Lieber Chrissy, ich gebe Dir völlig recht. Dabei weicht jeder hier ab und an vom Thema ab, weil es einfach nicht anders geht, die Querverweise lassen mitunter keine andere Wahl, wenn man sofort antworten will.
Und nochmal - ich bekenne, ein großer Fan von Rudolf Schock zu sein, aber nur in seinen Opernaufnahmen bis Mitte der 50-er. Da war er Weltklasse. Danach hat er trotz nachlassender Stimme und Höhe weitergesungen, weil es immer noch seine Anhänger hatte. Rheingold hatte das auch einmal betont, daß gerade das ein Grund war, daß er weiter gesungen und nicht aufgehört hat.
Ich bin auch Fan von Corelli, der für mich der größte Tenor vor Pavarotti war, und auch von Mario del Monaco kann ich nicht genug hören. Da ist es mir völlig egal, ob andere diese als Brülltenöre bezeichnen. Das ist meine Meinung.
Herzlichst La Roche
Rudolf Schock, ein großer deutscher Tenor
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Noch läuft hier alles im Rahmen, finde ich. Es ist schlechterdings nicht möglich, nur über einen Tenor zu diskutieren, ohne auch zu vergleichen. Das man bei denen, mit denen verglichen wird, auch mal eine Klammer aufmacht, um sie ein paar Beiträge wieder zu schließen, ist in Ordnung. In der wissenschaftlichen Literatur gibt's die Fußnoten, die auch ziemlich ausufern können. Alles gut also bis hierher. TP
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Lieber Chrissy,
mit Abschweifungen vom Thema eines Threads kann ich leben! So etwas passiert: Jemand bringt eine Assoziation oder einen Vergleich. Ein anderer nimmt das auf. Darüber entwickelt sich eine eigene Diskussion. Schon hat man ein anderes Thema. Damit - wie gesagt - kann ich leben!
Nerven tut mich, wenn in Threads wieder und wieder das Gleiche gesagt wird. Das hatte ich kritisiert.
Müssen denn wirklich in alten Threads mehrfache, somit überreichliche und dabei oft überflüssige Informationen und Meinungen eingestellt werden? Wieder und wieder? Jeder Leser hat ja die Möglichkeit zurück zu scrollen.
Ich finde es jedenfalls spannender, wenn auf solche Redundanz soweit als möglich verzichtet wird. Darum ging es mir. Deshalb die Verknüpfung zu Beiträgen, in denen das Thema schon eingehender behandelt wurde! Es finden sich in dem Thread noch etliche weitere.Allerdings hatte ich auch geschrieben
Zitatvon Caruso41
Aber ich freue mich immer, wenn überhaupt über Sänger diskutiert wird!
Das gilt weiterhin. Insofern verstehe ich nicht, dass Du fürchtest, ich wollte Dich vergraulen.
Beste Grüße
Caruso41
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Erstaunlich, wie eine berechtigte Frage gleich wieder beleidigte Leberwürste auf den Plan ruft. Was ist das doch für ein Kindergarten geworden!
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Es gibt mindestens vier Aufnahmen! Eine davon ist diese hier
Lieber Caruso,
Verschlag: Kommt doch mit Nemorino und anderen Interessierten und macht einen Vergleich Schock-Konya beim "Wolgalied" zum Kitschthema! Dann sind alle zufrieden - und ich lerne etwas!
Hier:
Kolloquium zu meinem Kolumnen-Thread "Doctor Gradus ad Parnassum"
Schöne Grüße
Holger -
Verschlag: Kommt doch mit Nemorino und anderen Interessierten und macht einen Vergleich Schock-Konya beim "Wolgalied" zum Kitschthema! Dann sind alle zufrieden - ………….!
Lieber Holger,
das ist ein aparter Vorschlag! Wenn auch andere Taminos ihre Eindrücke, Analysen und Urteile mitteilen, will ich da gerne mitmachen.
Meiner Meinung nach, sollte man den Vergleich aber nicht auf Konya und Schock beschränken. Unbedingt müsste man das "Original" Richard Tauber einbeziehen und den "Sublimierer" des Kitsches Nicolai Gedda. Dann sollte man auch einen "Naiven" haben. Wäre das Fritz Wunderlich? Da fangen die Schwierigkeiten der Analyse schon an!
Vielleicht wäre aufschlussreich, Bearbeitungen zum Vergleich zu hören. Da gibt es ja jede Menge: von Pan-Flöte bis Donkosaken, von André Rieu bis zum Balalaika-Orchester. Ivan Rebroff sollte auch dabei sein!Aber wenn Du einen solchen Thread startest, dann solltest Du warten, bis Hitze und Dürre vorbei sind und man mit kühlem Kopf hören kann. Das Unternehmen braucht allerdings doch einige Zeit.
Beste Grüße
Caruso41
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Nerven tut mich, wenn in Threads wieder und wieder das Gleiche gesagt wird. Das hatte ich kritisiert.
Lieber Caruso41,da muß auch ich "mea culpa" sagen. Obwohl es erst gerade ein halbes Jahr her ist, hatte ich meine Einträge vom Januar nicht mehr präsent. Und deshalb habe ich in den letzten Tagen zu Schock manches geschrieben, was damals bereits ausdiskutiert wurde. Das ist wohl dem Alter geschuldet ……
LG, Nemorino
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das ist ein aparter Vorschlag! Wenn auch andere Taminos ihre Eindrücke, Analysen und Urteile mitteilen, will ich da gerne mitmachen.
Meiner Meinung nach, sollte man den Vergleich aber nicht auf Konya und Schock beschränken. Unbedingt müsste man das "Original" Richard Tauber einbeziehen und den "Sublimierer" des Kitsches Nicolai Gedda. Dann sollte man auch einen "Naiven" haben. Wäre das Fritz Wunderlich? Da fangen die Schwierigkeiten der Analyse schon an!
Vielleicht wäre aufschlussreich, Bearbeitungen zum Vergleich zu hören. Da gibt es ja jede Menge: von Pan-Flöte bis Donkosaken, von André Rieu bis zum Balalaika-Orchester. Ivan Rebroff sollte auch dabei sein!Aber wenn Du einen solchen Thread startest, dann solltest Du warten, bis Hitze und Dürre vorbei sind und man mit kühlem Kopf hören kann. Das Unternehmen braucht allerdings doch einige Zeit.
Das ist eine ganz tolle Idee, lieber Caruso! Ich bin begeistert! Und ich hoffe doch auf rege Beteiligung! Die Zeit können wir uns gerne nehmen. Ich schlage vor, wir beginnen, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Du kannst mich gerne auch mal privat anmailen, wenn Du möchtest!
Herzlich grüßend
Holger -
Verschlag: Kommt doch mit Nemorino und anderen Interessierten und macht einen Vergleich Schock-Konya beim "Wolgalied" zum Kitschthema!
Lieber Holger,ich finde Deinen Vorschlag längst nicht so apart wie Caruso ! Ausgerechnet das Wolgalied, und das womöglich zehnmal hintereinander! Willst Du mich foltern?
Zur Zeit beschäftige ich mich intensiv mit dem Finale von "La Bohème", das behagt mir dann doch schon eher. Der Grund ist simpel: Vor ein paar Tagen habe ich nach langer Pause die Oper überhaupt wieder gehört, und zwar mit dieser Aufnahme:
Hier singt Richard Tucker den Rodolfo. Ich mag diesen Tenor sehr, aber mit seinem schrecklichen Geschluchze hat er mir das tragische Ende der Oper total "versaut". Aus Tragik wurde (zumindest für mich) Komik!Ich werde jetzt nachsehen, ob es einen eigenen Thread zu LA BOHEME gibt und mich dann dort dazu äußern, weil das hier nicht hingehört.
LG, Nemorino
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ich finde Deinen Vorschlag längst nicht so apart wie Caruso ! Ausgerechnet das Wolgalied, und das womöglich zehnmal hintereinander! Willst Du mich foltern?
Lieber Nemorino,
ich liebe gerade die Herausforderungen! Operette ist bei mir ein "blinder Fleck", gerade deshalb reizt mich das. Und auch weil dies ein Grenzbereich zur "leichten Muse" ist, finde ich das spannend, was da passiert! Das wird bestimmt sehr lebendig! Man kann ja auch Querverweise zu anderen "seriöseren" Liedern geben, die der entsprechende Interpret singt, wenn es um Stilfragen seines Gesanges speziell bei so einem Operetten-Reißer geht. Für mich, der von solchen Dingen reichlich wenig Ahnung hat, ist das sehr lehrreich und ich würde mich freuen, wenn Ihr "Sänger-Begeisterten" etwas von Eurem reichen Erfahrungsschatz preisgebt. Ich habe übrigens Peter Anders mit der "Winterreise" bekommen und vorhin in "Gute Nacht" reingehört. Wirklich beeindruckend - ich schreibe darüber gleich nachher im anderen Thread - und morgen höre ich hoffentlich noch etwas weiter. Vor dem Urlaub ist die Zeit leider etwas knapp!
Liebe Grüße
Holger -
Die schweizerische Label Relief bringt noch im September 2018 ein Liederalbum mit Rudolf Schock heraus. Im Ankündigungstext heißt es: "Es ist für Opernsänger meist problematisch, auf dem schwierigen Feld der Lied-Interpretation erfolgreich zu bestehen. Viele, und darunter durchaus seriöse, Versuche sind an den vom Operngesang völlig verschiedenen Ansprüchen gescheitert. Rudolf Schock konnte bereits in den frühern 1950er-Jahren mit Programmen ausgewählter Lieder sowie den Zyklen ,Dichterliebe', ,Die schöne Müllerin' und ,Winterreise' die Aufmerksamkeit von Publikum und Presse auf sich ziehen. Seine Fähigkeit, den musikalischen und textlichen Gehalt der Lieder so verschiedener Komponisten wie Schubert, Schumann, Mozart, Wolf oder Strauss aufzuspüren und diese Gefühlswelt in beispielhafter Zurückhaltung, mit vorbildlicher Diktion, zum Ausdruck zu bringen, sicherte ihm als Interpret des Kunstlieds genau soviel Erfolg wie seine Auftritte in grossen Opernpartien."
Das Doppelalbum enthält die im Jahre 1957 aufgenommenen acht Orchesterlieder von Richard Strauss, die "Dichterliebe" und zwei Programme mit ausgewählten Liedern unter dem seinerzeitigen Titel "Liederabend Folge 1" und "Liederabend Folge 2". Sämtliche Liedertexte können im Beiheft nachgelesen werden. Mit Ausnahme deer "Dichterliebe" werden sämtliche Lieder in den originalen Stereo-Versionen vorgelegt. "Die klangtechnische Aufbereitung erfolgte unter strikter Beachtung der Balance zwischen Sänger und Klavier, resp. Orchester und beschränkt sich auf die allernötigsten technischen Eingriffe", heißt es seitens der Produzenten.
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Klingt nach eine interessanten Veröffentlichung.
Rudolf Schock hatte in meinem Tenor-Fan-Leben eine gewisse Zeitspanne viel von meiner Aufmerksamkeit.
Kurios war, wie es dazu kam. Ich war in London im Shop des Royal Opera House und sah dort eine 3-CD-Box mit Rudolf Schock. Gutes Angebot (und das in Pfund!). Irgendwann hatte ich gehört, dass er in sehr jungen Jahren Erfolge an diesem Haus gefeiert hatte. So empfand ich es als authentisch, diese Box in diesem Haus zu erstehen. Den Ur-Deutschen Tenor im Fanshop in London! Und siehe da: Sie gefiel mir gut. Ich habe dann einige Gesamtaufnahmen von eher außergewöhnlichen Opern mit ihm gekauft (Barbier von Bagdad, Frau Diavolo) und noch weitere Recitals. War eigentlich immer angetan - eine meiner Lieblingsaufnahmen mit ihm war das "Kirschduett" aus "Freund Fritz". Außerdem las ich seine Autobiographie, die auch recht nett geschrieben ist.Doch dann kam eine 10-CD-Box im Kartonschuber raus, sehr billig. Seit ich die habe, höre ich kaum noch Rudolf Schock. Da ist alles mögliche drauf - natürlich auch recht durchschnittliche Aufnahmen, die meinen Geschmack nicht so treffen. Ich hätte ihn als edleren Tenor in Erinnerung, wenn ich nicht so raffgierig gewesen wäre, mir dieses Überangebot zuzulegen.
Später sah ich - gemeinsam mit etwa fünf anderen Zuhörern - in Bad Ischl einen Vortrag über Rudolf Schock. Im Salzkammergut gab es einen Opern-Freak, der Vorträge über alle möglichen Sänger gestaltet hat. Mit unterschiedlichem Publikumsinteresse.
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Doch dann kam eine 10-CD-Box im Kartonschuber raus, sehr billig. Seit ich die habe, höre ich kaum noch Rudolf Schock.
Es gab etliche solche Boxen. Kannst Du die von Dir erworbene bitte etwas näher bezeichnen? Das schier unübersichtliche akustische Erbe von Schock ist für mich wie ein Steinbruch. Man kann sich nach eigenem Geschmack und Bedürfnis daraus bedienen. Mich interessieren mehr die unteren Schichten, will sagen, der junge Schock. Als seine Stimme auch noch wie ein Versprechen war. Ich empfinde ihn da als sehr üppig, draufgängerisch und verschwenderisch.
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Ich hoffe, du kannst mit den Links etwas anfangen:
Hier die erste. die ich in London gekauft habe:
https://www.picclickimg.com/d/…k-Tenor-Portrait-3-CD.jpg
Hier die zweite (etwas nach unten scrollen): http://tenorschock.blogspot.co…friedrich-von-flotow.html
Mir geht es wie dir, rheingold. Der junge Schock klang sehr vielversprechend, irgendwie elektrisierend.
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Ich hoffe, du kannst mit den Links etwas anfangen:
Hier die erste. die ich in London gekauft habe:
https://www.picclickimg.com/d/…k-Tenor-Portrait-3-CD.jpg
Der Link funzt bei mir nicht, geht es anderen auch so?LG Fiesco
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Erstaunlich, wie eine berechtigte Frage gleich wieder beleidigte Leberwürste auf den Plan ruft. Was ist das doch für ein Kindergarten geworden!
Lieber Siegfried,wie klug formuliert Albert Lortzing, wenn er den Zaren in seiner unsterblichen Oper "Zar und Zimmermann" singen lässt: "O, selig, o selig ein Kind noch zu sein". Glücklich ist, wer sich auch als Erwachsener sein Kindheits- Ich bewahren konnte. Also an Feen glaubt, Englein an seinem Bett wachen lässt und nach den Sternen greift. Rational naiv, aber unendlich schön. Ich wünsche Dir und allen Taminos viel von dieser Form des Glücks.
Herzlichst
Hans -
Der Link funzt bei mir nicht, geht es anderen auch so?
bei mir auch so, nichts passiert.
Herzlichst La Roche -
bei mir auch so, nichts passiert.Bei mir auch nicht. Eigentlich brauche ich auch keinen! Ich habe entschieden mehr von Rudolf Schock als ich brauche. Alle seine Aufnahmen, die vor 1955/56 gemacht wurden sind mir wichtig. Die späteren eigentlich durchweg nicht. Sie hebe ich allenfalls wegen der übrigen Mitwirkenden auf.
Caruso41
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Hallo,
in der Oper "Tiefland" von Eugen d´Albert vom Jahre 1963 unter der musikalischen Leitung von Hans Zanotelli finde ich Rudolf Schock als sehr gut.
Kurt
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Also hier ein zweiter Linkversuch:
http://3.bp.blogspot.com/-02oP…0/Schock-Portrait+EMI.jpgKurt2: Ja, ist schon recht beeindruckend wie er den Pedro singt. Da gibt es ja auch einen Film dazu!?
Bei den eher außergewöhnlichen Gesamtaufnahmen, die ich mit ihm habe, vergaß ich übrigens zu erwähnen: Pique Dame.
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Ja, ist schon recht beeindruckend wie er den Pedro singt. Da gibt es ja auch einen Film dazu!?
Den Film gibt es in Teilen auch bei YouTube, vollständig wurde er vor Jahren im TV wiederholt. Es wäre an der Zeit, ihn offiziell auf DVD herauszubringen. Die Tonspur existiert seit Jahren als CD-Album. Mir ist der Film aber vor allen wegen Isabel Strauss als Marta wichtig.
https://www.youtube.com/watch?v=CmAY73pgLyM -
in der Oper "Tiefland" von Eugen d´Albert vom Jahre 1963 unter der musikalischen Leitung von Hans Zanotelli finde ich Rudolf Schock als sehr gut.
Hallo, lieber Kurt!
Das ist Dein gutes Recht!
Meines ist aber denn auch, Schocks Aufnahmen aus der Zeit nach 1956, von denen ich die meisten kenne und sogar besitze, nicht mehr gut zu finden. Gerade wenn man sie mit den älteren vergleicht, sind Stimme, Stimmbeherrschung, und Gesangstechnik einfach problematisch. Oft leider auch der Geschmack!Nichts für ungut!
Beste Grüße
Caruso41
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Zitat
Rheingold1876: Neues Liederalbum bei Relief:
Die schweizerische Label Relief bringt noch im September 2018 ein Liederalbum mit Rudolf Schock heraus. Im Ankündigungstext heißt es: "Es ist für Opernsänger meist problematisch, auf dem schwierigen Feld der Lied-Interpretation erfolgreich zu bestehen. Viele, und darunter durchaus seriöse, Versuche sind an den vom Operngesang völlig verschiedenen Ansprüchen gescheitert. Rudolf Schock konnte bereits in den frühern 1950er-Jahren mit Programmen ausgewählter Lieder sowie den Zyklen ,Dichterliebe', ,Die schöne Müllerin' und ,Winterreise' die Aufmerksamkeit von Publikum und Presse auf sich ziehen. Seine Fähigkeit, den musikalischen und textlichen Gehalt der Lieder so verschiedener Komponisten wie Schubert, Schumann, Mozart, Wolf oder Strauss aufzuspüren und diese Gefühlswelt in beispielhafter Zurückhaltung, mit vorbildlicher Diktion, zum Ausdruck zu bringen, sicherte ihm als Interpret des Kunstlieds genau soviel Erfolg wie seine Auftritte in grossen Opernpartien."
Das Doppelalbum enthält die im Jahre 1957 aufgenommenen acht Orchesterlieder von Richard Strauss, die "Dichterliebe" und zwei Programme mit ausgewählten Liedern unter dem seinerzeitigen Titel "Liederabend Folge 1" und "Liederabend Folge 2". Sämtliche Liedertexte können im Beiheft nachgelesen werden. Mit Ausnahme deer "Dichterliebe" werden sämtliche Lieder in den originalen Stereo-Versionen vorgelegt. "Die klangtechnische Aufbereitung erfolgte unter strikter Beachtung der Balance zwischen Sänger und Klavier, resp. Orchester und beschränkt sich auf die allernötigsten technischen Eingriffe", heißt es seitens der Produzenten. /quote]
Lieber Rüdiger,
als ich gerade in diesen Thread einstieg, fiel mir die Aufnahme ein die ich vor einiger Zeit erworben habe:
Es handelt sich um eine Stereo-Aufnahme, die im November 1958 im Gemeindehaus in Zehlendorf entstand mit drei Zugaben, die am 10. 6. 1959 ebenda aufgenommen wurden. Ich finde, diese Aufnahme zeigt eindrucksvoll, dass Rudolf Schock nicht nur "unser Rudi" war, der hervorragend Volkslieder singen konnte, sondern auch Kunstlieder mit seiner natürlichen Stimmgebung interpretieren konnte. Dabei kam ihm, wie ich finde, seine besondere eigenschaft zugute, ansatzlos von der Bruststimme in die Kopfstimme zu gleiten. Ich kann jedenfalls die Aufnahme nur empfehlen, werde mich aber auch um die von dir angekündigte Box kümmern. die von mir eingestellte CD erschien zu Rudolf Schocks 100. Geburtstag gestern vor drei Jahren erschien. In meinem Thread habe ich gestern noch einmal den legendären Holländer Konwitschnys eingestellt, weil er dort zusammen mit Fritz Wunderlich mitwirkte.
Ich darf abschließend zwei Zitate eisntellen, die am Beginn des Booklets der o. a. CD (Seite 5) stehen:
[quote]"Der einzige deutsche Tenor mit Italianatà in der Stimme" war er für seinen berühmten italienischen Kollegen Mario del Monaco.Liebe Grüße
Willi
P. S.: Außerdem war er (Nordrhein)Westfale wie ich.
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Ich hole mal diesen Faden hoch und verlinke Rudolf Schock als Narraboth.
Der Poster dort stellt fest, daß er außer Schock nur den Sänger des Jochanaan identifizieren kann.
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Lieber Hans, nach meinen Informationen hat Schock nur einmal den Narraborh gesungen, nämlich 1947 in einer Prodution des damaligen NWDR. Wenn indessen nicht Wunder geschehen sind, hat sich die Aufnahme als Ganzes leider nicht erhalten. Ich weiß nur großen Szenen, die sich auch in meinen Beständen finden. Schock macht seine Sache - wie ich finde - sehr gut. Er gibt einen jugendlichen, schwärmerischen Narraboth mit einem Schuss Italianità. Herodes wird später von ihm sagen: "Der junge Syrier, er war sehr schön." Condi Siegmund hatte der YouTuber seht wohl identifiziert als Jochanaan. Am besten aber finde ich Liselotte Enck als Salome, eine Sängerin, deren Spuren fast verweht sind. Das ist meist so, wenn es nur wenige Dokumente gibt. Bei Tamino hat sie einen eigenen Thread - wenn Du mal nachschauen möchtest. Zuletzt war ihr Namen in Stimmenliebhabers Thread über jene Sänger genannt würden, die an allen drei Berliner Opernhäuser aufgetreten sind.
Richard Strauss
Salome
Ausschnitte ca. 72 Minuten (ursprünglich gesamt aufgenommen)
Salome: Liselotte Enck
Herodes: Reiner Minten
Herodias: Milly Stolle-Grevilius
Narraboth: Rudolf Schock
Jochanaan: Condi Siegmund
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
FRANZ KONWITSCHNY
NWDR Hannover 1947Ohne abschweifen zu wollen, möchte ich dann doch noch auf dieses Buch verweisen, in dem auch diese Rundfunkproduktion sowei die Enck und Schock mehrfach Erwähnung finden.
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Lieber Rheingold, sehr vielen Dank für all die Information, die Du hier eingestellt hast! Deinen beiden Verweisen auf Tamino-Threads bin ich gleich gefolgt und weiß nun, wie sehr Du die Salome, Fr. Enck, schätzt. Ich werde ihren akustischen Spuren noch ein wenig nachgehen. Verweht sind sie nicht, denn hier, im Tamino-Forum, findet man sie. Es grüßt Hans
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Im Thread von Nicolai Gedda war heute u.a. auch von Rudolf Schock die Rede.
Hans Heukenkamp fragte, ob er eine GA von Korngolds "Tote Stadt" hinterlassen hat. Hat er leider nicht - in den 1950er Jahren, als Schock noch im Vollbesitz seiner stimmlichen Mittel war, war das Interesse an dieser Oper sehr gering, so daß die Plattenfirmen aus finanziellen Gründen an einer solchen nicht interessiert waren. Erich Wolfgang Korngold hatte als Jude in der Nazi-Zeit Deutschland verlassen müssen und in den USA eine neue Heimat gefunden, und die Nazis hatten es in den 12 Jahren ihrer "tausendjährigen Herrschaft" fertiggebracht, ihn in Vergessenheit fallen zu lassen.
Das änderte sich zum Glück später, so ab den 1970er Jahren, allmählich, und Korngolds Werke waren wieder gefragt.
Allerdings waren die beiden populärsten Stücke aus seiner Oper "Die Tote Stadt", die 1920 in Hamburg und Köln gleichzeitig ihre sensationelle Uraufführung hatte, nie ganz in Vergessenheit geraten. Vor allem war es die Aufnahme von Richard Tauber, mit Lotte Lehmann als Partnerin (Odeon), die unter Musikfreunden bekannt und begehrt war, obwohl sie technisch natürlich alles andere als optimal war. Sie entstand 1924.
Rudolf Schock hat im April 1959 in der Berliner Grunewaldkirche die beiden Auszüge, mit der Sopranistin Melitta Muszely, neu aufgenommen, in bester Stereo-Qualität. Berislav Klobucar begleitete mit den Berliner Symphonikern, und Schock sang noch tadellos.
In meiner Sammlung befinden sich beide Stücke, aber nur eines habe ich auf CD, in dieser 3er-Box:
"Glück, das mir verblieb"
Die andere Arie "O Freund, ich werde sie nicht wiedersehen" ist auf diversen LPs zu finden.
LG Nemorino
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Kurzer Einschub
Im Thread von Nicolai Gedda war heute u.a. auch von Rudolf Schock die Rede.
Hans Heukenkamp fragte, ob er eine GA von Korngolds "Tote Stadt" hinterlassen hat. Hat er leider nicht - in den 1950er Jahren, als Schock noch im Vollbesitz seiner stimmlichen Mittel war, war das Interesse an dieser Oper sehr gering, so daß die Plattenfirmen aus finanziellen Gründen an einer solchen nicht interessiert waren.
Wieder war es der Rundfunk, der weitsichtig genug war, sich der Oper sieben Jahre nach Kriegsende anzunehmen. Beim BR entstand 1952 diese Produktion:
Dirigent: Fritz Lehmann
Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks
Chor des Bayerischen Rundfunks
Albert: Josef Traxel
Birgitta: Lilian Benningsen
Frank: Benno Kusche
Fritz: Hans Braun
Gaston: Richard Holm
Juliette: Margot Guilleaume
Lucienne: Elinor Junker-Giesen
Marietta (Marie): Maud Cunitz
Paul: Karl Friedrich
Victorin: Richard Holm
Quelle: Erich Wolfgang Korngold Zeno.org: A. Ommer: Verzeichnis aller Operngesamtaufnahmen, S. 7902] Personen werden in dieser Datenbank nach dem Alphabet aufgelistet. Den Paul singt Karl Friedrich mit seinem sehr süffigen unkonventionellen Tenor, Schock vom Timbreher mitunter nicht unähnlic . Die Aufnahme ist bei Walhall herausgekommen.
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Lieber Nemorino, lieber Rüdiger, vielen Dank für Eure Hinweise! Sie gehören natürlich in den Rudolf-Schock-Thread, aber im Nicolai-Gedda-Thread war Schock genannt worden, deshalb habe ich meine Frage dort plaziert.
Die Lehmann-Aufnahme der Toten Stadt habe ich, aber meist höre ich doch die Leinsdorf-Einspielung. René Kollos Paul ist hinreißend und schwer zu übertreffen.
Korngolds Opern reise ich hinterher und berichte ja auch gelegentlich hier davon.
Es grüßt Hans
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Lieber Hans,
in diesem Zusammenhang möchte ich auch die kenntnisreiche und liebevoll gemachte Seite des Rudolf-Schock-Experten Krijn de Lege empfehlen:
https://tenorschock.blogspot.c…singt-erich-wolfgang.html
Dort zeigt er auch auf, dass es zumindest drei unterschiedliche Aufnahmen gibt, auf denen Rudolf Schock Teile aus Korngolds Opernschaffen verewigt hat:
ZitatRudolf Schock singt Pauls Schlussgesang dreimal auf CD: 1951 in einer Radioaufnahme unter Heinrich Hollreiser, 1959 in einer Studioaufnahme unter Berislav Klobucar und 1963 unter Horst Stein live in einem Opernkonzert aus - wie könnte es auch anders - München.
liebe Grüße