"Sechzig Jahre des Studiums von Händels Leben und Werk haben mich zu der Auffassung gebracht, daß er selbst kaum Einwände gegen ein wenig Modernisierung des instrumentalen Teils seiner Oratorien und auch seiner Opern erhoben hätte. Wir wissen, daß er ganz wie Mozart in Demonstrationen einer großen Klangfülle schwelgte - so weit, daß er sich einmal sogar die Unterstützung einer Kanone wünschte. Und ich fürchte auch, daß ohne einige Bemühungen dieser Art der größere Teil seines herrlichen Werks ungespielt bleiben wird - vielleicht zur Befriedigung einiger verschlafenen Lehnstuhl-Puristen, kaum aber zum Vorteil des bewußt lebenden und suchenden Konzertbesuchers."
Sir Thomas Beecham, 2nd Baronet, CH
In der Tat ist seine berühmte Messiah-Aufnahme von 1959 mit dem Royal Philharmonic Orchestra aber stark umstritten.
Man wirft ihm vor, das Barock-Oratorium mit zu vielen wagnerianischen Elementen angereichert zu haben - und fürwahr, viele Teile des Oratoriums erinnern an eine Wagner-Oper.
Aber ist seine Messiah-Bearbeitung nun ein Meisterwerk oder aber gescheitert?