Eine Klasse für sich - Simon Keenlyside

  • Also für mich waren die Herren eindeutig die besten Sänger auf der Bühne.
    Mit Pavol Breslik konnte ich wieder einmal eine schöne slawische Stimme für den Lenski hören. Vargas war mir zuletzt einfach zu "italienisch" für die Partie.
    Ain Anger war diesmal nicht so gut wie zuletzt in Wien. Aber leider scheint es bei ihm keine Weiterentwicklung zu geben.


    Interessant was du über Simon Keenlyside sagst. Dazu muß man sagen, dass er ja jetzt monatelang nicht gesungen bzw. aufgetreten ist. Er war ja ernsthaft erkrankt und dann kam noch hinzu, dass fast gleichzeitig seine Ehefrau sehr krank wurde und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er hat ein paar harte Monate hinter sich. Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn er den Onegin auch noch abgesagt hätte.


    Aber anscheinend ist das Schlimmste überstanden.
    Auch ich habe bemerkt, dass er zu Beginn stimmlich noch nicht so flexibel war wie ich es von ihm gewohnt bin. Erst im zweiten Teil des Abends konnte er auch stimmlich mehr aus sich herauskommen.


    Darstellerisch ist er ja immer großartig und das war ja auch in dieser Produktion zu sehen. Herrlich zum Beispiel seine Mimik und Gestik als er sich bei der Party beleidigt von Lenski abgewendet hat. :D
    Als Schauspieler ist er wirklich unschlagbar. Da muß man bei ihm auch auf die Kleinigkeiten achten.


    Mit Frau Scherbachenko bin ich nicht ganz so glücklich gewesen. Sie hat zwar eine schöne Stimme, doch leider singt sie alles und jedes Gefühl sehr monoton. Das war mir zu langweilig. Tatjana ist verliebt in Onegin, doch davon konnte sie gar nichts vermitteln. Keine Leidenschaft kam da bei ihr auf. :no:
    Wenn Simon ihr doch nur etwas von seinem schauspielerischen Talent hätte borgen können, wäre vielleicht etwas mehr Chemie zwischen den beiden zu beobachten gewesen.


    Stellenweise kam mir das Dirigat etwas zu langsam vor. Das hat Ozawa in Wien doch packender dirigiert.


    Zitat von Figarooo

    Der Boccanegra lief schon an der ENO. Du kannst Bilder googeln. Es handelt sich um eine moderne Trash-Inszenierung im Mafia Milieu mit dem Charme eines Konferenzraums!


    Danke für die Info.


    ad Inszenierung: Ach du Schreck. Da kann ich nur noch auf den Rigoletto hoffen.
    Glücklich bist du mit der Bayerischen Staatsoper auch nicht gerade, was?


    Gregor

  • Du hast Recht: Mit der jetzitigen Situation an der Bayerischen Staatsoper bin ich gar nicht glücklich! Es gibt noch ein paar sehenswerte alte Inszenierungen, die meisten Neuinszenierungen kann man - von wenigen Ausnahmen abgesehen- allesamt vergessen! Was den Rigoletto betrifft: Die Doppelbestzung der kleinen Partien ist laut Forum der BSO Teil des Regiekonzepts und lässt Schlimmes erahnen, wobei es schlimmer wie in der letzten Inszenierung nicht werden kann....

  • Du hast Recht: Mit der jetzitigen Situation an der Bayerischen Staatsoper bin ich gar nicht glücklich! Es gibt noch ein paar sehenswerte alte Inszenierungen, die meisten Neuinszenierungen kann man - von wenigen Ausnahmen abgesehen- allesamt vergessen! Was den Rigoletto betrifft: Die Doppelbestzung der kleinen Partien ist laut Forum der BSO Teil des Regiekonzepts und lässt Schlimmes erahnen, wobei es schlimmer wie in der letzten Inszenierung nicht werden kann....


    Das habe ich mir schon fast gedacht. Giovanna und Maddalena bzw. Monterone und Sparafucile die gleiche Person!
    Da wird der Monterone dann selbst zum Mörder und die Giovanna ist die arme Magd, die ihrem Herrn und dessen Tochter aus Mißgunst schaden will. So in der Art etwa. :rolleyes:


    Ich würde ja gerne nach München kommen für diesen Rigoletto. Aber wenn man dann nur Männer in Anzügen mit Aktenkoffern sieht, in denen der Herzog zu einem Staatspräsidenten aufsteigt und Gilda eine Art Monica Lewinksy ist, die vom Präsidenten im Oval Office vernascht wird, woraufhin ihr Vater Rigoletto, der natürlich Mitarbeiter im Stab des Präsidenten ist, ein Attentat auf diesen anzettelt,....
    Das muß dann nicht sein. Aber rechnen muß man mit allem, oder? :S


    Eine schöne Boheme habt ihr in München noch. Ist die Inszenierung nicht von Otto Schenk?


    Gregor

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  • Ja unsere Bohème und unser Rosenkavalier sind noch von Schenk, die Cenerentola von Ponnelle und die Zauberflöte von Everding! Daneben gibts noch einen hübschen Barbier aus den Achtzigern und eine klassische Carmen und Butterfly. Auch der Figaro und die Cosi (von Dieter Dorn) würde ich noch als klassisch und sehenswert bezeichnen. Bei Verdi ist der sehr düstere Don Carlo auch noch in Ordnung, den Rest von Verdi kann man vergessen, was auch für das komplette Münchner Wagner-Repertoire gilt...

  • Das hört sich alles echt bitter an. Und München wäre relativ nahe für mich. Für die Boheme im Sommer habe ich leider keine Karten bekommen.
    Die Luisa Miller hätte mich noch interessiert, aber da habe ich gerade gesehen, dass diese Inszenierung ja auch alles andere als Verdi-like ist. :rolleyes:
    Aber danke für die Tipps, was noch eine Reise nach München sehenswert macht.


    Falls du mal nach Wien kommen willst - wir haben auch noch ein paar schöne Inszenierungen, die ich dir sehr empfehlen kann. Boheme, Rosenkavalier, Carmen und Barbier sind auch noch herrlich konventionell.
    Genauso wie unsere Inszenierungen von Rigoletto, Simon Boccanegra, Maskenball, Tosca, Butterfly, Cavalleria/Bajazzo, Roberto Devereux, Ariadne, Cosi Fan Tutte. Außerdem haben wir noch einen wunderschönen Liebestrank und diese herrliche Jugendstil-Salome. Das nur Produktionen die mir so ad hoc einfallen.


    Gregor

  • Danke Gregor! letztes Jahr war ich in Wien und habe da spontan eine hässliche, aber klassische Aida gesehen, die aber gerade musikalisch eine große Enttäuschung war! Aber Wien hat ja ein sehr anspruchsvolles Publikum, dass sich nicht alles bieten lässt!


    Übrigens: Finger weg von der Münchner Luisa Miller - die ist scheussliches Regietheater!

  • Ja, die Aida hat eine Auffrischung nötig. Nächste Saison sollen wir ja eine neue bekommen.
    Die letzte Saison war musikalisch auch wirklich ein Reinfall. Und die Aida-Besetzung war absolut unzulänglich.


    Wenn dich mal etwas besonders in Wien interessiert und du Infos brauchst, kannst mich gerne fragen. ;)


    Da wir hier im Simon Keenlyside thread und bereits ziemlich off-topic sind - nicht, dass wir noch eine Ermahnung von der Moderation bekommen :pfeif: - möchte ich darauf hinweisen, dass Simon im Juni in Wien den Rodrigo in einer Neuproduktion von Don Carlo singen wird. :)


    Gregor

  • Hallo Figarooo (wieso eigentlich drei O's? ?( ),


    hier noch ein Nachtrag zum Onegin der Bayerischen Staatsoper.
    Eine kurze Rezension von Frau Wagner vom Merker zeigt, dass die Produktion nicht nur Ablehnung findet und man die Münchner sogar darum beneidet. :P


    Erstens finde ich, das ist ein absolut tolles Angebot für Opernfreunde, so mühelos über den Tellerrand schauen zu dürfen. Zweitens hat mich die Inszenierung sehr beeindruckt, weil sie der geglückte Fall einer „Übersetzung“ der Geschichte in eine andere Welt ist, die so konsequent ihre eigenen Gesetze aufbaut, dass sie in sich völlig stimmt. Auch dieser homosexuelle Handlungsstrang Onegin / Lenski fügt sich da irgendwie richtig ein, zumal man ja die Neigung des Komponisten kennt. Ich fand Keenlyside in der Rolle besser als in Wien, weil er in diesem Ambiente mehr und richtiger „spielen“ kann, was ja absolut seine Stärke ist. Und eine so wunderbare Tatjana wie Ekaterina Scherbachenko habe ich in der derzeitigen Wiener Inszenierung noch nie gehört, und auch Pavol Breslik habe ich bei uns noch nie so überzeugend erlebt und empfunden. Toll, Kompliment. In München müsste man sein? Gelegentlich doch!


    Ich habe gehört, dass diese Inszenierung inzwischen schon Kult-Charakter in München hat. Genauso wie der Planet-der-Affen-Rigoletto. ;)


    Gregor

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  • ATV 2 zeigt an den kommenden beiden Sonntagen zwei Aufführungen mit Simon Keenlyside.


    Am Sonntag, 03. Juni läuft Don Giovanni aus der Oper Zürich 2006.


    Simon Keenlyside (Don Giovanni), Anton Scharinger (Leporello), Eva Mei (Donna Anna), Piotr Beczala (Don Ottavio), Malin Hartelius (Donna Elvira), Martina Janková (Zerlina), Reinhard Mayr (Masetto), Alfred Muff (Il Commendatore)
    Chor und Orchester der Oper Zürich
    Dirigent: Franz Welser-Möst
    Insznenierung: Sven-Erich Bechtolf



    Am Sonntag, 10. Juni läuft Don Carlo in der fünfaktiven Italienischen Fassung aus der Metropolitan Opera 2010.


    Roberto Alagna (Don Carlo), Marina Poplavskaya (Elisabetta), Simon Keenlyside (Rodrigo), Ferruccio Furlanetto (Filipo II), Anna Smirnova (Eboli), Eric Halfvarson (Il Grande Inquisitore)
    Chor und Orchester der Metropolitan Opera
    Dirigent: Yannick Nézet-Séguin
    Inszenierung: Nicolas Hytner


    Eine DVD zu dieser Aufführung ist ja bisher leider nicht erschienen.


    Die MET hat eine schöne Bildergalerie online gestellt.



    Gregor

  • Simon Keenlyside erhält den OPERA NEWS AWARD 2012 der US-amerikanischen Fachzeitung OPERA NEWS für seinen wertvollen Beitrag als Opernkünstler.


    In der Begründung heißt es:
    Simon Keenlyside scheint gar nicht im Stande zu sein, auf der Bühne eine falsche Bewegung zu machen. Nicht nur, dass er eine der ausdrucksstärksten Baritonstimmen unserer Zeit hat, scheint er auch immer vollständig mit seinen Rollen zu verschmelzen. Seine Darbietung ist niemals aufdringlich, aber sie besitzt ein inneres Feuer, das nur wenige Künstler innehaben.



    Hamlet: O vin, dissipe la tristesse - Metropolitan Opera 2010


    Weitere Preisträger dieses Jahr sind die Sopranistin Dawn Upshaw, der Countertenor David Daniels, der Bass-Bariton Eric Owens und die Sopranistin Mirella Freni (für ihr Lebenswerk).


    Der Preis wird am 21. April 2013 im Rahmen eines Gala-Dinners im New Yorker Plaza Hotel verliehen.


    Gregor

  • Und noch eine Auszeichnung: Simon Keenlyside hat den Gramophone Award in der Kategorie Solo Vocal für sein Liederalbum Songs Of War erhalten.




    Das Video seiner Dankesrede kann auf der Gramophone-homepage (am Ende der Seite) angesehen werden.


    Vielleicht nimmt diese Auszeichnung so manchem Hörer die Scheu vor dieser schwierigen und auch beklemmenden Thematik, denn Lieder über den Krieg können nun mal nicht erheiternd sein. Trotzdem handelt es sich bei dieser Einspielung um "wunderschöne" Lieder, die in unseren Breiten wohl kaum bekannt sind. Wer schaut bei uns schon über den Tellerrand und kennt mehr als Brahms-, Schumann- oder Schubert-Lieder? Man vergißt leicht, dass es auch im englischen Sprachraum wunderbare Liedkomponisten gab.



    Ich finde es übrigens sehr erfreulich, dass, wenn man sich die Gewinnerliste ansieht, bei Gramophone nicht nur die gehypten Produktionen augezeichnet werden, sondern auch weniger gängiges Repertoire. Das vermisse ich beim deutschen Echo, bei dem auch immer die üblichen Verdächtigen ausgezeichnet werden.
    Warum ist man in England diesbezüglich viel offener und kritischer? ?(


    Gregor

  • Ich finde es übrigens sehr erfreulich, dass, wenn man sich die Gewinnerliste ansieht, bei Gramophone nicht nur die gehypten Produktionen augezeichnet werden, sondern auch weniger gängiges Repertoire. Das vermisse ich beim deutschen Echo, bei dem auch immer die üblichen Verdächtigen ausgezeichnet werden.
    Warum ist man in England diesbezüglich viel offener und kritischer?


    Du kannst die beiden Dinge nicht vergleichen. Gramophone liefert eine Abstimmung ihrer Redakteure bezüglich musikalischer Qualität, Echo spiegelt die Verkaufsstatistiken wieder. Du musst eher den ehemaligen Deutschen Schallplattenpreis als Vergleich bemühen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Simon Keenlyside hat am 21. April 2013 in New York den Opera News Award für seine künstlerischen Leistungen erhalten. Weitere Preisträger waren Mirella Freni, Dawn Upshaw, David Daniels und Eric Owens. Alle Ausgezeichneten waren bei der Gala in New York persönlich anwesend um die Ehrung entgegenzunehmen.


    Hier zwei Bilder von den Preisträgern:



    Simon Keenlyside mit der Laudatorin, Mezzosopranistin Isabel Leonard


    Gruppenbild der Preisträger 2013:
    Simon Keenlyside, Mirella Freni, Dawn Upshaw, David Daniels, Eric Owens


    Gregor

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  • Eugen Onegin
    aus der Royal Opera Covent Garden London
    Radio BBC 3
    Samstag 01. Juni 2013
    19 Uhr (MEZ)


    BBC Radio 3 überträgt eine Vorstellung der Premierenserie von Tschaikowsky's Eugen Onegin aus dem Royal Opera House. Die Neuinszenierung durch den Direktor der Royal Opera, Kaspar Holten, hatte im Februar 2013 Premiere. Ich selbst habe eine Vorstellung gesehen. Es gab auch eine weltweite Kinoübertragung. Vielleicht hat's ja jemand gesehen.


    Mit Simon Keenlyside (Eugen Onegin), Krassimira Stoyanova (Tatjana), Pavol Breslik (Lenski), Elena Maximova (Olga), Peter Rose (Gremin), Diana Montague (Larina), Kathleen Wilkinson (Filipjewna), Christophe Mortagne (Triquet); Chor und Orchester des Royal Opera House Covent Garden; Robin Ticciati (Dirigent).





    Gregor

  • Am 6. Oktober kann mal die Oper Wozzeck ab 19.00 Uhr als Live-Stream von der Bayerischen Staatsoper mitverfolgen mit Simon Keenlyside in der Titelrolle.


    Musikalische Leitung / Conductor Lothar Koenigs
    Inszenierung / Production Andreas Kriegenburg
    Bühne / Set Harald B. Thor
    Kostüme / Costumes Andrea Schraad
    Licht / Lighting Stefan Bolliger
    Choreographie / Choreography Zenta Haerter
    Chor / Chorus Sören Eckhoff
    Dramaturgie / Dramaturgy Miron Hakenbeck


    Wozzeck Simon Keenlyside
    Tambourmajor Roman Sadnik
    Andres Kevin Conners
    Hauptmann Wolfgang Ablinger-Sperrhacke
    Doktor Wolfgang Bankl
    1. Handwerksbursche Christian Rieger
    2. Handwerksbursche Matthew Grills
    Der Narr Dean Power
    Marie Angela Denoke
    Margret Heike Grötzinger


    Bayerisches Staatsorchester


    :hello:
    Jolanthe

  • Am 6. Oktober kann mal die Oper Wozzeck ab 19.00 Uhr als Live-Stream von der Bayerischen Staatsoper mitverfolgen mit Simon Keenlyside in der Titelrolle.


    Vielen Dank für den Hinweis, Jolanthe. Leider konnte ich es nicht vollständig sehen. Kann man das auch nach der Aufführung noch ein paar Tage ansehen? Ich habe dazu nichts gefunden ...


    Wozzeck ist ja kein einfaches Werk. Die atonale Musik Berg's ist nicht jedermanns Sache. Auch ich tue mir damit schwer. Aber was für ein spannendes Stück Musiktheater ist das! Noch dazu, wenn man zwei so großartige Sängerdarsteller wie Simon Keenlyside und Angela Denoke so nah dabei beobachten kann. Ganz großartig!
    Man muß der BSO für die Ausstrahlung wirklich danken!



    A propos Keenlyside: Dieser Tage sind zwei neue Opern-DVDs mit ihm erschienen.
    Zum einen sein hinreißender Eugen Onegin aus dem Royal Opera House, den ich schon vor ein paar Monaten live sehen konnte. Sehr empfehlenswert. Mit Krassimira Stoyanova als sehr guter Tatjana!
    Zum anderen Thomas Adès' The Tempest aus der MET. Ein Beweis, dass auch zeitgenössische Oper - wenn sie gut ist - ein Publikumshit sein kann. Adès hat ja die Rolle des Prospero für Simon Keenlyside komponiert.



    Gregor

  • Am 20. Dezember 2014 überträgt der österreichische Fernsehsender ORF 2 live zeitversetzt ab 21.55 Uhr aus der Wiener Staatsoper die Premiere der neuen Produktion von Verdi's Rigoletto mit Simon Keenlyside in der Ttielpartie.
    Piotr Beczala ist der Herzog von Mantua, Erin Morley die Gilda.
    Es dirigiert Myung-Whun Chung, die Inszenierung stammt von Pierre Audi.



    Nach dem "Trovatore" aus Salzburg überträgt der ORF nun das zweite Werk der sogenannten "trilogia popolare" Giuseppe Verdis, die Oper "Rigoletto" - diesmal aus der Wiener Staatsoper und der Fernsehzuseher darf wieder bei einer Premiere im Haus am Ring dabei sein. Rigoletto gilt als Giuseppe Verdis erstes Meisterwerk und begründete seinen Weltruhm.


    Allein an der Wiener Staatsoper war das Werk bisher an die 700 Mal zu erleben und wird nun nach 30 Jahren neu herausgebracht.


    Piotr Beczala und Simon Keenlyside verkörpern Herzog von Mantua sowie den verkrüppelten Hofnarren. Ihnen zur Seite steht Erin Morley als Gilda.
    Der koreanische Spitzendirigent Myung-Whun Chung, der 2011 sein Staatsoperndebüt als Dirigent von "Simon Boccanegra" feierte, übernimmt die musikalische Leitung, Pierre Audi zeichnet für die Regie.
    Koproduktion von ORF und UNITEL CLASSICA


    Regie
    Felix Breisach


    Quelle: ORF



    Gregor

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  • Simon Keenlyside hat bekannt gegeben, dass er erst Ende April wieder singen wird.


    Vielen Dank für die Information, Jolanthe. Ist das eine offizielle Meldung?
    Seit er im Dezember mitten im zweiten Rigoletto-Akt die Stimme verloren hat musste man sich wirklich Sorgen machen. Den Ford in den Februar-Vorstellungen des Falstaff in München hat er schon vor längerer Zeit abgesagt. Vor ein paar Tagen kam dann noch die Absage für den Rodrigo an der MET im April. Wenn man zwei Monate vor Beginn eine ganze Vorstellungsserie aus Krankheitsgründen absagt ist das ja schon sehr besorgniserregend. Es dürfte sich also aber lediglich um eine ausgedehnte Genesungs- und Auszeit handeln.


    Gregor

  • Simon Keenlyside hat bekannt gegeben, dass er erst Ende April wieder singen wird.


    Die Pause aufgrund seiner Erkrankung dauerte nun doch länger als angenommen. Aber gesundheitlich geht es nun endlich wieder aufwärts. Denn just an seinem gestrigen Geburtstag (03. August) wurde bestätigt, dass Simon Keenlyside im September nach neunmonatiger Zwangspause auf die Opernbühne zurückkehren wird. Im Rahmen der Tour der Royal Opera in Japan wird er den Macbeth singen.
    Den für Oktober und November 2015 vorgesehenen Rigoletto an der New Yorker MET hat er allerdings abgesagt. Es heißt, dass er die Partie vorerst aus seinem Repertoire streicht.


    Gregor

  • Nach seinem Comeback in Tokio mit Verdi's Macbeth im September 2015 musste sich Simon Keenlyside nun einer Schilddrüsen-Operation unterziehen. Da der Heilungsprozess noch einige Zeit dauern wird, sagte Keenlyside soeben seine für Dezember und Januar 2016 geplante Recital-Tournee, die ihn nach Brüssel, Straßburg, Wien und London führen sollte, ab.


    Gregor

  • Nachdem gesundheitliche Probleme des Sängers in den vergangenen zwölf Monaten für Beunruhigung gesorgt haben und der englische Bariton neun Monate pausieren musste, hat sich Simon Keenlyside nun persönlich an sein Publikum und seine Fans gewandt:


    Dazu Simon Keenlyside:


    [timg]https://s-media-cache-ak0.pini…741e28a56.jpg;l;465;345;*[/timg]Für alle, die sich mit ihrem schwer erarbeitetem Geld möglicherweise Eintrittskarten gekauft und Flüge gebucht haben, tut es mir sehr leid, dass ich alle meine Dezember-Auftritte wie auch das Wigmore-Konzert "Simon Keenlyside and Friends" im Januar absagen muss. Nachdem ich aus Japan zurückgekehrt bin, wo ich mit der Royal Opera Macbeth gesungen habe, musste ich mich unerwartet einer Operation unterziehen, bei welcher mir ein Teil der Schilddrüse entfernt wurde. Ich bekam Entwarnung und somit wird alles wieder gut werden, aber eine Komplikation im Heilungsprozess des Halses hat mich etwas zurückgeworfen. Das ist besonders frustrierend, aber Mutter Natur hat ihre Gesetze und ich muss einfach nur geduldig sein und stetig arbeiten, so wie sie es erlaubt. Ich werde nach wie vor meinen Schubert-Liederabend in der Wigmore Hall am 31. Januar 2016 singen, aber auch wenn der Termin für das Jazz-Konzert (Gershwin, Weill, Kern) noch vorher ist ... es wäre zuviel Arbeit. All die Details und Liebe und Leidenschaft der Programmgestaltung. Ich bin voll von großartigen Ideen und Freude, aber ich kann das gerade jetzt nicht tun, wenn das Schlucken so unangenehm ist. So sieht es aus. Es tut mir leid für euch alle, die ihr euer Geld ausgegeben habt und ich euch enttäuschen muss. Das lag nicht in meiner Macht.
    Ich wünsche euch allen das Beste. Simon


    Nach all den Gerüchten, die sich in den letzten Monaten um ihn gerankt haben, ist es erfreulich, dass sich Simon Keenlyside nun auch persönlich gemeldet hat, um diversen Spekulationen entgegenzutreten.


    Leider musste ja auch der Liederabend im Wiener Konzerthaus abgesagt werden, was besonders schade gewesen ist, da einer der besten Schubert-Liedsänger unserer Zeit einen reinen Schubert-Liederabend gegeben hätte. Doch während für die meisten Konzerte kein Ersatztermin gefunden wurde, konnte der Konzerthaus-Liederabend immerhin auf den 17. Juni 2016 verschoben werden.


    Gregor

  • Endlich. Er singt wieder. Am vergangenen Wochenende im Wiener Konzerthaus mit einem reinen Schubert-Lieder-Programm. Große Erleichterung, die Stimme ist wirklich gesund und schön wie eh und je. Vom Piano bis ins Forte springt die Stimme mühelos an. Es ist als wäre er nie weg gewesen. Die lange Genesungspause - auch nach der Operation - war sicher eine kluge Entscheidung. Riesenjubel bereits beim Auftritt. Das Publikum zeigte ihm deutlich, wie froh es war, dass er wieder da ist. Noch größerer Jubel dann am Ende.


    Demnächst auch wieder Oper. Im Juli La traviata an der Bayerischen Staatsoper in München.
    Gibt es da überhaupt noch Karten? Kennt jemand die Inszenierung? Bei München muss man ja auf alles gefasst sein. :D


    Gregor

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  • Simon Keenlyside wurde österreichischer Kammersänger
    19.06.2017


    [timg]http://www.wiener-staatsoper.a…00415_1__996f759f61.jpg;l[/timg]Der britische Bariton Simon Keenlyside, der in der gestrigen Premiere von Debussys Pelléas et Mélisande an der Wiener Staatsoper für sein Rollendebüt als Golaud umjubelt wurde, wurde am heutigen Montag, 19. Juni 2017 im Teesalon der Wiener Staatsoper mit dem Berufstitel „Kammersänger“ ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte durch den Geschäftsführer der Bundestheater-Holding Mag. Christian Kircher und Staatsoperndirektor Dominique Meyer. Zu den Gästen und Gratulanten zählten u. a. die SängerkollegInnen Bryn Terfel, KS Michael Schade, KS Adrian Eröd, Olga Bezsmertna, KS Bernarda Fink und Marcus Pelz.
    KS Simon Keenlyside ist noch bis 30. Juni 2017 als Golaud in Pelléas et Mélisande an der Wiener Staatsoper zu erleben und kehrt im Oktober in dieser Partie ins Haus am Ring zurück. In der kommenden Saison wird er weiters im Februar 2018 noch den Conte d’Almaviva in Le nozze di Figaro verkörpern.


    Staatsoperndirektor Dominique Meyer betonte in seiner Ansprache: „Simon, dein gestriges Rollendebüt als Golaud war eine Sternstunde und heute bekommst du diese Auszeichnung als Zeichen der Verbundenheit mit der Wiener Staatsoper. Im Namen des Hauses darf ich sagen: ‚Welcome to the club!‛ Wir alle lieben dich und sind sehr glücklich, dass du diese Auszeichnung bekommst!“


    Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Mag. Christian Kircher gratulierte KS Simon Keenlyside herzlich: „Der Titel ‚Kammersänger‛ ist in Österreich so etwas wie eine Lebensauszeichnung. Ich freue mich, dass es solche Sänger wie Sie an diesem Haus gibt!“ Auch er betonte die von KS Simon Keenlyside erwähnte Wichtigkeit der Zusammenarbeit – so wie bei der gestrigen Premiere, zu der er allen Beteiligten gratulierte.


    KS Simon Keenlyside, der sich bei Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Christian Kircher bedankte, freute sich, so viele seiner Kolleginnen und Kollegen, ob Sänger oder Mitarbeiter des Hauses, zu sehen: „Wir sind alle ein Team. Das ist für mich am wichtigsten, nicht nur auf der Bühne. Ich bin sehr dankbar, Herr Direktor, Dass Du mich so akzeptierst, wie ich bin – ein „shy man“. Solange es Leute wie Dich gibt, bin ich glücklich“. Die Wiener Staatsoper, das Konzerthaus sowie den Musikverein – leider könne er nicht so oft bei den Salzburger Festspielen auftreten, weil er sich im Sommer seiner Familie widmet – bezeichnete er als Zentrum seines musikalischen Universums: „Hoffentlich bleibt das so. It makes me deeply happy!“


    Quelle: Wr. Staatsoper



    Gregor

  • Im Rahmen der Verleihung des Titels zum Österreichischen Kammersänger hat die Staatsoper auch bekanntgegeben, wie oft und in welchen Partien Simon Keenlyside im Haus am Ring gesungen hat.
    Das ist eine interessante Info. Denn wie sonst kommt man schon an solch eine Auskunft?


    Simon Keenlyside debütierte 1999 als Marcello in Puccini's La boheme an der Wiener Staatsoper.
    Die Rolle, die er am häufigsten an der Staatsoper gesungen hat, ist der Conte Almaviva in Mozart's Le nozze di Figaro, die er seit 2001 bereits 22 mal gesungen hat. Gefolgt von 14 mal Rodrigo in Verdi's Don Carlo, 11 mal Tschaikowsky's Eugen Onegin und 10 mal Verdi's Macbeth.
    Dazu kommen so unterschiedliche Rollen wie Don Giovanni, Die Zauberflöte, Il barbiere di Siviglia, Billy Budd, Wozzeck, Rigoletto und La traviata.
    Mit der Pelleas-et-Melisande-Premiere kommt er bis dato auf 92 Vorstellungen.


    Gregor

  • [timg]https://www.adac-musikreisen.d…ide_simin.jpg;l;447;353;*[/timg]Simon Keenlyside erhält Adelstitel von Queen Elizabeth II.


    Queen Elizabeth II. hat im Rahmen der diesjährigen Birthday Honour's Simon Keenlyside zum Knight Commander ernannt und damit in den Ritterstand erhoben. Somit darf sich der britische Bariton nun Sir Simon Keenlyside nennen. :yes: Der Titel wird Bestandteil des Namens.
    Bereits 2003 wurde Keenlyside von der Queen zum CBE - Commander of the Order of the British Empire - ernannt.


    :jubel::jubel::jubel:


    Fallen euch noch andere Sänger oder Musiker der Klassik ein, die zum Sir gemacht wurden? Weiß da jemand etwas? Nicht nur gegenwärtig aktive Künstler. Da wird es wohl nicht so viele geben. Gerne auch Künstler der Vergangenheit. Da gibt es doch bestimmt den ein oder anderen.


    Gregor

  • Fallen euch noch andere Sänger oder Musiker der Klassik ein, die zum Sir gemacht wurden? Weiß da jemand etwas? Nicht nur gegenwärtig aktive Künstler. Da wird es wohl nicht so viele geben. Gerne auch Künstler der Vergangenheit. Da gibt es doch bestimmt den ein oder anderen.

    Ich hoffe, ich irre nicht:


    Sir Georg Solti
    Sir Jeffrey Tate
    Sir Simon Rattle
    Dame Joan Sutherland
    Dame Gwyneth Jones
    Sir András Schiff
    Sir Plácido Domingo
    Dame Mitsuko Uchida
    ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Die Verleihung des Adelstitels an Simon Keenlyside erfolgte jüngst durch Prince Charles, wie ich durch das folgende Bild zufällig herausgefunden habe. Macht diese Verleihung nicht üblicherweise die Queen? :/


    IMG_20190207_183859.jpg


    IMG_20190207_183903-1.jpg

    Danke für die Liste. Domingo ist da auch dabei? Ich dachte, der Empfänger muss entweder Brite durch Geburt oder Bürger des britischen Empires sein?


    Mir ist auch noch Sir Geraint Evans eingefallen. Aber kennt den überhaupt noch wer? :untertauch: Ruhm ist ja so vergänglich ...


    Noch eine Frage: Wieso sind die alten YT-Verlinkungen, die noch aus der Zeit der alten Forensoftware stammen, nur halb bzw. abgetrennt zu sehen und zu betrachten? Ist mir hier bei den Verlinkungen gerade aufgefallen. Sieht jedenfalls furchtbar aus.


    Fragen über Fragen ... 8)


    Gregor

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