Die großen Schallplattenaufnahmen des 21. Jahrhunderts

  • Aber vielleicht eine Bemerkung: hat ein "viel zu" konservativer Zyklus hier weniger Berechtigung?


    Lieber Willi,


    natürlich nicht. Aber konservativ in dieser Art kommt bei mir eben weniger an ...


    Gerade habe ich meine Besprechung des dritten Karajan-Zyklus fortgesetzt, und morgen ist die Vierte dran. Bis jetzt halte ich den Zyklus für mindestens so stark wie den Ersten, er hat nur einen Fehler: er ist nicht aus dem 21. Jahrhundert, aber er wird im 21. Jahrhundert immer noch konkurrenzfähig sein.


    Ich freue mich auf deine weiteren Besprechungen und Eindrücke.
    Aber auch hier und gerade bei dem "auch im 21.Jhd noch konkurrenzfähigen Zyklus" muss man sehr genau Einzelbetrachtungen der Sinfonien vornehmen - die sehe ich nicht alle als konkurenzfähig. Aber das soll nicht das Thema hier sein - dazu dann an richtiger Stelle mehr !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • "T con brio" meinte, das Jahrhundert sei noch zu jung für solche Aussagen. - Mag sein.
    Aber 100 Jahre früher also 1912 waren schon wichtige Aufnahmen mit Caruso, Nelly Melba, Adelina Patti gemacht und die Erstaufnahme der fünften Sinfonie von Ludwig van Beethoven unter Nikisch folgte 1913


    Klar. Ich wollte auch mitnichten in Abrede stellen, daß in diesen Thread passende Aufnahmen existieren. :) Nur ob sie jetzt schon als solche wahrgenommen werden, war die Frage. Und hättest Du diesen Thread 1912 eröffnet, hätte es bezüglich der damaligen Einspielungen womöglich nicht anders ausgesehen.


    Wie dem aus sei: mittlerweile ist ja erfreulicherweise doch ein wenig Leben in der 'Bude'. :)

  • Die CD ist mir gerade (von Johanns abgebildet) im Britten-Thread aufgefallen.


    Und ja, es ist eine der grössten, stärksten und besten VC-Aufnahmen, die mir aus dem 21.Jhd in den CD-Player kamen:



    SONY, 2006, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    T con brio: Und hättest du diesen Thread 1912 eröffnet, hätte es bezüglich der damaligen Einspielungen womöglich nicht anders ausgesehen.

    Und hätte Alfred das gemacht, wäre er wahrscheinlich der älteste Mensch Europas, Tamino wäre schon auf einem Computer des Jahres 1912 gelaufen, und dieser Thread wäre vermutlich der älteste der Welt.


    Liebe Grüße


    Willi :D:D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Eine der wirklich herausragenden Aufnahmen des 21. Jahrhunderts entstand am 21. und 22. März 2002 in der Barbican Hall in London. Mstislaw Rostropowitsch dirigierte dort das London Symphony Orchestra in einem seiner späten Konzerte. Auf dem Programm stand Schostakowitschs monumentale Symphonie Nr. 11 g-Moll op. 103 "Das Jahr 1905". Ich habe vor einigen Jahren dieses Werk in zahlreichen Interpretationen vergleichend gehört und muss sagen, dass Rostropowitschs späte Deutung ganz vorne einzuordnen ist (nicht zu verwechseln mit der früheren Aufnahme aus Washington, die zwar auch gut ist, aber doch nicht dieselbe Liga). Rostropowitsch hat den ganz großen Atem und legt seine Deutung besonders episch an, was bei diesem filmreifen Werk wunderbar funktioniert. Die Spielzeiten: 20:10 - 21:27 - 13:27 - 17:20. Die Klangqualität ist ausgezeichnet. Es gibt auch eine Hybdrid-SACD-Version.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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