Die großen Aufnahmen meines Opernlieblings

  • Danke, WoKa.
    Genau so wollte ich es eigentlich einstellen. Ist mir nicht gelungen.

  • Einer meiner Opernlieblinge ist Waldemar Kmentt. Ein bestimmt verlässlicher und vielseitiger Tenor.

    Guten Morgen greghauser,


    auch ich begrüße Dich herzlich im Tamino-Forum und freue mich, daß sich mal wieder ein Opernliebhaber hier eingefunden hat.


    Waldemar Kmentt war, wie Du ganz richtig bemerkst, ein vielseitiger Tenor. Über viele Jahre zählte er zu den Stützen der Wiener Staatsoper.


    Interessant finde ich, daß der große Otto Klemperer ihn in zwei seiner herausragenden Aufnahmen eingesetzt hat, die noch heute in jeder gut sortierten Beethoven-Diskothek ihren Platz haben:


    Sogar im Konzertsaal hat Kmentt unter Klemperer gesungen, was doch darauf hindeutet, daß der Dirigent diesen Sänger besonders geschätzt hat:

    in einer Aufführung von Beethovens Neunter in der Royal Festival Hall, London, am 15. November 1957 (Kmentt ist auf dem Cover gut zu erkennen, zweiter von rechts).


    Die weiter oben abgebildete Studio-Aufnahme der Neunten wurde im Anschluß an die öffentlichen Konzerte vorgenommen.


    Und in Karajans legendärer "Fledermaus" aus Wien (1960) singt Waldemar Kmentt die Rolle des Eisenstein:



    Mit Karl Böhm ist er auf diversen Mitschnitten von den Salzburger Festspielen zu erleben. Der Sänger war, zumindest im deutschsprachigen Raum, jahrzehntelang eine feste Größe.
    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Sogar im Konzertsaal hat Kmentt unter Klemperer gesungen, was doch darauf hindeutet, daß der Dirigent diesen Sänger besonders geschätzt hat:

    in einer Aufführung von Beethovens Neunter in der Royal Festival Hall, London, am 15. November 1957 (Kmentt ist auf dem Cover gut zu erkennen, zweiter von rechts).


    Diese Aufnahme (übrigens schon in gutem Stereo!) ist der absolute Hit und übertrifft alle anderen mir bekannten Interpretationen der Neunten von Klemperer sogar noch. Sollte man unbedingt mal gehört haben, denn hier stimmt gewissermaßen alles.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Als Österreicher möchte ich eine Lanze für einen Landsmann brechen: Einer meiner Opernlieblinge ist Waldemar Kmentt. Ein bestimmt verlässlicher und vielseitiger Tenor.


    Lieber Greghauser!
    Ein herzliches Willkommen auch von mir!
    Dass Du dich mit einem soliden Ensemble-Tenor als Deinem Opernliebling vorstellst, spricht erst mal für Dich! Ich bin gespannt, in welchen Threads wir uns treffen und was Du weiter beitragen wirst!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo, greghauser,


    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Das passt jetzt: erst gestern habe ich Waldemar Kmentt als "Stolzing" in Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" (unter Karl Böhm) gehört. Er hat mir sehr gut gefallen.


    Gruß
    Manfred


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Lieber Greghauser,


    ich grüße dich mit allen guten Wünschen bei uns im Forum. Mach' schnell mit, dann bist Du gnz schnell mitten unter uns.
    herzlichst Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Interessant an dieser Aufnahme finde ich auch, dass Sebastian Feiersinger den Balthasar Zorn gibt. Überall auf der Welt (inklusive Met) hat dieser Tiroler Tenor den Stolzing gesungen. Nur in Bayreuth nicht! Da nahmen sie lieber den Wagner-Neuling Kmentt. Dabei hört man, dass der 55-jährige Feiersinger immer noch bei kräftiger Stimme war. Warum gab man ihm nicht den Stolzing?


    Lieber Greghauser!
    Ein herzliches Willkommen auch von mir!
    Dass Du dich mit einem soliden Ensemble-Tenor als Deinem Opernliebling vorstellst, spricht erst mal für Dich! Ich bin gespannt, in welchen Threads wir uns treffen und was Du weiter beitragen wirst!


    Schönen Dank an alle, die mich freundlich begrüßt haben. Wir könnten uns schon einmal in einem Thread über Michale Spyres in der Rubrik "Gestern in der Oper" treffen, lieber Caruso41. Den Sänger scheinst du ja auch zu schätzen.

  • Interessant an dieser Aufnahme finde ich auch, dass Sebastian Feiersinger den Balthasar Zorn gibt. Überall auf der Welt (inklusive Met) hat dieser Tiroler Tenor den Stolzing gesungen. Nur in Bayreuth nicht! Da nahmen sie lieber den Wagner-Neuling Kmentt. Dabei hört man, dass der 55-jährige Feiersinger immer noch bei kräftiger Stimme war. Warum gab man ihm nicht den Stolzing?


    Ja, warum wohl, lieber greghauser, den ich hiermit auch herzlich willkommen heiße?


    Das Letzte, worauf im Nachktiegs-Bayreuth Wert gelegt wurde, waren gestandene Sänger. Dass man in vielen Fällen auf sie zurückgreifen musste in der Not, steht auf einem anderen Blatt. Feiersinger wäre wohl keine Besetzung-Überraschung gewesen, Kmentt, der berühmte Mozart-Erfahrene, war es schon. 1968 war ein schwieriges politisches Jahr. Auch für Bayreuth. Es wurde nach neuen Ansätzen gesucht. Kmentt war - wie ich glaube - ein Teil davon. Er überzeugte und gewann in dieser neuen Inszenierung von Wolfgang Wagner durch Schöngesang. Ich freue mich, dass Du ihn wieder ins Gespräch gebracht hast. Dagegen finde ich den tüchtigen Feiersinger etwas robust. Er hat in meinen Ohren diese Attitüde des schon erwähnten Typs des gestandenen Kammersängers. Ist es ein Zufall, dass es keine offiziellen Plattenaufnahmen mit ihm gibt? Vielseitig einsatzbare Tenöre wie er waren sehr, sehr wichtig. Kein Haus hätte ohne sie auskommen können. Sie standen - wie ich finde - aber mehr für das Repertoire und weniger für das künstlerische Experiment, wie es die Festivals versuchen.


    Im übrigen war es in Bayreuth keine Seltenheit, dass sich Sänger, die woanders erste Rolle sangen, auf den hinteren Plätzen wiederfanden. Wer es genau wissen will, kann sich durch diese wunderbare Datenbank arbeiten.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Wir könnten uns schon einmal in einem Thread über Michale Spyres in der Rubrik "Gestern in der Oper" treffen, lieber Caruso41. Den Sänger scheinst du ja auch zu schätzen.


    Ja, lieber Greghauser,


    Michael Spyres schätze ich sehr. Seine neue CD "Espoir" mit teilweise sehr ausgefallenen französischen Arien höre ich sehr oft. ich mag nicht die ganze CD durchhören, aber lege mir immer wieder mal drei oder vier der Arien auf. Das ist superbe Gesangskunst. Vielleicht werde ich mal einige Eindrücke in dem Thread wiedergeben. Dann können wir uns darüber austauschen.
    Für die einzelnen Sänger-Threads mag ich allerdings nicht mehr so viel investieren. Sie finden doch nur mäßige Resonanz. Ein absoluter Top-Sopran unserer Zeit wie Ermonela Jaho zum Beispiel hat bisher nur m.joho, der den Thread gestartet hat, und mich interessiert. Schade, sehr schade! Da finden sogar die Sänger, die in dem Thread NEUE STIMMEN vorgestellt werden, mehr Aufmerksamkeit.


    Den Thread "Gestern in der Oper" besuche ich eher selten. Da wird mir zu viel über Inszenierungen gestritten und die Sänger, die doch eigentlich das Opernerlebnis erst ermöglichen, werden allenfalls mit pauschalen Urteilen gewürdigt.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo, Caruso



    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, aus Verärgerung über völlig unnötige Kritik und Beschwerde über ein Abgleiten und Abschweifen in andere Themen,
    mich weitestgehend zurückzuziehen, aber Dein Beitrag reizt mich nun doch zu einer Antwort. Denn konkret mit dem Thread - "Opernlieblinge", hat auch Dein Btr. wenig zu tun!
    Im Gegensatz zu Dir und manchem anderen, beschwere ich mich aber darüber nicht, sondern sehe das als fließend und themenerweiternd. So auch hier...

    Zitat

    Für die einzelnen Sänger-Threads mag ich allerdings nicht mehr so viel investieren. Sie finden doch nur mäßige Resonanz. Ein absoluter Top-Sopran unserer Zeit wie Ermonela Jaho zum Beispiel hat bisher nur m.joho, der den Thread gestartet hat, und mich interessiert. Schade, sehr schade! Da finden sogar die Sänger, die in dem Thread NEUE STIMMEN
    vorgestellt werden, mehr Aufmerksamkeit.


    Den Thread "Gestern in der Oper" besuche ich eher selten.
    Da wird mir zu viel über Inszenierungen gestritten und die Sänger, die doch eigentlich das Opernerlebnis erst ermöglichen, werden allenfalls mit pauschalen Urteilen gewürdigt.

    Ja, und auch hier typisch. Du erwartest Interesse und Resonanz auf Deine Beiträge und Threads, auf Deine Interessen. Da möchte und soll jeder z. B. auf den Endbuchstaben "O"
    bei Nabucco, einen Otello oder Oberon finden. Aber auch hier sage ich - wem das Spaß macht und etwas gibt - meinetwegen und nichts dagegen.
    Was den Thread "Gestern in der Oper" betrifft, da habe ich sehr viele Beiträge aus eigenem Erleben geschrieben. Auch über erlebte Konzerte aus meinen heimatlichen Kirchen.
    Und Du kannst mir glauben, so etwas einigermaßen anschaulich zu schildern, nimmt Zeit und Konzentration in Anspruch. Und die Reaktion unserer Mitglieder ist eher spärlich.
    Von Dir z. B., kam noch nie eine Antwort! Ist es zuviel verlangt von Interessenten ein ganz kurzes "Danke für den Btr., war interessant zulesen", zu bekommen?
    Inzwischen ist es so bei mir - wenn es für mich nicht einen bestimmten Grund gäbe, diese pers. Erlebnisse zu veröffentlichen, hätte ich mir die Mühe längst innerhalb
    des Forums erspart. Mein einziger Hauptgrund ist aber, daß ich mit meinen diesbezüglichen Berichten z. B. das Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg weit über
    die Grenzen hinausbekannt und Werbung für dieses großartige Haus, an dem ich seit sechs Jahren begeisterter Stammzuschauer bin, mache.
    Ich habe vorhin mal nachgeschaut - mein Bericht über die dort erlebte "Boheme" hat mehr als 2.300 Zugriffe. Und da vermute ich also bestimmt mind. 2.000 Gastleser.
    Und das freut, ermutigt und beflügelt mich, weiterhin von dort zu berichten. Denn dieses Haus hat es verdient!!!


    So, nun bin ich abgeglitten und deshalb möchte ich jetzt nun doch etwas zum eigentlichen Thema beisteuern.
    Deshalb bitte ich auch, zu Obigem nicht weiter zu diskutieren, sondern in diesem schönen und interessanten Thread zu bleiben.
    Ich muß gestehen, ich habe diesen Thread erst gestern gefunden:

    Zitat

    Nachdem die Threads "Komponistenkette", "Spiel mit den Opernrollen" so gut angenommen werden und zahlreiche interessante Beiträge auslösen, dachte ich, es wäre sicherlich eine schöne Idee, wenn es einen Thread gäbe, wo Taminos die großen Aufnahmen ihres Opernlieblings einstellen können.
    Genannt werden soll die Sängerin/ der Sänger und dann drei Aufnahmen, die der Schreiber als besonders herausragend von seinem Liebling empfindet.


    Setzt Euren Opernlieblingen ein Denkmal hier im Tamino-Klassik Forum.

    Mit "Opernlieblingen" sind ja hier Opernsänger /-innen gemeint, die man persönlich nicht nur überaus mag und schätzt, davon gibt es ja im Laufe der Zeit bei jedem sehr viele,
    und daraus resultierend, sind einige aus vielfältigsten subjektiven Gründen zu persönlichen Ikonen, zum "persönlichen ewigen Denkmal" geworden.
    Ein solches Denkmal ist für mich der ital. Tenor "Ruggiero Orofino", seinerzeit führender Tenor im ital. Fach an der Deutschen Staatsoper Berlin.
    Ihn habe ich viele, viele Male dort großartig und überragend erlebt als "Rodolfo, Duca (s. m. Avatar), Cavaradossi, Radames, Pinkerton, Kalaf, Turiddu".
    Meine erste Vorstellung mit ihm, war die "Boheme" und ich war sofort über alle Maßen begeistert und leidenschaftlich erglüht.
    Im Laufe der Jahre wurde ich auch persönlich mit ihm bekannt.
    Diese herzliche Bekanntschaft hielt sich auch privat nach seinem Karriereende und ich darf mit Stolz behaupten, es wurde Freundschaft daraus.
    Bei einem privaten Treffen vor sechs Jahren bot er mir das "persönliche Du" an, was ich nicht nur dankbar als große Ehre empfinde, sondern es zeigt mir auch,
    daß er sich über die jahrelange Treue und Verbundenheit freut und diese zu schätzen weiß.
    Ihm (und natürlich auch selbstverständlich dem gesamten Ensemble), verdanke ich meine allerschönsten Theatererlebnisse,
    die mich nachhaltig für alle Zeiten geprägt und beeinflußt haben.
    Ich habe viele Fotos mit herzlicher persönlicher Widmung von ihm, sowie private DVD ´s und CD Tonaufnahmen,
    sowie Live - Mitschnitte von Aufführungen, bei denen ich als Zuschauer drin war.
    Öffentlich Aufnahmen gibt es lleider nur wenige. Dies hat zum einen kommerzielle, vor allem aber auch damalige politische Hintergründe.


    CHRISSY
    Hier sind drei Aufnahmen von und mit Ruggiero Orofino



    "Cielo e mar"....... https://www.youtube.com/watch?v=SoRTNcyZAlQ"
    "Tosselli - Serenade"...... https://www.youtube.com/watch?v=IiXj0qIAz3s
    "E lucevan le stelle" (ich sage hier - absolute Weltklasse!!!) ....... https://youtu.be/rdXZjFW6iJM?t=2028

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • CHRISSY
    Hier sind drei Aufnahmen von und mit Ruggiero Orofino


    Lieber Chrissy,


    danke für das Vorstellen von Ruggiero Orofino. Ich kannte ihn nicht. Bei seiner Sternenarie vollziehe ich das Prädikat Weltklasse
    durchaus nach.


    Wenn man Opernsänger persönlich kennenlernt, hat das natürlich immer eine eigene Qualität.

  • Lieber Chrissy,
    nun echauffier Dich doch nicht gleich!
    Ich hatte lediglich auf Greghauser geantwortet.

    Wir könnten uns schon einmal in einem Thread über Michale Spyres in der Rubrik "Gestern in der Oper" treffen, lieber Caruso41. Den Sänger scheinst du ja auch zu schätzen.


    Da musst Du doch zu keinem Frontalangriff übergehen! Ich schaue in den Thread "Gestern in der Oper" nun einfach mal eher selten. Was ist denn dabei? Ich habe meine Gründe genannt. Du schaust ja auch nicht in alle Threads. Und schon gar nicht schreibst Du, dieser oder jener Beitrag hätte Dich interessiert, wenn das nicht stimmt! Also sollten wir es dabei belassen!


    Versöhnliche Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das Letzte, worauf im Nachktiegs-Bayreuth Wert gelegt wurde, waren gestandene Sänger. Dass man in vielen Fällen auf sie zurückgreifen musste in der Not, steht auf einem anderen Blatt. Feiersinger wäre wohl keine Besetzung-Überraschung gewesen, Kmentt, der berühmte Mozart-Erfahrene, war es schon. 1968 war ein schwieriges politisches Jahr. Auch für Bayreuth. Es wurde nach neuen Ansätzen gesucht. Kmentt war - wie ich glaube - ein Teil davon. Er überzeugte und gewann in dieser neuen Inszenierung von Wolfgang Wagner durch Schöngesang. Ich freue mich, dass Du ihn wieder ins Gespräch gebracht hast. Dagegen finde ich den tüchtigen Feiersinger etwas robust. Er hat in meinen Ohren diese Attitüde des schon erwähnten Typs des gestandenen Kammersängers. Ist es ein Zufall, dass es keine offiziellen Plattenaufnahmen mit ihm gibt? Vielseitig einsatzbare Tenöre wie er waren sehr, sehr wichtig. Kein Haus hätte ohne sie auskommen können. Sie standen - wie ich finde - aber mehr für das Repertoire und weniger für das künstlerische Experiment, wie es die Festivals versuchen.

    Danke für die profunde Antwort. Bezüglich Feiersinger muss ich dir aber widersprechen. Kennst du den Rundfunkmittschnitt von "Le Villi" mit Feiersinger? Zugegeben, das war um einiges früher, aber da ist er wirklich gut. Es gibt übrigens auch einen Rundfunkmitschnitt Feiersingers als Stolzing. Von der Met - den kenne ich aber selber nicht ...

  • Also sollten wir es dabei belassen!


    Versöhnliche Grüße


    Caruso41


    Lieber Caruso
    Da stimme ich Dir gerne und sofort zu. Natürlich und gerne sollten wir es dabei belassen und in Zukunft sinnlose und vor allem überflüssige und unnötige Kritiken vermeiden.
    Das bringt nichts als Ärger und Mißverständnis. Deshalb freue ich mich ehrlich über die "versöhnlichen Grüße", die ich hiermit zurückgebe. Also - Friedenspfeife!!!



    Lieber Chrissy,


    danke für das Vorstellen von Ruggiero Orofino. Ich kannte ihn nicht.
    Bei seiner Sternenarie vollziehe ich das Prädikat Weltklasse durchaus nach.

    Wenn man Opernsänger persönlich kennenlernt, hat das natürlich immer eine eigene Qualität.

    Lieber Greghauser
    Über Deine Bestätigung freue ich mich und sage bei der Gelegenheit gleich mal Dir als Neumitglied, ein herzliches Willkommen und wünsche Dir viel Freude im Forum.


    Aber nun zurück zum eigentlichen Thema:
    Es sollen ja hier Sänger /innen vorgestellt, bzw. genannt werden, die für einen persönlich zum Denkmal geworden sind.
    Und natürlich muß ich da einen Tenor nennen, der für mich ein monumentales Denkmal ist "Luciano Pavarotti".
    Ich habe mal gelesen, H. v. Karajan hätte mal geäußert - ein Tenor wie Pavarotti, wird in hundert Jahren nur einmal geboren.
    Ich meine, besser und treffender, kann man das nicht sagen. Ich hatte das Glück, Pavarotti zweimal live zu erleben.
    Nun sollen hier also drei Aufnahmen präsentiert werden.
    Du meine Güte, drei Aufnahmen, das wird schwer... Da fallen mir doch glatt dreißig ein!
    Versuchen wir es:
    Hier die Arie des Rodolfo "Che gelida manina" aus der Boheme.
    Es ist eine Live - Aufnahme aus San Francisco vom Nov. 1988, für mich die "Jahrhundert - Boheme".


    Ich sage, dieser Wohlklang der Stimme, diese Innigkeit, dieses Gefühl - das macht ihm keiner nach...
    https://www.youtube.com/watch?v=eZ9-Ch0ip-M
    "Nessun dorma" aus dem Film Yes, Giorgio mit da Capo
    https://www.youtube.com/watch?v=I-Ee4eZm7tw



    Und hier zur Abwechslung mal etwas aus einer wohl eher unbekannten Oper, nämlich aus Donizetti ´s "Don Sebastiano", die Arie "Deserto in terra"
    https://www.youtube.com/watch?v=CJ2vBA0hkQw
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Bezüglich Feiersinger muss ich dir aber widersprechen. Kennst du den Rundfunkmittschnitt von "Le Villi" mit Feiersinger? Zugegeben, das war um einiges früher, aber da ist er wirklich gut. Es gibt übrigens auch einen Rundfunkmitschnitt Feiersingers als Stolzing. Von der Met - den kenne ich aber selber nicht ...


    Lieber greghauser, ich will den Sebastian Feiersinger nicht madig machen. Gäbe es heut so einen, könnte von Glück gesprochen werden. In der Tat kenne ich zufällig sowohl "Le illi" als einiges andere von und mit ihm. Mit den Jahren ist da in meinen eigenen Beständen einiges zusammengekommen. Da meiste stammt aus privaten Sammlungen. Große "Tristan"- Szenen mit Elisabeth Schreiner sind ebenso dabei wie ein Mitschnitt der "Frau ohne Schatten" (Kaiser) von 1965 aus Buenos Aires. Auch eine Gralserzählung habe ich gefunden. Sehr empflehlen will ich eine CD aus der so genannten Carl Schuricht Collection:



    In den auf der Vorderseite ausgewiesenen Szenen aus "Walküre" und "Götterdämmerung" ist Feiersinger mit Marianne Schech zu hören. Diese CD gibt es wohl derzeit nur auf dem japanischen Markt bei Amazon.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Interessant an dieser Aufnahme finde ich auch, dass Sebastian Feiersinger den Balthasar Zorn gibt. Überall auf der Welt (inklusive Met) hat dieser Tiroler Tenor den Stolzing gesungen. Nur in Bayreuth nicht! Da nahmen sie lieber den Wagner-Neuling Kmentt. Dabei hört man, dass der 55-jährige Feiersinger immer noch bei kräftiger Stimme war. Warum gab man ihm nicht den Stolzing?


    Ich denke, lieber Greghauser, hättest Du Feiersinger mal auf der Bühne erlebt, wüßest Du die Antwort. Der Mann war durch und durch prosaisch. Einen solchen Stolzing wollte wohl weder Wolfgang Wagner noch Karl Böhm.
    In Berlin sprang Feiersinger gelegentlich für Suthaus ein. Dann haben die alten Wagnerianer, die sonst auf keine Wagner-Aufführung verzichten wollten, ihre Karten zurück gegeben. Im Programmheft, war er übrigens dann als Gast uns Nürnberg aufgeführt. In Zweifelsfall wurden Karl Liebl und Rudolf Lustig als Einspringer mehr geschätzt!


    Noch ein Hinweis zu der Bayreuther Meistersinger-Aufführung unter Böhm mit Kmentt: den Sachs hatte eigentlich Walter Berry singen sollen. Aus Gründen, die ich nicht kenne, hat er aber nach den Proben das Handtuch geworfen und ist angereist. Böhm hat das sehr bedauert. Möglicherweise gab es zwischen Wolfgang Wagner und Berry Auseinandersetzungen. An seiner Statt übernahm dann sehr kurzfristig Theo Adam die Premiere.


    Beste Grüße


    Caruso41

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  • An seiner Statt übernahm dann sehr kurzfristig Theo Adam die Premiere.


    Und Theo Adam hat einen großartigen Sachs gesungen.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Noch ein Hinweis zu der Bayreuther Meistersinger-Aufführung unter Böhm mit Kmentt: den Sachs hatte eigentlich Walter Berry singen sollen. Aus Gründen, die ich nicht kenne, hat er aber nach den Proben das Handtuch geworfen und ist angereist. Böhm hat das sehr bedauert. Möglicherweise gab es zwischen Wolfgang Wagner und Berry Auseinandersetzungen. An seiner Statt übernahm dann sehr kurzfristig Theo Adam die Premiere.


    Lieber Caruso, in der "Geschichte der Bayreuter Festspiele" von Oswald Georg Bauer ist davon die Rede, dass Berry "aus Krankheitsgründen" ausscheiden musste, was allgemein sehr bedauert worden sei. Auch der erkrankte Wohlfart musste als David ganz kurzfrist durch Hermin Esser ersetzt werden. Wie ich schon weiter oben angedeutet hatte, war 1968 ein sehr schwieriges Jahr auch für Bayreuth. Sie Spiele waren von scharfen Protesten der Studenten begleitet. In der DDR wurden die Ereignisse mir Argusaugen verfolgt. Adam, der seit 1952 dabei war, konnte nur mit Ach und Krach für den Sachs von seiner Ostagentur losgeeist werden. Nach der Premiere, bei der auch die Jones als Eva und Hemsley als Beckmesser nicht so gut weggekommen waren, wurde Adam nicht am Prominententisch zugelassen, weil dort Willy Brandt saß. Das wussten natürlich die zuständigen Stellen in der DDR alles auch im Voraus. Mit Hans stimme ich überein, dass er seine Sache bestens machte.


    Was nun Feiersinger anbelangt, wollte ich nicht ganz so hart mit ihm umgehen wie Du. Gewiss gibt es viele objektive Kriterien, um Sänger zu beurteilen. Für mich sind aber immer auch die subjektiven Empfindungen wichtig. Ich versuche zu verstehen, wenn jemand einen Sänger schätzt, den ich nicht schätze. Früher war ich da radikaler. ;)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Was nun Feiersinger anbelangt, wollte ich nicht ganz so hart mit ihm umgehen wie Du. Gewiss gibt es viele objektive Kriterien, um Sänger zu beurteilen. Für mich sind aber immer auch die subjektiven Empfindungen wichtig. Ich versuche zu verstehen, wenn jemand einen Sänger schätzt, den ich nicht schätze. Früher war ich da radikaler.


    Gutes Statement. Und deine "neue Sichtweise" kann man im Fall Feiersinger gleich praktizieren. In Nürnberg war er ja - laut erhaltener Zeitungs- und Zeugenberichte - absoluter Publikumsliebling. In Salzburg (allerdings Landestheater) in seinen Beginnzeiten ebenfalls. Von den Amerika-Auftritten möchte ich nicht sprechen, denn da wurde damals vermutlich das meiste, das aus Europa kam, ziemlich hochgejubelt.


    Außerdem geht es mir wie Chrissy, der persönliche Beziehungen (also die zitierte subjektive Sichtweise, aber wer maßt sich an, selbst je eine objektive zu vertreten?) zu Sängern aufbaut und diese dann um so mehr schätzt. Ich habe Feiersingers Familie in Tirol kennengelernt. Was man da für Geschichten hört … Man betrachtet den Sänger dann mit anderen Augen.

  • Lieber Caruso, in der "Geschichte der Bayreuter Festspiele" von Oswald Georg Bauer ist davon die Rede, dass Berry "aus Krankheitsgründen" ausscheiden musste, was allgemein sehr bedauert worden sei. Auch der erkrankte Wohlfart musste als David ganz kurzfrist durch Hermin Esser ersetzt werden. Wie ich schon weiter oben angedeutet hatte, war 1968 ein sehr schwieriges Jahr auch für Bayreuth. Sie Spiele waren von scharfen Protesten der Studenten begleitet. In der DDR wurden die Ereignisse mir Argusaugen verfolgt. Adam, der seit 1952 dabei war, konnte nur mit Ach und Krach für den Sachs von seiner Ostagentur losgeeist werden. Nach der Premiere, bei der auch die Jones als Eva und Hemsley als Beckmesser nicht so gut weggekommen waren, wurde Adam nicht am Prominententisch zugelassen, weil dort Willy Brandt saß. Das wussten natürlich die zuständigen Stellen in der DDR alles auch im Voraus. Mit Hans stimme ich überein, dass er seine Sache bestens machte.


    Lieber Rheingold,


    nachdem ich 6 Jahre lang in Bayreuth sämtliche Generalproben und Premieren besucht habe, war ich 1968 nicht in Bayreuth: wegen meines Examens! Deshalb habe ich auch alles rund um die Meistersinger-Premiere nicht so aufmerksam verfolgt. Die Übertragung habe ich allerdings am Radio verfolgt! Die Umbesetzung des David hatte ich ebenso wenig in Erinnerung wie die hernach veröffentlichten Kritiken.



    Was nun Feiersinger anbelangt, wollte ich nicht ganz so hart mit ihm umgehen wie Du.


    Eigentlich kann ich über ihn selbst nur wenig sagen, da ich ihn wohl nur zwei- oder dreimal gehört habe! Ich habe ihn als Bühnenerscheinung, im Spiel und im Gesang als trocken und uninspiriert erlebt. Das sollte man auch sagen dürfen. Dass Andere andere Erfahrungen mit ihm gemacht haben und ihn - aus welchen Gründen auch immer - positiver beurteilen, nehme ich mit Respekt zur Kenntnis.


    Ich versuche zu verstehen, wenn jemand einen Sänger schätzt, den ich nicht schätze.


    Ja, im Austausch mit Verehrern von Sängern, die ich wenig schätze, habe ich schon des Öfteren meine kritische Haltung ein Stück weit revidiert. Aber man muss mich dann schon überzeugen, dass etwas dran ist an dem Sänger, was ich bisher nicht wahrgenommen habe!
    Im Übrigen werden hier im Forum häufig Sänger ganz unkritisch auf ein Podest gestellt, auf das sie meiner Ansicht nach nicht gehören! Dem entgegenzutreten habe ich mir ganz abgewöhnt!


    Liebe Grüße an einem neuerlichen Tag ohne Regen ( es sind nun schon 69!!!!)


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Gutes Statement. Und deine "neue Sichtweise" kann man im Fall Feiersinger gleich praktizieren. In Nürnberg war er ja - laut erhaltener Zeitungs- und Zeugenberichte - absoluter Publikumsliebling. In Salzburg (allerdings Landestheater) in seinen Beginnzeiten ebenfalls. Von den Amerika-Auftritten möchte ich nicht sprechen, denn da wurde damals vermutlich das meiste, das aus Europa kam, ziemlich hochgejubelt.


    Da ich einige Jahre in Ansbach lebte hörte ich Sebastian Feiersinger sehr häufig. Er war für mich der Inbegriff des zuverlässigen Sängers - zugegeben der alten Schule, die es damals schwer hatte gegen das von Bayreuth protegierte neue Ideal des Singschauspielers a la Windgassen weiter zu bestehen. Mir hat auch seine Stimme und sein Gesangsstil gut gefallen. Feiersinger sang meistens auch in schwierigsten Aufgaben ohne Probleme und mit nahezu unerschöpflichem Durchhaltevermögen..In Nürnberg waren es "Sternstunden" wenn er oft zusammen mit dem ebenfalls unterschätzten Heinz Imdahl sang, dann war das Haus voll und von diesen beiden Sängern regelmäßig begeistert. Später engagierte ich ihn für eine Produktion des Verdi Requiems, die außer in Heilbronn an verschiedenen Orten aufgeführt wurde, immer mit gutem Erfolg. Die große Stimme von Feiersinger wurde sogar in dieser Partie vom Publikum und den Medien voll akzeptiert. Dies unterstreicht meine eingangs gemachte Bemerkung von der Zuverlässigkeit und Vielseitigket dieses Sängers. Privat war der Wastl, wie er allgemein genannt wurde, ein sogenanntes Urviech mit einem an Slezak erinnernden Humor und Anekdotenschatz. Meiner Frau und mit bleibt er als guter, verlässlicher Sänger und äußerst liebenswerte Persönlichkeit in lieber Erinnerung.


    Herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!