meiner Lieblingsstücke. Gibt es ja auch für die Orgel: BWV 539/2.

  • Eine weitere (, mittlere?) Aufnahme oder Lizenz von Erato/Virgin?


    bin mir ziemlich sicher, dass Hänssler eine weitere Aufnahme ist.


    Ich bin mir ganz sicher. :D
    Tetzlaff hat die Sonaten und Partiten dreimal eingespielt. Alle drei werden auch bei classicstoday besprochen. Ob man nun alle drei braucht ???
    Von Gidon Kremer habe ich allerdings auch schon zwei.

  • Ich bin mir ganz sicher. :D


    Die Sicherheit vermitteln u.a. auch die unterschiedlichen Zeiten der Tracks … :pfeif:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Gerade erschienen: Die "zweite Hälfte" BWV 1001–1003 mit Hilary Hahn:


    Mir gefällt die Aufnahme sehr gut, neue Sichtweisen in der Interpretation, einziger Kritikpunkt finde ich, dass das Tempo di Borea etwas kraftvoller hätte gespielt werden können.

  • Liebe Forumsmitglieder,

    Viktoria Mullova hat in ihrem Konzert in der Kölner Philharmonie eine Zugabe gespielt. Es ahndelt sich um eine Stück für Violine solo. In einem Zeitungsartikel von diesem Konzert wurde erwähnt, dass es sich um eine Sarabande von Johann Sebastian bach handelt. Ich habe alle mir vorliegenden Sarabanden von Bach durchgehört. Eine Übereinstimmung habe ch nicht gefunden. Daher möchte ich mich an die Mitglieder dieses Forums wenden, um mir bei der Bestimmung des Stücks behilflich zu sein. Hier der Link zu dem Stück:

    Viktoria Mullova - Encore - Johann Sebastian Bach

    Ich hoffe, dass jemand das Stück erkennt. Vielen Dank für die Hilfe.

  • Liebe Forumsmitglieder,

    Viktoria Mullova hat in ihrem Konzert in der Kölner Philharmonie eine Zugabe gespielt. Es ahndelt sich um eine Stück für Violine solo. In einem Zeitungsartikel von diesem Konzert wurde erwähnt, dass es sich um eine Sarabande von Johann Sebastian bach handelt. Ich habe alle mir vorliegenden Sarabanden von Bach durchgehört. Eine Übereinstimmung habe ch nicht gefunden. Daher möchte ich mich an die Mitglieder dieses Forums wenden, um mir bei der Bestimmung des Stücks behilflich zu sein. Hier der Link zu dem Stück:

    Viktoria Mullova - Encore - Johann Sebastian Bach

    Ich hoffe, dass jemand das Stück erkennt. Vielen Dank für die Hilfe.

    es handelt sich auch nicht um ein "Sarabande" benanntes Stück, sondern um das Largo aus der 3. Sonate C-Dur BWV 1005 aus den 6 Sonaten und Partiten für Violine solo.

  • Robert Schumann hatte nach einer persönlichen Krise ein Fugenjahr. Nachdem ich die letzten Tage Klavier-Werke des Zwickauers gehört habe, ist es Zeit mich mit Bachs Sonaten und Partiten zu beschäftigen.


    Nathan Milstein




    Diese Aufnahme fand bisher keine Erwähnung.


    Isabelle Faust


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




    Einmal editiert, zuletzt von moderato ()

  • Eigentlich ist das was ich hier nun schreibe nicht unbedingt meiner Reputation zuträglich - aber dazu muß gesagt werden, daß Bach vor allem in der Gründerzeit meiner CD Sammlung nicht unbedingt zu meinem Lieblingsrepertoire gehörte. Ein klassischer Bach-Banause eben. Im Laufe der Jahre kamen dann einige "Alibi-Aufnahmen" dazu und einige "Gustostücke" mehrfach. Kantatenaufnahmen wurden gelegentlich gekauft - kaum aber je gehört. Wen wunderts, daß ich auf diese Weise nur über eine sehr durchwachsene Bach Sammlung verfüge. Immerhin - ich hab soeben nachgezählt - sind es 97 Stück.

    Aber er ist keiine einzige Sonate für Violine Solo dabei, folglich auch nicht BWV 1005.

    Ich habe jetzt ein wenig gestöbert - und eine neue Aufnahme der DGG (2018) mit meinem Lieblingsgeiger Giuliano Carmignola gefunden (werde ich im entsprechenden Thread nachtragen),

    Violine Solo ist nicht allzu verlockend für mich, aber Carmignola ist da schon ein Anreiz. Es handelt sich laut Werbetext um die erste Aufnahme des Werks mit Barockvioline, welches die Deutsche Grammophon eingespielt hat. Eigentlich sollte das dann in der "Archiv Produktion" veröffentlicht werden, aber die ist inzwischen scheinbar selig entschlummert - oder wurde abgewürgt oder ausgetrocknet.....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Heute fand ich im Briefkasten den Umschlag des Werbepartners. Auf dessen Inhalt habe ich lange gewartet.


    Der amerikanische Geiger Augustin Hadelich, der deutsche Wurzeln hat, nutzte den Lockdown und hat die

    "Sei Solo (!) à violino senza accompagnato" eingespielt.


    Im Booklet -Text, den er über BWV 1001-1006 selbst verfasst hat, weisst er darauf hin, dass es auf dem Titelblatt des Autograph "sei solo" heisst. Richtig wäre "sei soli" = (sechs Soli). Ist es Absicht, denn die originale Schreibweise Bachs bedeutet "Du bist allein"?


    Augustin Hedelich spielt mit einem Barockbogen auf der "Leduc, ex Szeryng" aus dem Jahr 1744 von Giuseppe Guarneri del Gésu.


    Die Lobeshymnen in der Produktinformation bestätigen meinen Höreindruck. Eigenständig, ein Meister seines Instrumentes, der über jeder Herausforderung des Geigenspiels steht. Ein Geigenklang, der süchtig macht.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die gleiche Geige, wie sie Augustin Hadelich spielt, erklingt in dieser Aufnahme der sechs Sonaten und Partiten BWV 1001-1006:


    Henryk Szeryng, Aufnahmejahr 1965


    Mehr zum Instrument hier: https://fonoforum.de/artikel/h…pielt-die-letzte-guarneri



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  • Durch meine letzten Hörgewohnheiten bin ich nun zu diesem Thread gekommen. Meine erste Aufnahme der Sonaten und Partiten für Violine solo war eine von Dmitri Sitkovetzky aus dem Jahre 1984, noch auf drei LPs verteilt.



    Mir war schon beim ersten Hören klar, etwas Besonderes vor mir zu haben, trotzdem konnte ich mich mit der Aufnahme und in Endeffekt mit der Musik nicht anfreunden. Lieblinge wurden die Cello-Suiten, während die Stücke für Violine solo ein akademisches Dasein pflegten. Hin und wieder mal mit Anstrengung gehört und auch schnell weggelegt.


    Mittlerweile weiß ich, dass der Geigenton mich stärker fordert, als der Celloton. Zudem mag ich wohl das "gefühlvolle" Spiel Sitkovetzkys nicht besonders. Seit ich in dem Forum mitlese und nach besten Kräften mitdiskutiere, hat sich meine Haltung zur Violine etwas geändert. Es waren eher die modernen Stücke, die mich wieder zu diesen Bach-Werken zurückbrachten ... und siehe da ... plötzlich konnte ich sie hören. Manchmal sind die Türöffner für Musik nicht "straight forward" :/


    Nun bin ich von der interpretatorischen Vielfalt, es gibt wahrlich nicht wenige Einspielungen, fast schon erdrückt.


    Es fallen verschiedene Aspekte der Interpretation auf:


    1. Aufnahmetechnik: Kirche versus Intimität der Aufnahme (Kirchenklang ist der absolute Favorit ;()

    2. Instrument (oder Spieltechnik): Bei mir reicht das Wissen leider nicht wirklich aus, klangliche Tonkontraste nun dem Instrument oder dem Können des Spielers zuzzuordnen. Es gibt aber einen Geigenton, den ich unspezifisch nennen möchte, der Wert auf "Ausdruck" hinter dem Instrument legt. Sitkovetzkys Aufnahme liefert ein Beispiel dafür. Gegenpart ist für mich die Aufnahme Kremers aus dem Jahre 2001. Hier verschwindet für mich der Interpret hinter der Musik des Instrumentes



    Das ist für mich momentan zugänglicher, aber wer weiß schon, was häufigereres Hören so zutage bringen wird...


    Dann gibt, wie mir scheinen will, verschiedene Zugänge zur Polyphonie dieser Stücke. Ähnlich, wie bei den Cello-Suiten scheint ja der Reiz in der Andeutung zu bestehen, man hat die anderen Stimmen noch im Kopf, sie werden nur noch ansatzweise bedient, während man einer besonderen folgt. Hier führt dann das "Überbetonen" dieser Stimme für mich zu einem Ungleichgewicht. Momentan sehe ich die Kunst gerade darin, die nicht hörbaren Stimmen hörbar zu lassen (ich weiß, das klingt etwas merkwürdig :().


    Eine Einspielung, die mir in dieser Hinsicht (trotz des im Studio erzeugten "Kirchenklanges") gerade gefällt, ist die von dem eher unbekannten Geiger Christoph Schickedanz



    Ich habe den Thread einigermaßen vollständig durchgelesen und kann vieles von dem Gesagten nachvollziehen. Mich würde aber die momentane Stimmung meiner geschätzten Kollegen beim Hören dieser Stücke interessieren

  • Die Klanglichkeit ist für den Zuhörer eine Frage seiner Hörgewohnheiten.


    Wer diesen Mount Everest der Geigenliteratur spielt, bewegt sich auch einem Niveau, das nur wenige erreichen. Spieltechnisch sind die Anforderungen hoch, interpretatorisch beschäftigt sich ein Geiger ein Leben lang mit dieser Musik.


    Stahlsaiten oder Darmsaiten und eine historisch informierte Spielweise sind eine Entscheidung, die einen grossen Einfluss auf die Interpretation haben. Rachel Podger spielt auf der Barockgeige. Das ist eine andere Klangwelt.



    Ebenso Maya Homburger. Sie hatte ich in einem unvergesslichen Rezital in einer Kirche in Poschiavo erlebt, als sie alle Sonaten und Partiten an einem Nachmittag gespielt hatte.



    Gordan Nicolic hat alle Sonaten und Partiten für Violine Solo BWV 1001-1006 beim Label Syrius eingespielt. Aufgenommen wurde sie in der Église D'Auribeau-Sur-Siagne. Die Aufnahme, die 1998 herauskam, ist beim Werbepartner vergriffen. Mit etwas Suche findet man noch Exemplare im Intenet. Gordan Nikolic ist Konzertmeister des Netherlands Chamber Orchestra. Er spielt eine Geige von Lorenzo Storioni aus dem Jahr 1794.


    Adagio aus BWV 1001




    Gordan Nikolic tritt live mit seiner mit Darmsaiten bespannten Violine auf.


    Adagio und Fuge aus BWV 1005


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Chaconne bedeutet mir sehr viel. Der Satz von seiner Struktur her
    ist eher einfach und ohne große Mühen nachvollziehbar. Er wird noch besser verständlich, wenn man sich vorher mit den "Schwesterwerken" Buxtehudes, Pachelbels und Purcells vertraut gemacht hat, die in gewisser Weise der "Nährboden" oder der "Humus" für die bachsche
    Sicht der Welt sind.

    BigBerlinBear scheint ja länger nicht mehr aktiv zu sein. Mich interessieren aber auch Hinweise anderer Kollegen zu den Schwesterwerken Buxtehudes, Pachelbels und Purcells.

  • Die Klanglichkeit ist für den Zuhörer eine Frage seiner Hörgewohnheiten.

    und der Vorlieben :). Ich liebe es, der Saite beim Schwingen zuzuhören, da ist der Kirchenklang nicht förderlich.


    Rachel Podger spielt auf der Barockgeige. Das ist eine andere Klangwelt.

    Ich bin ein großer Freund von Rachel Podger, naiverweise, was ihren Biber angeht und IMO, was ihre unvergleichliche Einspielung der Mozartsonaten angeht.... Die Aufnahme ist also bestellt und ich bin gespannt.

  • Bei Interesse für Gidon Kremers Bach Interpretationen, macht vieleicht dieser Film Spaß. Leider auch nur auf youtube anschaubar. Kremer diskutiert auch die Akustik :-)


  • Noch eine Scheibe, die mir in den letzten Monaten viel Freude gemacht hat. Die von mir verehrte (ich neige nicht zu Heiligenschreinen) Alina Ibragimova hat die Partiten und Sonaten 2009 in der Henry Wood hall für das Label hyperion eingespielt. Eine selten klare fast vibratofreie und, wie ich finde, intelligente Einspielung.




    Hier eine Live-Einspielung der berühmten Chaconne aus der d-Moll Partita von Alina Ibragimova. Leider weiß ich nicht, von wann die ist



  • Die genannten Chaconnes sind alle nicht für Violine Solo, Purcell "Streichquartett" (2 vl. va. b.c.), Buxtehude Orgel oder evtl. Cembalo und Pachelbel vermutlich auch Orgel; es gibt mehrere und auch für kammermusikalische Triobesetzung. Daher ist "Schwesterwerke" etwas irreführend. Das nächstliegende Barockstück ist vermutlich die Solo-Passacaglia von Biber, die als letztes Stück ("Schutzengelsonate") dessen Rosenkranzsonaten angefügt ist.


    https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/3589

    Struck by the sounds before the sun,
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Der Violonist Kolja Blacher, Sohn des Komponisten Boris Blacher, hat die Partiten BWV 1004 & 1006 im Jahr 2009 aufgenommen. Das Besondere ist, dass Texte von Dichtern des Frühbarock beigefügt sind. Frank Arnold ist der Rezitator.

    Die Einspielung ist seit diesem Frühjahr wieder erhältlich.


    Andreas Gryphius (1616-1684)

    Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1621-1676)

    Christian Hoffmann von Hofmannswaldau (1617-1679)

    Paul Fleming (1606-1640)


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Der in Wien ansässige Violonist Daniel Auner hat die bachschen Sonaten und Partiten für Violine solo BWV 1001-1006 nach den Prinzipien der barocken Affekttheorie eingespielt. Zur Seite stand ihm die Musikhistorikerin Dr. Dagmar Glüxam. Ihr kürzlich erschienenes Buch "Aus der Seele muss man spielen" bildete die Basis für eine Interpretation rein nach den Regeln der musikalischen Rhetorik. Sie hat den Musiker beraten und gecoacht, weshalb beide auf dem Cover zu sehen sind.




    Das erwähnte Buch hat einen Umfang von 950 Seiten. Der Preis liegt im hohen Preissegment.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Frank Peter Zimmermann hat während der Corona-Pandemie eine SACD mit drei der sechs Sonaten und Partiten BWV 1003, 1004, 1006 aufgenommen und 2022 als Volume 1 beim Label BIS herausgegeben.


    In seiner 1980 begonnenen Karriere ist dies das erste Mal, dass er diese Werke auf Tonträger veröffentlicht.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Doppel-CD mit den Sonaten und Partiten für Violine Solo BWV 1001-1006 in der Interpretation von Christian Tetzlaff (Aufnahmejahr 2005) gibt es preiswert beim Werbepartner.


    Es ist die zweite von drei Einspielungen, die dieser Geiger bereits veröffentlicht hat. (1993/2005/2016)


    Entgegen der Angabe des Werbepartners ist das Booklet enthalten.


    Die Sarabande der h-Moll, einer meiner liebsten Sätze, spielt er verinnerlicht und ruhig und zeichnet die musikalischen Linien wunderbar nach.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich habe inzwischen eine Sammlung von 53 verschiedenen Aufnahmen der Sonaten und Partiten "Sei Solo". Und der Vergleich lohnt sich! Ich werde mich aber hier im "Thread" noch weiter informieren. Manches entgeht einem ja doch!

    2015 gab es eine (Schweizer) Diskothek zur Partitat d-moll BWV 1004. Da man diesen Podcast nicht ausserhalb der Schweiz hören kann (ausser man macht es mit VPN), können Interessierte sich melden und ich stelle ihn per WeTransfer zur Verfügung. Siegerinnen ex aequo: Isabelle Faust und Amandine Beyer!

  • Lieber michael1952


    Jahre vor der Diskothek, die du erwähnst, gab es auf SRF 2 ebenfalls eine Ausscheidung der bachschen Sonaten und Partiten. Damals war Gordan Nikolic im Spitzenrang, soweit ich mich erinnern kann, worauf ich mir die Aufnahme besorgte.


    LG moderato

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Originalüberschrift für die Werke lautet "Sei solo (sic!) a violino senza basso accompagnato". Ich denke damit ist geklärt, wie Bach die Stücke gespielt haben wollte - z.B. von seinem Freund Pisendel. Es spricht nichts dagegen die Werke für andere Instrumente zu transkribieren, a priori handelt es sich aber um Violinwerke, welche auch nicht ohne frühere Vorbilder sind.

    Da muss ich doch mal reagieren: Die Titelei von "Sei solo" ist korrekt, es heisst "ich bin einsam". Bach kehrte von einer Reise zurück un erfuhr, dass seine geliebte Frau schon beerdigt war - sicher ein Schock. In dieser Situation verfasste er diese Meisterwerke - ganz einsam!

  • Mein aktueller Neuzugang bei den Violionsonaten, eine Sammlung, die bei weitem nicht so ausgeprägt ist wie bei Michael. Meist greife ich zu Martzy, Grumiaux oder Szeryng. Bislang jedenfalls. Bei Carmignola reizte mich der Umstand, dass es sich um eine HIP-Aufnahme handelt. Kommt hinzu, dass ich den Geiger und seine mir bekanten Aufnahmen faszinierend finde. Aber wie ich lese habe ich wohl noch mehr Ausbaubedarf.



    Liebe Grüße vom Thomas:hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Jetzt habe ich doch in der ganzen Diskussion doch noch Einiges gefunden! Wobei ich nicht allzusehr in die Vergangenheit zurückgehe. Ich beschränke mich (zumeist) auf noch lebende Interpreten und Interpretinnen. Ich werde meine Zusammenstellung dann mal aktualisieren und versuchen, zu vermerken, wer Barockgeige und-bogen spielt. Ich habe begonnen BWV 1004 einmal mit allen Interpretinnen zusammenzustelle, damit ich Kontrashören kann.

    By the way: Ich bin ein Fan der Violine solo, verstehe jedoch auch die Probleme derer, die da noch Begleitung suchen. Es ist einfach ein ungeheueres Werk, an dem sich wie gewohnt die Geister scheiden.

  • Sicher erwähnenswert sind die Einspielungen des Kanadischen Violonisten James Ehnes. Ich kenne ihn mit Bartokscher Kammermusik und die Beethoveneinspielungen mit dem Ehnes Streichquartett. Während ich von den Beethoven Einspielungen keine schlechten Eindruck hatte (ist auch schon wieder was her), sind die Violinsonate mit und iohne Klavier und die Rhapsodien präferierter Bestand. So auch seine Einspielung der Bachscchen Sonaten und Partiten für Violine solo.




    Hier hören wir ihn mit der Gigue naus der dritten Partita in E-Dur BWV 1006


  • Eine Ergänzung zu Christian Tetzlaff. Er hat die Sonaten und Partiten 2016 zum dritten Mal eingespielt. Er interpretiert auf einem neueren Instrument des Geigenbauers Stefan-Peter Greiner.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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